Hartz IV verbesserungen! sinnvoll?

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^^ Ich habe mich nur zur Lohnbezuschussung geäußert.

Die anderen Reformen kann man natürlich auch kritisch betrachten, wobei ich mich nicht bei jedem einzelnen Punkt der Hartz Reformen so genau auskenne (viele andere hier sind mit ihren Beurteilungen ja immer sehr schnell und Zielsicher "alles falsch" "alles schleht" "erzeugt nur Armut" usw...)

Ein weiterer Punkt war ja die Verkürzung der Bezugsdauer von ALOGeld 1. Klar, man kann sagen "wieso zahlt man nicht länger mehr Geld für die Arbeitslosigkeit"
Auf der anderen Seite Erhöht eine geringere Lohnfortzahlung im Fal der Arbeitslosigkeitden Druck um möglichst schnell wieder einen Job zu finden - auch wenns erst mal nicht der Traumberuf ist. Die 1 € Jobs gehören wieder abgeschafft - es handelt sich nur um ca. 200.000, aber alleine wegen der Signalwirkung gehören sie abgeschafft. Der Grundgedanke, dass Arbeitslose etwas für die Stütze tun sollten ist aber richtig.
Hat also alles vor und Nachteile - bei der Abwägung wäre ich vorsichtig - wieviele Jobs haben die Hartz Reformen geschaffen? Wieviele davon sind gut bezahlt? Wieviele sind schlecht bezahlt? Vermitteln die Zeitarbeitsfirmen wirklich nur "schlechte" Jobs zu Dumpinglöhnen?
All diese Fragen muss man beantworten können wenn man sich ein Endgültiges Urteil erlauben will.
 
DugDanger schrieb:
@ e ding

Viele Unternehmen werden im Zuge des Kombilohnmodells JObs schaffen, die es sonst gar nicht geben würde - dies bedeutete dann 100 % Bezuschussung vom Staat.

Ja, und genau hierbei habe ich schmerzen. Wenn es bestimmte Jobs unter den gegebenen Marktbedingungen nicht gibt, benötigt man sie auch nicht. Wenn ich ein Produkt nur produzieren und verkaufen kann und nur dann Arbeitsplätze schaffe, wenn der Staat unterstützt, bringt es nichts.

Ich befürchte einfach, dass der Kombilohn nicht nur eine Zwischenlösung ist, sondern ein sich strukturell verankerndes Arbeitskonstrukt, welches im Niedriglohnsektor usus wird.

Ich sehe das Problem des mittelfristig kleiner werdenden Arbeitsmarktes für Geringqualifizierte. Im Gegenzug sehe ich allerdings keinen ernstgemeinten Versuch, dies durch eine offensive Bildungspolitik, die auf eine Anhebung des Bildungsniveaus ausgerichtet ist, zu kompensieren. Eher das Gegenteil, ist der Fall.

Daher wird m.E. die Zahl der geringqualifizierten Arbeitnehmer, die auf einen Kombilohn angewiesen sind, zunehmen. Ist nur blöd, dass unser gesamtes Sozialsystem eben auf Erwerbsarbeit beruht.......!

MFG
 
selbst wenn die Bildungsoffensive kommt, was macht man mit der aktuellen "Geringqualifizierten - Generation"?

Grundsätzlich hast du mit "Wenn es bestimmte Jobs unter den gegebenen Marktbedingungen nicht gibt, benötigt man sie auch nicht" natürlich recht, aber es stehen halt immer noch Arbeitslose Menschen hinter diesen nicht benötigten Arbeitsplätzen; Menschen, welche den steuerzahler während ihrer Arbeitslosigkeit viel Geld kosten.
 
@Mustis
1. Die Stärkung der Binnennachfrage heißt nicht automatisch, dass du dich vom Weltmarkt abkoppelt. Was passiert denn deiner Meinung nach mit den Exportüberschüssen der BRD?

Wenn ich mir die Poltiik der letzten Jahre ansehe würde ich sogar sagen, dass die Poltik sehr Arbeitnehmer freundlich und eher Arbeitgeberfeindlich ist, oft schon deshalb, weil arbeitnehmerfreundliche Politik wesentlich besser zum Stimmenfang sich eignet.


Da Frage ich mich persönlich in welcher Welt du lebst.

Mustis schrieb:
Es wäre so ziemlich das gleiche, wenn die Polizei die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht prüfen und sanktionieren dürfte. Hier wird sogar ohne Verdacht einfach geprüft und Sünder automatisiert erfasst.

