Findus schrieb:
ich sehe das eher als genutzte Gesetzeslücke bzw. Schlamperei der Gesetzesschreiber, aber der Pöbel hackt jetzt ausschließlich auf den Herstellern herum und außer dem über korrekten Deutschland sehen andere Länder das wohl auch entspannter - aber darum geht es ja nicht
Ist dir klar, dass die "neuen" Prüfkriterien anlässlich des Dieselskandals (und seiner Folgeskandale ... es betraf ja nicht nur Diesel) sechs Punkte enthalten, die zu 100% den Forderungen der Auto-Lobby entsprechen ... andere Forderungen hat die Lobby an diese Gesetzesänderungen garnicht gestellt (und diese Punkte wurden bis auf's Komma genau kopiert).
Man hat die Gesetzeslücken nicht nur genutzt, man hat sie geschaffen und über Jahrzehnte hinweg offen gehalten.
Wen soll man dafür verantwortlich machen, wenn nicht die Hersteller?
Die Kunden, die vom Hersteller nicht hinreichend (oder realistisch) Informiert wurden (Etikettenschwindel)?
Einen Staat, der scheinbar nicht anders kann, als den Forderungen der Lobby zu 100% zu entsprechen?
Wer hat denn Betrogen (oder die existierenden Lücken ausgenutzt), wenn nicht VW und Co?
Ist euch klar, was eine falsche Produktbeschreibung im handel normalerweise bedeutet? ... die Verbrauchswerte, wie sie die hersteller angeben, sind noch immer viel zu niedrig ... und das aus gutem Grund. Gerade in Zeiten angeblich steigendem Umweltbewusstseins ist ein niedriger Verbrauch ein Kaufargument (ob Fake oder nicht, das ist dem Marketing traditionell egal).
Es steckt also sogar hinterlistige Planung im Dieselskandal ... im Grunde so, als hättest du ein alkoholfreies Bier bestellt, aber Schnaps bekommen, und willst die Schuld am Rausch dann dem Polizisten geben, der ihn festgestellt hat.
Zur Freiheit:
Ich bin alt genug, um zu wissen, dass einige Menschen unter "Freiheit" vor allem die Freiheit verstehen, nach freiem Willen (willkürlich) Gesetze brechen zu können, oder ihre Gültigkeit individuell und situativ zu bewerten.
Haltet euch einfach an die Regeln, dann braucht ihr auch keine Angst vor Routinekontrollen zu haben
Und bitte hört auf, Fremdgefährdung zu bagattelisieren.
Es geht nicht darum, OB das Leben nunmal gefährlich ist, sondern ob man durch sein eigenes Verhalten das Risiko für andere noch künstlich erhöhen muss.