Grünes Wachstum...ein Mythos?

Skidrow schrieb:
Hast du irgendwelche Quellen, die belegen, dass China seine Umweltschäden gesenkt hat?
Ja!
China has over the course of the last decade completely reversed its air quality, going from laggard on air quality to leader in carbon emission intensity, particulate matter (PM), sulphur dioxide (SO2) and nitrogen dioxide (NO2) emission reductions, with Beijing’s PM2.5 concentrations dropping from 90 µg/m3 in 2013 to around 32 µg/m3 in 2023.
What many admire most, of course, is that China proved that it is possible to ‘decouple’ air pollutant emissions and GDP growth.
https://blog.icimod.org/clean-air/china-reflects-on-a-stunning-reversal-on-air-pollution/

Wie schon gesagt, sie mögen den weltweit höchsten CO2 Ausstoß haben, gleichzeitig aber auch die weltweit höchste Nutzung von regenerativen Energie. Die Gewichtung ist hier schlichtweg eine andere, grüner Wachstum ohne alles was nicht "grün" ist zu verteufeln.
China added almost twice as much utility-scale solar and wind power capacity in 2023 than in any other year. By the first quarter of 2024, China's total utility-scale solar and wind capacity reached 758 GW, though data from China Electricity Council put the total capacity, including distributed solar, at 1,120 GW
https://globalenergymonitor.org/rep...nstruction-as-the-rest-of-the-world-combined/
 
Zuletzt bearbeitet:
@xexex

Du musst auf den Energiemix schauen, China bezieht 59% des Stroms aus Kohle. Knapp 32% gehen zu Gunsten von erneuerbaren Energien. (Quelle) Wobei da die Wasserkraft die doppelte Kapazität liefert gegenüber Solarenergie. Sprich, nur mit massiven Eingriffen in die Natur durch aufstauen von Flüssen, hat China diese Quote erreicht.
 
In dem ersten Artikel geht es vor allem a) um Peking und b) um Luftqualität.
Die Luftqualität in Deutschland, vor allem in NRW, hat sich in den letzten Jahrzehnten auch verbessert, gleichzeitig wurden die Umweltschäden zeitlich, räumlich, physisch oder systemisch verlagert: So haben wir zwar heute bessere Luft, aber gleichzeitig wuchsen die CO2-Äquivalent-Emissionen, die Biodiversität ging und geht dramatisch zurück und in Afrika entstehen neue Gebirgszüge bestehend aus unserem Elektro-Schrott, um nur einige Beispiele für Verlagerung zu nennen.

Noch mal zur Wiederholung:
Es geht immer um eine Verlagerung des ökologischen Problems, wenn wir von Reduktion von Ressourcenverbräuchen sprechen bei gleichzeitiger Steigerung der Wirtschaftsleistung. Alle vermeintlichen ökologischen Innovationen sind niemals etwas anderes als eine räumliche, eine zeitliche, eine stoffliche oder eine systemische Verlagerung. (Niko Paech)
Ergänzung ()

@xexex
Zu deinem zweiten Link. Dort wird ein typischer Kategorienfehler begangen. Der Ausbau von Wind- und Solaranlagen wird gleichgesetzt mit Umweltschutz. Diese Fehlargumentation hatten wir hier im Thread bereits mehrfach. Schon Horkheimer und Adorno hatten in ihrer Schrift Die Dialektik der Aufklärung auf die für die Moderne typische instrumentelle Vernunft hingewiesen.
Ich empfehle diesen kurzen Wikipedia-Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Instrumentelle_Vernunft
Wichtigster Satz:
Sie steht für eine Vernunft, welche die Mittel, nicht jedoch die Ziele des Handelns reflektiert.