Was mich an der ganzen Geschichte ehrlich gesagt mehr wundert ist folgendes. Für die Verfolgung von ein paar tausend Euro im Jahr ist Geld da, bei der Verfolung von Steuersündern nicht. Beide kosten den Staat Geld. Beide Gruppen kriegen im Endeffekt Leistungen die ihnen nicht zustehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann bring dochmal argumente, was denn angeblich so Tarifzerstörend in unserem Land ist? Wo mischt sich die Politik denn bitte in die Tarifautonomie ein? Oo

Steuersünder bekommen überhaupt keine Leistungen, sondern kommen ihren Pflichten nicht nach. Das ist schonmal der erste Punkt wo dein vergleich absolut hinkt. der 2. Punkt ist, dass sehr wohl steuerfahndung usw. betrieben wird oder meinst du die Zöllner an den Grenzen machen ihre Schleierfahndungen aus Jux und Tollerei? Um nur mal ein Beispiel zu nennen.

Gegenfrage: Was meinst du, passiert mit den Binnenüberschüssen? Glaubst du allen ernstes der landet vornehmlich in der Binnenwirtschaft? Dir scheint ja noch nicht mal klar zu sein, warum ein großer Exportüberhang auf Dauer sehr schädlich für die Wirtschaft ist. Oder hört der soziale und faire Gedanke mal wieder an der deutschen Grenze auf?
 
Mustis schrieb:
Dann bring dochmal argumente, was denn angeblich so Tarifzerstörend in unserem Land ist? Wo mischt sich die Politik denn bitte in die Tarifautonomie ein? Oo

Starke Förderung der Leiharbeitsbranche (laut EU Gesetz sollten diese Arbeitnehmer für die gleiche Arbeit identisch bezahlt werden), ein Euro Jobs
Die aktuelle Politik gibt genug Möglichkeiten, dass genug Firmen sich aus den Tarifverträgen verabschieden. Schlecker macht es aktuell vor. Entlässt die Leute und stellt sie über neue Leihverträge wieder ein.
Mustis schrieb:
Steuersünder bekommen überhaupt keine Leistungen, sondern kommen ihren Pflichten nicht nach. Das ist schonmal der erste Punkt wo dein vergleich absolut hinkt.
Sie fahren also über keine Straßen? Sie nehmen nicht die Rechtssicherheit in diesem Land war?
Das sie kein Geld kriegen vom Staat heißt noch lange nicht, dass sie keine Leistungen beziehen.
Sicher gibt es eine Steuerfahndung. Aber wenn ich lese, dass Unternehmen je nach Größe zwischen 10-40 Jahre mal geprüft werden im Schnitt. Dann läd das doch geradzu ein zu tricksen oder etwa nicht?

Könntest du deine Aussage
Wenn ich mir die Poltiik der letzten Jahre ansehe würde ich sogar sagen, dass die Poltik sehr Arbeitnehmer freundlich und eher Arbeitgeberfeindlich ist, oft schon deshalb, weil arbeitnehmerfreundliche Politik wesentlich besser zum Stimmenfang sich eignet.
belegen? Ich lese gerne andere Standpunkte.

Einkommensverteilung und soziale Absicherung - Deutschland mit Defizit
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,druck-626765,00.html
 
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Das Ein Euro Jobs überarbeitungswürdig sind, haben wir doch nun festgestellt oder? Sie sind dennoch kein Beweis dafür, dass hier tarifzerstörend regiert wird. Ebensowenig die Leiharbeit. das ist nicht tarifzerstörend bzw. nciht die Absicht dahinter. Hier muss nachgebessert werden, denn die Praxis hat gezeigt, dass Lücken vorhanden sind. Das ist ohne Frage richtig. von gzieltem Abbau der Tarife kann aber gewiss nicht die Rede sein. Das implizierst du hier aber. Auch ist sind ein oder 2 Negativbeispiele nicht der Untergang aller Tarife. Wie ich bereits schrieb, haben die Gerwerkschaften eine MAchtbasis in diesem Land, die teilweise schon ins negative auswächst, wenn man sich die teils völlig realitätsfernen Forderungen anschaut. Klar, ich hätte auch gerne immer mehr und mehr. Aber ich denke es gehört auch zu den Aufgaben einer Gewerkschaft, die berechtigten Forderungen im Verhältnis zu sehen und realitätsnah umzusetzen.

