davidzo schrieb:
Aber Gaming ist gar keine Ressourcenverschwendung?
Da ein Mensch keine Maschine ist - und selbst die brauchen auch Wartung - und er auch Ruhephasen sowie ebenso "Unterhaltung" benötigt um sich zu regenerieren aber auch um kreative werden zu können, kann man bei Gaming pauschal nicht von Ressourcenverschwendung sprechen.
Ob man nun immer die schnellste Grafikkarte und die schnellste CPU braucht, ob man jedes Jahr oder jedes zweite Jahr bereits aufrüsten muss, dass kann man gerne hinterfragen, allgemein kann man das Konsumverhalten hinterfragen, aber das ist ein anderes Problem.
Kryptomining ist in seiner aktuellen Form zumindest eine riesige Energieverschwendung, da die Energie nur dazu benötigt wird, die Sicherheit der Chain aufrecht zu halten. Es gibt neben Proof-of-Work eben auch den Ansatz Proof-of-Stake, der mit wesentlich weniger Energie auskommt und ebenso eine hohe Sicherheit garantiert. Nur ob PoS wirklich kommen wird bei ETH? Das bleibt abzuwarten!
sNo0k schrieb:
Genau, Spielen ist, wie jede andere Freizeitbeschäftigung, Verschwendung... genauso wie alles andere, bei dem man nicht "produktiv" ist?
Diese Übertreibungen sind absolut unnötig und zeigen eigentlich nur, dass keine Seite wirklich bereit ist sich mit Argumenten und Fakten zu befassen, sondern man einfach nur in seiner eigenen Blase leben will und eigentlich nur Fakten und Wissen aktzeptieren kann, die der eigenen "Wahrheit" entsprechen und ganz ehrlich, so manche Krypto-Befürworter die ihren Glaubenskrieg kämpfen, könnte man locker auch der Querdenker-Szene zu ordnen, so wie da teilweise argumentiert wird.
sNo0k schrieb:
Schlaf ist ein notwendiges Übel, ohne dieses Übel kann der Mensch nicht überleben. Wenn man schon argumentieren will, dann sollte man sich ein paar Gedanken machen und auch mit gutem Vorbild vorangehen, wenn man andere platte Argumente entkräften will.
Wenn die Haupterwiderung auf den Vorwurf der Ressourcenverschwendung ist, dass Spiele als auch Schlaf ebenso nicht produktiv ist, dann sollte man sich nicht wundern, wenn man allgemein nicht wirklich ernst genommen wird.
Coca_Cola schrieb:
Finde ja immer wieder interessant das soviele jammern das Mining so schlecht sei. Auf der einen Seite verteufelt man den Material, Strom und Resourcenverbrauch und auf der anderen seite hat man keine Skrupel ständig aufzurüsten und den Frames und möglichst hohen Qualitätseinstellungen hinterher zu rennen wenns um Gaming geht.
Eine pauschale Verallgemeinerung als Argument zeugt auch nicht gerade von rhetorischem Geschick und ist im Endeffekt genauso platt wie der Hinweis, dass Spielen als auch Schlaf ja auch nicht produktiv sind.
Nicht jeder hier rüstet jedes Jahr sofort seinen Rechner auf oder hat immer das neuste vom Neuen und Co. Mein Rechner ist nun im dritten Jahr und wird - aktueller Stand - vermutlich auch ein viertes Jahr so laufen, wie er ist. Der Vorgänger des PCs war 5 Jahre in Dienst und hat einmal eine neue Grafikkarte gesehen.
Mein altes Laptop hat sogar 8 Jahre seinen Dienst getan, weil die Leistung ausreichte. Man sollte mit diesen pauschalen Urteilen vorsichtig sein, solche Sachen als Argumentation geht schnell nach hinten los.
Coca_Cola schrieb:
Da spielen dann solche Sachen keine rolle, man möchte es sich auch nicht schlechtreden lassen.
