Haben weniger intelligente Menschen kein Recht auf ein menschenwürdiges Leben?

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Genau, deshalb habe ich auch vor über 8-9 Jahren eine Schermaschine vom feinsten gekauft. Die Firma hat gut dran verdient und nach einen halben Jahr hat es sich auch für mich ausgezahlt. Ist doch ein klares Beispiel dafür, dass Hochlohn-Arbeit die Niedriglohn-Arbeit verdrängt. Es gibt haufenweise solcher Beispiele.
 
ToXiD schrieb:
Ganz einfach: Weil Du für deinen Männerhaarschnitt nur 13,50€ zahlen willst.

Ich zahl auch gern soviel wie nötig ist...
Wir können doch nicht einzelne Bevölkerungsgruppen "verhungern" lassen bloß weil sich einige Leute gerne für 5€ die Haare schneiden lassen würden....

Und glaub mir:
Die meisten werden nicht mit einer Schermaschine glücklich...
 
Odium schrieb:
Ist doch ein klares Beispiel dafür, dass Hochlohn-Arbeit die Niedriglohn-Arbeit verdrängt. Es gibt haufenweise solcher Beispiele.
ist es nicht ganz, nur weil du das machst gilt es nicht für alle, ausserdem wenn du hochlohn erhalten willst musst du alle 2 jahre eine schermaschine kaufen... es soll leute geben die gehen gerne zum friseur, ins restaurant etc...
 
Ja gut, ich zahle den Extra-Preis an die Milchbauern, weil die ja davon leben wollen. Und meinen Extra-Beitrag an die Schuhhersteller, damit deren Fond zur Rettung in Not gekommener Schuster weiterexistiert. Und den Extra-Preis an meinen Friseur und den Soli-Beitrag selbstverständlich auch. Nicht zu vergessen die ...
Siehst du worauf das hinaus läuft? Planwirtschaft. Sieh es endlich ein. Endweder du machst eine vernünftige Ausbildung, oder du bist Spielball der Großen.
 
Odium schrieb:
Siehst du worauf das hinaus läuft? Planwirtschaft.

Haben die Niederlande, Großbritannien und Luxemburg also eine Planwirtschaft, weil man dort bis zu 1450€ Mindestlohn bekommt? Auch ein Friseur...Wie machen die denn das bitte?
 
England.

Gutes Stichwort:

Mir sind die Bilder noch sehr präsent: Maggie the Ironladie Thatcher hat die Gewerkschaftler die vor den Betrieben gestreikt haben mit Panzern vertrieben.
England hat in dieser Zeit einen extrem Neo Liberalen Weg eingeschlagen, da war nicht viel mit Arbeitnehmer Rechten, Arbeitslosen und Sozialleistungen wurden auf ein Minimum zurückgefahren...aber einen Mindestlohn haben die Engländer...okay.

Hast du dich eigentlich mal mit irgendetwas von dem beschäftigt was du hier postest?

ein wenig Lektüre zu maggie und den Bergarbeitern.

http://de.wikipedia.org/wiki/Britischer_Bergarbeiterstreik_1984/1985
 
Zuletzt bearbeitet:
Thatcher und Reagan die besten Politiker nach dem 2. Weltkrieg.
Reagan hat 4000 streikende Fluglotsen entlassen weil sie das als Bundesangestellte nicht durften und auf 10 Jahre nicht wieder eingestellt
 
Mein Gott ... immer dieser Vergleich mit anderen Ländern.

Der Verweis auf England zeigt es doch schon ...
Wenn man schon auf einen bestimmten Punkt der Arbeistmarktpolitik anderer Länder verweisen will (Mindestlohn), dann sollte man auch bitte die Arbeitsmarkpolitik im gesamten beurteilen.

Andere Länder kennen so etwas wie gesetzliche Kündigungsfristen nicht.
Unser Betriebsverfassungsgesetz ist in Komplexität und Arbeitnehmerfreundlichkeit kaum zu übertreffen.
...

Mein Gott dieser Thread degeneriert in genau die Richtung die Anfangs schon prädestiniert war:
Mindestlohn, Martwirtschafts-Bashing, Auskotz, ... Wirrwar aus haltlosen Argumenten und unreflektierten Aussagen die allesamt den Tiefgang eines Wasserläufers haben ...

Ist es wirklich so unverschämt zu erwarten, dass Diskussionsteilnehmer die Diskussionen sogar selbst eröffnen sich wirklich über das Thema welches sie diskutieren wollen informieren?

Der Beitrag meinerseits der 100% am Threadtitel orientiert war und durchaus eine breite Basis für eine ausführliche Diskussion bot wurde von Threadersteller nahezu vollkommen ignoriert. Klasse ... so führt man Diskussionen!
 
