Scrypton schrieb:
[...]
Du schließt schon wieder von dir/wenigen auf die Allgemeinheit. Quark zu wiederholen macht ihn jedoch nicht richtiger.
Kannst du das belegen oder bleibt es beim Wiederholen dieser Behauptung?
Jo. Nehmen wir mal rein theoretisch an, ich war und bin jetzt seit vielen Jahren in juristischen Führungspositionen bei diversen Konzernen verschiedener Größen und habe auch eine entsprechend hervorragende Vernetzung.
Dann bekomme ich natürlich insbesondere die Sachen mit, die man beim statistischen Bundesamt nicht liest und die idealerweise auch nicht im Spiegel stehen.
DU kannst jetzt natürlich weiter behaupten, dass es für eine Führungskraft keine Nachteile hat, wenn sie sich länger aus der Arbeit heraus nimmt. Eine belastbare Statistik findest du dazu natürlich nicht. Vielleicht trifft guter Umgang mit Elternzeit auf alle Unternehmen zu, für die ich bisher nicht gearbeitet habe und in die ich auch keinen Einblick habe. Dort, wo ich aber substantiiert über das Thema sprechen kann, ist das nach wie vor überall (!) ein Problem.
Unterschiedlich sind hier lediglich die Arten der Auswirkungen. In manchen Unternehmen sind die Aufstiegschancen begrenzt, in anderen kann man sich zurück arbeiten, in Einzelfällen wird sich alsbald getrennt. Gerade bei Führungskräften finden sich immer auch verschiedene Argumente, so dass eine eventuelle Trennung finanziell in vernünftigem Rahmen bleibt. Ansonsten mindestens die Wegnahme cooler Projekte oder auch sehr guter Mitarbeiter, sofern sich hier andere Teams finden.
Ja, das ist ziemlich mies und geht insbesondere an der Rechtslage vorbei. Für diesen Thread schön ist aber natürlich, dass es vor allem Männer trifft. Die Frauen in Führungsposition, die ich kenne, sitzen nämlich teilweise schon Wochen nach der Geburt wieder mindestens Teilzeit am Arbeitsplatz - was ich übrigens persönlich ziemlich behämmert finde.
Warum ich bei Diskussionen wie hier nicht am Ball bleibe? Weil es purer Irrsinn ist für rechtswidrige Probleme vernünftige empirische Untersuchungen zu verlangen oder vorzulegen (ist ein bisschen wie Code of Conducts von asiatischen oder US-amerikanischen Unternehmen - lol) und bei fehlendem schockierenden Ergebnis anzunehmen, alles wäre innerhalb der gesetzlichen Bahnen. Ich kenne Unternehmen, die immer wieder zu solchen Umfragen eingeladen werden, und ich weiß, dass dort gelogen wird. Ich habe nämlich selbst meine damaligen Arbeitgeber hierzu beraten.
Was du im Netz findest ist sowas hier:
https://www.faz.net/aktuell/gesells...it-nehmen-und-was-sagt-der-chef-15170163.html
"ja, lol, ich will eh keine Karriere machen und verdiene nicht viel, außerdem finde ich sofort wieder einen neuen Job"
Da ist's in der Tat kein Problem. Auch in den mir bekannten Unternehmen nicht. Aber davon war ja nicht die Rede.
Vielleicht interpretieren wir beide aber auch schlicht die betroffene Gruppe an Menschen falsch.
PS: Mit derselben Expertise und Erfahrung kann ich z. B. die Untersuchungen bestätigen, die besagen, dass Frauen schlechter Gehälter verhandeln und oft weniger Ambitionen haben (oder sich einfach nur realistischer einschätzen können).