Das Denkfehler besteht darin: Das ursprüngliche Ziel (Umweltschutz) wird ausgetauscht durch ein neues Ziel (Ausbau von Wind- und Solaranlagen) und Umweltschutz wird gleichgesetzt mit der Menge an Windkraft- und Solaranlagen.
Dieser Austausch wird leider kaum hinterfragt, Schuld daran ist wiederum, dass der Glaube an technischen Fortschritt ein Bestandteil unserer Überzeugung geworden ist. Deswegen kümmern wir uns nicht um diesen Bestandteil, wir nehmen ihn streng genommen nicht einmal wahr. Wir leben von ihm, er ist die Grundlage all unseres Handelns und Denkens geworden. Wir halten diesen Glaubenssatz (Fortschritt durch Technik) für so natürlich, wie ein Fisch in einem Aquarium davon ausgeht, dass die Welt ein Glasbehältnis gefüllt mit Wasser sei.
 
Zuletzt bearbeitet: (Letzten Absatz überarbeitet)
xexex schrieb:
Peking ist das dümmste Beispiel überhaupt. Die Stadt hat massenhaft Industrie ausgelagert, die für PM2,5 verantwortlich war. Obendrein wurden beispielsweise Apps, die die Luftqualität anzeigten, dazu verpflichtet, keinen Wert mehr über 500 anzuzeigen. Es gibt bis heute Warnstufen, und die Industrie muss während dieser Phasen die Produktion zurückfahren oder den Betrieb ganz einstellen.
Das chinesische Wunder wirkt mal wieder.
 
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@Skidrow Tja, und es nützt all die angeblich grüne Technik nix, wenn deren Produktion alles andere als grün ist. Hier ist insbesondere der immer aggressiver werdende Abbau von seltenen Ressourcen ein großes Problem für unseren Planeten. Ganze Regionen werden dabei mittlerweile unwiderruflich zerstört. Aber hey, Hauptsache ich kann mir morgen das fünfte Handy kaufen. Wir entziehen uns immer schneller die eigene Lebensgrundlage. Scheiß Bequemlichkeit der Menschen in der angeblich zivilisierten Welt eben. :D
 
So einen Beitrag hätte ich nicht auf der Webseite einer Verbraucherzentrale vermutet. Danke dafür.

Ohne belastbare Zahlen nennen zu können: Gefühlt sind 95 % der in der Öffentlichkeit stehenden WissenschaftlerInnen, 98 % der PolitikerInnen und 97 % der Medienschaffenden in Deutschland vom Grünen Wachstum überzeugt.

Um mal zwei Beispiele zu nennen:

Auf Volker Qaschnings Webseite steht auf der Startseite:
Die Klimakrise ist die größte Bedrohung für unsere Welt, wie wir sie kennen. Wollen wir die Lebensgrundlagen unserer Kinder bewahren, brauchen wir schon in einer halben Generation eine Energieversorgung ausschließlich auf Basis erneuerbarer Energien. Die Wissenschaft und die Industrie haben für uns die Lösungen entwickelt. Handeln müssen wir alle gemeinsam. Informationen dazu finden Sie hier auf meiner Webseite.
(Die Fett-Markierung ist von mir.)

Der Philosoph Markus Gabriel hat ein neues Buch geschrieben über einen "ethischen Kapitalismus". Vom Buchrücken:
Nur ein ethischer Kapitalismus, der finanziellen Profit grundsätzlich mit moralisch positiven Werten verknüpft, wird unsere Erde, unseren Wohlstand und auch unsere demokratischen Staatsformen sichern können. Wir haben eine Zukunft: mit einer Welt, in der die Schaffung von Gütern stets mit moralisch guten Ergebnissen einhergeht und in der wir nicht nur politischen Institutionen, sondern auch Wirtschaftsführern und technologischen Visionären vertrauen können, dass ihr grundlegendes Ziel darin besteht, die Dinge für alle zum Besseren zu verändern.
Das, was Quaschning und Gabriel betreiben ist Demagogie!

Die Liste könnte man unendlich weiterführen. Das Festhalten an unbewiesenen Glaubenssätzen steht dem Dogmatismus des Mittelalters in Nichts nach. Die Religion der Spät- bzw. Postmoderne sind Solutionismus und Szientismus.
 
Skidrow schrieb:
Das, was Quaschning und Gabriel betreiben ist Demagogie!
Dann zeige doch mal die Fake News der beiden auf. Und wie sieht deine Vision eines Weges in eine CO² und Atommüll freie Welt aus?

