Skidrow schrieb:
Denn dann hilft im Grunde nur noch eines: Wir müssen mit vielem Aufhören.
Fragt sich für mich allerdings, wer mit "wir" gemeint ist. Die paar (im weltweiten Massstab gesehen wenigen) 80 Mio Deutschen oder doch eher die 8++ Mrd weltweit?
Selbst, wenn komplett Deutschland ab heute mit jeglichem Energieverbrauch und Konsum aufhört, interessiert das die Welt kaum und das Weltklima quasi garnicht. Dann werden halt weltweit ein paar Produkte weniger für Deutschland hergestellt, die dadurch aktuell ausgebeuteten Arbeiter in Asien werden Arbeitlos (damit das ganze nicht nur eine lokale Auswirkung hat gehe ich davon aus, dass die Produkte nicht einfach anderswo abgesetzt werden) und das war es. "Dank" Corona interessiert es noch nicht einmal kurzfristig die weltweite Tourismusindustrie.
Ach so, die in Deutschland produzierten und weltweit vertriebenen (und teils auch benötigten) Produkte werde dann natürlich auch nicht mehr erzeugt. Das führt zumindest im Pharmaberich u.U. doch zu einer zwar ethisch nicht unbedingt gewünschten, aber für den Klimaschutz als Kollateralschaden hinzunehmenden Auswirkung. Der Nutzen durch den weltweiten Verzicht auf andere in Deutschland erzeugte Produkte ist mit Sicherheit höher.
M.M.n. müssen wir in D vieles anders machen aber nicht einfach von heute auf morgen mit vielem aufhören. Dann besteht auch die Möglichkeit, europa- und weltweit Einfluss zu nehmen in Sachen Ausbeutung, Umwelt- und Klimaschutz.
The_waron schrieb:
Auch muss man sagen das es tatsächlich nicht so einfach ist, wie es in theoretischen Diskussionen und den ganzen Paperworks postuliert ist und hat wenig mit mangelnder Intelligenz zu tun, es vielmehr brutal Komplex die vielen Partikularinteressen unter einem Hut zu bringen, auch wenn es zuvor so klang, sie müssen mitnichten unberechtigt sein.
So lange man es weiterhin rein lokal sieht, ja. Da ist halt in Deutschland sowohl der Platz wie auch der politische Wille extrem beschränkt. Und da die Deutschen von ihren demokratischen Mitteln fast keinen Gebrauch machen wollen, dürfte sich dort auch kurzfristig nicht viel ändern.
Weil es ansatzweise zu meinen "Ideen" von vor ein paar Seiten passt. Solaranlagen in der Wüste sind wohl noch nicht tot, es wird anscheinend erfolgreich daran geforscht, wie man mit wenig Energie- und Wassereinsatz die Solarpanele vom Sand befreien kann:
https://efahrer.chip.de/news/solara...forscher-knacken-ein-wichtiges-problem_107462
China ist aber schon wieder mal "weiter", obwohl man sich sowohl über die ökologischen wie auch optischen Auswirkungen streiben kann (wie auch beim 3-Schluchten Staudamm oder bei allen deutschen Stauseen).
https://efahrer.chip.de/news/solar-statt-bergidylle-china-ueberzieht-gebirge-mit-pv-paneelen_107410
Andererseits wird sogar daran geforscht, ob Solaranlagen in gewissen Wüstenregionen durch die dadurch mögliche Klimaveränderung nicht auch Vorteile haben könnten
https://efahrer.chip.de/news/solara...en-menschen-so-geht-das-wuesten-wunder_107460
Dafür werden in Deutschland selbst Grünflächen direkt an der Bahn als ökologisch so wertvoll vom BUND bewerter (will es dort ein paar Blümchen gibt, die anscheinend nur dort wachsen), dass die Freiflächen-Solaranlage abgelehnt wurde. Vor allem interessant wenn man weiss, dass exakt gegenüber der Gleise schon eine Anlage steht. Da wurden, typisch Deutsch, vermutlich Verbotsschild aufgestellt "stop: hier keine Pollenflug" und schon war das Problem gelöst.
Genauso wird in Deutschland gerne mal ein alter Schuppen zum historisch wertvollen Denkmal erklärt und damit ein Solardach verboten:
https://efahrer.chip.de/news/bauamt-streikt-montierte-solaranlage-muss-vom-haus-wieder-runter_107453
Soviel zum Thema: es sollen Solardächer und keine Freiflächenanlagen errichtet werden.
Wer sich da noch wundert, dass in Bayern noch immer die 10H Regel für Windkraftanlagen gilt, ist selber Schuld. Der Staat verhindert ja offensichtlich andere, mind. genauso sinnvolle Lösungen bzw. lässt sie sogar wieder abreißen.