News Halbleiter-Knappheit: 50 % der Automobil-OEMs werden eigene Chips designen

Volker

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Die Knappheit an Chips der vergangenen beiden Jahre lässt die Automobilbranche zukünftig viel näher an Halbleiterhersteller heranrücken. Marktforscher erwarten, dass bis zum Jahr 2025 die Hälfte der Unternehmen ihre Chips selbst entwerfen wird. Auch Partnerschaften werden eingegangen.

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Das ist massiv sinnbefreit. Dann werden mehr von Marke A gekauft, aber Marke B hat sich mehr Produktionskapazitäten gesichert. Die Marke A kann dann aber nichtmal von B die Chips kaufen, da sie Custom sind. Das heißt Marke B bleibt auf nutzlosen Chips sitzen und Marke A kann nicht produzieren - schönes Loose-Loose.
 
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Tesla ist da mal wieder viel weiter als alle anderen Hersteller. Hier werden noch zum Teil hunderte Steuergeräte verbaut, die alle Strom verbrauchen und Gewicht mit ins Fahrzeug bringen. Die können auch nicht untereinander kommunizieren. Bei Tesla sind es nur einige wenige Computer, die alles Steuern können. Das sorgt für einen geringen Nebenverbrauch der sich letztlich auf die Reichweite niederschlägt. Unterm Strich kann Tesla somit Billiger, mit weniger Fahrzeuggewicht und einem geringerem Nebenverbrauch Autos auf die Straße stellen, bei denen sogar Hardware Updates möglich sind, wie ja schon geschehen bzw. man durchführen kann...
 
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Sehe ich kritisch. Zumal in 99% der Fälle bereits ein Bauteil existiert, welches den Zweck erfüllt. So hat man vor allem mehr Kontrolle darüber, wer Zugriff auf Ersatzteile bekommt und wer nicht.
-> Vendor lock-in.

Und gefertigt werden muss das Zeug ja trotzdem in einem externen Foundry mit begrenzten Kapazitäten. Da wäre es auch sinnvoller, Komponenten von der Stange zu nehmen anstatt Totzeit mit Umrüsten der Maschinen für redundante Bauteilserien in geringeren Stückzahlen zu erzeugen.

Vllt sollten die lieber ihre just-in-time-until-it's-not Religion überdenken.
Rettich schrieb:
Bei Tesla sind es nur einige wenige Computer, die alles Steuern können.
Und alles lahmlegen. Autopilot , Motor/Lenksteuerung und onboard Spielekonsole sollten aus gutem Grund getrennte Systeme bleiben.
 
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Das Hauptproblem der Automobilbranche ist das Just-In-Time Konzept, sowas funktioniert halt nun mal nicht mit Bauteilen welche ein halbes Jahr Lieferzeit haben. Dazu kommt dann das momentane Decoupling und der Region for region Ansatz, ergo muss man verikal integrieren.
 
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Wenn 20% der Kosten eines Neuwagens für Halbleiter verschwendet werden, wieviel Einsparungspotential ist vorhanden, wenn ich den ganzen Entertainment SchnickSchnack rauswerfe?
 
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Volkswagen muss sich dann aber umbenennen.
 
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@ReactivateMe347 Nuja, sind ja nicht alle, die auf Custom machen werden/wollen/können. Bei einem Konzern wie VW macht das aber schon Sinn.


Ich finde allerdings den letzten Satz sehr bezeichnend. Muss ja ein feuchter Traum für FDPler sein dabei zuzusehen, wie es der Markt regelt ;).
R4yd3N schrieb:
Wenn 20% der Kosten eines Neuwagens für Halbleiter verschwendet werden, wieviel Einsparungspotential ist vorhanden, wenn ich den ganzen Entertainment SchnickSchnack rauswerfe?
Da nur ein geringer Teil der Halbleiter für "Entertainment" benötigt werden: gar nicht.
 
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Rettich schrieb:
Tesla sind es nur einige wenige Computer, die alles Steuern können.
hab keine ahnung von autos, aber klingt sehr nach single point of failure und nach repariern gibts nicht, nur teuer austauschen mit originalteil
 
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R4yd3N schrieb:
Wenn 20% der Kosten eines Neuwagens für Halbleiter verschwendet werden, wieviel Einsparungspotential ist vorhanden, wenn ich den ganzen Entertainment SchnickSchnack rauswerfe?
Wohl eher gering, ein Fahrzeug hat jede menge digitale und auch analoge Bauteile und die meisten davon stecken in Nicht-Entertainment-Komponenten. Fast jedes Teil hängt an einem Steuergerät, nicht nur der Motor oder das Navi, auch banale Dinge wie Fensterheber & Co.
 
Uff, der letzte Satz hat mich doch ein wenig überrascht.

Die Tatsache, dass man Automobile wieder als Luxusgut betrachten muss (nicht nur wegen Greta) ist völlig unstrittig, mit 2025 hätte ich persönlich jedoch nicht gerechnet.

Na mal abwarten.

Die China-Autos werden wohl nicht einmal die Hälfte kosten. :evillol:

mfg
 
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ghecko schrieb:
Und alles lahmlegen. Autopilot , Motor/Lenksteuerung und onboard Spielekonsole sollten aus gutem Grund getrennte Systeme bleiben.

