ThePlayer schrieb:
Da müssen wir selber Aktiv werden. Deutschland ist doch eine Do-It-Yourself Gesellschaft, wieso pflastern wir dann nicht in Eigenregie die Republik mit Solar und Windkraft zu?
Zum eigenen Haus mit großem Garten hat es bei mir leider nicht gereicht, daran hätte ich aber auch kein Interesse. Auf dem Dach des MFH sind "ein paar" Solarpanes (wohl soviel, wie es für das Effizienzhaus 70 nötig war und/oder für die Heizung etwas bringt), der Balkon ist viel zu abgeschattet, als dass sich ein Balkonkraftwerk für mich derzeit lohnen würde (auch das verbraucht Ressourcen für Herstellung und Transport).
Den verpachteten Acker lasse ich lieber bei der Landwirtschaft wie ihn mit Solar zuzupflastern, falls das die Gesetzeslage dort überhaupt zulassen würden. Wenn der Pächtermit der Idee ankommt, wird meine Entscheidung anders aussehen.
Dazu kommt die tolle Bürokratie, die es in einem MFH bisher auch noch untersagt hat, den mit der eigenen PV erzeugten Strom den Eigentümern oder Mietern ohne rieisigen Aufwand abzugeben (=nicht kostenlos zu verschenken). Aber klar, die WEG hat nichts besseres zu tun wie sich halbjährlich um die geänderte Gesetzeslage zu kümmern und die Lage dann immer neu zu bewerten.
Windkraft bringt hier laut Windatlas erst ab 150-200m Höhe (der Windräder, nicht des Bodens, auf dem diese gebaut werden) etwas. Da nützt mir auch das Ende der 10h-Regel nichts, wenn ich die Windräder mitten in der Kleinstadt im Garten aufbauen sollte.
Die Freiflächen in der Nähe der Stadt, die noch nicht mit PV belegt sind, fordern die Mitbürger immer noch eher für Wohnraum (es muss ja jeder sein freistehendes Einfamilienhaus oder mind. die Doppelhaushälfte haben), womit sie für Energieprojekte mit Bürgerbeteiligung wegfallen.
ThePlayer schrieb:
In 30-40 Jahren, als Rentner mit 70 oder 80 Jahren werde ich mir wahrscheinlich sorgen machen müssen nicht durch die heißen Sommer zu sterben statt eines natürlichen Todes.
Rechnest Du mit Versorgungsengpässen und Hungesnöten in D?
Temperaturen in Gebäuden lassen sich regulieren. Egal, ob die Geräte dann mit der eigenen PV oder dem Ökostrom aus dem Netz betrieben werden. In meiner Wohnung gibt es heute schon eine aktive Belüftung, daran kam man schon mit KfW 70 nicht vorbei. Diese muss man halt zur Klimatisierung umbauen. Das schöne daran ist, dass die Kühlung nur Strom verbraucht, wenn die Sonne auch scheint. Kühlt man die Gebäude Tagsüber und sind sie einigermaßen Energieeffizien (was Dank EU schon früher für Bestandsgebäude gelten dürfte, wie vielen lieb ist), dann muss man Nachts nicht aktiv weiter kühlen.
mykoma schrieb:
Wenn man von fossilen Energieträgern unabhängiger werden möchte, muss man irgendwo auch bereit sein, Kompromisse einzugehen, das bedeutet für den Staat diejenigen zu unterstützen, die keine PV Anlage auf dem Dach haben, Bundesweite Vorgabe zu erlassen und Pläne zu erstellen, um Wind/Solarparks zu errichten, energieeffiziente Sanierungen fördern und so weiter.
Interessant, dass hier schon wieder die industrielle Speichermöglichkeit völlig außer Acht gelassen wird. Selbst der Bäcker muss nachts seine Brötchen backen und nicht mittags. Also braucht er nachts die Energie für den Ofen. Mit der vorhandenen Wasserkraft hier in der Gegend wird das nichts. H2 wurde von der Politik jahrzehntelang bewusst ignoriert. Sonst könnte diese schon heute einiges an Erdgas ersetzen anstatt dass der Verbraucher für die Abschaltung von Windkraftanlagen zahlt, wenn mal etwas Wind weht und keiner den Strom abnehmen will.
Was nützt meine Arbeitgeber (zufällig in Oberbayern) im Winter ein Solar- und Windpark direkt vor der Tür, wenn die Produktion 24/7/365 laufen muss, aber wochenlang kein Wind weht und die Sonne zwischen 17:00 und 8:00 überhaupt nichts liefern kann.
Die betriebseigene Kläranlage liefert nicht genug Biogas, um nur damit die benötigte Prozesswärme und den Strom zu generieren, die vorhandene PV liefert nur bei Sonne Strom, den Notstromspeicher kann man auch nicht so auslegen, dass er mehr wie die kritische Infrastruktur für höchstens ein paar Stunden mit Strom versorgt.
Also bleiben entweder die H2-Elektrolyse (bekannlich noch extrem teuer), umweltschädliche Akkus oder sonst irgendwas "größeres", dasa aber aus Platzmangel unter Tage verbaut werden kann/darf.
Wenn ich die Proteste der Bevölkerung sehe, die genauso gegen die aktuell diskutierte Werkserweiterung (=Standortsicherung) und gegnen ein paar freiflächen PV-Anlagen (die haben nicht mit meinem AG zu tun) sind wie vor 10 Jahren gegen ein Hackschnitzel-BHKW (damals im Industriepark, heute baut die Stadt dies für Fernwärem erheblich näher an der Wohnbebauung, dafür wurde die Bevölkerung einfach nicht befragt), dann dürfte es sehr schwieirg werden, noch mehr Fläsche und u.U. auch Wasser für große H2-Speicherlösungen auf dem Werksgelände zu bekommen.
An Windrädern auf Weide-/Ackerflächen oder im Wald brauche ich garnicht erst zu denken, wenn freiflächen PVs (gerne auch auf 3m aufgeständert, womit die Weideflächen immer noch vollständig zu nutzen wären) schon durch ein Alpenröschen oder ein paar geschützte Käfer verhindert werden können (das hat der BUND hier erfolgreich vorgeführt).
Soll das ganze erfogreich sein und nicht weiterhin mit Klagewellen verhindert werden können, dann bedarf es in D mehr wie nur einer Förderung. Diese muss sich außerdem mit entsprechenden Steuereinnahmen finanzieren lassen, soviel Sondervermögen will vermutlich noch nicht einmal die Bundesregierung der Jugend überlassen.
Tomislav2007 schrieb:
Man sieht es auch an E-Autos/Ladestationen, je höher die Subvention desto mehr werden verkauft, je niedriger die Subvention desto weniger werden verkauft.
Es gibt durchaus andere Gründe, warum man als Eingentümer in einer WEG bei der Installation einer Ladestation direkt mit macht wie die paar Euro, die es von der KfW als Förderung gab.