Griechen wehren sich gegen Einsparungen

Mir fällt gerade nichts ein, was aus China kommt, und nicht auch in Indien, Bangladesch oder irgendeinem anderen Staat hergestellt werden könnte

LI Akkus nur um ein Beispiel zu nennen. Genauer gesagt beherrschen die Chinesen diesen Markt fast komplett.
Im Bereich Solar Technik, übrigens danke für den Tip, übernehmen die Chinesen langsam den Markt, einfach weil sie billiger sind.

Sie exportieren keine Maschinen weil sie selbst nicht genügend davon haben. Daher auch der hohe Import dieser Waren.
Auch solltest du dir das Modell ihrer Wirtschaft etwas genauer anschauen. Fast alle großen westlichen Firmen, die in China produzieren, sind Kooperationen mit chinesichen Staatsunternehmen. D.h. wenn Audi einen Motor in China baut, gehört dieser zu 51% dem chinesischen Staatsunternehmen. Das diese Audis nicht exportiert werden, liegt ebenfalls daran, dass der chinesische Markt nicht gedeckt ist.

Kurz zusammengefasst: China produziert durchaus hochwertige Waren, exportiert diese jedoch noch nicht. Früher oder später wird es das aber, und dann kommt es zum selben Effekt den wir bei Südkorea gesehen haben.
 
Bei der FAZ gibt es einen Artikel zu Griechenlands Jugend: 500 Euro oder arbeitslos
Das wird noch dramatischer - es ist bedenklich dem zukünftigen Nachwuchs keine oder schlechte Perspektiven anzubieten bzw. das die Chancen überhaupt nur im Ausland zu finden sind. Griechenland ist nicht allein davon betroffen das sich ein Teil sagt "ich verlass das Land" - das dies meistens vor allem helle und dynamische Köpfe sind die man eigentlich im Land braucht, ist auch bedenklich.

Übrigens ein Schmaus ist auch folgendes: Lieber Herr Staatssekretär, es tut mir leid Ihnen sagen zu müssen, dass kein Geld mehr übrig ist - so steht im Hinterlassungsbrief des ehemaligen Labour-Finanzministers von Großbritannien. Großbrianniens "Bankrotterklärung" - die haben aber zumindest noch die Möglichkeit die Gelddruckmaschine ohne Probleme anzuwerfen und können Versuchen die Schulden mit einer gemäßigten Inflation abzubauen.
Anders hatte GB und die USA auch nach dem II Weltkrieg nicht gearbeitet.
 
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Hier mal eine interessante subjektive Betrachtung eines niederländischen Schriftstellers zur Situation in Griechenland und die Frage von Verantwortung, die aus einer EU-Mitgliedschaft erwächst.

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,695157,00.html

MFG
 
@ e-Ding: Das ist ein größtenteils blödsinniger Bericht.

Schau doch bitte, bis wieviel Jahren bei uns der durchschnittliche Handwerker noch wirklich arbeitet. Auch arbeiten die Griechen genauso viel wie wir oder noch mehr. Vielleicht warst du schon mal in Tessaloniki. Was fällt dir da auf? Ohne Ende halbfertige Häuser. Was nicht daran liegt, dass die Leute keine Böcke haben diese zu Ende zu bauen. Fakt ist, dass hier meist von Selbst gebaut wird. Und das Geld über Jahrzehnte gestreckt wird.


Die Frage ist, wieviel davon der Staat hat. Auch das wurde bereits erläutert. Wenn keiner Steuern zahlt, geht der Staat den Bach runter. Aber was passiert denn in Deutschland? Was denkst du was in der Gastronomie der Normalfall ist? Schwarzarbeit im ganz großen Stil. Auf wieviel werden die unbesterurten Arbeitsstunden in Deutschland aktuell geschätzt?

Das der Euro blödsinn ist, ist hingegen nichts neues! ABer wenn man eine Gemeinschaft schafft, dann gibt es leider auch eine gemeinsame Verantwortung. Die Frage ist daher, meiner Meinung nach, nicht ob es eine Verantwortung gibt, sondern wo dessen Grenzen sind!
 
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IAlperI schrieb:
Leute,
die machen es richtig!

Wenn alles aufgedeckt würde, was hier in D sabotiert, korrumpiert wird, würden uns zwar die Augen aufgehn.
Aber keiner würde auch nur einen Fuss auf die Strasse stellen, um dagegen was zumachen.
z.B Postenwechsel ala Zensursula.
oder Pastor bescherrt Chorknaben durch und als straffe wird er in eine andere Gemeinde versetzt usw.

