News Halbleiter-Knappheit: 50 % der Automobil-OEMs werden eigene Chips designen

Averomoe schrieb:
Kann ich mit nicht vorstellen. 2019 (?) kostete in DE der durchschnittliche Neuwagen ziemlich genau 30k€. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir in 3 Jahren dafür bereit sind, 45k€ auszugeben.
Im Jahr 2020+ stellt sich bei manchen Dingen nicht mehr die Frage, ob man wirklich bereit dafür ist, soviel Geld auszugeben. Bei bestimmten Bedürfnissen (Grafikkarte, Auto, selbstgenutzte Immobilie) muss man sich mittlerweile einreden, für die Investition bereit zu sein (notfalls mit grenzwertigem Kredit). Man lebt schließlich im Hier-und-Jetzt. Wer auf sinkenden Preise wartet, wartet bis er/sie ins Grab fällt.
 
Aber du bekommst auch in 2025 gute Gebrauchte/Leasing-Rückgaben für 30.000€. Dein Vergleich würde besser passen, wenn man in 2025 plötzlich keiner Autos mehr unter 45.000€ bekäme.
Analog zu GPUs: 2018 bekam man locker GPUs für 400€, heute bekommst du das nicht.
Aber ich weiß, worauf du hinaus willst.
JackTheRippchen schrieb:
Wer auf sinkenden Preise wartet, wartet bis er/sie ins Grab fällt.
 
Richy1981 schrieb:
Leute, Chips werden nicht nur für Entertainment gebraucht. Wer die Regelungen und Gesetze der EU mal durchliest wird feststellen,d as Autos nun mal bestimmte Sicherheitsausstattungen haben müssen und die werden nicht weniger. Ein Airbag, ein ESP, ein ABS und was es sonst so alles bisher gibt geht nun mal über einen Chip. Und nachdem neue Autos auch einen notbremsassistenten, sowie Seitenliniewarner, sogar inzwischen bald Schildererkennung haben müssen (und das ist noch nicht alles), braucht das alles eines? Genau: CHIPS! (und nein, keine aus Kartoffeln)
und genau das ist in frage zu stellen!
sicherheitsfeatures wie esp, abs, notbremsansistent? ja, klar. schließlich bietet das ein unmitelbares plus an sicherheit.
aber inzwischen driften diese verordnungen in bereiche die genaugenommen nicht nötig sind: schilderkennung z.b. - das ist immernoch die aufgabe des fahrers und vor allem ein preistreiber....sicherheitszugewinn? kaum messbar.
oder ähnliches wie ein automatisches e-notruf system.
manche sachen möchte ich im auto nicht haben und auch nicht bezahlen.
 
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@Richy1981 @cypeak
Hier muss ich cypeak zustimmen, einige dieser Assistenten sollten durchaus in Frage gestellt werden. Ich hatte einmal das Vergnügen des Notbremsassisten in einem Miet-Polo, welcher in einer Woche mehrfach grundlos stark bremste (keine Fahrzeuge oder andere Hindernisse voraus). Und ich habe auch schon oft von unzuverlässigen Spurhalteassistenten gelesen. Mein Octavia von 2015 hat diese beiden nervigen Kostentreiber zum Glück noch nicht, möge er noch lange fahren.
Hier zahlt der Kunde gezwungenermaßen für unzuverlässige Funktionen, deren Umsetzung Produktionskapazitäten binden, welche für andere Anwendungen am Ende sinnvoller genutzt wären.

Averomoe schrieb:
Aber du bekommst auch in 2025 gute Gebrauchte/Leasing-Rückgaben für 30.000€. Dein Vergleich würde besser passen, wenn man in 2025 plötzlich keiner Autos mehr unter 45.000€ bekäme.
Mein Fahrzeug hat 2015 neu knappe 24.000 EUR gekostet. Das Problem ist, dass alle anderen Preisklassen, egal ob neu oder gebraucht, auch mehr oder weniger proportional steigen (werden). Die Löhne entwickeln sich viel langsamer, wenn überhaupt.
 
