Ich möchte nur nochmal anmerken, dass textbasierte Programmiersprachen durch ihre Syntax, egal ob etwas komplizierter oder etwas einfacher, schon allein dadurch eine gewisse Einstiegshürde darstellen und anfangs sehr trocken sind. So wie ich
@Kingriki verstanden habe ist das Niveau der Schüler ja eher mäßig und ich würde fast behaupten, dass das mutmaßlich niedrige Anfangsinteresse noch weiter sinken wird, wenn man zunächst damit beginnen muss, den Aufbau der Sprache selbst zu vermitteln, bevor man überhaupt mit dem eigentlichen Inhalt beginnen kann, der zudem mit hoher Wahrscheinlichkeit aus einer reinen Konsolenanwendung besteht. Klar, die Syntax lernt man mit der Zeit automatisch mit, aber es ist eben noch nen Ticken mehr, den man in den Kopf reinkriegen muss. Außerdem weckt man das Interesse der Schüler eher, wenn sie
sehen welche Änderungen ihr Code bewirkt
Genau in diese Kerbe schlagen grafische Programmiersprachen wie Labview als vollwertige, professionelle Programmiersprache, die beispielsweise im Bereich des Rapid Prototyping gänzt, oder eben
Scratch als Lernsprache. Hierbei kann man sich auf das Wesentliche konzentrieren, weil man keine Bibliotheken laden muss und sich keinen Kopf um Semikolon, geschweifte Klammer oder dergleichen machen muss. Der Fokus liegt bei Scratch sicherlich auf spielerischem Lernen und ich denke genau das ist der Vorteil beim Einstieg, insbesondere bei denen, die kein spezielles Interesse für das Programmieren mitbringen.
Zumindest würde ich Scratch als erste Einführung verwenden, um grundlegende Konzepte wie "falls X dann Y", "wiederhole fortlaufend" und dergleichen zu vermitteln - das meine ich im übrigen wörtlich, Scratch kann man auf Deutsch programmieren und das ganze sogar im Browser..
Zur Demonstration ein kleines Video, das ich eben zusammengeklickt habe:
Ich möchte behaupte, dass es keine niedrigere Einstiegshürde gibt als das. Wenn der Lehrer ein Projekt schon vorprogrammiert, um anhand dessen eben diese Funktionen zu erklären, kann er den Schülern super Aufgaben stellen, die das Programm erweitern. In der obigen Demo ganz banal beispielsweise hoch und runter, ein Sprint-Modus mit Leertaste, hüpfen, etc.. Es gibt viele Beispiele, die man sich auch auf der Seite von Scratch direkt anschauen kann. Das Potential für Programmiereinsteiger im jungen Alter ist meines Erachtens enorm.
Es spricht auch nichts dagegen, später darauf aufbauend zu python, etc überzugehen, um das Erlernte dort anzuwenden. Wenn die Konzepte von "falls X, dann Y", etc. verstanden wurden, ist es ein Leichtes, dies auf if und while zu übertragen, auch ohne besondere Englischkenntnisse.