Ich kann ja mal Anfangen, welcher Meinung er so ist.
EE ist die günstigste Energieform -> Check!
Atomkraft ist eine der teuersten -> Check!
Atomkraft hilft nicht bei der Wende ->Check!
In 30 Jahren wird nahezu alles im Verkehr, Wärme und Strom auf EE beruhen -> Check!

Das die Techniken angeblich in D nicht funkionieren, nunja, im Rest der Welt schon.
Ergänzung ()

Meiner Meinung nach erleben wir hier Weltweit grad das (hoffentlich) letzte Aufbäumen der Fossillobby, um ihr Geschäft noch ein paar Jahre weiter zu retten. Verantwortungslos. Genauso wie von der Politik aus einigen Lagern angekündigt wird, mit allen Mitteln das Heizungsgesetz wieder Rückabzuwickeln. Nein, die WP Industrie brauchen wir in D nicht, die hat keine Zukunft, genauso wie E-Auto, PV, Wind und Speicher. Alles disruptive Technologien, die aktuell Weltweit ein exponentielles Wachstum erleben. Dazu werden EE und Speicher perspektivisch die nächsten Jahre weiter im Strompreis sinken, während die Fossilen nur die andere Richtung kennen. Da gibt es keine weitere technische Entwicklung, keine Massenfertigungsskaleneffekte. Nur Inflation wirkt.
Ergänzung ()

Dazu noch, in China wurde grad mit den aktuellen Zahlen nachgewiesen, dass Wachstum nicht mehr kausal mit Luftverschmutzung geht, genauso wie es diverse Staaten nachgewiesen haben (u.a. auch D), dass Wachstum und CO² nicht mehr im kausalen Zusammenhang stehen. CO² wächst mittlerweile langsamer als die Wirtschaften. Also ja, grünes wachsen geht. Man muss es nur machen!
 
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@xexex @_killy_

Es geht nicht um die reine Eigenversorgung. Hauptächlich eine Kombination aus allen Prinzipien:
  • Solidariche Landwirtschaft
  • Urban Garding (Wie eine Solawi und auch wie von @ZeT erwähnter hydroponischer Anbau mit viel Automatierung
  • Genossenschaften

Eigenanbau nur optional für sich selber als Zusatz (Z.B was nicht von den eben beschriebenen Organisationen kommt).

Das alles sowohl in Stäften als auch auf dem Land.

Das ganze als Nachtrag, da es offensichtlich nicht verstandne wurde worauf ich hinaus will
 
Wie war das noch, in D geht alles, was mit Strom läuft und automatisiert werden kann. Also wird es in Zukunft vollautomatische Farmglasbauten geben. Das ganze in die Höhe skaliert, dann geht auch der zukünftige Mehrbedarf ohne zusätzliches Ackerland. Der klassische Landwirt wird m.M.n. aussterben im Zuge der gesellschaftlichen Weiterentwicklung.
 
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Samurai76 schrieb:
Wie war das noch, in D geht alles, was mit Strom läuft und automatisiert werden kann. Also wird es in Zukunft vollautomatische Farmglasbauten geben. Das ganze in die Höhe skaliert, dann geht auch der zukünftige Mehrbedarf ohne zusätzliches Ackerland.
Das habe ich schon mal gelesen in einem Buch aus den 50ern von del Antonio (Titanus oder so).
Da standen auch selbstfahrende Autos und so utopisches Zeug drin.


Vielleicht schaffen wir das.
Wir schaffen das.
 
Was einen interessanter Thread, den ich hier heute entdeckt habe vielen Dank @Skidrow

Und ich muss dir leider recht geben. Das ökologische Problem wird in der Regel in die Produzierenden Länder verlagert. Und welche Blindheit hier auf vielen Seiten herrscht ist furchtbar.

In meinem Studium behandeln wir auch erneuerbare und wie viel Windräder nötig sind um 1GW-Kraftwerk zur ersetzen.