Der Deutsche meckert 2 Wochen und findet es danach ganz ok,
19% mehr Steuer zuzahlen, bis 67 zuarbeiten, 8€ zusätzlich an die Krankenkassen aus eigener Tasche zuzahlen und andere Sozialeleistungen gestrichen zubekommen ( wohlbemerkt in das man Jahre lang eingezahlt hat. )

Ach und was die steigerung des Bruttosozialp. der Griechen angeht, schon vergessen das der Ami da wieder voll mit Integrird war?

Find ich gut was du da sagst :)
Man muss sogar noch die Rente ansprechen.Die Deutschen zahlen am wenigsten von den Eu-Ländern, was die Rente betrifft.
 
Was willst du uns jetzt damit sagen

Das wir Deutschen jetzt Demonstrieren sollen, das wir noch mehr für die Rente Zahlen sollen. :freak:

Verstehe den Zusammenhang mit dem Zitat nicht
 
"Sparen" wird Griechenland erst richtig kaputt machen..
Bestes Beispiel dafür ist Lettland:

http://www.youtube.com/watch?v=Sv1kw02Dvb4&playnext_from=TL&videos=vBAC0hutGRc
Gregor erklärt`s ab 3:00.

Wenn ein Land pleite ist wie Griechenland, und jetzt verlangt die sollen sparen, dann gibt man dem Land doch den Todesstoß..
Mit der Strategie und durch um sich werfen mit "Rettungspaketen" zögert man es heraus, aber am Ende muss doch der Kollaps der EU stehen..
Es zeichnet sich doch ab.
 
Und selbst wenn 'Sparwillige', wie zuletzt Spanien, auf Kosten des BIPs Sparmaßnahmen einleiten, sind sie von einer Abwertung seitens der 'Rating' Agenturen nicht gefeit, wobei wirtschaftliche Fakten, Gerüchten und nationalen Intressen untergeordnet werden.


Schon lustig anzuschauen, wie in England und den USA versucht wird auf Biegen und Brechen von den eigenen Problemen abzulenken und Front gegen den Euro zu machen:

Nach der Erholung des Euros versuchte nun das britische Propagandablättchen Financial Times das Gerücht zu verbreiten, daß China sich von den Euroanlagen abwendet, mit der Folge, daß der Euro wieder fiel.

Natürlich widerlegte der Notenbankchef Chinas sofort dieses Lügen, der Euro Kurs stabilisierte sich.

Nachdem die britische Propagandamaschine gescheitert war, mußten erneut die US Ratingagenturen in die Bresche springen.

Diesmal durfte Fitch den nächsten Angriff auf den Euro starten und stufte Spanien, trotz neu aufgelegtem Sparprogramm, eine Stufe herab.

Der Euro fiel unmittelbar nach diesem Schritt um über ein halbes Prozent bis auf 1,2292 Dollar.

Solange Euro-Europa, respektive die EZB im Einklang mit den nationalen Notenbanken, keine einheitlich, aktive Linie gegen solche Gerüchte und Spekulanten aus dem angloamerkanischen Raum fährt, wird keine Ruhe in den Finanzmärkten eintreten.

http://www.handelsblatt.com/finanze...t-spaniens-kreditwuerdigkeit-herunter;2590487
 
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maksim schrieb:
Und selbst wenn 'Sparwillige', wie zuletzt Spanien, auf Kosten des BIPs Sparmaßnahmen einleiten, sind sie von einer Abwertung seitens der 'Rating' Agenturen nicht gefeit,

Naja, mich wundert diese Abwertung auch nicht wirklich.
Das Land ist praktisch pleite oder zumindest hoch verschuldet und soll nun sparen.
Die Rating Agenturen handeln nur folgerichtig, den Länder wird dadurch ja nicht geholfen, sie werden darunter erst richtig zu Grunde gehen.
Und genau wie eben im Beispiel Lettland haben die Rating Agenturen eben das folgerichtig erkannt.
Unsere Politiker die Rettungspakete und Sparen befürworten sind eben entweder dumm oder korrupt.
Aus guten Grund ist beispielsweise Frank Schäffler aus der FDP zurückgetreten, der wusste genau, dass das Unsinn ist und dem Land nicht hilft.
Und auch die Linke hat ja bekanntlich gegen das Rettungspaket gestimmt.

