1/3 cent prop Stream sind heftig - vor allem wenn die zu generierenden Werbeeinnahmen nicht so dolle sind. Ich möchte die Praxis der GEMA ganz sicher nicht schönreden, aber ihr solltet euch mal überlegen, wie die Alternativen (bei derzeitiger Rechtslage in DE) aussehen:
Künstler, die mehr Zeit damit verbringen, ihrer Kohle hinterher zu rennen, als zu proben - oder anderweitig die Qualität ihres Produktes zu sichern. Kein einziger der "armen" Anbieter (Kneipen, Diskos u.Ä.) würde freiwillig auch nur einen cent an die Interpreten abdrücken, wenn es nicht Organisationen gäbe, die sie dazu zwingen könnten.
Und der Grund ist ganz einfach ein KUNDE, der sich über jeden cent aufregt, den er für etwas ausgeben muss - und daher mit €20 Eintritt (statt €10-15) nicht zufrieden wäre. Natürlich werden GEMA-Gebühren auf die Eintrittspreise aufgeschlagen, aber das ist nichts anderes, als die Sozialabgabe von eurem Arbeitslohn. Wollt ihr die jetzt auch abschaffen?
Über die Verteilung der Gelder sollten sie sich allerdings tatsächlich mal Gedanken machen. Es ist ganz sicher nicht OK., wenn Sony und Co. prozentual mehr aus den GEMA-Töpfen bekommen, als kleinere Labels, oder gar Privatpersonen. Daran sollte sich etwas ändern - nicht aber am Prinzip an sich. Denn dieses Prinzipp ist dafür verantwortlich, dass auch ich ab und zu mal etwas Geld für einen Auftritt bekomme - ohne "Kalle" in der Kneipe an der Ecke dafür verklagen zu müssen - freiwillig zahlt der nämlich wahrscheinlich nicht, was der allgemeinen Stimmung der meisten seiner Kunden (leider) entspricht.
Dank GEMA muss ich ihm nur eine Liste (Songs die ich spielen werde) zur Unterschrift vorlegen, und bekomme meinen Anteil der GEMA-Gebühren. Kalla kann sich dann ja überlegen, ob er mich trotz dieser Mehrkosten bucht.
Als Künstler finde ich das natürlich nicht so schlecht.
Die Höhe der Gebühren sowie der Verteilungsschlüssel sind ein anderes Gebiet. Aber Ihr wollt ja auch nicht unsere Regierung ganz abschaffen, nur weil die es nicht gebacken bekommt, Gelder vernünftig zu verteilen, oder 19% MwST von euch "abzockt".
Im Grunde ist die GEMA für Künstler eine gute Sache, denn wer seine Musik einfach so ins Netz stellt (ohne jede Rechtssicherheit), der kann sie im Grunde auch gleich verschenken - und wer verschenkt schon gerne sein Produkt?
Das hat doch nur zur Folge, dass irgendjemand anders damit vollkommen unverdient Kohle generieren kann. Allein weil ich meine (selbst komponierten) Stücke nicht auf dem nächsten Majorlabel-Sampler hören möchte (schlecht vorgetragen von Medienwiksamen Dummies), überlege ich mir sehr regelmäßig, mich bei der GEMA anzumelden - bisher habe ich es nicht getan, aber eigentlich gibt es da keine echte Alternative, die auch im Live-Sektor tatsächlich funktioniert, denn eine RA-Flatrate ist mir (noch) zu teuer.