Denke, jeder muss selbst entscheiden, wie er was macht.
Dennoch ist die Verbreitung vorausschauendes Denken weder mit Verschwörungstheorien verbunden noch mit Ängsten, unbedingt was verbergen zu wollen/müssen. Es ist vielmehr eine gesunde Portion Vorsorge, ein bewussterer Umgang mit persönlichen Daten und ein Stück Sicherheit und Individualität, die insbesondere im Internet leicht vorhanden kommen können (weil man sich sicher fühlt in der
anonymen-geglaubten Welt). "Viele Nutzer wollen Ihre Anonymität zurückgewinnen und das Internet als reines Informations- und Kommunikationsmedium benutzen", wenngleich Personalisierung auch Vorteile mit sich bringen kann.
Quelle (letzter Satz): Novell.com (*.pdf, S.1f.)
Warum werden
Briefe überhaupt zugeklebt, wenn man sie per Post verschickt? Wofür gibt es das
Briefgeheimnis? Auch im Internet (s.u.)?
Kritisieren möchte ich aber den Umgang mit Werbung...
"Leider bedeutet One-to-One Marketing im Internet noch immer nichts anderes als "Massenabfertigung" ("One-to-Many Marketing") von Online-Kunden. Aufgrund von Nutzerprofilen werden Produktangebote ausgespuckt, anstatt den Kunden näher nach seinen Wünschen zu befragen und ihm ein angemesseneres Angebot zu machen."
Quelle: infoquelle.de
... sowie (u.a. in diesem Zusammenhang) die Selbstverständlichkeit mit persönlichen Daten umzugehen:
Natürlich können wir uns freuen, dass es Dinge kostenlos gibt - und gehen dafür Kompromisse ein, allerdings nicht um jeden Preis. Selbstverständlich darf Werbung angezeigt werden und der Webmaster verdienen. Am Verdienst von Google.de (andere Sparten raus gerechnet) sieht man, dass es sich so auch lohnt. Eine Suchmaschine muss auch Daten speichern und anonymisiert in Statistiken zur Optimierung der Suchmaschine verwenden können. Darüber hinaus ist es aber nicht richtig mit einer Selbstverständlichkeit, wie sie Google für die Zukunft bereits angedeutet hat, zu verwenden. Persönliche Daten müssen auch gemäß Rechtsgrundlage über einen längeren Zeitraum gespeichert werden - hierüber würde kein Datenschützer was sagen (weil es mittlerweile eine durchgesetzte staatliche Verordnung ist). Datenschützer bemängeln aber die Sicherheit, mit Daten um zu gehen. Hierfür sind zunächst Sicherheitsmaßnahmen und meiner Meinung externe Kontrollen von Nöten. Selbst beim
FBI sowie bei anderen
Datensammlern gehen regelmäßig Daten "verloren".
Nichts gegen eine Datensammlung (vor allem bei Suchmaschinen), aber gegen eine Analyse individueller Menschen - Personalisierungs-Speicherung statt anonymisierte Speicherung - und den damit verbundenen Sicherheitsrisiken. Nicht nur der Infrastruktur wegen (vgl. FBI-Beispiel, Link oben), sondern eben auch die Gefahr gegen die informelle Selbstbestimmung Daten zukünftig aus Profitgier zu verkaufen. Das Vertrauen der Nutzer darf Google hierbei nicht auf's Spiel setzen. GoogleMail zeigte allerdings bereits eine Tendenz.
Suchmaschinen, E-Mails, Messenger, andere kostenlose Programme:
GoogleMail hat es bereits vor gemacht - nur mit Einladung konnte man einst teilhaben. Somit konnten schon Verbindungs-Netzwerke von Bekannten gespeichert werden. (bildlich kann man das übrigens bei Anmeldung der
Yopi.de-Community sich angucken: Wer kennt wen über welche Verbindungen?