Sind sie ja auch. Im Endeffekt hat man Entertainment und zwei Steuerungseinheiten. Eine davon als Ausfallsicherung (so ist zumindest das Ziel hinter dieser Idee).

Ein vernünftiger Mixed Signal Chip ist da einfach deutlich weniger Störanfällig (und auch billiger), als hunderte kleine, in stark schwankender Fertigungs- und Packagingqualität, welche dann noch alle am Can Bus hängen.
 
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Tja. Halbleiterprodukte im Auto müssen hohe Minustemperaturen aushalten können. Selbst in BRD kann es örtlich für ein paar Stunden im Wind minus 15 Grad werden. Mein erstes Autoradio mit USB Stick war nutzlos, da ich den USB Stick im Winter nie im Auto lassen konnte. Nach dem 3ten gestorbenen USB Stick wegen im Auto vergessen, habe ich das mit USB Stick dann sein gelassen
 
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Für die USA aber auch Deutschland erwartet Gartner, dass sich der Preis einen Neuwagens bei im Schnitt über 50.000 US-Dollar einpendeln wird.
Kann ich mit nicht vorstellen. 2019 (?) kostete in DE der durchschnittliche Neuwagen ziemlich genau 30k€. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir in 3 Jahren dafür bereit sind, 45k€ auszugeben.
Für mich ist das nicht plausibel, eher sparen (deutsche) Hersteller auch weiter an Haptik und bringen Downsizing voran, statt die Preise derart zu erhöhen.
 
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morpheus17001 schrieb:
Nach dem 3ten gestorbenen USB Stick wegen im Auto vergessen, habe ich das mit USB Stick dann sein gelassen

Das Zauberwort heißt hier: Kondenswasser, was echt doof für elektrisch leitende Bauteile ist.

Die Temperatur, die WELTWEIT erreicht wird (nach unten und oben), ist für Halbleiter kein Problem. Die laufen eigentlich erst richtig gut, mit -100 Grad Celsius abwärts.

"Schlecht" sind nur die Menschen, die mehr Wärme brauchen und auch noch mit Wasser angereicherte Luft ausatmen und Wasser ausschwitzen.

mfg
 
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ReactivateMe347 schrieb:
Das ist massiv sinnbefreit. Dann werden mehr von Marke A gekauft, aber Marke B hat sich mehr Produktionskapazitäten gesichert. Die Marke A kann dann aber nichtmal von B die Chips kaufen, da sie Custom sind. Das heißt Marke B bleibt auf nutzlosen Chips sitzen und Marke A kann nicht produzieren - schönes Loose-Loose.
Seh ich anders :)
Lieber halte ich Chips auf Halde für ein „kleineres“ Fahrzeug, als dass wochenlang die Bänder stehen ;)
 
"20 % Kosten eines Fahrzeugs " für Halbleiter? Früher sind Autos komplett ohne Halbleiter gefahren !
So kann man sich auch seine Daseinsberechtigung sichern.
Wenn ich bei Intel arbeiten würde, hätte ich das Gleiche behauptet.

Ich halte überhaupt nichts von diesen fahrenden Entertainment-Schüsseln. Es wird garantiert auch Fahrzeuge geben, die mit 3-5 % Halbleiterkosten auskommen werden😁
 
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Averomoe schrieb:
Kann ich mit nicht vorstellen. 2019 (?) kostete in DE der durchschnittliche Neuwagen ziemlich genau 30k€. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir in 3 Jahren dafür bereit sind, 45k€ auszugeben.

Naja. Potentiell dürften in den nächsten ~3-4 Jahren verglichen mit 2019 rund 33% entstehen. Bei Neuverträgen und Vertragsverlängerungen gehen die Löhne jetzt schon bei uns 20-25% hoch verglichen mit dem was noch vor ein paar Jahren drin war.

Die reale Preissteigerung dürfte deutlich geringer sein.

@Berserkerbase

Das ist größtenteils Sensorik und Regelungstechnik.
Das in nicht integrierter Elektronik oder mechanisch/hydraulisch zu lösen ist vermutlich nicht billiger.
 
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Ich hätte ja jetzt eher erwartet, dass die Autohersteller sich lokale (muss ja nicht in Deutschland sein, (Ost)Europa wäre ja auch eine Lösung) Halbleiterkapazitäten aufbauen um nicht mehr komplett von Asien abhängig zu sein. Wenn sich die großen deutschen Firmen da zusammentun würden, würde auch nicht ein einziger Hersteller auf den Kosten hocken.

Aber was weiss ich schon...
 
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Um die Bauteilknappheit zu überwinden, müssen die Chips einheitlich sein, damit die Fertigung effektiver ist.
Wenn jetzt fast jeder selbst Designed, können die Chips infolge proprietärer Standards nicht Herstellerübergreifend eingesetzt werden und es kommt noch zu mehr Engpässen, weil der Verteilungswettbewerb bei den Fertigern noch mehr zunimmt. Fertiger stehen ja nicht mehr zur Verfügung, wenn es mehr Designs gibt. Es kommt zu mehr Zersplitterung der Produktion und am Ende zu einer weiteren Konzentration der Autohersteller. Die Autohersteller schaufeln ihr eigenes Grab durch eigene, abgeschottete Entwicklungen.
 
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