Das ist auch der Grund weshalb seltene Erden in China gefördert, weil das mit enormer Umweltverschmutzung einhergeht wenn man nicht entsprechende Gegenmaßnahmen ergreift.

In der Uni hatte ich ein Fach welches sich mit dem Übergang zu erneuerbaren Energien beschäftig.
Ich habe dann einmal angesprochen welche rohstofflichen Herausforderung und damit einhergehenden Enenergieherausforderungen vor uns liegen.

Ich habe gefragt ob das nicht bedeutet, dass Deutschland deindustrialisiert.
Die Antwort lautete: "Wir müssen Wohlstand "anders" definieren"...

Die grüne Wende ist also etwas, das fürs erste einen enormen "Umweltschaden" erzeugt bevor dieser wiedergut gemacht wird.

Ja ein gemeinsamer politischer Wille ist notwendig, dieser wäre aber auch notwendig wenn es zur Entsorgung von Atommüll kommt.

Ich muss sagen es ist schon steil, wie man von Atomgegnern wenn es um Atommüll für blöd gehalten wird wird, wenn beim Atommüllstrahlung nicht mal zwischen Alpha-, Beta-, und Gamma-Strahlung unterschieden werden kann. Die gefährliche Gammastrahlung ist schon nach ein paar hundert Jahren stark reduziert ist.

Wenn man schon bereit ist, mehr für Energie auszugeben, dann ist Atom die CO2 arme Energiequelle die der Schritt zu einer nachhaltigeren Energieerzeugung, aber halt dann ist "die potentielle Gefahr" zu nah am Volk.
 
Topas93 schrieb:
Wenn man schon bereit ist, mehr für Energie auszugeben, dann ist Atom die CO2 arme Energiequelle die der Schritt zu einer nachhaltigeren Energieerzeugung,
Nachhaltig heißt nachwachsende Rohstoffe und auf Ewigkeiten keinen Effekt auf den Planeten. Wer züchtet dann das Uran?
Perspektivisch könnte man die seltenen Erden auch Umweltschonender abbauen, aber halt nicht im Kapitalismus.
Dann wieder die übliche Frage, wenn kein Staat versichert und sich um den Müll kümmert, wie teuer wird dann der CO² freie Strom und wie lange reicht Uran? Atomstrom ist die bei weitem am teuerste Energieform, ich denke nicht, dass durch Versicherung und Müllentsorgung die Energie billiger wird. Solar und Wind werden aber die nächsten Jahre noch deutlich im Preis sinken. Uran wird seltener werden und dementsprechend aufwändiger zu fördern, Atomstrom wird also weiter im Preis steigen.
Und, wer gibt mehr für Energie aus, als nötig?
Aber natürlich, wenn man die Bürger in Abhängigkeiten halten will, damit sie nicht Selbstbestimmt ihr Leben leben können, ist Atomstrom natürlich auch eine gute Möglichkeit, denn Wind und Solar kann jeder Bürger selbst herstellen. Da profitiert nur ein Hersteller einmal und nicht ein Bürgerlebenlang.
 
Hallo

Topas93 schrieb:
Ich habe gefragt ob das nicht bedeutet, dass Deutschland deindustrialisiert.
Die Antwort lautete: "Wir müssen Wohlstand "anders" definieren"...
Diese Antwort deutet an das Deutschland deindustrialisiert wird, das man die Wahrheit aber nicht aussprechen möchte.
Wurde der anders definierte Wohlstand genauer erklärt ? Ohne Erklärung ist die Antwort nichtssagend und ausweichend.
Wenn ich die Insolvenzen und Kündigungen in großem Umfang sehe dann sind wir auf dem Weg der Deindustrialisierung.
Wenn das so weiter geht wird (mangels Industrie) die Frage ob grünes Wachstum ein Mythos ist keine Rolle mehr spielen.

Grüße Tomi
 
Samurai76 schrieb:
Perspektivisch könnte man die seltenen Erden auch Umweltschonender abbauen, aber halt nicht im Kapitalismus.
Dank dem Kapitalismus könnten wir Bergbau auch bald im All betreiben. Anders dürfte der Ressourcenhunger der Menschheit nicht zu stillen sein.