Diese Leistungen nehmen sie natürlich in Anspruch. Da wir hier aber von direkten Ansprüchen sprachen und zudem von Ansprüchen, die einem nicht zustehen, bezog sich der Kommentar natürlich darauf. Wo hast du denn die Info her, dass Unternehmen nur alle 10-40 Jahre (ist natürlich auch ein ganz präziser Zeitraum...)? 10 Jahre halte ich noch für vertretbar, 40 erscheinen mir völlig unrealistisch. Solange besteht manche Firma ja nichtmal. Aber so zahlen klinnen natürlich toll und sind schnell in den Raum geworfen. Aber auch hier wieder: Wir sprachen von Privatpersonen und du schwenkst auf einmal auf Firmen. Wieso? Gehn dir so schnell die Argumente aus, dass du mal prompt die Basis verzerrst, über die wir sprachen? Nicht nur, dass bei Firmen ein völlig anderes Steuersystem zum tragen kommt als bei Privatpersonen, nein, auch die Möglichkeiten des Betruges sind hier ganz anders, ja sogar strafrechtlich ganz anders gehandhabt. Ganz ehrlich, wenn diese Springerei kein Ende nimmt, sehe ich keinen Diskussionsbedarf mehr. Wer solche Vergleiche bringt zeigt meiner Meinung nach nur, dass er entweder nciht genau weiss wovon er spricht oder er ansonsten keine Argumente mehr hat.

Wo habe ich gesagt, dass wir immer ein Exportplus haben wollen? oO Das genau Gegenteil fordere ich! Export und Import MÜSSEN gleichwertig sein, damit in einer globalisierten Welt ein fairer Handel möglich ist. Den Export bedeutet Geld aus dem Ausland fliesst nach Deutschland. Ein permanentes Exportplus muss als zwangsläufig darauf hinauslaufen, dass andere Länder permanent mit GEldabflüssen zu kämpfen haben. Entweder verstehst du mich hier massiv falsch oder dir mangelt es hier an Verständnis was wirtschaftliche Kreisläufe und internationale Geldflüsse anbelangt. Ich schrieb bereits einmal, dass Binnenüberschüsse vornehmlich in Luxus- und Konsumgüter investiert werden. Diese beziehen wir größtenteils aus dem Ausland. Es werden also nur geringfügig Arbeitsplätze im Inneren damit geschaffen. Solange wir so kräftig exportieren wie bisher ist es aber zumindest für den globalen Handel vorteilhaft, da hierdurch die Importe steigen und somit der Außenhandel ausgeglichener wird.
 
DugDanger schrieb:
selbst wenn die Bildungsoffensive kommt, was macht man mit der aktuellen "Geringqualifizierten - Generation"?

Kastrieren und Sterilisieren! :freak:

Ernsthaft; dafür habe ich keine Patentlösung. Oberflächlich betrachtet sind Kombilöhne natürlich besser als Hartz IV. Kurzfristig betrachtet kompensieren die Vorteile dieser Lösung die Nachteile. Wenn wir jetzt allerdings in anderen zeitlichen Größenordnungen denken, dann wird klar, dass dieses Modell nicht ewig funktionieren kann.

Möglich wäre es nur, wenn sich der Arbeitsmarkt weder qualitativ noch quantitativ verändert. Dann wäre ein gewisser Anteil an Kombilohnarbeitsplätzen durchgehend finanzierbar.

Da sich der Arbeitsmarkt aber dynamisch verhält und gerade die qualitativen Anforderungen wachsen, ist im Gegenzug immer weniger Platz für Geringqualifizierte. Das kann dann nicht mehr aufgefangen werden. Weder durch das soziale Netz, noch durch Subventions-Gehaltsmodelle.


MFG
 
Ja, das denke ich auch. Wir brauchen ja nur kurz zurückschauen: Seit wann benötigt man professionelle, langjährige Bildung, um einen Arbeitsplatz ausführen zu können? Maximal 200 Jahre. Und jetzt ist dieses Prinzip in Deutschland richtig in Fahrt gekommen. Um einen Job zu bekommen, der als einigermaßen krisensicher gelten kann, muss man wenigstens zwölf Jahre Bildung auf dem Buckel haben (10 Jahre Schule + 2/3 Jahre Ausbildung). Im Extremfall auch ca. 21 Jahre, wenn es ein Doktortitel sein soll. Kein Wunder also, dass jetzt Abitur in 12 Jahren geschafft werden und das Bachelorsystem Studenten schneller in die Wirtschaft bringen soll.

