Jan schrieb:
Dass Nvidia an einem Treiber arbeitet, der die von Anwendern und ComputerBase aufgezeigten Probleme beim Zugriff auf die letzten 512 Megabyte VRAM gezielt angeht, hat Peter Sierant, verantwortlich für den Kundendienst in den USA, inzwischen dementiert. Sein erster Beitrag sei irreführend gewesen. „
Wir arbeiten immer daran, unsere Treiber für alle unsere Grafikkarten zu verbessern, inklusive der GeForce GTX 970,“ formuliert Sierant in
einem neuen Beitrag deutlich weniger spezifisch.
Das muss er auch, denn sonst sähe es nach einem Schuldeingeständnis aus.
Was nahezu alle Hardware-Händler immer angeben sind die Speicherbandbreite und den Speicherdurchsatz, bei der GTX970 also 256bit und (bis zu) 224 GB/s. Diese beiden Angaben sind nach deutschem Sachmängelrecht falsch, denn insoweit kommt es nicht auf einen technischen Standpunkt an (irgendwie kommen technisch schon 256bit zusammen), sondern auf den objektiven Empfängerhorizont des Durchschnittskäufers. Die "bis zu 224GB/s" sind in jeder Hinsicht falsch, mehr als 196 GB/s schafft die Karte bereits technisch nicht, diese Angabe ist unter keinem erdenklichen Gesichtspunkt oder Betrachtungswinkel im Ansatz richtig. Hinsichtlich der angegebenen Speicherbandbreite gilt das oben Gesagte, was ich insbesondere in den Ausführungen des PCGH-Rechtsexperten vermisst habe, ebenso wie Ausführungen zur Beschaffenheitsvereinbarung durch die übliche Angabe der o.g. Daten.
Dadurch, dass sich die großen IT-Medien sehr flott - nach klärenden Gesprächen mit einem Nvidia-Mitarbeiter und dort bereits zugegebenermaßen unter dessen "freundlichem" Hinweis auf die journalistischen Recherchepflichten, vor allem die negativen Folgen bei einer etwaigen Verletzung - von Nvidia ins Boot haben ziehen lassen, "die 4GB und 256bit seien nicht falsch", wurde allen Käufern einer GTX970 die Rückabwicklung erschwert, weil den Händlern Argumentationsmaterial geliefert wurde, die Rückabwicklung abzulehnen.
Die GTX970 arbeitet nicht mit einer Speicherbandbreite von 256bit, mehr als 224bit kann sie nicht nutzen. Sie hat auch ebenso wenig 56ROPs, wie sie keine 2048 Shadereinheiten hat. Denn maßgeblich ist wie gesagt der objektive Empfängerhorizont, der die entsprechenden Angaben als
Leistungsangaben versteht, verstehen muss und auch verstehen soll. Die Karte nutzt 1664 Shader (obwohl die GPU auch bei der GTX970 technisch 2048 hat), sie nutzt auch höchstens 52 ROPs, auch wenn sie 56 oder 64 technisch hat, sie nutzt "bis zu 224bit" bzw "32/224bit" und keine 256bit, auch wenn sie in der Summe - nie gleichzeitig nutzbar - über 256 Datenleitungen verfügt.
Ich erspare mir insoweit immer hinkende Autovergleiche, finde es allerdings traurig und unjournalistisch, sich zu Lasten der Allgemeinheit für die man ja angeblich schreibt, parteiisch zugunsten von Nvidia zu verhalten und deren Falschangaben zwar nicht zu decken, aber auch nicht den Mut zu haben klar zu benennen, dass es FALSCHangaben sind. Nur einige wenige Medien sind hiervon auszunehmen, die von Anfang an die GTX970 als 224bit-GPU (nicht mal das ist sie im üblichen Sinne) ein- bzw. abgestuft haben.