Man redet immer so gerne vom Verzicht. Ja, können wir in der First World tun, Milliarden Menschen können das nicht - da müsste der Lebensstandard erstmal angehoben werden.
Ergänzung ()

Tomislav2007 schrieb:
Wenn ich die Insolvenzen und Kündigungen in großem Umfang sehe dann sind wir auf dem Weg der Deindustrialisierung.
So ist der Lauf der Dinge. Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

Am Ende wird eh der Steuerzahler die Zeche zahlen müssen und die Politiker dürfen sich stolz auf die Schulter klopfen.
 
Wer züchtet denn Kupfer? Wer züchtet Lithium, Nickel, Kobalt, etc.
Das kann man beliebig weiter mit vielen Rohstoffen drehen die für einen Übergang zu Nachhaltigeren unverzichtbar aber genauso dreckig gefördert werden.

Kleiner Spoiler... wir können den globalen Output an Kupfer gar nicht so schnell steigern, wie es nötig für die jetzt Gestecken Ziele ist.

TLDR: Wir haben nicht genug Hände, Geld und Material und die Energiewende in der uns gesteckten Zeitrahmen zu schaffen.

Ich denke ich muss erst einmal ein paar Annahmen hinreichend auslegen um ein bisschen Hintergrund zu schaffen.

Bedenken wir das die Energiewende Global stattfinden muss.

Demografischer Wandel:
- Japan ist der Pionier, Deutschland, Italien, Polen, Korea und vor allem China folgen
Ein wesentlicher Beitrag zur Steigerung der Weltbevölkerung ist eine gestiegene Lebenserwartung.

Unsere Nachrichten, sind jetzt schon geprägt von Meldungen, in denen die Stellen, von Arbeitern, die in Rente gehen nicht besetzt werrden können.

Menschen die in Rente gehen, tragen nicht mehr viel zum BIP bei und genauso wenig zu Produktion Kapazitäten, die man für Nachhaltige Enegiekraftwerke braucht.

Jeder möchte Studieren und das große Geld machen, aber man wundert sich warum, dann niemand mehr in der Fertigung ist.
Dann gibt es noch Nationen, die so wahnwitzig waren die Geburten auf ein Kind zu beschränken. Ja das erlaubt eine Urbanisierung und Modernisierung in einem Tempo wie es keine Nation je geschafft hat, aber das hat auch seinen Preis wenn jene Generation in Rente geht und man die darauf folgende Generation "verhindert" hat.

Das man kein BIP Wachstum braucht um gut zu Leben, hat Japan gezeigt, aber was ist wenn man die Fabrik der Welt ist?
Das man sich durch Studium ein besseres Leben erhofft ist auch in China der Fall. Das Problem mit fehlenden Arbeitern trifft Chine um ein Vielfaches schlimmer als Deutschland. Dabei lebt die Hälfte der Bevölkerung in Armut.

Und her geht's auch um einen Ausblick in die Zukunft. Wenn man weiß, dass die Ressourcen in diesem Fall geringer werden, plant man anders. Die meisten Modelle, die ich gesehen habe, nehmen ein Wachstum an Ressourcen an. Aber was kann eine Nation noch produzieren wenn man in 2035 von 400 Millionen Menschen über 60 ausgeht?

Warum eiere ich so sehr auf China rum? Weil viele Denken, dass es Business as usual mit China bleiben wird. Die Zahlen sehen, aber ganz anders aus.

Der Demographische Wandel bringt und zum nächsten Problem- die Finanzierung.
Wir leben in der merkwürdigsten Zeit der Geschichte. idR haben Menschen im Alter von 50-55 Jahren am meisten Kapital, weil das idR das Alter ist, in dem die eigenen Kinder das Problem anderer werden. Und das Kapital dieser Leute ging in IT auf der software und Hardware Seite, erneuerbare Energien, Internet etc. dinge von denen wir erst jetzt zu Spüren bekommen, ob diese profitabel sind.