Wie auch immer. Es werden immer Leute hinten runterfallen, die nicht arbeiten können oder wollen. Doch noch nie gab es zwischen Arbeitslosigkeit und Bildung eine so hohe Korrelation wie heute. Und das wird noch viel stärker, denn Humankapital ist bald das einzige, was Deutschland an Ressourcen hat.

Ich hab da noch so eine kleine Theorie, dass die gesamte Intelligenz der Menschen statistisch immer gleich bleibt, während die Anforderungen im Berufsleben kontinuierlich steigen ... aber das würde jetzt wohl zu weit abweichen.

Damit das ganze doch nicht allzu Offtopic ist, ein kleiner Auszug aus einem Fall aus meiner Familie. Diejenige zählt zu den oben erwähnten Geringqualifizierten (ist halt ein netter Ausdruck dafür, dass sie einfach strohdoof ist) und hat bis 2006 als Verkäuferin in einem kleinen Geschäft gearbeitet. Dann kam die Arbeitslosigkeit und nachdem sie begriffen hat, wie man das System aushebelt und mit der Verwaltung klarkommt, hat sie ihre Ruhe. Aus Gesprächen mit ihr geht ganz klar hervor, dass Arbeit für sie inzwischen völlig indiskutabel ist. Feingefühl braucht sie dabei, wie man sich als Langzeitarbeitslose gegenüber Verwandten rechtfertigt, wenn die Kindererziehung abgeschlossen ist und das nicht mehr als Begründung zählt.
In erster Linie ist das eine offensive Haltung gegenüber dem Amt, dass sie keine Arbeit für sie finden und deren menschenfeindliche Behandlung. Dann folgt die stets schlechte wirtschaftliche Lage und zuletzt ein Verweis auf Immobilität: Man kann (oder will?) doch nicht einen Job annehmen, der so weit weg ist.

Das soll jetzt keine Schelte gegen Abzocker sein, aber eines ist mir inzwischen klar geworden. Es ist auf den ersten Blick eine Win-Win-Win-Situation: Der Arbeitslose braucht keine Angst vor Hunger oder Kälte zu haben und kann sich darauf verlassen, dass für alles gesorgt ist. Die Agentur selbst sieht gar nicht ein, diesen Leute Arbeit zu besorgen (es werden zum großten Teil eh nur noch geringqual. Jobs darüber vermittelt) und konzentriert auf eine effektive Verwaltung - und das kann sie schließlich viel besser, als zwei Parteien zu vermitteln, die das auch gut ohne sie könnten. Zuletzt ist da noch die arbeitende Bevölkerung, die in Frieden schlafen kann, weil soziale Ruhe herrscht.

In meinen Augen ist der Druck auf Arbeitslose zur Zeit niedrig, verglichen mit dem, was andere Länder da fordern. Natürlich soll jeder selbst entscheiden, wie wichtig ihm Arbeit ist und ob er umziehen mag, Freundeskreise aufgeben, Kinder der Arbeit vorziehen oder statt eines Jobs lieber Freizeit macht will. Das ist jedoch ein Tabuthema, man darf in Deutschland einfach nicht sagen, das man nicht arbeiten möchte. Das liegt daran, dass diese Menschen dann gleichzeitig fast immer auf unser Solidarsystem zurückgreifen müssen und wer nimmt eine so teure Arbeitslosenversicherung schon gerne hin, wenn der arbeitslose Nachbar vom Planschpool aus zuwinkt?

Das größte Problem ist, dass man oft nicht erkennen kann, ob jemand nicht genügend Hirn hat, um seine eigene Bildung aufzupeppen oder ihm schlicht die Lust und der Ehrgeiz dazu fehlt. Im ersten Fall sollten wir barmherzig sein und diese Leute bis zu einem gewissen Punkt weiterhin unterstützen, auch wenn der Arbeitsmarkt keine Verwendung für sie hat. Doch was tut man mit Menschen, die enorme Energien entwickeln, ein möglichst einfaches und bescheides Leben auf Kosten der Leistungsträger zu führen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du Dummheit als Ausrede zählen lässt hast du ein Riesenproblem. Dumm stellen kann sich nämlich jeder. Eine Differenzierung ist hier nicht möglich, bzw. ist der Aufwand so hoch, dass es in diesem Umfang nicht dürchführbar ist. Deswegen wäre es absolut falsch, soetwas wie Dummheit als Ausrede zu aktzeptieren. Auch der dümmste Mensch kann trainieren und üben und damit ein Bildungslevel erreichen, mit dem er arbeiten kann.