Ich finde es schade, das man scheinbar ein "menschenwürdiges Leben" alleine durch den Verdienst definieren will. Anscheinend hat da das Marketing gewirkt, und die Leute glauben wirklich das man alleine durch Geld bzw. den Besitz von Teueren , evtl. überteuerten Gütern glücklich wird.

Wodurch defeniert sich ein Menschenwürdiges Leben denn ? Duch 1 Maserati oder min. 3 Porsche vor der Tür ?

Meine Freundin gehört als Friseurin zu den Leuten die, nach der Meinung von einigen Scheinbar kein Menschenwürdiges Leben führen können, Komischerweise tuts sie doch. Und das mit etwa 900€ Netto im Monat (Gesellin im 2ten Jahr). Ich verdiene ~700€ Netto mehr wie sie, und soll ich was sagen - Ich würde gerne Tauschen. Denn sie hat was, was ich nicht habe, Spaß an der Arbeit. Sie geht sogar gerne Arbeiten. Komischerweise ist sie damit kein Einzelfall, denn Friseure gehören auch zu den Arbeitnehmer die im Durchschnitt am Meisten Spaß an ihrer Arbeit haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
900 € netto im monat im friseurhandwerk ist doch ganz anständig. sicher auch abhängig vom wohn- und arbeitsort. ich hab vor kurezn nen arbeitsvertrag für eine friseurin gesehen. 6 tage woche für 1053 € brutto. und ca. 100km pro arbeitstag.

und mal vom wirtschaftssystem abgesehen, sollte das einkommen es jeden ermöglichen, ein menschenwürdiges leben zu führen. punkt. das unterschiedliche berufe / unteschiedlichen bildungsgrad auch unterschiedliche einkommen erziehlen, wird es geben, solange arbeit mit geld entlohnt wird. und auch wenn alle ein abitur ablegen wird es den unterschiedlichen berufen unterschiedliche löhne ergeben. irgendwo muß es eine untergrenze geben. aber eben keine, wo man nur noch alte brotkanten kaut. was aber dann ein gesamtgesellschaftliches problem darstellt. das lumpenproletariat wie zu zeiten des manchasterkapitalismus sollte der vergangeheit angehören. denn irgendwann rotten auch die sich zusammen, was die politischen wie auch die eigentumsverhältnisse radikal ändern wird.
 
Das Lumpenproletariat hat doch kein Klassenbewußtsein nie Marx gelesen hal9000?
 
Also ich finde auch 900€ gut. Ich kenne hier im Osten Friseusen, die verdienen 3,50 € die Stunde und da kann man sich ja denken, was am Ende übrig bleibt.
Ob intelligent oder weniger intelligent, ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben hat jeder verdient. Egal welche Farbe/Herkunft/Religion. Sicherichlich ist es so, wer eine gute Postion besitzt im Arbeitsleben, (meist) auch mehr verdient. Aber wer arbeiten geht und schufftet, sollte am Ende nicht schlechter dastehen, wie Personen die Bezüge vom Staat erhalten.
 
Jap, mit 900€ Netto gehört sie schon zu den "besserverdienenden" Friseurin. Bei Läden wie Hairkiller darf man sich wohl mit Durchschnittlich 700€ Netto begüngen.
 
»Nicht zur Arbeiterklasse rechnete Marx außerdem das Lumpenproletariat, das nicht arbeiten kann oder nicht arbeiten will: »der Spitzbube, Gauner, Bettler, der Unbeschäftigte, der verhungernde, der elende und verbrecherische Arbeitsmensch« (K.Marx, MEW Bd. 40, S. 523), »die alle auf Kosten der arbeitenden Nation leben« (MEW 8, 161).

da seh ich mich nicht unbedingt völlig im widerspruch zu marx. spitzbuben, gauner und bettler können sehr wohl wohlhabende sein, die nicht ganz durch ihrer hände arbeit zum wohlstand gekommen sind. organisierte kriminalität. manager. börsenspekulanten. bestechliche und gekaufte. politikerkaste zum beispiel.

bei den unbeschäftigten und verhungernden sollte man aber doch nachdenken, wieso weshalb warum. unbeschäftigt können all die kranken, alten und behinderten sein, die die gesellschaft nicht mehr haben will. und vom unbeschäftig (mit einkommeslos oder geringsten einkommen verbunden) zum verhungernden ist es nur noch ein ganz kleiner schritt.

und, auch marx ist kein halbgott, der überall recht haben muß. wobei, rein von den bildern kann man ihn schon auf den olymp heben :p.
 