Nun ja... die Party ist vorbei und jene Investoren liquidieren ihre Vermögen um den Ruhestand genießen zu können. mit ihnen verschwindet das Geld.... und die günstigen Zinsen.

Die günstigen Zinsen waren ein wichtiger Baustein für erneuerbare Energien.
Das führt zu höheren Bau und Energiekosten. (Quelle ).

Die 0-Zins Jahre der 2010er sind vorbei. Die Welt verändert sich. Man muss Schritthalten, oder man wird zurück gelassen.

Und ja wir fahren volle Möhre auf die Klimakatastrophe zu, und ich bin für erneuerbare, aber ich denke wir sollten uns auch mehr damit beschäftigen, wie wir mit dem neuen Klima und dem Artensterben umgehen und uns dem Anpassen. Das mach aber auch vieles teuerer. Sollte aber mit der gleichen einergie wie erneuerbare Energien verfolgt werden.

Tomislav2007 schrieb:
Diese Antwort deutet an das Deutschland deindustrialisiert wird, das man die Wahrheit aber nicht aussprechen möchte.
Wurde der anders definierte Wohlstand genauer erklärt ? Ohne Erklärung ist die Antwort nichtssagend und ausweichend.

Es war eine eher persönliche Antwort der Lehrkraft, Diese war mehr geprägt von eigner Meinung und wenig Substanz mit dem Eingeständnis, das sie darauf noch keine Antwort.

Das es gerade so Berg abgeht ist meiner Meinung nach unsere eigene Schuld. Nicht die einer Partei sondern wir Kollektiv.
 
Topas93 schrieb:
Wer züchtet denn Kupfer? Wer züchtet Lithium, Nickel, Kobalt, etc.
Was ist nach Benutzung und abbrannt vom Uran über? Kein Uran, denn das ist zerfallen zur Energiegewinnung. Es ist weg und kann nicht recycled werden. Andere Metalle, die wir verwenden schon, könnten theoretisch 100% wieder zurück gewonnen werden (aus Batterien, Windrädern, E-Autos etc.).
Topas93 schrieb:
aber genauso dreckig gefördert werden.
Die Förderungsbedingungen können geändert werden und Vorschriften für Umweltverträglichkeit erlassen werden. Müll und Versicherung bei Atomkraft? Wird immer noch ignoriert und deswegen ist Atomkraft weiterhin nicht diskussionsfähig.
Topas93 schrieb:
Wir haben nicht genug Hände, Geld und Material und die Energiewende in der uns gesteckten Zeitrahmen zu schaffen.
Sagt wer und welche Daten kann man so interpretieren? Was ist deine Alternative, weiter auf dem Weg zur Hölle oder zurück ins Mittelalter?
Topas93 schrieb:
Das es gerade so Berg abgeht ist meiner Meinung nach unsere eigene Schuld. Nicht die einer Partei sondern wir Kollektiv.
Das liegt m.M.n. u.a. auch an der maroden Infrastruktur und dem Lehrermangel. Das kann man auf 30 Jahre Sparkurs und ausgeglichener schwarze Null Haushalt zurückführen. Das kann man dann auch durchaus auf ein bis zwei Parteien zurückführen und eher nicht auf die Parteien schieben, die es nicht verhindert haben.
Topas93 schrieb:
Nicht die einer Partei sondern wir Kollektiv.
Dann bist du gleicher Meinung wie Herr Merz? Wachstum durch mehr Arbeit erzeugen? Nein, das funktioniert nicht, Wachstum wird durch mehr Konsum angestoßen. Kein Mensch kauft mehr, nur weil er mehr arbeitet. Erst, wenn mehr Geld ausgegeben wird, kann die Wirtschaft wachsen und dann kann auch mehr gearbeitet werden. Man könnte natürlich die Umstände ändern (BG und Mindestlohn senken), so dass mehr Menschen gezwungen werden, mehr arbeiten zu müssen, aber mehr Arbeit insgesamt ist dann auch nicht verfügbar. Erst wenn die Firma mehr verkaufen kann, kann die Fabrik mehr Arbeit brauchen.
Oder das das BG zu viele Menschen verleitet, faul zu Hause auf der Couch zu liegen? Dann müsste Arbeit ja reichlich verfügbar sein. Dagegen spricht aber die Zahl der freien und sofort zu besetzenden Stellen. Die sind vom letzten Jahr um ~600000 auf nur noch ~1,1 Millionen dieses Jahr gesunken. Es ist also weniger Arbeit verfügbar, wie soll da mehr gearbeitet werden und die Gesellschaft daran Schuld sein?
 
