Rotkaeppchen schrieb:
Wir meinen doch dasselbe und interpretieren nur anders.
Rotkaeppchen schrieb:
Und das wird Ursachen in der Sozialisation haben, so meiner Vermutung.
Genau das ist doch das Problem, dass von (Extrem)feministischer Seite, Gender Studies usw. häufig nur interpretiert, ausgelegt und manchmal auch einfach nur postuliert, also frei erfunden, wird.
Es werden Vermutungen als Wahrheiten verkauft.
Der Punkt ist doch gerade, dass Gleich
berechtigung und ein
fairer Umgang für
beide Geschlechter sichergestellt werden muss.
Unter diesen Gesichtspunkten kann man doch nicht ernsthaft dann z.B. "there is no such thing as biological sex" unterstützen. Oder eine Gender-Pay-Gap von 30% - die so nicht existiert. Oder oder oder.
Da gibt es nichts zu interpretieren, die Fakten liegen vor. Es wird nur nicht danach gehandelt, denn könnten die Hardliner ja nicht mehr das Narrativ vom Patriarchat und dem privilegierten, weißen, CIS-Mann erzählen.
@DerOlf hatte diesbezüglich ja auch schon geschrieben, was konkret dort von führenden "Wissenschaftlern" falsch gemacht wird und wie dies dann z.B. im 3rd wave feminism usw. einfach übernommen und weitergegeben wird.
Eine ernsthafte, fundierte Auseinandersetzung mit der Thematik ist das nicht, sonst würde man z.B. bei der Gehaltsdebatte eben zu der wirtschaftlichen Geringschätzung von Frauen
und Männern in Sozialberufen kommen und dazu, dass Frauen dort stark überrepräsentiert sind.
Abgesehen davon, würde man dann vielleicht auch mal Frauenquoten für "harte" Jobs fordern. Heutzutage gibt es ja keinen Grund mehr, warum nur Männer auf dem Bau, bei der Müllabfuhr, bei Giftmüllentsorgung, beim Kampfmittelräumdienst, im Krieg oder sonstwo als "Verschleißmittel" genutzt werden sollten.
Rotkaeppchen schrieb:
Dazu halte ich Intelligenztests für hochgeradig hinterfragbar.
Für ein Individuum, definitiv. Eine präzise Bestimmung bei einem einzelnen Individuum ist nicht akkurat möglich und immer mit entsprechenden Varianzen anzugeben.
Große Massen an Menschen sind bei standardisierten Tests aber auf jeden Fall qualitativ und innerhalb von Irrtumswahrscheinlichkeiten empirisch kategorisierbar. Die Testgruppe bei der großen Studie von Irwing und Lynn waren beispielsweise 100.000 Personen.
Genutzt wurden da auch keine ungenauen Onlinetests, sondern nur klinisch anerkannte aus psychologischen Fachbereichen.
Rotkaeppchen schrieb:
Weiter leben wir in einer männlich geprägten Welt die über Jahrhunderte Strukturen schaffte, die für Männer perfekt sind.
Wie kannst du das nach der ganzen Diskussion einfach so sagen?
Das ist schlichtweg falsch.
Durch die höhere Standardabweichung gibt es z.B. ja auch deutlich mehr "dumme" Männer, als Frauen. Was meinst du, welche Perspektiven die in der Gesellschaft haben? Vor allem außerhalb von Deutschland?
Männer haben höhere Suizidraten, höhere Sterblichkeitsraten, werden weniger Alt, die Verletzungs- und Sterbegefahr im Beruf (weil Männer sehr stark überrepräsentiert sind in gefährlichen Berufen) ist für Männer deutlich höher.
Das Median-Gehalt des unteren Quartils der Männer (die, die wegen sehr geringer Intelligenz eben auch noch unter den Frauen liegen) ist bedeutend geringer, als bei Frauen.
Dadurch bedingt, ist die Kriminalitätsrate dort gigantisch. Männer, besonders aus diesem Bereich, haben i.d.R. genau eine Perspektive für ihr Leben: kurzes Leben, hohe Wahrscheinlichkeit verletzt zu werden oder zu sterben, sehr hohe Wahrscheinlichkeit, in ein Gefängnis zu kommen und sehr niedrige Lohnaussichten.
Auch werden Männer in den meisten Bevölkerungen deutlich häufiger Opfer von Gewalt, selbst Sexualstraftaten werden in manchen Nationen häufiger an Männern verübt als an Frauen.
Und dann die ganzen psychischen Erkrankungen. Du hast zwar Recht, dass die medizinischen Implikationen bei Frauen zwingender sind, also eine "Aufopferung" für den Beruf bei Frauen viel eher Burnout oder andere, schwere psychische Konsequenzen haben kann und sie mit Leistungsdruck etc. pp. schlechter zurechtkommen.
