News Halbleiter-Knappheit: 50 % der Automobil-OEMs werden eigene Chips designen

M@tze schrieb:
Wenn sich die großen deutschen Firmen da zusammentun würden, würde auch nicht ein einziger Hersteller auf den Kosten hocken.

Da hängt ja ein gigantischer Rattenschwanz dran.
Bildungsystem, Leute in die Branche locken und vor allem das entsprechende Personal im Land halten.
Aktuell werden die wenigen Leute die in DE ein vernünftiges MiNa Studium/Promotion absolviert haben in der Regel direkt von der Uni abgeworben.

Die deutsche Industrie weigert sich auf dem Gebiet da auch Konsequent bei den Löhnen mit dem Rest der Welt mitzuziehen.
 
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@Berserkerbase
Ich halte persönlich auch nichts von der Transformation des Autos als Nutzfahrzeug um von A nach B zu kommen hin zu einem Wohnzimmer mit Dolby Atmos Anlage.
Aber Weiterentwicklungen sind wichtig. Wieso sollten wir da beim Auto aufhören? Weil man früher auch ohne Servolenkung überall hinkam? Die Argumentation ist doch Quark.
Sicherlich wird es auch Fahrzeuge mit weniger Entertainment, Halbleitern und Schnickschnack geben.
Aber die Leute wollen doch gern mit Komfort zur Arbeit oder sonst wohin fahren, sich dabei massieren lassen und einen Film schauen statt auf die Straße. Und nicht auf einem dem Holzstuhl ähnlichen Sitz ohne Radio, nur weils früher auch so gehen musste.

Bitte meinen Text mit einem kleinen Zwinkern lesen ;-)
 
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Und so bekommen die Autohersteller was sie schon immer wollten und wir Kunden noch mehr Gängelung. Dank eigener Chips keine freien Werkstätten mehr und Ersatzteile nur noch vom Originalhersteller.
 
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Berserkerbase schrieb:
"20 % Kosten eines Fahrzeugs " für Halbleiter? Früher sind Autos komplett ohne Halbleiter gefahren !

Früher ist man auch auf Pferden geritten und hatte keine Autos. Also manche Kommentare :D :freak:
 
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Spaltmaße on point an der Karosserie, Spaltmaße on point in der Strukturbreite der Chips.

Die nächste große Erfolgsgeschichte!
 
Rettich schrieb:
Tesla ist da mal wieder viel weiter als alle anderen Hersteller. Hier werden noch zum Teil hunderte Steuergeräte verbaut, die alle Strom verbrauchen und Gewicht mit ins Fahrzeug bringen. Die können auch nicht untereinander kommunizieren. Bei Tesla sind es nur einige wenige Computer, die alles Steuern können. Das sorgt für einen geringen Nebenverbrauch der sich letztlich auf die Reichweite niederschlägt. Unterm Strich kann Tesla somit Billiger, mit weniger Fahrzeuggewicht und einem geringerem Nebenverbrauch Autos auf die Straße stellen, bei denen sogar Hardware Updates möglich sind, wie ja schon geschehen bzw. man durchführen kann...
Verteilte Steuergeräte sind:
Einfacher in der Reparatur
Billiger in der Reparatur
Skaleneffekte können Anwendung finden
Herstellerübergreifende Gleichteile sind möglich
Komplexität wird reduziert
Systemrisiken werden reduziert (Ausfallwahrscheinlichkeit von einem großen System vs. eines Airbag-Moduls
HW Upgrades sind einfacher ausrollbar.

Lösungen mit Zentralsteuergeräten müssen noch immer jeden Sensor/Aktor anbinden. Das was Tesla auszahlt ist meiner Meinung nach die moderne (SW-)Architektur, bei welcher das Engineering (und nicht das Controlling) im Zentrum steht in Kombination mit einem Management, das Entscheidungsfähig ist und nicht in bestehenden Strukturen denkt. Der Ansatz von wenigen Zentralsteuergeräten ist auf der Basis von wenigen Modellen mit einheitlicher Ausstattung und wenig externen Support getroffen.
Gegenfrage wenn die Grafikkarte deines Rechners defekt ist, haltest du es für einen Vorteil den ganzen Rechner austauschen zu müssen?
 