Und bei so etwas wie deinem Beispiel kocht mir die Galle hoch.Man sollte solchen Menschen mal klar machen, dass sie die ersten wären, die im Dreck verrecken, wenn die Gesellschaft so eine Faulheit und einen solchen Egoismus an den Tag legt wie sie. Das Argument, dass das System das zulässt, zählt für mich erstmal nicht, denn ein absolut lückenloses System wird es nicht geben und am Ende trifft es soweiso die, für die das soziale Netz eigentlich da ist, wenn das ganze verschärft wird. Und das ist es, was mich an solchen Menschen am meisten ankotzt. Sie machen einen auf sozial und bedürftig und nehmen letztenendes Leistungen für andere weg, die es wirklich bräuchten. Das ist im höchsten Maße asozial und unmoralisch. Daher begrüße ich auch Änderungen wie die geplante Observierung von Leistungsbezüglern im Verdachtsfall.

Wenn diese Entiwcklung in DE jedenfalls so weiterläuft, bin ich mal egoistisch und entziehe mich dem System durch Auswanderung, was zunehmend der Fall ist. Soll dieses Pack mal zusehen wie sie zurecht kommen, wenn die anderen auch infach mal egoistisch denken und nicht mehr bereit sind, Faulheit zu belohnen.
 
Selten eine so gnadenlos ausgedrückte Meinung. Dummheit soll nicht gelten. Krankheit wahrscheinlich auch nicht. Besonders die psychischen Erkrankungen sind der Täuschung extrem verdächtig. Was kommt noch? Ah, die Behinderten! Wozu sollen sie gut sein? Durchfuttern und mit Tausenden von Betreuern mind. 16 Stunden am Tag begleiten. Dass die Industrie und die Wirtschaft mit immer weniger Arbeitskräfte zurechtkommt, soll auch nicht gelten: Die Leute sollen 3-4-5 Mal im Leben umschulen, um sich der Berufe anzupassen. Und dabei keine Angst haben, wieder von vorne anzufangen, das macht erst richtig krank. Wenn das nicht mehr geht, sich ruhig verabschieden und von sich nichts mehr hören lassen. In BRD sind bereits geschätzte 6-700 000, die bei der AA & ARGE sich gar nicht melden. In den US sind es etwa 10 Mil. die irgendwie in Slums, Wälder und unter Brücken ihre Existenz fristen. Ob sie die moralische Zweifel an ihrem Schicksal gepackt hat oder die Art und Weise, wie sie als Faulenzer und Unwillige betrachtet werden? Dass die Wirtschaft Jobs schafft - das ist gewesen. Jetzt heißt es, sei kreativ und denke dir einen Job aus. Davon kannst du nicht leben, also versuch erst gar nicht. Hauptsache etwas tun. Kein Wunder, dass aus dem Blickwinkel in BRD Sozialismus Einzug gehalten hat und Obama ein Kommunist ist. Ideologischer Krieg wie es im Buche steht. Die Verlierer sind mal wieder schuld an der Misere.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mustis sagte,dass eben genau die wirklich bedürftigen (kranke und behinderte) die leidtragenden sind,wenn sich die arbeitsfähige Bevölkerung nen faulen macht und, wie in odiums Beispiel, ungerechtfertigter Weise abkassiert.
 
Mustis schrieb:
Wenn du Dummheit als Ausrede zählen lässt hast du ein Riesenproblem. Dumm stellen kann sich nämlich jeder. Eine Differenzierung ist hier nicht möglich, bzw. ist der Aufwand so hoch, dass es in diesem Umfang nicht dürchführbar ist.
Ja, aber was will man denn machen? Es ist nicht das Jahr 1960, es kommt nicht darauf an, ob man zupacken kann oder nicht, sondern ob die Qualifikation stimmt. Und wir sehen doch jetzt schon, wie Eltern damit umgehen. Nachhilfeunterricht für angehende Abiturienten hat Hochkonjunktur, die Hauptschule nur noch die Sammelstelle für all jene, die es nicht schaffen werden und die sich darauf einstellen, sich an unser Sozialsystem zu koppeln.

