DerOlf
Admiral
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Ich fordere ja auch keine pauschale Begrenzung mehr (einfach weil das kein Akzeptanz finden wird, und sich deswegen wahrscheinlich nicht dran gehalten würde).Lübke schrieb:störe ich mich einfach an diesem imho blinden aktionismus, wo pauschale einschränkungen gefordert werden, obwohl deren effekt zweifelhaft ist.
Ich habe im Laufe der Diskussion bemerkt, dass der Verkehrsfluss eine der wichtigsten Faktoren zu sein scheint ... ist dieser nicht gewährleistet, ist es ein Stressor (Für Schnellfahrer und Langsamere gleichermaßen). Dabei entsteht dieser Stressor mMn auch durch Unterschiedliche Geschwindigkeiten bei hohem Verkehrsaufkommen. Auf Dauer macht das sogar mich (als Beifahrer) aggressiv und sowas kann kaum für eine "besonnenere Fahrweise" sorgen.
Eine pauschale Begrenzung ist hier nur bei oberflächlicher Betrachtung sinnvoll (weil es eben Fahrer gibt, die die STVO ignorieren).
Daher ja die Idee des dynamischen Verkehrssteuerungssystems, denn es ermöglicht eine gleichmäßigere Verteilung des Verkehrsaufkommens und damit eine Reduktion der "Verstopfungserscheinungen", gleichzeitig gibt es den Fahrern aber auch die Möglichkeit, den Hahn so richtig aufzureißen, wenn die Verkehrslage das über eine längere Strecke hergibt. Theoretisch wäre es dadurch möglich, viel öfter >200 fahren zu KÖNNEN, als es momentan der Fall ist.
Bleibt das Problem der Kontrolle ... und das mMn zu erwartende mangelnde Verständnis für Tempo 100, wo gestern noch 150 erlaubt waren. Aber das kann man wohl auch in den Griff bekommen ... wenn nicht durch Aufklärung und Erziehung, dann eben durch Zwang.
Die Diskussion über ökologische Implikationen ist nochmal eine ganz andere Baustelle.
Zu den Unfalltoten:
Die gibt es, seit es Autos gibt (sogar in einer Pferdekutsche KANN man tödlich verunglücken).
Der Schluss: Um in einem Verkehrsunfall zu sterben, braucht es nichtmal Verkehr (also MEHRERE Autos), da reicht (je nach Tempo) eine kleine Unachtsamkeit ... ein geringeres Tempo gibt dem Fahrer lediglich ein wenig mehr Zeit, auf Gefahrensituationen zu reagieren ... oder sein Fahrzeug unter Kontrolle zu bringen.
Aber eigentlich ist das Tempo ziemlich egal ... eine "bessere" Chance, bedeutet eben NICHT Sicherheit, und ob man nun 300 oder 500 ms Zeit für eine Reaktion hat, ist wohl auch ziemlich egal.
Nicht egal ist jedoch die Physik ... ein Fahrzeug mit Haftungsabriß bei >200km/h rechtzeitig "abzufangen" ist einfach um einiges schwerer, als bei 100km/h (und auch letzteres ist fast unmöglich).
Solange es Verkehr gibt, wird dieser auch Tote fordern. Todesfälle ganz zu verhindern, ist einfach utopisch ... aber ich bin mir sicher, dass ein paar Tote weniger machbar sind.
Deutschlands Autobahnen sind im europäischen (oder globalen V) Vergleich die Sichersten ... es ist allerdings fraglich, ob das nun daran liegt, dass es unlimitierte Streckenabschnitte gibt, die AB besser ausgebaut oder in Schuss ist oder an der angeblich besonders gründlichen Ausbildung der Fahrer.
Eines ist für mich jedoch klar: Eine internationale Vergleichsstatistik zur Verkehrssicherheit anzuführen ist ein denkbar schlechter Grund dafür, auf weitere Verbesserungen zu verzichten ...
Da ich selbst nicht fahre, tangiert mich die Diskussion eigentlich nicht besonders, aber ich denke, dass in diesem Bereich Verbesserungen möglich, und in ein paar Jahren auch bitter nötig sind.
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