@Peter:
Schön, das wir das Ganze richtiggestellt haben.
Was die Messungen und den Aufwand betrifft:
Das Problem ist meist zunächst ein finanzielles, erst danach ein (personal)technisches. Lernen kann man am Ende nämlich alles, aber auch ich würde mir nie anmaßen, z.B. die auftretende Zeitverschiebung durch die verbaute Elektronik jeder meiner Stromzangenadapter selbst zu ermitteln, denn die Tastköpfe für die Spannungen haben diesen Delay ja nicht. Oder zu behaupten, zwei gekoppelte Oszis wären bei der gemeinsamen Aufzeichnung wirklich out of the box schon richtig synchron. Frag mal Agilent
Ohne Kalibrierung sind solche Messungen am Ende schlicht wertlos und das ganze Theater fängt ja schon bei der Umsetzung einer zweckmäßigen Masseverbindung an. Allein durch nicht zu den Stromwerten korrekt verlaufende Spannungswerte kommt man schnell auf über 10% Messungenauigkeit und mehr. Und es ist beileibe kein Eingeständnis eigener Unfähigkeit, dies wie Wolfgang anzuerkennen und besser (vorerst) zu lassen, als irgendwelche Daten zu erzeugen, die keiner brauchen kann. Dann lieber althergebracht, aber reproduzierbar
Wir alle wissen übrigens, dass die Streuungen der Chipqualität oft größer sind als mögliche Messtoleranzen und Unterschiede bei den Methoden. Ich habe übrigens intern ebenfalls wesentlich mehr Daten zur Verfügung, bis hin zu den jeweiligen Verlusten der Spanungswandler und dem Vergleich zwischen Leistungsaufnahme des Chips und dem, was man dann an den Schienen wirklich messen kann. Letzteres ist eigentlich als Einziges von Belang, der Rest ist eher was für den Elfenbeinturm. Deshalb verzichte ich aktuell auch auf einen solchen Datenhaufen, denn das ist für die meisten eher verwirrend als hilfreich. Die Grafikkartenhersteller sehen das ähnlich und gehen zudem immer vom Worst-Case aus. Deshalb wird vieles vorsorglich überdimensioniert und dann leider wegen des Cost-Down-Drucks qualitativ etwas eingeschränkt.
Mein Artikel war übrigens auch als Anstoß gedacht, die Kollegen mal aufzurütteln, sich mehr mit der Materie zu beschäftigen. Und glaube nicht, es hätte niemand nachgeprüft. Das Feedback nach der US-Veröffentlichung war nicht von schlechten Eltern, aber am Ende kann ich jetzt wirklich ruhiger schlafen. Denn Lehrgeld habe ich, vor allem am Anfang, genügend gezahlt, das kannst Du gern glauben.