@cypeak Sinnhaftigkeit oder nicht....es ist nun mal so. (und glaub mir, grad die neue Tempoverordnung dass man explizit eingebremst werden kann wenn man zu schnell fährt, find eich sehr zweifelhaft) Die Verordnung gibt es nun mal und somit werden mehr chips gebraucht
 
whippersnapper schrieb:
Gegenfrage wenn die Grafikkarte deines Rechners defekt ist, haltest du es für einen Vorteil den ganzen Rechner austauschen zu müssen?
Ohne es zu wissen, hoffe ich doch sehr, dass man bei Tesla auch nicht das ganze Auto wegen eines defekten Halbleiters tauschen muss ;)
 
Ich sehe da ehrlich gesagt keinen Grund für einen Preisaufschlag, da gerade die deutschen Automobile durch die Bank weg maßgeblich überteuert sind. Bevor die Automobilhersteller nun aus ihrer Verzweiflung heraus neue Allianzen mit Halbleiterherstellern schmieden, sollen sie erst einmal ihre Zulieferer anständig und angemessen bezahlen und vor allem auch entsprechend behandeln. Ihren Mitarbeitern können sie auch mal direkt die Bedeutung von "Kundenservice" vermitteln. Da hapert es nämlich an allen Enden.
 
Mardxar schrieb:
Ohne es zu wissen, hoffe ich doch sehr, dass man bei Tesla auch nicht das ganze Auto wegen eines defekten Halbleiters tauschen muss ;)
Darauf verlassen würde ich mich nicht:
https://www.computerbase.de/2021-01/tesla-kraftfahrt-bundesamt-ausfall-mcu/

Ausfall des 8 GB eMMc kostete 2500 Euro durch den Austausch des MCU, bis dann durch shitstorm der Preis auf 1500 abgesenkt wurde. Schlussendlich durch die Ermittlung des KBA ein Rückruf den kostenlosen Austausch möglich machte.

Was mich persönlich nur herumtreibt, ist die Phase von 5-12 Jahren Fahrzeugalter. Das Risiko eines Defekts ist ungleich höher und der Hersteller wird nicht zwangsweise immer auf Kulanz unterstützen…

Die Frage stellt sich aber nicht nur bei Tesla sondern bei allen anderen auch.
 
Rettich schrieb:
Tesla ist da mal wieder viel weiter als alle anderen Hersteller. Hier werden noch zum Teil hunderte Steuergeräte verbaut, die alle Strom verbrauchen und Gewicht mit ins Fahrzeug bringen. Die können auch nicht untereinander kommunizieren. Bei Tesla sind es nur einige wenige Computer, die alles Steuern können. Das sorgt für einen geringen Nebenverbrauch der sich letztlich auf die Reichweite niederschlägt. Unterm Strich kann Tesla somit Billiger, mit weniger Fahrzeuggewicht und einem geringerem Nebenverbrauch Autos auf die Straße stellen, bei denen sogar Hardware Updates möglich sind, wie ja schon geschehen bzw. man durchführen kann...
... und bei einem "kleinen Kontaktproblem" läuft die Kiste dann nicht mehr. Ich sage nur Fiat Konzern, Mitte der 90er und Kontaktschalter des Bremspedals. Dieser Schalter hat damals aus Korrosionsgründen reihenweise Fahrzeuge lahmgelegt, mit dutzenden, meist willkürlichen und ansolut nicht nachvollziehbaren Fehlermeldungen. Hintergrund: Durch Korrosion wurde der CAN-Bus gestört, was bei diesen Modellen mit nur einem CAN-Bus zu einen kompletten Totalausfall führte.

So funktioniert die Tesla Technik garantiert nicht.
DoSBos_74 schrieb:
Sind sie ja auch. Im Endeffekt hat man Entertainment und zwei Steuerungseinheiten. Eine davon als Ausfallsicherung (so ist zumindest das Ziel hinter dieser Idee).

