@Amazon:
Da vertun sich viele. Es ist schon eine ganze Weile her, da war klar, dass man Produkte im Netz um einiges billiger bekommt, als im lokalen Handel. Einfach weil ein online-Versand im Prinzip kaum Kosten verursacht (brauchst kein Lager, weil du Bestellungen direkt zum Hersteller weiterleiten kannst, brauchst kein Ladenlokal und keine Verkäufer u.s.w.).
Bis vor einer recht kurzen Zeit (maximal 2 Monate) war ich auch der Meinung, das online günstiger ist. Und dann kam der Schock. Ich brauchte aus Gründen, die hier nicht weiter breitgetreten werden sollen, eine 3,5" Floppy. Die gibts im Paket á 10 Stk. online für knapp €10,- (einziges Angebot bei Geizhals) ... das war mir zu ville.
Also auf zu Saturn ... und siehe da, die gleiche Packung (gleicher Hersteller, gleiches Produkt, gleiche Menge): Preis €1,97.
Ich konnts kaum glauben ... und konnte mir das nur auf eine Weise erklären. Die Menschen sind mittlerweile zu bequem, in der Stadt was rauszusuchen und zahlen deshalb auch dermaßen überhöhte Preise im Online-Handel.
Bevor ich das nächste mal was online bestelle, schaue ich im Einzelhandel, ob ich's da nicht evtl. doch billiger kriege.
Egal, is ja hier nicht das Thema.
Ich fände eine Rückführung des Güterverkehrs auf die Schiene auch wünschenswert. Allerdings ist mir klar, dass die Kosten hier wohl die Haupthürde sind. Die Bahn ist zu teuer (oder LKW sind zu billig). Gut angebundene Standorte (mit Anbindung an A-Bahn UND Schiene) sind auch nicht gerade die billiigsten ... also werden die Logistikzentren in die Pampa geklatscht ... Hauptsache da gibts ne Straße, die für große LKW geeignet ist (und die gibts in DE praktisch überall).
Eine echte Zwickmühle, denn die Versandunternehmen und Spediteure wählen natürlich das Modell, bei dem unterm Strich das meiste übrig bleibt. Momentan ist das die Straße ... und dann kommt erstmal lange nichts.
Will man das ändern, muss man in den sauren Apfel beißen, und den LKW-Transport künstlich überteuern ... oder Güterbewegungen auf der Schene ebenso massiv subventionieren. Geld ist hier (leider) der einzige Hebel.
Der Vergleich mit "früher" hinkt ... denn früher hat sich Industrie immer stadtnah angesiedelt. Zum einen, um die Wege der Belegschaft zu verkürzen (in Bielefeld kann man innerhalb von knapp 30 min. ALLE bedeutenden Industriestandorte der 1920er Jahre abklappern - darunter große werke von Dr.Oetker, Dürkopp und Anker ... vom Rathaus in 10 Minuten zu Fuß zu erreichen), zum anderen Aufgrund der bereits existierenden und leicht erweiterbaren städtischen Infrastruktur.
Jede Stadt mit genügend Einwohnern (Arbeitskraft) besitzt einen Bahnhof und damit die Anbindung ans Schienennetz. Um die Industrie anzubinden mussten nur relativ kurze Teilstrecken neu gebaut werden.
Heute ist die Situation eine grundlegend andere. Keine Sau will mehr in der Nähe von Industrie wohnen ... die Menschen sind individuell mobil (Auto) ... also ist es nicht mehr nötig, das Werk da zu bauen, wo man Zugang zu den Arbeitskräften hat ... von den Mitarbeitern wird viel eher erwartet, dass sie selbst zusehen, wie sie zur Arbeit kommen.
Die DAFÜR ohnehin notwendige Infrastruktur (Straßen) auch für den Warenverekehr zu nutzen liegt da nahe. Vielmehr wäre der Unternehmer, der das nicht nutzt, als "Dummbatz" zu bezeichnen.
Aber man kann den schwarzen Peter hier nicht nur bei den Logistikunternehmen suchen. Der Kunde, mit seinem Wunsch die möglichst günstige Ware am besten schon kurz vor dem Klick auf "Bezahlen" in den Händen zu halten spielt hier eine nicht unbedeutende Rolle.
Man sollte bei dem ganzen nicht vergessen, das es weit weniger LKW auf deutschen Straßen gäbe, wenn man nur ein paar Tage auf seine Bestellung warten könnte.
Ich kann das ganz locker ... aber ich bin auch kein Autifahrer.
Was Transit in DE angeht, so könnte ich mir vorstellen, diesen Verkehr an den deutschen Grenzen abzufangen, auf die Schiene zu verlegen und damit zumindest die rollenden Zeitbomben aus Osteuropa von den Autobahnen zu verbannen. Vielleicht nur ein kleiner Sieg, aber wenigstens möglich, denn die Trassen für diesen "Transitdienst" gibt es ohnehin schon seit mehr als 100 Jahren, die müssten nur etwas erweitert werden.
Tharamur schrieb:
Kannst aber gerne von beiden Seiten mit 60, 80 oder 100 reinbrettern, weil es ja ausserhalb der Ortschaft ist. Nur doof wenn dir eben einer mit der selben Geschwindigkeit da oben entgegen kommt.
Die Solitude ist eine der bekanntesten ehemaligen Rennstrecken in DE ... kein Wunder, dass die Leute da den Hahn gerne mal aufreißen ... haben die Idole von früher ja auch gemacht und größtenteils sogar überlebt ... Aber Gegenverkehr ist bei Rennen ja auch kein Thema
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