Andere packen die Genehmigung von Analyse-Werkzeuge in ihre Nutzungsbedingungen oder Allgemeinen Geschäftsbedingungen (gängige Praxis bei
Google Mail,
AOL sowie Instant Messenger
ICQ und weitere). Weil die meisten diese nicht lesen (oder spätere Änderungen nicht lesen), werden damit systematisch Privatsphären ausgespäht.
Internet-Komfort vs. Sicherheit: Ein Zwiespalt zwischen Nutzen und Einschränkung. Das gilt für das Surfen im Internet (Cookie-/(Java-)Script-Einschränkung) ebenso, wie für personalisierte Suchmaschinen, E-Mails, Messenger. Verschlüsselung für E-Mail- Programme (glaube auch Messenger) wurde bereits angesprochen. Selbstverständlich kann man bei Providern, über die man mit Mail-Programm* Ein-und Ausgang per SSL / TLS verschlüsselt, ausgehen, dass der Netzverkehr vom Provider gefiltert, analysiert und gespeichert werden kann zur personenbezogenen Speicherung. Das ist keine Panik-Mache. Gewissheit kann man sich mit zwei Schritten holen: Zunächst wählt man ein vertrauenswürdiges Unternehmen als Anbieter aus. Ferner ist jeder aufgerufen seine AGBs (und Nutzungsbedingungen, sowie spätere Änderungen) zu lesen. Das ist dann das mindeste an Sicherheit, was man erstmal machen kann, aber kein 99%iger Schutz - es baut auf das Vertrauen zum Anbieter. *
falls kein Mail-Client verwendet wird, sollte der Zugang über eine Internetseite beim Mail-Anbieter SSL-verschlüsselt sein (erkennbar am Schloss in der Browser- Adress-Zeile). Mehr Sicherheit setzt ein Mail-Programm, wie Thunderbird voraus.
Wer mehr Sicherheit haben möchte (
Warum? Wozu?), muss allerdings auch mehr Zeit investieren:
E-Mail-Verschlüsselung (Standard ist 1.024 Bit derzeit, mit steigender Rechner-Leistung bald eher schon 4.096 Bit empfohlen). Das
Briefgeheimnis gilt nur bei verschlossenen
"Briefen" gegen Ausspähungen, auch im Internet. Mit GoogleMail-AGB-Bedingung wäre ich von Anfang an nicht einverstanden - auch wenn bislang keine Interessen-nahe Werbung angekommen wäre, weil ich ein Recht auf Privatsphäre habe & nicht darauf wegen Bequemlichkeit oder Gleichgültigkeit (Stasi lässt grüßen?) verzichte. Rechtsstaatliche Einsicht
in einer stabilen Demokratie lasse ich hier mal außer Acht, denn noch gibt es in Deutschland zum Glück nicht die gleichen Verhältnisse wie in den
U.S.A, Stichwort 'richterliche Genehmigung' - auch wenn zum
G8-Gipfel 2007 manch' Ereignis an Methoden anderer Staaten erinnern könnte.
Nicht Kunde , sondern Knecht der Mächtigen ?
Egal, ob jemand im Internet was über eine bislang gute Suchmaschine sucht, E-Mails schreibt, über Instant Messenger chattet, mit VoiceIP telefoniert,... es sollte - meiner Meinung nach - jeder für sich entscheiden, ob er Kommunikation (im Falle einer Suchmaschine thematisierter Daten-Traffic) wie im realen Leben als sein geistiges Eigentum ansieht, ebenso wie seine persönliche Daten (beruflich, wie privat). Für Datenanalyse und personenbezogene Datenspeicherung, sowie Nutzerprofil-Erstellung möchte ich jedenfalls frei entscheiden als Mensch mit freiem Willen. Ebenso über meine Einkaufsentscheidungen, sofern es geht
.
qx7/quo-vadis(#44): Ebenfalls 100%ige Zustimmung - just my personal mind
.