Die Ratingagenturen handeln vollkommen folgerichtig.

Frank Schäffler:
http://www.wdr.de/radio/wdr2/_m/mp3...griechenland_fdp_frank_schaffler_5d277a9c.mp3
 
Folgerichtig wäre es dann und nur dann, wenn die Rating Agenturen GB und dier USA ebenfalls abgewertet hätten, da sie in Punkto Staatverschuldung Spanien um nichts nachstehen.

Das Kernproblem ist, daß wirtschaftliche Fakten nur noch als Feigenblätter herhalten, um Spekulationen und nationalen Intressen den Anschein von Werteneutralität zu suggerieren.

Die Ratingagenturen sind nur noch Instrumente der Spekulanten. Nicht umsonst wird innerhalb der EZB und den nationalen Notenbank disskutiert im Euroraum 'eigene' Ratingagenturen zu generieren, die als Gegengewicht zu den US Agenturen fungieren sollen.

Sozusagen amerikanische Propaganda mit europäischer Propaganda zu bekämpfen.
 
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maksim schrieb:
Die Ratingagenturen sind nur noch Instrumente der Spekulanten. Nicht umsonst wird innerhalb der EZB und den nationalen Notenbank disskutiert im Euroraum 'eigene' Ratingagenturen zu generieren, die als Gegengewicht zu den US Agenturen fungieren sollen.

Richtig.
Das ist auch dringend notwendig.
Es kann nicht sein, dass man sich von ausländischen Ratingagenturen abhängig macht, bei denen man nationale Interessen und Korrumpierung zumindest vermuten kann in gewissen Fragen..
 
Ich find's halt in letzter Zeit ziemlich offensichtlich, da ja schon seit Jahr und Tag die Schieflage von Japan, USA, GB, Griechenland, Spanien, Irland und Co. hinsichtlich der Verschuldung bekannt sind und die Ratingagenturen still hielten und nun auf einmal?

Ich stimme dir vollkommen zu, daß die nun kommenden Sparprogramme Gift für die Konjuktur sind und letztendlich die Schuldenkrise verschärfen wird.
 
Auch ein netter Artikel zum Thema Griechenlandhilfe oder besser "Wie sanieren wir französische Banken". Kaum haben wir nen französischen EZB-Präsidenten, zeigt sich mal wieder die "Unabhängigkeit"des Institutes.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,697489,00.html

So kreativ war ja nichtmal Till Eulenspiegel.
Herrlich!

MFG
 
Da muß wohl 'Jemand' seine Schäfchen ins Trockene bringen. ;)

Dazu kommt noch, daß hinter den Kulissen seit Monaten, von den Medien weitgehend unbeachtet, der Machtkampf um die Nachfolge Trichets tobt.

Besonders DB Chef Weber hat hier seine Begehrlichkeiten am Chefsessel der EZB unverhohlen geäußert, sehr zum Schaden der Handlungsfähigkeit der DB, da ein Großteil der Energie nun anstelle der aktuellen Eurokrise dem Ränkespiel um die EZB Nachfolge geopfert wird.

Les' hier grade in einem anderen Zusammenhang, ein Buch über die Asienkrise 1997, etwas über den Teufelskreis der Krise, der in seinen Varianten auch ganz gut auf die Griechenland-/Eurokrise paßt:

Wirtschaft auf Pump - Spekulantenangriff - Währungsabwertung - Zinserhöhungen - Flucht ausländischer Investoren - abermaliger Werteverfall.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich finde die Qualität der Medien in Deutschland (nicht nur der BILD, die darf sogar doof sein, ist ja ihr Aushängeschild) gefährlich miserabel. Nur noch Kampagnenjournalismus. Nehmt ein x-beliebiges aktuelles Thema und schaut euch an, ob es dazu in der Medienlandschaft ein wirkliches Meinungsspektrum gibt. Meist nicht, alle plappern dasselbe nach. Hab mal einen Bericht gesehen auf Zapp zum Thema Griechenland: http://www.youtube.com/watch?v=BgrXNk4WZ8o
 
Unser Bankenguru revidiert seine zuletzt getätigte Aussage.

