News Glasfaserausbau: Regierung will Graben-Schnorrer stoppen

rooney723 schrieb:
Die Städte und Gemeinden versuchen zwar immer wieder das durchzusetzen, können weder der Telekom noch anderen Leitungsträgern den Zugang zu ihren Leitungen verbieten

Ja richtig: „zu ihren Leitungen“
Wenn noch keine Leitung von zB der Telekom dort liegt, kann das Amt sehr wohl verhindern, dass eine neue Straße geöffnet wird.
Auch wenn Kupfer da liegt, muss die Telekom bei einer neuen Straße erst einmal begründen, warum auf gemacht werden muss.
Bevor eine Straße erneuert wird, werden Leistungsträger ja informiert. Danach sind oft nur Notmaßnahme erlaubt
 
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Palmdale schrieb:
Generell würde ich allerdings die Gelegenheit nutzen und bei Novellierung des Gesetzes allen Beteiligten einen technisch unnötigen Überbau zu verbieten
Tja, das ist dann aber nun mal gewollte Konkurrenz, die eigentlich auch notwendig ist, wenn man Infrastruktur in die Hände gewinnorientierter Unternehmen gibt.
 
@DonS
Das ist so nicht richtig.

Bei vorhandener Trasse muss nicht begründet werden aus welchen Gründen dort gearbeitet wird. Eine Genehmigung ist natürlich trotzdem erforderlich.

Eine Begründung in Form eines Antrages auf Trassenanweisung ans BzA muss angegeben werden, wenn die Trasse in ihrem Volumen Erweitert wird (z.B. zusätzliche Rohre) oder es dort noch keine zugewiesene Trasse gibt.

Was die Stadt erlaubt und was nicht, ist vollkommen irrelevant. Da beziehen wir uns auf die Gesetzeslage der auch die Städte unterliegen.
 
Es wird Zeit das jedes Telefon / Internet Netz enteignet wird und wieder in der Hand des Staates ist. Die zuständige Behörde kann man ja vernünftig aufbauen, ohne viel Bürokratie.

Die Firmen hindern sich nur gegenseitig, das kann man ja nicht mehr mit an sehen.
 
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Wenn ich das richtig verstehe, geht es vorrangig darum, dass die Telekom immer erst mit dem Ausbau aktiv wurde, wenn sowieso ein anderer Anbieter über die Kommunalfinanzierung aktiv geworden ist, damit man selbst keine Kosten hat. Kann ich schon verstehen, aber es ist halt gegen den Wettbewerb, was schlecht für den Kunden ist.
 
Die sollen denen eine Beteiligung (natürlich bezahlt) anbieten, kein Verbot. Es gibt in Karlsruhe eine Kreuzung die wird locker 7x im Jahr gesperrt und dort gebuddelt weil kein Schwein das koordiniert. Ob das sinnvoller ist bleibt fraglich ;)
 
Und wenn man denkt, noch dreister geht es nicht, belehrt einen die Telekom eines besseren:
Erst jahrelang den Breitbandausbau v.a. auf dem Land unterlassen, weil es zu unrentabel ist und die Leute eh kaum Alternativen zum Schneckentempo-DSL der Telekom haben. Dann überall, wo andere Anbieter Gebiete mit Highspeed erschließen, die Umfragebündelungen mit plötzlichen Anküdigungen für Ausbauvorhaben sabotieren. Und wenn dann endlich Konkurrenten dort verlegen, wo die Leute mangels Alternativen drauf angewiesen sind und es sich so gerade knapp rechnet, schleicht sich dieses Pack (anderer Begriff fällt mir jetzt dazu nicht mehr ein) durch die Hintertür mit rein, um das Geschäft kaputt zu machen.
Bin ich heilfroh, dass unser Festnetz/Internet jetzt bei denen ausläuft. Nur für die Mobilverträge bleiben noch bestehen, aber hoffentlich auch nicht ewig.
 
D0m1n4t0r schrieb:
Und genau wegen sowas gehören die Netze in die Hand des Staates der sich um die Instandhaltung kümmert und das Netz dann zu gleichen Konditionen an die Provider vermietet ohne einen zu bevorzugen oder zu benachteiligen.
Das ganze Netz kann man dann zu Selbstkosten betreiben, so dass es im Endeffekt sogar für alle billiger wird. Und der Netzbetreiber könnte sich auch endlich mal um einen Ausbau des Netzes in ländlichen Gegenden kümmern statt in die Städte 100.000er Leitungen zu legen während manche Dörfer noch immer kein DSL haben.
In letzter Konsequenz könnte man sogar fragen wozu es Provider (dann) überhaupt braucht. Wenn sich eine staatliche Stelle um das Netz kümmert, würde die Leistung der Provider schlicht im Abrechnen und vielleicht etwas Marketing für schnellere Internetzugänge bestehen. Also eigentlich ähnlich wie heute. Ich finde es schade, dass Privatisierung von Infrastruktur einfach als gegeben hingenommen und nicht in Frage gestellt wird. Sie bringt wenige Vorteile, trägt aber wiederum neue Blüten wie im Fall der Datennetze das Zero-Rating mit seinem Schaden der Netzneutralität.
 