Es ist halt ein schleichendes Problem, was da auf uns zurollt. Ich habe ja auch in diesem Thread gepostet, und sie meint, dass eine Ausbildung schon 'Platin' wert ist. Es gibt heute eine Menge junge Leute, die froh sind, dass sie eine Ausbildung beenden können - und für diese Leute ist dann Ende der Fahnenstange. Wenn die sich nicht für eine Weiterbildung entscheiden, sind das die neuen Geringqualifizierten in 30 Jahren, wenn das mit dem Trend so weitergeht.
 
@barista

Hartz IV-Empfänger sind keine homogene Masse. Nicht alle Hartz IV-Empfänger werden "vor Angst, keinen Job mehr zu finden" krank und leben im Elend. :rolleyes:

Natürlich muss aufgrund von Bedürftigkeit selektiert und kontrolliert werden. "Dummheit" ist kein Indikator für Bedürftigkeit.

Die Menschen, die keine Unterstützung beantragen, haben sich übrigens freiwillig dazu entschlossen, dieses Angebot nicht anzunehmen. So what?

Den Arbeitsmarkt bewertest Du auch zu pauschal. Lies mal ein paar vorhergehende Posts, die sich ganau damit beschäftigen.

MFG
 
barista, bissi mehr Polemik und wir kommen sicher weiter. Von Krankheit usw. war NIE die Rede. Steht völlig außen vor. Zumal man hier auch recht objektiv nachprüfen kann ob die Krankheit tatsächlich vorhanden ist oder nur vorgetäuscht wird. Wie aber bitte will man "Dummheit" objektiv feststellen? Dumm kann sich auch der intelligenteste Menschen stellen. Und nur darum ging es. Denn ganz offensichtlich is die Dame aus Odiums Beispiel immerhin so intelligent ein doch recht ausgeklügeltes System zu durchschauen und seine Schwächen auszunutzen. Würde sie diese Energie andersweitig und weniger "kriminell" einsetzen, könnte sie damit mit gewissheit Geld verdienen. Und einzig und allein darum ging es. Denn solche Menschen machen das soziale Netz kaputt und das trifft dann eben besonders jene, für die es da sein sollte. Darüber reg ich mich auf, denn auch ich kenne solche Menschen, die sich dann rotzfrech als Linke, Soziale oder sonstwie poltisch einordnern bzw. sich selber so einschätzen. Wenn das mal keine Doppelmoral ist... und ich seh das nicht als Systemfehler (ein lückenloses System wird es nicht geben) sondern das ist für mich eine Mentalitätsfrage. Hier wird der leichteste Weg gewählt, persönlich begründet man es sich gerne damit, dass es die anderen ja eh haben usw. Die Argumente kommen oft genug hier auch im forum immer wieder hoch.

Bezeichnend finde ich es dennoch, wie du reagierst und wen du als VErursacher und Verlierer darstellst. die wirklichen Verlierer sind nämlich die, für die das Netz da ist, KRanke, Behinderte usw. und nicht PErsonen wie aus Odiums Beispiel, die für dich aber offensichtlich ein und das selbe sind...
 
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Auch der dümmste Mensch kann trainieren und üben und damit ein Bildungslevel erreichen, mit dem er arbeiten kann.
Nicht wirklich. :(

Auch wenn du gerade eben noich erklärt hat, was du damit meinst, finde ich den Satz unangemessen und diskriminierend.
 
Als Bezeichnend für die gesellschaftliche Situation und die Diskussion hier sehe ich, dass eine völlig einseitige, subjektive, unprüfbare und unvollständige verwandschaftliche Beurteilung des Verhaltens einer Person durch einen Diskutanten als Basis für den weiteren Diskussionsfluss genommen wird. Völlig untauglich für ernst zu nehmende Argumente.
 