Da sollte auch etwas unternommen werden.
Aber in der Masse sind ja immer noch viel mehr Männer starken Konkurrenzdruck ausgesetzt. Schon alleine, weil die in der Masse eben nicht in entspannten Berufen arbeiten.
Schau mal in irgendeine psychatrische Abteilung oder Statistik. Männer sind auch bei psychischen Problemen stark überrepräsentiert.
Und trotzdem interessiert das alles keine Sau. Auch Förderungen für Männer gibt es kaum. Das ist das, was ich an der Gleichberechtigungsdebatte kritisiere. Es ist häufig postfaktisch und sehr auf Frauen zentriert, nicht auf eine gleichmäßige Aufarbeitung.
Besonders bei den Hardlinern hat das dann eben auch immer den Eindruck, als picke man sich alle "Rosinen" der Männer heraus, ohne aber auch nur einen Funken der Negativfolgen, die sehr gravierend sind, anzuerkennen.
Rotkaeppchen schrieb:
Früher lachte ich darüber kopfschütteld, heute weiß ich, dass Interessenlagen so unterschiedlich sind, und Fördermittel so begrenzt, dass natürlich heute ganz andere Ergebnisse in anderen Bereichen erreicht worden wären, wenn 50% der Forscher weiblich wären.
Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Forschung hat belastbare Ergebnisse zu erbringen. Erkenntnisgewinn kann sich gar nicht ändern. Entweder eine Gesetzmäßigkeit, Idee, Modell, ... hat theoretisch und in Experimenten / Empirie bestand oder eben nicht.
Hätte Albert
ina an der Relativitätstheorie gearbeitet, hätte sie entweder genau so aussehen müssen wie jetzt oder sie wäre eben mathematisch falsch, damit widerlegbar und uninteressant gewesen.
Rotkaeppchen schrieb:
Frauen sind Sicherheitsbewußter, das bemerkt man überall, bei Gehaltsverhandlungen, Jobwechseln, der Übernahme von Verantwortung etc. Ein Feldversuch, in dem Kinder ohne geschlechtsbezug sozialisiert würden, gibt es aber nicht, darum tappen wir ziemlich im Dunkeln.
Davon halte ich persönlich nichts, siehe das Experiment in Schweden. Vollkommen ohne Geschlechtsbezug geht ohnehin nur unter Zwang und Ausschluss aller geschlechtsbasierter Einflüsse. Abgesehen von der Realisierbarkeit: wer gibt einem das Recht, das einem Menschen an zu tun?
Ich will definitiv nicht sagen, dass die Biologie der entscheidende Faktor wäre. Sicherlich nicht. Aber die Tatsache das Männer die "Jäger" sind, aggressiver, Beschützer, Aufopferer und Frauen besonnener, sicherheitsbewusster, vorsichtiger, einfühlsamer, emotionaler usw., das hat sich doch in jeder Zivilisation bisher auf die eine oder andere Art abgebildet.
Auch, als die einzelnen Zivilisation nichts voneinander wussten, war die Mutter vom Tipi, über das Blockhaus bis hin zur Behausung in China für die Familie zuständig.
Selbst vollkommen isolierte Stämme in Südamerika oder Afrika, die sich gänzlich anders sozalisiert haben, machen diese Unterscheidungen.
Die Pirahã z.B. aus Südamerika kennen keinen Besitz, keinen Zwang. Niemand darf dort irgendjemand etwas befehlen und alles wird geteilt. Sozusagen "Totalkommunismus". Es gibt keine Hierarchie, alles wird geteilt, alles wird gemeinsam entschieden. Eine wirkliche "Ehe" kennt man auch nicht, man kann mehrere Menschen lieben. Trotzdem ist es Brauch, dass der Mann fischen muss für Frauen die er "liebt". Oder jagen geht. Und Frauen kümmern sich um die Kindern.
Das so viele gesellschaftlich unterschiedliche Zivilisationen entstehen, zeigt einerseits die Möglichkeiten von Sozialisation. Andererseits aber auch, dass Biologie definitiv mit im Spiel ist, sonst hätten sich auf fundamentaler Ebene nicht so viele Kulturen völlig getrennt voneinander so ähnlich entwickelt.
Rotkaeppchen schrieb:
ch interpretiere nur anders. Es geht nicht um eine Quote für Nobelpreisträger, es geht um Richterjobs oder Hochschulprofessoren, da sind die benötigten Fähigkeiten nun wirklich nicht sonderlich hoch.
Da würde ich widersprechen. Beim Richter oder Professor angekommen, mag das Beamtenprivileg und der Job auskömmlich sein. Davor, dass wird dir sicherlich auch geläufig sein, ist die Juristerei oder auch der Wissenschaftsbetrieb extrem Konkurrenzorientiert.
