Tomislav2007 schrieb:
Auf der anderen Seite hast du dich beschwert das "eure" Osterdemo in eine abgelegene Gegend verschoben wurde und nicht ins Einkaufsgebiet durfte um Schäden vorzubeugen, da widersprichst du dir selber.
Da wirfst du was durcheinander.
Ich habe mich beim Ostermarsch darüber beschwert, dass eine FRIEDLICHE Demo über verlassene Strassen geleitet wurde.
Da es bisher bei Ostermärschen meines Wissens noch nie zu Schäden gekommen ist, wurde durch die Umleitung auch sehr wahrscheinlich kein Schaden vermieden.
Umsatzschäden verweise ich einfach mal ins Reich der Spekulation ... dafür hätte ich gerne Daten.
Bei den G20-Krawallen beanstande ich lediglich, dass ein Gipfeltreffen bei dem es bisher nie nur friedliche Demonstrationen gegeben hat, entgegen den Statuten dieses Treffens dort abgehalten wurde, wo man die Sicherheit nicht nur der Gipfelteilnehmer, sondern auch der Bevölkerung in der Umgegend NICHT gewährleiten konnte.
Ich finde den Unterschied schon erheblich und sehe da keinerlei Widerspruch. Wenn bei G20 grundsätzlich nur friedlich demonstriert würde (wie bei den bielefelder Ostermärschen), hätten wir die ganze Diskussion nicht.
@BelaC:
Hättest du beim nächsten Gipfeltreffen dann gerne die Bundeswehr (mit Schießbefehl) vor Ort?
Man wusste von den unzulänglichen Sicherungsmöglichkeiten und den international bestens ausgebauten Anreisewegen für die Gipfelgegner. Der Veranstaltungsort ist bestens an die Regionale Infrastruktur angebunden.
Bei einer anderen Ortswahl, hätte man mit den vorhandenen Einsatzkräften eine Sicherheitszone um den kompletten Verastaltungsort errichten können (rote Zone ... gabs in Hamburg auch, war nur zu klein). Wenn rund um die rote Zone nur Felder, Wälder und Wiesen liegen, hätte man eine ganze Proteststadt aufbauen können ... auch die hätte man bestens kontrollieren können.
Hätte man den Leuten irgendwie die möglichkeit gegeben, Internet zu nutzen, dann hätten die sich auch die Aufmerksamkeit verschafft ... nur eben etwas anders als in Hamburg.
Das Ergebnis wären vielleicht ein paar Beschädigungen in umliegenden Dörfern gewesen (die Idioten lassen ihren Dampf halt alle irgendwo ab), die man nicht hätte verhindern können, sowie einige zertrampelte Felder, eventuell beschädigte Landstrassen und Feldwege aber eben keine kompletten Ladenzeilen mitten in der Stadt ... Kopfsteinpflaster zum herumwerfen gibt es auf dem Land auch weniger.
Soll ich noch mehr dazu sagen?
Insgesamt geht es mir um die Aussenwirkung des Medienspektakels G20 ... so wie es in Hamburg gelaufen ist, wirkt das natürlich echt dürftig.
Die Sicherungslage ist auf dem Land um einiges besser, als mitten in Hamburg. Letzteres war einfach nur Terror für Anwohner UND Polizei (und für nicht ganz wenige Demonstranten sicherlich auch).
Ich meine lediglich, dass das nicht hätte sein müssen, wenn es ein paar Politiker nicht dringend gewollt hätten (und irgendwie wohl der Annahme waren, dass das schon alles glattgeht).
Egal was man plant, man sollte möglichst so planen, dass man bei geringem Risiko noch immer möglichst große Chancen auf Erfolg hat ... mit einer anderen Ortswahl hätte sich sehr vieles vereinfacht ... und zwar für die Sicherheitskräfte vor Ort. Man hat sich aber stattdessen dafür entschieden, mit viel Aufwand die Chancen an einem schlechten Standort zu erhöhen ... und DAS ist schiefgegangen ... die Chancen standen aber auch recht schlecht.
Da waren einfach Leute am Werk, die von Risikomanagement keinen Plan hatten, oder andere Dinge eben wichtiger fanden.