Mal davon abgesehen, dass Beispiele durchaus üblich sind, ist anhand dieses Beispiels keineswegs eine allgemeine Berwertung über die Gesellschaft abgegeben worden. Diese Einstellung gibt es in der Gesellschaft, genauso wie es andere Einstellungen zu dem Thema gibt. Darüber kann und muss man diskutierenm (können) ohne das es absolut untauglich abgestempelt wird, weil es nicht die gesamte Gesellschaft betrifft bzw. wird es als solche einfach hingestellt. Das würgt die Diskussion lediglich ab, was einer bestimmten Interessengruppe in die Hände spielt. Es wird zu dem Thema NIE eine aussagekräftige Statistik geben, weil wohl kaum ein Bezugler zugeben wird an offizieller Stelle, dass er eigentlich arbeiten könnte. Daher wird man sich mit Beispielen zufrieden geben müssen. Ich möchte die entsprechende Dame auch nicht direkt verurteilen, da ich nicht prüfen kann, ob Odiums Darstellung korrekt ist. Das da ein großes "Wenn dem so ist" davor steht ist doch wohl selbstverständlich. Das ändert doch nix daran, dass es solche Fälle gibt und das so selten nicht ist. Letztenendes war und bleibt die Quintessenz, dass "Dummheit" wohl kaum ein geeigneter Faktor sein kann, der als Begründung für die Bezüge von Sozialleistung allein sein kann.

Daher sehe ich diese Bemerkung als genauso unsachlich und überflüssig an. Ich denk mir den restlichen Teil einfach mal....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mustis schrieb:
Aber ich denke es gehört auch zu den Aufgaben einer Gewerkschaft, die berechtigten Forderungen im Verhältnis zu sehen und realitätsnah umzusetzen.
Wenn die Gewerkschaften so stark wären wie du behauptest, dann dürften die Eikommensunterschiede nicht so stark sein oder?
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,druck-626765,00.html

Die 10-40 Jahre habe ich aus einer Statistik ich denke die war vom statistischen Bundesamt. Einfach mal suchen. Die starke Streuung liegt daran, dass sich die Statistik auf Gesamtdeutschland bezog. Das ich auf Firmen umschwenke tut mir leid, aber auch dort wird genug hinterzogen und zu wenig geprüft. Bei Privatpersonen habe ich leider keine Prüfungsstatistik gefunden. Wenn Steinbrück meint das 100 Mrd. hinterzogen werden weiß ich nicht ob es stimmt. Aber wenn es ein viertel ist entspricht dies der Summe, welche in den letzten Jahren im Haushalt gefehlt hatte. Du meinst nicht, dass man diese durch mehr und bessere Prüfungen zumindest teilweise bekommen könnte?

http://bazonline.ch/ausland/europa/...00-Milliarden-am-Fiskus-vorbei/story/13735048

Wer solche Vergleiche bringt zeigt meiner Meinung nach nur, dass er entweder nciht genau weiss wovon er spricht oder er ansonsten keine Argumente mehr hat.

Wo immer noch deine Aussage zu den unglaublichen arbeitnehmerfördernden Gesetzen der letzt enfehlt.

Mustis schrieb:
Wo habe ich gesagt, dass wir immer ein Exportplus haben wollen? oO Das genau Gegenteil fordere ich! Export und Import MÜSSEN gleichwertig sein, damit in einer globalisierten Welt ein fairer Handel möglich ist.
Dann habe ich dich massiv falsch verstanden. Denn du forderst dennoch die weitere Senkung der Lohnkosten und Unternehmenssteuern. Das senkt massiv die Preise für den Export. Wie soll es denn dann eine ausgeglichene Bilanz geben? Das geht nur wenn die anderen Staaten ebenfalls Lohndumping betreiben, oder nicht?

barista schrieb:
Ideologischer Krieg wie es im Buche steht. Die Verlierer sind mal wieder schuld an der Misere.
So viel zum Thema Sozialstaat. Niemand würde bei seiner Großmutter fragen ob es noch Sinn macht ihr mit 90 Jahren etwas zu essen zu geben. Macht man es nicht gilt man als unsozial. Bei Bedürftigen innerhalb der Gesellschaft wird gleich unterstellt, dass sie alle faul seien. Das es schwarze Schafe gibt will ich nicht ausschließen, auch nicht das es Kontrollen geben muss (mit Augenmaß), aber pPauschalisierungen sind an der Tagesordung.

Gleichzeitig und das ist für mich eigentlich das schlimme, verschenken die gleichen Leute Milliarden an Unternehmen und Banken.
Bei der HRE gab es nichts für die ersten 35Mrd. Euro
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,628802,00.html
Wie kann so etwas sein? Wir können uns keine Rente und kein Sozialsystem mehr leisten. Ein marodes, überdimensioniertes und viel zu teueres Finanzsystem schon. Wo bleiben da die Umstrukturierungen, Effizienzsteigerungen und Reformen?
 
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