Besonders, wenn wir hier nicht von der Dorf-FH sprechen, für die sich eh keiner interessiert, sondern den großen Top-Unis, die dauernd in den Medien sind.
Rotkaeppchen schrieb:
Wie Du selber schreibst, ist unter den nach willkürlichem Intelligenztest gemessenen zehn intelligentesten Menschen auch eine Frau. Du siehst, so begrenzt können die Fähigkeiten der Frauen also nicht sein.
Da verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht, wie du das dort herauslesen kannst. Natürlich gibt es in der Realität kein Schwarz/Weiß - es ist immer ein Grauton dazwischen.
Aber das impliziert doch nicht direkt das Gegenteil. "Ausnahmen bestätigen die Regel".
Das da nur eine Frau vertreten ist, zeigt erneut, dass für die überdurchschnittlichen Bereiche gilt:
Je höher der IQ angelegt wird, desto geringer ist der Frauenanteil in dieser Subgruppe.
Wenn wir z.B. bereits ab IQ 125 doppelt so viele Männer wie Frauen verzeichnen, dann wäre nur Aufgrund dieser Tatsache schon ein Verhältnis von 66% Männern und 34% Frauen bei Wissenschaftlern nicht unrealistisch.
Da die Luft nach oben immer dünner wird, und sich 2:1 nicht linear fortsetzt, eher sowas wie 70/30.
Von diesen 30% Frauen, die potentiell übrig bleiben, musst du ja aber noch jene abzwacken, die darauf keine Lust haben. Dann jene, die genau wie manche Männer, einfach scheitern oder aus anderen Gründen "normale" Berufe wählen.
Dann kommt noch die Sozialisation hinzu.
Da ist es kein Wunder, dass man im MINT-Bereich vielleicht noch bei Frauenquoten von 10-20% landet. Und dafür müsste man schon den Großteil aller Frauen, die überhaupt das geistige Potential haben, einstellen. Das sagt ja noch gar nichts über die konkrete Berufseignung. Von diesen Frauen werden einige ja z.B. auch faul, team-ungeeignet usw. sein.
Und die Masse der wirklich geeigneten dann eben eher in Medizin, Biologie, Psychologie usw. entschwinden, als z.B. in Physik.
Ein 50:50 Verhältnis kann man da gar nicht erreichen, es sei denn man erzwingt es und gibt Qualitätsanforderungen auf. In diese Richtung gehen Quoten.
Umgekehrt ist das im Übrigen auch so. Abgesehen von Subventionen oder Zwang (und dies fordert ja ohnehin niemand ernsthaft öffentlichkeitswirksam) bekommt man ja auch keine Frauen in die typischen Jobs der unteren 25% der Männer. Den Mist und die Ausbeutung dort, da hat ja kaum eine Frau Interesse dran.
Rotkaeppchen schrieb:
Und ja, die körperlichen Unterschiede sind im Extrembereich gravierend. Aber sind sie für Jobs relevant? Selbst Dein Thema Kampfschwimmer
Again: die Ausnahme bestätigt die Regel.
Abgesehen davon sprach ich ja von "keine Frau hat es je zu den Kampfschwimmer geschafft" - diese auch nicht.
Die Ausbildung zum Kampfschwimmer hat übrigens früher 15 Monate gedauert und heute dauert sie
36 Monate.
Die körperlich fordernsten Tests, einschließlich des Abschlusstests, kommen am Schluss. Die Frau hat also 6 Monate erfolgreich mitgemacht, also genau 1/6 der eigentlichen Ausbildung erst abgeschlossen.
Ich hab die Kampfschwimmer bei der Marine mal besichtigt. Selbst nach den ersten
zwei Jahren der Ausbildung schafften es - zumindest Stand damals, wie der Leutnant der Führung kommunizierte - nur die Hälfte der Kursteilnehmer.
Die Ausfallquoten davor sind natürlich noch bedeutend höher.
Es ist also zweifelhaft und spekulativ, ob sie bis zum Ende durchgehalten hätte.
Genau das meine ich übrigens auch immer mit diesem "Beißreflex". Da macht sich der Journalist nicht mal die Mühe, auf diesen Umstand hinzuweisen.
Und ob sie "rausgeekelt" wurde, ist auch spekulativ - immerhin wurde die Ablehnung ja damit begründet, dass sie in ihrer aktuellen Position derzeit unersetzbar ist. Das ist nicht unüblich für die BW.
Es
kann also Diskriminierung gewesen sein oder aber ein ganz normaler Truppenplanungsvorgang.
Ohne das investigativ recherchiert zu haben, bleibt das nur eine Unterstellung.