Zuletzt bearbeitet:
Samurai76 schrieb:
Wer züchtet dann das Uran?
Immer diese Plattitüden. Vielleicht einfach mal nachschlagen, welche seltenen Erden in PV-Anlagen und Windrädern enthalten sind. Schon mal z.B. etwas von Indium gehört? Nein?

Indium ist eines der seltensten Elemente der Erde. In der Erdkruste finden sich im Schnitt in 100 Tonnen Festgestein nur gerade 24 Gramm Indium
Indium- Reserven gehen in 13 Jahre zu Ende. Derzeit gehen Mineralogen von Zinkreserven in Höhe von weltweit 200 Millionen Tonnen aus. Die Ressourcen geben sie mit 1.900 Millionen Tonnen an. Bei einem durchschnittlichen Indiumgehalt von 50ppm (Parts per Million/ 1 Millionstel) in diesen Lagerstätten betrügen die Reserven des Metalls etwa 10.000 Tonnen. Die weltweit vorhandenen Ressourcen des Elements beliefen sich auf rund 95.000 Tonnen.
Recyclingverfahren komplex, teuer und schadet je nach Verfahren der Umwelt. Großes Kino. 🍿
Samurai76 schrieb:
Aber natürlich, wenn man die Bürger in Abhängigkeiten halten will, damit sie nicht Selbstbestimmt ihr Leben leben können, ist Atomstrom natürlich auch eine gute Möglichkeit, denn Wind und Solar kann jeder Bürger selbst herstellen. Da profitiert nur ein Hersteller einmal und nicht ein Bürgerlebenlang.
Der war echt gut, da Windräder eine durchschnittliche Laufzeit von 20 bis 30 Jahren haben. Solaranlagen stehen zwar besser da, mit 30 bis 40 Jahren, verlieren aber an Wirkungsgrad. Deine Behauptung das ein Hersteller nur einmal davon profitiert kann man schlicht als Unwahrheit abstempeln.

Aber hey
Es wird geschätzt, dass der Elektroschrott aus PV-Anlagen stammend bis zum Jahr 2030 auf 8 Millionen Tonnen anwachsen könnte und bis 2050 sogar auf 60- 70 Millionen Tonnen
Und dann kommt die EU daher mit einem Lieferkettengesetz, und du schwadronierst davon, dass es günstiger wird.

Unser Kinderbuchautor musste ja schon eingestehen das der Ausstieg aus der Kohle auch nicht so schnell klappt. China hat mehr Kohle importiert und Indien ist noch weit vom Höhepunkt entfernt.
 