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Muvo, es ist allgemein bekannt, dass Frauen häufiger Berufe ausüben die ihnen Spaß machen und dann weniger Wert darauf legen, ein hohes Gehalt zu bekommen. Das ist, meiner Meinung nach, auch mit ein Grund dafür, warum sie weltweit schlechter bezahlt werden als Männer.

Nach welchen Kriterien soll man menschenwürdig denn sonst definieren, wenn nicht nach dem Einkommen? Das persönliche Glück hängt zwar oft davon ab, aber eben nur oft und nicht immer. Und wir leben in einem Staat, der den Arbeitgebern auf die Finger schaut, was die Arbeitsbedingungen angeht. Hier muss sich niemand tot schuften.
 
Mal ne Anregung ich gebe weil ich Klassenbewußtsein habe;) immer 2-4€ Trinkgeld für den Frisör wenn das jeder machen würde wären zumindest die Frisöre besser dran.
 
@ hal9000

Also doch wieder Mindestlohn. Dazu folgendes.

Es gibt in der heutigen Zeit Arbeiten, die werden vom Marktmechanismus so (schlecht) entlohnt, dass Einzelne davon in der Tat nicht Leben können.
Betroffen sind eigentlich nur die Gering oder Gar-Nicht-Qualifizierten.

Gründe hierfür wiederum sind u.a.:

Der technische Fortschritt.

Deutschland hat keine Rohstoffe, außer den Rohstoff Humankapital, der wächst in Schulen und an Unis -- Geringqualifizierte haben weing Humankapital.

Die Schwellenländer nehmen am Weltmarkt teil. Die (Geringqualifizierten) Arbeitskräfte dort üben Lohndruck auf unsere Geringqualifizierten aus. Bsp: Fa. X sagt, ich zahle hier in D den Lohn Y oder ich mach mein Call Center in Schwellenland Z auf


All dies sind erst mal die Ursachen dafür, dass der Markt Geringqualifiziert Arbeitskraft so (schlecht) entlohnt.

Kann man vor diesen Hintergründen immer noch so trotzig argumentieren: "
Ich will aber, das jeder so viel Lohn bekommt, dass er gut davon Leben kann"

Wenn man innerhalb des bei uns vorherschenden Wirtschaftssystems argumentiert: Nein

Kann man trotzdem etwas dagegen tun: Ja

-In die Bildung investieren

-Den Leuten klarmachen, das Sie (auch unter schwierigen Umständen) ihr Leben selbst in die Hand nehmn müssen. (Hat Adam hier mal ganz gut aufgeführt). Es ist eben nicht so, dass Morgen der Onkel Gregor und Opa Laffo mit dem Geld Koffer vor der Tür stehen und es an die Bedürftigen verteilen. (sorry Polemik)

-Der Staat muss Zuzahlungen leisten (Kombi Lohn Modell)
http://de.wikipedia.org/wiki/Kombilohn

@ Gekko: mach ich auch
 
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midnesteinkommen. wobei ich es als bedenklich ansehe, dem unternehmern per kombilohn oder ähnliches subventionen zukommen zu lassen. denn man sieht nicht, ob sie nicht in der lage oder nicht willens sind, dem arbeitenden einen ausreichenden lohn zukommen zu lassen. und wenn man nicht um die kombilohnmodelle aller art herumkommen will, dann sollen die firmen, die davon profitieren, wenigstens sozialabgaben auf diese ergänzenden zahlungen leisten. oder sie müssen ihr leben selbst in die hand nehmen.

nur beist sich die katze bei geringen einkommen immer wieder in den schwanz. kleines einkommen, kleine rente, kleine unterstützung im krankheitsfall und bei arbeitslosigkeit. von den möglichkeiten der privaten vorsorge (die ich aber sehr kritisch sehe) ganz zu schweigen. dazu prozendual größere aufwendungen bei krankheit, bei anschaffungen, beim lebensunterhalt.

das mit der bildung ist richtig. nichts geht über bildung. aber bei all dem privatisierungs- und sparwahn im lande reden wir in sachen bildung eher gegen die wand. und aus weniger mehr machen ist selbst in der ddr nicht gelungen.

auch sollte man aufhören, den finanziell nicht so gut gestellten und weniger gebildeten tagtäglich einreden zu wollen, sie wären für den untergang des abendlandes verantwortlich.

und trotzig argumentieren? ja, grundsätzliche kritik am system muß man auch erdulden können. denn wer weiß, was morgen kommt.

callcenter in schwellenländern? hab ich kein problem damit.

so, muß erst mal was kochen.

eins noch. polemik - ist nicht das, was einige denken. ist nur etwas wie auseinandersetzung oder kontoverse.;)
 
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