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DoSBos_74 schrieb:
Da hängt ja ein gigantischer Rattenschwanz dran.

Das ist mir schon klar. :)

DoSBos_74 schrieb:
Die deutsche Industrie weigert sich auf dem Gebiet da auch Konsequent bei den Löhnen mit dem Rest der Welt mitzuziehen.

Das war bisher ja auch nur eine Abwägung der Kosten. Wenn die ganzen Hersteller jetzt plötzlich Millionen Verluste machen, weil Autos auf Halde stehen und wegen ein paar Chips nicht ausgeliefert werden können, rechnet sich das Ganze aber ziemlich schnell. Vor allem weil der Bedarf in Zukunft extrem steigen wird. Die nächste Pandemie kann jederzeit vor der Türe stehen.

Einfache Kosten / Nutzen Rechnung für die Hersteller. Wie bisher auch schon, wenn es darum ging ob es teurer ist irgendwas im großen Stil zu fixen oder auszusitzen und die Kosten dafür zu übernehmen. Wenn, wie von @deo schon geschrieben, die deutschen Hersteller sich da zusammentun würden und (für sie) standardisierte Produkte entwickeln (die Software kann ja jeder selber anpassen), würde was billigeres und besseres dabei rauskommen.
 
[wege]mini schrieb:
Die Tatsache, dass man Automobile wieder als Luxusgut betrachten muss (nicht nur wegen Greta) ist völlig unstrittig, mit 2025 hätte ich persönlich jedoch nicht gerechnet.

Ja wäre schon ein ziemlicher Anstieg. In Deutschland liegen wir im Schnitt gerade bei ca. 41.000$. Individualmobilität wird zunehmend zu Luxusgut, dass merken auch gerade viele junge Familien. Auch auf dem Gebrauchtmarkt und im Unterhalt steigen die Preise.

[wege]mini schrieb:
Die China-Autos werden wohl nicht einmal die Hälfte kosten. :evillol:

Das ist für China und allgemein viele Techfirmen eine riesige Chance. Elektrofahrzeuge sind in der Entwicklung deutlich günstiger und das Einhalten weltweiter Regularien deutlich einfacher. Ich denke in 15-20 Jahren wird der Pool an Herstellern deutlich bunter sein. Gefühlt probieren sich recht viele mal am Thema E Auto. Wird nicht zuletzt spannend für die recht trägen Automobilkonzerne. China pusht die Technik, weil es eine riesige Chance für die eigene Industrie ist, hier Fuß zu fassen.

Berserkerbase schrieb:
Früher sind Autos komplett ohne Halbleiter gefahren !

Und noch früher ist man mit der Postkutsche von Stadt zu Stadt gekommen und 500km waren fast eine Weltreise für die meisten Menschen der Welt.

Ohne Halbleiter kannst du kein Auto bauen, was nur ansatzweise heutige Zulassungsvoraussetzungen erfüllt.

Berserkerbase schrieb:
Ich halte überhaupt nichts von diesen fahrenden Entertainment-Schüsseln. Es wird garantiert auch Fahrzeuge geben, die mit 3-5 % Halbleiterkosten auskommen werden😁

Halbleitertechnik steckt nur zum Teil in Entertainmentkomponenten. Ohne Halbleitertechnik müsstest du auf viele sicherheitsrelevante Bauteile verzichten. Du könntest keinen Verbrennungsmotor steuern, der eine halbwegs Aktuelle Schadstoffklasse erreicht und auch Elektrofahrzeuge sind ohne Halbleiter Undenkbar.

Du kannst dir ja auch einen Dacia ohne Alles kaufen und hast kein "Entertainment". Das Ding ist trotzdem voller Halbleitertechnik. Mal abgesehen davon, dass ich gewisse Komfortfeatures auch nicht missen möchte. Ist in anderen Lebensbereichen auch selbstverständlich.
 
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[wege]mini schrieb:
Das Zauberwort heißt hier: Kondenswasser, was echt doof für elektrisch leitende Bauteile ist.

