Dr.Pawel schrieb:Ja und nein, der Haupgrund dürfte eher sein das die Margen quasi ins unendlich bei allen gestiegen sind, nicht nur auf Seite der Entwickler (Nvidia und AMD) , sondern auch bei den Fertiger (primär TSMC). Da nirgends mehr Preiskämpfe geführt werden sondern man sich einfach an einander orientiert passiert auch nichts. Letztendlich ein Problem von zu wenig Konkurrenz!
Aber ja einen gewissen Preisanstieg aufgrund steigender Fertigungs- und Entwicklungskosten gibt es sicherlich auch.
Die gestiegenen Margen von Nvidia stammen zu einem großen Teil aus dem Supercomputing Bereich. Da sind die Margen generell höher. Ausnahme war nur die Zeit mit dem Miningboom wo auch normale GPUs teurer verkauft wurden. Heißt nicht, dass Nvidia an den Gamingkarten nichts verdient aber Nvidia hat auch früher die Gamingkarten nicht zu der Fertigungskosten abgegeben. Die haben schon immer kräftig daran verdient.
Was AMD angeht so liegt das in erster Linie daran, dass sie es nun endlich einmal geschafft haben technisch konkurrenzfähige Produkte auf den Markt zu bringen, die sie eben nicht zu den reinen Fertigungskosten verschleudern müssen und kurz vor dem Konkurs stehen.
Das mit der geringeren Konkurrenz liegt daran, dass sich die Entwicklungskosten pro Generation in etwa verdoppeln. Früher sind diese auch schon gestiegen nur da ist der Markt auch noch mit gewachsen. Seit ca. 32nm sind die Sprünge immer kleiner und die Kosten immer teurer. Deshalb gibt es immer weniger Fertiger, die überhaupt noch den Marktanteil haben um die Entwicklungskosten überhaupt wieder rein zu bringen.
Genauso steigen die Entwicklungskosten eines Chips an sich. Alleine dass eine bestehende Architektur von 12nm auf 7nm portiert wird verschlingt hohe 9 stellige Beträge.
bensel32 schrieb:Aufwendiger? Wieso? Meinst du wirklich das ein 8086 in seiner Zeit für den Produzenten leichter zu fertigen war als ein 10900k?
Bis ca. 32nm waren die Fertigungskosten ca. gleich wenn man einen eingespielten Prozess mit dem Nachfolger 2 Jahre später verglichen hat. Ab da sind die Kosten jedoch deutlich angestiegen, da immer mehr Fertigungsschritte notwendig werden. Hier ist ein Hauptproblem die Belichtung. EUV löst zwar einige Probleme, schafft aber wieder neue.
Die letzten Generationen waren wir in einem Bereich wo die Kosten pro Wafer stark steigen, die Kosten pro Transistor aber noch fallen. Ab 5nm ist fraglich, ob das überhaupt noch der Fall sein wird oder ob diese Technologie nur mehr von Kunden genutzt wird, die auf die noch sinkende Leistungsausfnahme/Transistor angewiesen sind wie die High End Smartphonehersteller.
Abgesehen davon:
Die angegebenen nm Angaben waren auch nur bis 32nm noch korrekt. Ab dann wurde statt der physikalischen Gate Länge des Transistors die Benennung dem Marketing des Fertigers überlassen. Real entsprechen die "7nm" der 5700 XT ca. 15nm von man von der Transistordichte ausgeht.