Ein vernünftiger Mixed Signal Chip ist da einfach deutlich weniger Störanfällig (und auch billiger), als hunderte kleine, in stark schwankender Fertigungs- und Packagingqualität, welche dann noch alle am Can Bus hängen.
Fast richtig. Aktuelle Modelle (mein Kenntnisstand ist von 2019 - evtl gibt es schon Änderungen) nutzen seit Anfang der 2000er 3 Ringbusse: Low CAN-Bus, Mid CAN-Bus und High CAN-Bus. Das bedeutet, dass ein CAN-Bus nur für die für den Betrieb absolut notwendigen Komponenten da ist (Motorsteuergerät, ABS/ASR Steuergerät, Zündschlosssteuergerät wegen der Wegfahrsperre und als Diebstahlsicherung zwecks Wegfahrsperre auch das Instrumentensteuergerät/Tachoeinheit), während andere Komponenten wie zum Beispiel Fensterheber, einen anderen Bus benutzen. Das bedeutet: Ein fürs Fahren unwichtiges Steuergerät kann nicht zum Beispiel das Motorsteuergerät lahmlegen. So ist die Ausfallsicherheit gewährleistet, wenn mal das Steuergerät in der Fahrertür (VW Fahrer wissen, was ich meine^^) ausfällt.

oder anders ausgedrückt: ein aktuelles Fahrzeug ist wie ein Borgwürfel konzipiert^^

edit: So wie du es darstellst, bedeutet das Redundanz
und zwei Steuerungseinheiten. Eine davon als Ausfallsicherung (so ist zumindest das Ziel hinter dieser Idee).
Redundanzsysteme gibt es im Automobilbau aus Kostengründen nicht. Die Aufteilung der Systeme in drei Busse hat sich als wirtschaftlich sinnvollste Variante herausgestellt.
Stell dir nur mal vor, dass Tesla ihre MCU zweimal verbauen würde - diesen Preisaufschlag, was das verursachen würde, würden nur die wenigsten Kunden bezahlen wollen.

nochmal edit: das einzige redundante System im Automobilbau ist das Bremssystem. Das ist wirklich aufgeteilt in zwei Bremskreise: vorne links - hinten rechts und vorne rechts - hinten links. Falls eine Bremsleitung bricht, steht dann immer noch der andere Bremskreislauf zur Verfügung. Und die Aufteilung vorne links -hinten rechts wurde gewählt, damit die Schleudergefahr minimiert ist.
 
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Raucherdackel! schrieb:
nochmal edit: das einzige redundante System im Automobilbau ist das Bremssystem. Das ist wirklich aufgeteilt in zwei Bremskreise: vorne links - hinten rechts und vorne rechts - hinten links. Falls eine Bremsleitung bricht, steht dann immer noch der andere Bremskreislauf zur Verfügung. Und die Aufteilung vorne links -hinten rechts wurde gewählt, damit die Schleudergefahr minimiert ist.
Du hast schon recht, im Automobil gibt es keine echte Redundanz, in gar keinem System. Redundanz wäre, dass wenn ein System ausfällt, das andere (idealerweise sogar ein komplett anderes, um den Ausfallgrund zu eliminieren) es übernimmt. Aber selbst beim Bremssystem ist keine echte Redundanz vorhanden, die Bremse ist nur in zwei Kreise getrennt, aber wenn einer ausfällt, dann fällt er aus und das Bremssystem funktioniert nicht mehr so wie es soll. Da kann höchstens noch von Notlaufeigenschaften die Rede sein 😅

Zum Thema:
Der Automobilsektor hat es mMn echt verpasst den richtigen Einstieg in die IT zu finden... Zwar wurden immer mehr eigene Lösungen entwickelt, aber bestehende Strukturen außerhalb der Automobil-Welt wurden immer außer Acht gelassen oder ignoriert. Das sieht man auch gut darin wie kompliziert es ist ein Handy mit dem Auto zu verbinden und wie einfach das mit einem 5€ Kopfhörer von Tedi geht. Oder wie die Hersteller es Jahre lang verpasst haben einfach mal Android Auto einzubinden. Gerade die Premium Hersteller sollten hier die Ohren weit auf machen...
 