Es gibt hier genug Leute, die den aktuellen Stromverbrauch der neuen Grafikkarten insbesondere von Ampere alles andere als positiv sehen und auch dagegen argumentieren und ebenso die Entwicklung, dass es wohl bald auf 400 - 500 Watt gehen soll für mehr Leistung.
Es gibt hier auch welche, die auf all das nichts geben, nur die äußern sich hier auch nicht gerade negative zu Kryptomining.
dhew schrieb:
Genau, weil alle diejenigen die Ihre Grafikkarte zum Zocken verwenden ja so Produktiv mit den Ressourcen umgehen...
Selbes Problem wie eigentlich fast alle Beiträge, die darauf verweisen: platt, pauschal und als Argumentation nicht wirklich geeignet.
Da Unterhaltung sowie Schlaf als auch Sozialkontakt lebenswichtig sind, damit man als Mensch funktioniert, ist die Eignung als Argument eher nicht geben und zeugt von einer gewissen Ignoranz und auch Arroganz.
LamaMitHut schrieb:
Mining sei Dank spielt Effizienz noch eine Rolle. Manch Gamer von heute findet eine 500 watt GPU leider geil.
Würde es bei Mining WIRKLICH um Effizienz gehen, dann würden die Entwickler auf effizientere Verfahren umsteigen und nicht bei Proof-of-Work verharren. Die meisten Kryptowährungen sind eher ein Paradebeispiel für absolut ineffiziente Programmierung. Während man in allen anderen Bereichen der Softwareentwicklung sich durchaus immer mehr Gedanken darum macht, wie man die eigenen Algorithmen möglichst energieeffizient gestaltet und man versucht unnötig Arbeit zu vermeiden, ist gerade bei PoW genau die Ineffizienz das Ziel um die Blockchains abzusichern.
Mika46 schrieb:
Noch ein kleiner Hinweis: Persönlich helfe ich jede Woche kostenfrei 1-2 Unternehmen/Unternehmern beim Crypto Onboarding Prozess. Du würdest dich wundern wie die Nachfrage gestiegen ist, als diese Unternehmer reihenweise Briefe von den Sparkassen wegen Negativzinsen auf die Unternehmensvermögen bekommen haben. Aber hey, es gibt ja kein Problem ?
Die "Investoren" rennen zu Kryptowährungen, weil sie "Wachstum" wollen, gleichzeitig sind es aber Firmen und auch andere Investoren, die von der Niedrigzinspolitik bisher am stärksten profitiert haben, weil sie für quasi nichts Geld sich leihen konnten um es in Aktien und Co zu investieren. Nur ist die Börse nun auch kein Garant mehr für "Wachstum" und das Mitspielen ist auch sehr teuer geworden. Immobilien eigenen sich aktuell auch nicht, weil sehr teuer, also sucht man ein anderes Pferd - in dem Fall halt Kryptowährungen. Die versprechen aktuell hohe "Renditen".
Das Interesse von Firmen als auch Investoren in Kryptowährungen rührt nicht daher, dass aktuell Negativzinsen erhoben werden, sondern weil die Investoren nicht mehr wissen, wohin sie mit ihrem Geld sollen und sie nebenbei auch entsprechende Wachstumserwartungen haben.
Ansonsten muss man zu der Thematik sagen: Die Heilsversprechen der Kryptowährungen - und ich hab da jetzt so einige gehabt - sind im Endeffekt genau nur das: Heilsversprechen. Befasst man sich mal mit BWL, VWL und ebenso wie unser aktuelles Wirtschaftssystem aufgebaut ist, merkt man schnell, dass dieses Geldsystem auch nicht wirklich funktionieren wird. Es hat gewisse Vorteile, es hat aber auch ebenso Nachteile.
Die Probleme der "Finanzsysteme" sind ein Symptom des ganzen Wirtschaftssystems. Kryptowährungen lösen nicht das Problem, sondern tauschen nur ein Symptom gegen ein anderes aus. Ein Teil unserer Probleme liegt aber in der Wachstumserwartung unseres Wirtschaftssystems und damit verbunden auch in der "Gier" der Menschen.