Herdware schrieb:
Das waren halt ganz andere Zeiten und man darf solche Geschichten nicht einfach aus dem damaligen Kontext reißen. Das gilt grundsätzlich für alle Koran- und Bibeltexte und sonstige Heilige Schriften.
...
Das ist eine Lektion, die Religionskritiker und die Gläubigen gleichermaßen lernen müssen. Heilige Schriften sind nichts für die Ewgkeit. Jedenfalls nicht wörtlich genommen. Solche Texte müssen immer wieder neu in aktuellen Kontext interpretiert werden.
Leider lassen diese Schriften meist nicht viel Raum für "Interpretationen". Man sollte sich als Christ sowie Moslem daher ganz klar und deutlich von entsprechenden Versen distanzieren.
Herdware schrieb:
Aber man muss sich dabei auch fragen, ob wir "zivilisierten" Westler es uns wirklich leisten können, mit dem Finger auf diese Menschen zu zeigen. Wir laufen vielleicht nicht schreiend und mordend durch die Straßen, aber wir liefern z.B. eiskalt Waffen und Folterwerkzeuge an brutale Diktatoren. Wir stürzen demokratisch gewählte Regierungen udn greifen souveräne Staaten an, um deren Bodenschätze auszubeuten usw. Wir sind garantiert für um einige Größenordnungen mehr Opfer verantwortlich, als alle religiösen Extremisten des nahen Ostens zusammengenommen. Und ja, diese Schuld betrifft jeden Einzelnen von uns, denn da wir (noch) in einer Demokratie leben, hätten wir als Volk die Macht, daran etwas zu ändern. Aber wir nutzen sie nicht.
Ne sorry, aber das ist wirklich Unfug.
Ich weiß ja nicht, wen du mit "wir" meinst, aber ich habe weder diese beknackte Regierung gewählt, noch unterstütze ich genannte Verbrechen in irgendeiner Art und Weise.
Du kannst doch nicht von jedem Bürger verlangen, daß er sein eigenes Leben opfert, um gegen die Probleme der Welt zu kämpfen.
Wie genau soll denn diese angebliche "Macht, daran etwas zu ändern" aussehen?
Herdware schrieb:
Dabei lernt man dann vielleicht sogar noch einiges Wissenswerte über die Grundlagen unserer eigenen religiösen Überzeugungen ...
Und auch hier frage ich mich wieder, von wem hier die Rede ist.
Ich habe keine religiösen Überzeugungen.
Ich habe übrigens aber kein Problem mit Muslimen oder Christen.
Ich habe einige Muslime kennen gelernt, die wirklich herzensgute Menschen sind (Christen würden sowas wahrscheinlich als "fromm" bezeichnen), und wegen einer christlichen Freundin wurde ich damals sogar ein paar Mal in die Kirche mitgeschleppt.
Diese Leuten nehmen den Koran und die Bibel aber auch nicht ernst. Denen ist klar, daß es sich bei diesen Werken um Bücher handelt, die bestimmte Menschen aus bestimmten Zwecken heraus geschrieben haben.
In erster Linie geht es diesen Menschen darum, an "Gott" bzw. "Allah" zu glauben.