Freut mich, dass GlobalFoundries nun endlich durch die Automobilindustrie angezapft wird. Dass festigt das Überlegben des Standorts in Dresden. Sie haben noch genug ungenutzte Kapazitäten.
 
Rettich schrieb:
Tesla ist da mal wieder viel weiter als alle anderen Hersteller. Hier werden noch zum Teil hunderte Steuergeräte verbaut, die alle Strom verbrauchen und Gewicht mit ins Fahrzeug bringen. Die können auch nicht untereinander kommunizieren. Bei Tesla sind es nur einige wenige Computer, die alles Steuern können. Das sorgt für einen geringen Nebenverbrauch der sich letztlich auf die Reichweite niederschlägt. Unterm Strich kann Tesla somit Billiger, mit weniger Fahrzeuggewicht und einem geringerem Nebenverbrauch Autos auf die Straße stellen, bei denen sogar Hardware Updates möglich sind, wie ja schon geschehen bzw. man durchführen kann...
Ich kann dir versichern, dass nicht nur dein heiliges Tesla das macht :) Auch die großen OEMs werden in der nächsten Generation genau das tun. Nur ist es natürlich einfach und günstiger, gleich so zu beginnen als seine ganzen Liefer-, Produktions- und Entwicklungsketten, die auf mehrere Jahre ausgelegt sind, einfach zu tauschen. Dafür ist das Volumen im Gegensatz zu Tesla einfach zu groß.
Ergänzung ()

SKu schrieb:
Ich sehe da ehrlich gesagt keinen Grund für einen Preisaufschlag, da gerade die deutschen Automobile durch die Bank weg maßgeblich überteuert sind.
Dir ist schon klar, warum die deutschen Fahrzeuge teurer sind? Es wird extrem viel Entwicklungs-, Test- und Forschungsarbeit in die Fahrzeuge gesteckt. Die Menge an Testkilometer, die Fahrzeuge fahren und wie viele Absicherungsrunden intern gefahren werden, sind einfach teuer. Zeit eines deutschen Ingenieurs oder Softwareentwicklers ist einfach teuer. Wir wollen ja die Menschen gut bezahlen und das spiegelt sich wieder im Fahrzeugpreis nieder. Die reinen Materialkosten und meinetwegen auch Produktionskosten sind marginal pro Fahrzeug.
 
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cypeak schrieb:
sicherheitsfeatures wie esp, abs, notbremsansistent? ja, klar. schließlich bietet das ein unmitelbares plus an sicherheit.
aber inzwischen driften diese verordnungen in bereiche die genaugenommen nicht nötig sind: schilderkennung z.b. - das ist immernoch die aufgabe des fahrers und vor allem ein preistreiber....sicherheitszugewinn? kaum messbar.
oder ähnliches wie ein automatisches e-notruf system.
manche sachen möchte ich im auto nicht haben und auch nicht bezahlen.
Notbremsassistent, ABS, ESP sind nach der Logik auch nicht nötig. Es ist immer noch die Aufgabe des Fahrers vorausschauend und angemessen zu fahren.
Wieso soll Ecall im Gegensatz zu den anderen unnötig sein?
Geht es dir eher um die Sicherheit oder im die Kosten?
Raucherdackel! schrieb:
Redundanzsysteme gibt es im Automobilbau aus Kostengründen nicht.
Mercedes hat eine gewisse Redundanz bei 2 Modellen, die bald Level 3 fahren können.
Mumbira schrieb:
Du hast schon recht, im Automobil gibt es keine echte Redundanz, in gar keinem System.
s.o.
 
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