Die Temperatur, die WELTWEIT erreicht wird (nach unten und oben), ist für Halbleiter kein Problem. Die laufen eigentlich erst richtig gut, mit -100 Grad Celsius abwärts.

"Schlecht" sind nur die Menschen, die mehr Wärme brauchen und auch noch mit Wasser angereicherte Luft ausatmen und Wasser ausschwitzen.

mfg
Glaube mir, -100 °C sind für Halbleiter (bzw. deren Packaging) gar nicht gut. Materialien verspröden oder werden steinhart, Elektrolyte frieren ein, usw.
 
Averomoe schrieb:
Kann ich mit nicht vorstellen. 2019 (?) kostete in DE der durchschnittliche Neuwagen ziemlich genau 30k€.

Letzter Durchschnittspreis, den ich gefunden habe liegt bei ~36000€, also eine Preissteigerung von ~40% in ~4 Jahren, wenn man die hohe Inflation und die absurden Ersparnisse heranzieht, nicht unrealistisch. Und auch der Trend zu immer größeren Autos (aka SUV) ist ungebrochen...
Zudem wird sich diese Preissteigerung eben prozentual in allen Preissegmenten wiederfinden, ein 12000€ Neuwagen wird dann sicher keine 50000€ kosten, denn auch diese Kunden will man ja nicht verlieren, da ist die Autobranche sehr inklusiv.
 
Ewoodster schrieb:
Materialien verspröden oder werden steinhart, Elektrolyte frieren ein, usw.

Bei Temperaturschwankungen ist das sehr wahrscheinlich.

Wenn man also Halbleiter bauen MUSS, die bei nicht lebensfeindlichen Umständen funktionieren, kann das ein ungewünschter Nebeneffekt sein.

Die Halbleiter, sind daran aber nicht "schuld".

Der Anwender bedingt die Lebensdauer und die Umstände, in denen der Halbleiter arbeiten soll. Die Tatsache, in welchen Umständen der Halbleiter arbeiten kann, wird davon jedoch nicht berührt. :evillol:

Böse könnte ich sagen: Der Mensch stört, nicht der Halbleiter ist unfähig.

Einen "heißen" USB Stick bei Minusgraden in einem künstlich aufgeheizten Raum liegen zu lassen ist keine gute Idee, wenn man die Heizung aus macht.

Lass uns dabei bleiben :D

Genauso, wie bei hohen Temperaturen die Kühlung eine Weile an bleiben muss, damit der Motor nicht Schaden nimmt, wenn der Fahrer aussteigt, muss halt auch der Halbleiter ein wenig Pflege bekommen.

Zum Glück, ist dieses Wissen aber ganz sicher, nicht mehr "neu".

mfg
 
M@tze schrieb:
Ich hätte ja jetzt eher erwartet, dass die Autohersteller sich lokale Halbleiterkapazitäten aufbauen um nicht mehr komplett von Asien abhängig zu sein.

Ich meine mich da an einen Artikel von vor einigen Monaten zu erinnern, wo es um eine neue Halbleiterfabrik von Bosch in Deutschland ging. Globalfoundries hat ja auch noch immer eine große Fab in Dresden und sieht ihre Zukunft unter anderem bei Chips für Automobilhersteller.

Also ich schätze mal das kommt auch noch, gerade bei den deutschen Herstellern.
 
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edenjung schrieb:
Volkswagen muss sich dann aber umbenennen.
Den Preisen nach sind sie schon länger "Rich Folks Wagen"😁
Ergänzung ()

Wobei doch Chip Design nicht der Flaschenhals ist, sondern die Fertigung (Foundries); entwerfen kann man viel, nützt aber nichts, wenn man die Entwürfe nicht umsetzen kann. Wenn VW & Co hier etwas erreichen wollen, sollten sie sich hier mit Bosch, Infineon und Continental etc. hinsetzen, und auch Bund und Länder für eine "Chips for cars Made in Germany" Initiative einbinden. Die Idee, so massiv von Auftragsfertigern wie TSMC und Samsung abhängig zu sein, war eben keine so gute.
 