Grünes Wachstum wurde bewiesen. Knapp 1/3 der Welt wachsen und senken trotzdem ihre CO² Emissionen. Schon mal ein Anfang. Und das, obwohl 2020 erst 21,5% der Primärenergie weltweit aus Erneuerbaren hergestellt wurde.
Paradox.13te schrieb:
welche seltenen Erden in PV-Anlagen und Windrädern enthalten sind
Schon mal was von Recycling gehört? Spoiler: Bei Uranbrennstoffen geht das nicht. Prinzipbedingt. Und man könnte sie einach weglassen, Windenergie wird dann trotzdem weiterlaufen. Uran ist alle, und dann?
Paradox.13te schrieb:
Recyclingverfahren komplex, teuer und schadet je nach Verfahren der Umwelt.
Ja, Glücklicherweise kann man E-Maschinen auch ohne diese herstellen. Man verzichtet nur auf die letzten Prozente der Effizienz. Was macht die Kernkraft ohne Uran?
Paradox.13te schrieb:
kann man schlicht als Unwahrheit abstempeln.
Ok, man muss die Sachen im Leben dreimal kaufen. Dreimal. Nicht dauerhaft und ständig weil man Strom ein Leben lang quasi ohne Pause ständig verbraucht. Schlechter Versuch, Abhängigkeiten zu relativieren.
Paradox.13te schrieb:
dass es günstiger wird
Komisch, Glas wird nahezu zu 100% recycled und wurde nicht signifikant teurer.
Müll und Versicherung bei Atomkraft wurde immer noch ignoriert und nicht gelöst.
Paradox.13te schrieb:
Aber hey unser Kinderbuchautor musste ja schon eingestehen
Unser Wirtschaftsminister gesteht dieser Tage ziemlich viel ein. Als Einer von keinen bislang. Der Rest schiebt Schuld auf 'die Regierung' und andere, obwohl sie teilweise selbst Teil davon waren oder sogar sind. Siehe Union, völlig frei an Fehlern oder Fehlverhalten. Auch nicht an der jetzigen Wirtschaftssituation. Das nene ich mal Doppelmoral oder Ignoranz extrem.
 
Hallo

ZeT schrieb:
So ist der Lauf der Dinge. Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.
Wenn sich die Rahmenbedingungen ständig ändern ist es schwer mit der Zeit zu gehen wenn keine planbare Richtung erkennbar ist.
Wir sind bei uns im Krankenhaus wegen Herr Lauterbach z.B. dabei Abteilungen zwischen den Krankenhäusern hin und her zu tauschen.
Wenn nächstes Jahr eine andere Partei die Wahl gewinnt und die Krankenhausreform von Herr Lauterbach zurück nimmt war das sinnlos.

Samurai76 schrieb:
Wachstum durch mehr Arbeit erzeugen? Nein, das funktioniert nicht, Wachstum wird durch mehr Konsum angestoßen.
Wo mehr konsumiert wird muss auch mehr produziert werden und mehr produziert wird durch mehr Arbeit.

Samurai76 schrieb:
Kein Mensch kauft mehr, nur weil er mehr arbeitet. Erst, wenn mehr Geld ausgegeben wird, kann die Wirtschaft wachsen und dann kann auch mehr gearbeitet werden.
Wer mehr arbeitet hat mehr Geld um mehr zu konsumieren und der Wirtschaft zu mehr Wachstum zu verhelfen.

Grüße Tomi
 
Tomislav2007 schrieb:
Wo mehr konsumiert wird muss auch mehr produziert werden und mehr produziert wird durch mehr Arbeit.
Damit mehr produziert wird, muss mehr gekauft werden. Erst muss mehr Geld ausgegeben werden, damit mehr produziert wird und mehr gearbeitet werden kann. Ein Betrieb, der 100% seiner Produkte verkauft und wo sich keine Steigerung abzeichnet, sollte warum mehr produzieren? Einfach nur so den Lagerbestand erhöhen für nichts? Wer in der Firma kann mehr arbeiten, wenn keiner gleichzeitig weniger arbeiten möchte?
Tomislav2007 schrieb:
Wer mehr arbeitet hat mehr Geld um mehr zu konsumieren
Und hier schreibst du selbst, nur wer mehr Geld hat, kann auch mehr ausgeben. Erst das Geld, dann das Wachstum. Und bei dieser Markttheorie sind sich auch alle Ökonomen einig. Deine Theorie klingt leider nach verschriebenen Staatswachstum. Wir beschließen einfach, dass alle mehr arbeiten, dann wächst die Wirtschaft schon. Nein, tut sie nicht, erst muss Geld da sein, damit mehr umgesetzt werden KANN.
Ergänzung ()

Tomislav2007 schrieb:
Wo mehr konsumiert
Damit mehr konsumiert wird, muss doch auch erst mal mehr Geld da sein. Oder erwartest du aus reinem Opportunismus heraus, dass die Oberen 10% sich, um das Wachstum anzukurbeln, noch eine zweite oder dritte Yacht in die Marina parken?
 
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