Griechische Schuldenkrise: Ackermann rudert zurück

Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann gibt sich nun doch zuversichtlich, dass Griechenland seine Schuldenkrise meistern kann. Er habe seine Meinung geändert, sagte der Vorstandsvorsitzende des größten deutschen Geldinstitutes bei einem Bankertreffen in Wien.

http://www.dw-world.de/dw/function/0,,12356_cid_5677525,00.html

Neu ist das nun auch nicht. Auch schon in der Finanzkrise haben alle möglichen Möchtegernexperten ihren Senf dazugegeben und später kam es dann anders.
 
Und weiter gehen die anglo-amerkanischen Intervention gegen den Euro mittels des 'Mediums' Griechenland:

Diesmal durfte Moodys, die dritte US Ratingagentur, den auf Erholungskurs gegangenen Euro den nächsten Knüppel zwischen die Beine werfen, um so von den hausgemachten, eigenen Problemen mit Nebelkerzen abzulenken.

Nachdem letzte Woche der asiatische Raum, allen voran China, dem Euro den Rücken gestärkt hatte, was maßgeblich für seine Erholung war, wurde heute als direkte Gegenreaktion die Bonität Griechenlands von Moodys auf "Ba1" heruntergestuft.

Daß es dabei weniger um Griechenland, als vielmehr um eine Intervention gegen den Euroraum geht belegt die Aussage von Moodys, daß die in der Vergangenheit Seitens der Ratingagenturen vorgeschobenen Forderungen nach Sparmaßnahmen Griechenlands, die nun mit 30 Milliarden Euro bis 2013 realisiert werden, auf einmal ebensowenig in den Bewertungen eine Rolle spielen sollen, wie der Rettungsschirm der EU:

"In die Bonitätsnote von "Ba1" seien die Stärken und die Risiken eingeflossen, die mit dem Hilfspaket von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds (IWF) verbunden seien, erklärte die Ratingagentur."

http://www.handelsblatt.com/politik...s-stuft-griechenland-auf-ramschstatus;2600924
 
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Mein Chef hat mir mal erzählt das die Grichen eine Prämie zusätzlich zum Gehalt bekommen/bekahmen wenn sie zur Arbeit erschienen sind. Stimmt das ? oO
 
In der Form: nein. Bei den Griechen ergibt sich der Lohn aus einem Grundgehalt und Prämien, Grundgehalt macht dabei rund 50-60% aus. Das Grundgehalt ist dabei auch ausschlaggebend für die Rentenzahlungen, weswegen die Griechen da ne Quote von ~ 90% haben.
 
Mehrfach wurde in diesem Thread u.a. von mir dargelegt, wie die Griechen sich selbst schaden und auch die letzten Jahrzehnte geschadet haben.

Immer wieder wurde das kritisiert. Die Griechen wären nicht an ihren Problemen Schuld. Schuld haben natürlich die EU und die USA und sowieso alle Anderen.


Aus aktuellem Anlass;
Folgende imaginäre Situation. Mir gehört ein Staat. Dem Staat geht es richtig dreckig, ein Bankrott kann nur durch viele ausländische Hilfen abgewendet werden. Schuld ist meine Bevölkerung, die für zu viel Geld zu wenig arbeitet und die wenige Arbeit auch noch in erheblichem Maße nicht oder nur unzureichend versteuert.

Da mein Land keine Rohstoffe hat, die Firmen meines Landes weltweit für genau gar kein Produkt bekannt sind und sich High-Tech-Exporte auf Ziegenkäse beschränken, muss ich die Tourismusbranche ausbauen.

Wie lustig und abgrundtief bescheuert wäre es wohl, wenn ich meinem abgesifften Land auch noch das letzte Standbein nehme, indem ich die Touristen verärge? Z.B. durch ständige Demonstrationen in den Städten? Durch ewig lange Staus auf Autobahnen?
Durch fehlendes Benzin für den Individualverkehr und für Fähren, welche meine besonders wertvollen Tourismus-Inseln bedienen?
Durch fehlendes Obst und Gemüse, wie es selbst in den schlechtesten Zeiten der DDR nicht der Fall war?


Aber zum Glück wären daran andere schuld. Irgendwer. Es lässt sich immer jemanden finden, dem man konstruiert die Schuld in die Schuhe schieben kann.


PS: Mir sind die Gründe für den Streik bekannt. Und genau das ist das griechische Problem. Niemand will auch nur einen einzigen Zentimeter zurückweichen, Einsparungen oder Nachteile in Kauf nehmen. Aber so funktioniert das eben nicht, wenn der Staat (in seiner Gesamtheit) unfähig ist.
 
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