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eastcoast_pete schrieb:
Wobei doch Chip Design nicht der Flaschenhals ist, sondern die Fertigung (Foundries); entwerfen kann man viel, nützt aber nichts, wenn man die Entwürfe nicht umsetzen kann.

Durch eine Zusammenfassung der hunderten Controller zu einem großen Mixed Signal Chip, lässt sich potentiell einiges an Wafer Fläche einsparen.

eastcoast_pete schrieb:
Die Idee, so massiv von Auftragsfertigern wie TSMC und Samsung abhängig zu sein, war eben keine so gute.

Wobei man da auch im Hinterkopf behalten muss, dass die Automobilindustrie schon lange in Sachen Größe nicht mehr ganz vorne mit dabei ist. Firmen wie Bosch, Infineon und co. sind auch zunehmend weniger vom automotive Sektor abhängig. Apple ist z.B. bei Bosch ein größerer Kunde als die gesamte weltweite Automobilbranche zusammen.

Je nach Anforderung kann es richtig ins Geld gehen einen eigenen Prozess samt Produktion auf die Beine zu stellen.

Um bis zum 14nm FinFet Prozess zu kommen haben die Chinesen Gelder verbrannt, für die man die deutsche Automobilindustrie auch ohne Probleme aufkaufen könnte. (Wobei der wiederum für den Analoganteil suboptimal wäre ....)
 
Berserkerbase schrieb:
"20 % Kosten eines Fahrzeugs " für Halbleiter? Früher sind Autos komplett ohne Halbleiter gefahren !
Damals ist das Auto aber auch nicht angesprungen, wenn man vergessen hatte den Choke zu ziehen. Und abgesoffen, wenn man vergessen hatte, ihn wieder rechtzeitig rein zu schieben. Oder die Karre ist mit einer Vergaservereisung während der Fahrt aus gegangen. Und hatte bei höherem Verbrauch als heute nur halb so viel Leistung...
Vom Navigieren per Autoatlas rede ich erst gar nicht...
 
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Das klingt wie Irrsinn.

Zuerst war man zu geizig ein paar Mio Chips ins Lager zu legen und dann will man für die vergleichsweise lächerliche Stückzahlen eigene Farbriken hochziehen.

Gab vor kurzem eine Zahl. Apple allein kauft mehr Chips als ALLE Autofirmen zusammen.

Dann müsste Apple wohl 100 Fabriken bauen?
 
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Wie wäre es denn damit, die Autos nicht immer weiter mit teils dämlichstem Elektronikmüll zuzukleisterrn? Dann bräuchte man auch nicht nen Haufen Chips.
Sowas wie Steuergeräte für Airbags usw. sehe ich ja vollkommen ein.

Aber wer braucht denn tatsächlich eine Karre mit einem rundum Entertainment System?

Die meisten Autofahrer legen nachweislich Kurzstrecken zurück. Wirkliche Langstreckenfahrer gibt es vergleichsweise wenig.
Für die 10-20 Km täglich zur Arbeit und zurück muss die Karre doch nun wahrlich nicht mega ausgestattet sein.
 
Intel trifft aussagen über Kosten? Wenn deren Chips verbaut werden braucht man zumindest keine Heizung im Winter. Müsste doch Geld sparen.
 
Berserkerbase schrieb:
"20 % Kosten eines Fahrzeugs " für Halbleiter? Früher sind Autos komplett ohne Halbleiter gefahren !
So kann man sich auch seine Daseinsberechtigung sichern.
Wenn ich bei Intel arbeiten würde, hätte ich das Gleiche behauptet.

Ich halte überhaupt nichts von diesen fahrenden Entertainment-Schüsseln. Es wird garantiert auch Fahrzeuge geben, die mit 3-5 % Halbleiterkosten auskommen werden😁

Zeiten ändern sich... aber ein Dacia wird bestimmt nicht soviel schnickschnack anbieten wie Audi, greif zu ;) sonst gibts in Indien, Balkan, noch genug Autos ohne viel Halbleiter.
 
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