Beitrag schrieb:
Tja, das ist dann aber nun mal gewollte Konkurrenz, die eigentlich auch notwendig ist, wenn man Infrastruktur in die Hände gewinnorientierter Unternehmen gibt.

Moment, Konkurrenz kanns ja dennoch geben. Technisch wird ja (so nehme ich an) nur eine Glasfaser-Verlegung benötigt und diese kann anteilig vermietet werden. So genau kenn ich mich mit den Regularien der Bundesnetzagentur nicht aus, doch ein erwähnter Überbau lässt darauf schließen, dass das nicht wirklich Konkurrenz darstellt, sondern Unterwanderung der öffentlich geförderten Initiative zur Erstverlegung.

Genau in diesem Punkt liegt ja der Hund begraben, wenn ich die News richtig verstanden hab. Glasfaser wird an Glasfaser unnötig doppelt gelegt, um nicht mieten zu müssen.
 
Warum wird nicht einfach gefordert dass sich in so einem Fall die anderen Unternehmen an den direkten Kosten der Graben-Aushebung usw. zum gleichen Anteil beteiligen?

Das würde trotzdem verhindern dass man unnötig mehrfach gräbt, und gleichzeitig die Kosten verteilen.
 
piffpaff schrieb:
Der VATM hat schon 2016 auf die Lücke im Gesetz hingewiesen und auf Grund deren Kritik wird das Gesetz überarbeitet.

Mir scheint, es gibt gar keine Lücke, es gibt ein Gesetz das Nachgebessert werden soll weil es nicht ausgewogen ist.
(in meinen Augen zu Recht) ->
https://www.wr-recht.de/wp-content/...esentliche-Neuerungen-durch-das-DigiNetzG.pdf

...und es gibt ein Sommerloch, das gefüllt werden will.


Der Artikel ist tatsächlich erfreulich informativ. Da steht dann unter anderem auch klipp und klar drin was die Klagenden so stört.
Ich fasse mal zusammen: "Wo kämen wir denn da hin, wenn wir nach dem Ausbau keine willkürlich angesetzten Verträge nach Art der Mafia ("Wir machen Dir ein Angebot dass Du nicht ablehnen kannst") verkaufen könnten sondern uns dem gleichen Wettbewerb stellen müssten von dem wir anderenorts, da wo Telekom Milliarden um Milliarden vergräbt, so stark profitieren? Ne, also das geht ja mal gar nicht. Wenn schon Wettbewerb dann aber nur zu unseren Gunsten."
 
Stahlseele schrieb:
Einfache Regelung:
Jeder dessen Kabel mit drin landet wird automatisch Anteilhaft an den Kosten beteiligt.
Fördermittel erhält aber nur der, der ursprünglich den Antrag gestellt hat.
Also wenn ein zweiter Anbieter Kabel mit reinlegt, dann zahlen beide Anbieter jeweils 50% der Kosten, die Staatlichen Mittel gehen aber nur an den ersten, der ja das Anfangsrisiko zu tragen bereit war.
Bei 2 weiteren Anbietern kostet das Verlegen dann jeden nur noch ein Drittel usw.

Damit kriegt man dennoch förderbaren Ausbau und die Kosten gehen für alle Anbieter runter, damit dann auch die Preise für den Endkunden und das Risiko senkt sich sogar noch für den original Antragsteller, weil er die Fördermittel dennoch erhält.
Perfekter Vorschlag. Viele gute Ideen im Forum, und dann scheuen Politiker direkte Demokratie. Vielleicht sollte es weniger um Abstimmungen gehen, und mehr um konstruktive Vorschläge durch das Volk. Das könnte durchaus einiges bewegen. Aber es hapert häufig wohl eher am Willen in der Politik das Richtige zu tun.
Ergänzung ()

Wattwanderer schrieb:
Ich hatte gehofft mit KI, Bigdata, bessere Koordinierung würde es irgendwann möglich werden, dass die Straßen zuerst wegen Wasser, Fernwärme, Abwasser, Strom, Telefon, TV Kabel nicht jedesmal aufs neue aufgebuddelt.

Besonders nett ist es wenn die Straßendecke frisch saniert wird und dann gefühlt am nächsten Tag die Bagger anrollen, um die Straße aufzugraben.
Für all das braucht es keine besondere Technik, aber eine gute Organisation. Richtiges Planen ist aufwändig, und wenn alles schnell gehen und viel Profit abwerfen soll dann kommt Missmanagement dabei raus.

Wenn man es einmal richtig organisiert hätte, mit den entsprechenden Stellen würde es besser werden. Aber es ist wie mit jeder Plattform, ist sie einmal etabliert und funktioniert sie gut, kommt einer der alles "modernisieren" will, aber das neue Konzept nie richtig zuende denkt oder vollständig umsetzt. Am Ende ist es natürlich deutlich weniger effizient, unlogisch und überall gibt es Ausnahmen und der Kunde/Benutzer muss dann umständliche Prozesse durchlaufen um das interne Chaos zu umgehen.

Solange sich das Prinzip des Drucks nicht ändert, und Sachen immer eingesetzt werden müssen bevor sie fertig sind, wird sich das Chaos nicht ändern.
 
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Hayda Ministral schrieb:
Ich fasse mal zusammen: "Wo kämen wir denn da hin, wenn wir nach dem Ausbau keine willkürlich angesetzten Verträge nach Art der Mafia ("Wir machen Dir ein Angebot dass Du nicht ablehnen kannst") verkaufen könnten sondern uns dem gleichen Wettbewerb stellen müssten von dem wir anderenorts, da wo Telekom Milliarden um Milliarden vergräbt, so stark profitieren? Ne, also das geht ja mal gar nicht. Wenn schon Wettbewerb dann aber nur zu unseren Gunsten."

Den Ball kann man wunderbar an die Telekom zurückspielen. Gegen die eigenen Gebietsmonopole hat die Telekom schließlich nichts einzuwenden. Die Aktionen mit der nachträglichen Verlegung sind einfach Arschlochmanöver oberster Kajüte. Die dienen nicht dazu, etwas eigenes aufzubauen, sondern Kleinen etwas kaputtzumachen. Der Große stichelt und behindert, wo er nur kann.
Die gleiche Strategie kann man bei Ausbauprojekten auf dem Land beobachten. Da kann eine Gemeinde jahrelang krähen, wie sie will, die Rosanen versprechen nur unverbindlich, daß es bald losgeht, ohne was zu tun. Sobald sich aber ein regionaler Wettbewerber rührt, geht es plötzlich ganz, ganz schnell mit dem Ausbau. Der ist dann nicht dazu da, Gewinne abzuwerfen, sondern nur, dem anderen Gewinne vorzuenthalten, damit der auch ja nicht mal auf einen grünen Zweig kommt. Künstliches kleinhalten. Es ist zum Kotzen.
 
DeusoftheWired schrieb:
Den Ball kann man wunderbar an die Telekom zurückspielen. Gegen die eigenen Gebietsmonopole hat die Telekom schließlich nichts einzuwenden.

Magst Du mal versuchen den Begriff zu erklären der es bisher nicht in die Wikipedia geschafft hat? Ich habe mit google bei zugegeben kurzer Suche keine Definition gefunden.
 
https://www.computerbase.de/forum/t...raben-schnorrer-stoppen.1815574/post-21560554

Kannst ja auch den fragen, der den Begriff als erstes verwendet hat: die Telekom. :>

gebietsmonopole.png
 
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DonS schrieb:
st nicht so einfach. Bzw. eigentlich schon aber die Bürokratie verhindert das Teilweise.
Bei solchen Bauprojekten gibt es Umläufe (Firma A will zB Fernwärme legen, muss nun einen Lageplan und Beschreibung an gewisse stellen schicken), die ca. 6 Wochen unterwegs sind.
Leuchtet ein und würde ich fast durchgehen lassen. Aber wie ich ja gestern betrunken erwähnte, zweimal waren es die Stadtwerke im Grunde selbst die auf gerissen haben. Und einmal die Telekom. Das zwei verschiedene Firmen sich nicht austauschen oder etwas zusammen machen möchte kann ich noch nachvollziehen. Wobei auf der anderen Seite, könnte man trotzdem sparen wenn man sich bei so was zusammen tut. Aber egal....

Aber die Fernwärme und dann die Glasfaserkabel waren beides Stadtwerke und das sehr kurz hintereinander. Logischer wäre es einfach gewesen, wenn man beides zusammen gemacht hätte.
 
Hayda Ministral schrieb:
Und wo wären nach dieser Begrifflichkeit die eigenen Gebietsmonopole der Telekom?

Die Gebiete, in denen nur oder vorrangig die DTAG für LWL nutzbare Leerrohrbestände hat.

infrastrukturatlas.png

Hayda Ministral schrieb:
Die Gebiete also, in denen sie private Investoren von der Möglichkeit der Mitverlegung von Kabeln ausschließt?

Dafür braucht man kein Gebiet zu definieren. Das macht sie überall.
 
DeusoftheWired schrieb:
Die Gebiete, in denen nur oder vorrangig die DTAG für LWL nutzbare Leerrohrbestände hat.

Du vermischst offenbar marktbeherschende Stellung mit Monopol.

Dafür braucht man kein Gebiet zu definieren. Das macht sie überall.

Wäre mir neu. Hast Du ein Beispiel für einen Fall in dem Telekom private Investoren von der Möglichkeit der Mitverlegung von Kabeln ausschließt? Ich kenne bisher nur das scheinheilige Geflenne der Mitbewerber wenn sie selbst auch mal mitverlegen will und diese versuchen ein Gebietsmonopol zu errichten.
 
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