Haus Vollfinanzierung?

Pogrommist schrieb:
Gerade aufgrund der Inflation könnten einige Barzahler sein Geld in Immobilie inverstieren.

Der Effekt wäre wohl zu vernachlässigen. Dem kleinen Mann bleiben eigentlich nur REITs, Aktien und wenn überhaupt kleinere fremdfinanzierte Eigentumswohnungen. Letztere werden durch den hohen Zins und ohne mögliche Vollfinanzierung erheblich unattraktiver.

Jeder Immobilieninvestor ist sowieso schon bis oberkannte investiert - die letzten Jahre haben es hergegeben. Niemand sitzt seit Jahrzehnten auf riesigen Cashquoten um den Markt leer zu kaufen. Warum auch? Aktuell gibt es wesentlich attraktivere Chancen um in Sachwerte (Inflationsschutz) zu investieren. Der Immobilienmarkt ist so teuer wie vor einem Jahr. REITs, Anleihen und Aktien bekommst du bereits mit erheblichen Preisnachlass. Das Chance/Risiko-Verhältnis stimmt halt einfach nicht mehr...
 
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Pogrommist schrieb:
für die meisten Deutschen sind Wertpapiere zu viel Risiko

Da hast du leider recht. Der Irrglaube, sich auf Pump ein Haus zu kaufen, habe weniger Risiko, ist weit verbreitet. Schaffe, Schaffe, Häuslebauer :freak:

Aber genauso wenig kaufen sich die meisten Deutsche einfach so ein Haus, um sich vor der Inflation zu schützten. Die haben doch sowieso kaum/kein Geld auf dem Konto liegen, was aufgefressen werden könnte. Ob du den Kredit bei hoher oder niedriger Inflation abbezahlst - macht für sich genommen auch keinen Unterschied. Ich sehe hier keinen marktbewegenden Einfluss.

Größere Investoren, die higegen die Mittel hätten, werden aktuell einen Teufel tun JETZT zu kaufen. Wer investieren wollte, der hat das die letzten Jahre getan. Vollfinanziert zu 1% Zins. Von denen sitzt auch keiner auf Cash-Bergen.

Naja, ist auch egal. Ich glaube das ist zu sehr aus der Sicht eines Kapitalanlegers betrachtet, und passt hier womöglich nicht hin. Der Hauskauf ist für viele schlicht eine Lebensentscheidung, weniger eine wirtschaftliche oder vermögensaufbauende Maßnahme.
 
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US Staatsanleihen bringen eben schon knapp 3% mit 10 jähriger Bindung. Das ist zum Teil besser als Immobilien. Entsprechend werden sich Institutionen eher nicht vermehrt in Immobilien investieren - auch weil sie die schon in den letzten Jahren angehäuft haben. Vor allem da die Zinsen wohl noch weiter steigen werden.
 
hallo7 schrieb:
US Staatsanleihen bringen eben schon knapp 3% mit 10 jähriger Bindung.

Genau da meine ich (die 10-Jährigen liegen aktuell bei 4%).

Zumal wir aktuell eine inverse Zinskurve haben. 1 Jährige Treasuries bringen mehr als 10 oder 30 Jährige.

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Q1

Und wir reden hier von 4% Rendite für US-Staatsanleihen. Die wohl sicherste Anlageklasse die es hinnehmlich gibt. Das Immobilienportfolio will ich sehen, das entsprechend seinem Risiko in den kommenden Jahren mehr Rendite abwirft...
 
Und wieviele deitsche staatsbürger legen in us anleihen an?
 
@Erkekjetter

Ich würde behaupten genau so wenige, wie es Deutsche gibt, die jetzt Immobilien wegen des Inflationsschutzes kaufen. Das Argument zieht nicht. Der Ottonormalo kauft eine Immobilie, wenn er diese haben will und finanzieren kann. Inflationsschutz und Wertentwicklung sind nicht die Hauptargumente.

Das sind vornehmlich Themen für Kapitalanleger, Vermögende, Investoren, Unternehmen und Institutionen. Und hier sehe ich keinerlei Grund jetzt in Immobilien zu gehen.
 
Weil ja scheinbar die meisten denken wir kaufen blauäugig ein Haus ohne Nachzudenken.
Werden Absagen aufgrund der Abtragung von 1929€
Erste Berechnung war nun 4,85% (10Jahre) + 2% Tilgung bei insg. 338000€ (inkl. 25K für Renovierung/Küche), Restschuld 251K.
Es wären 50-70€ weniger möglich wenn man nun KFW Bausteine mit einplant. Würde den Braten aber nicht Fett machen.
Die ING bietet sogar an während der Laufzeit die Tilgung kostenfrei zu senken oder zu erhöhen, verlangen aber das man min. die Kaufnebenkosten selber trägt.
Naja ist halt momentan noch so. Heißt für uns erstmal warten bis 2023, ein wenig Geld auf Seite legen (zb. füe eine 15K Küche ;-) ) und hoffen das die Preise langsam ein wenig nachgeben.
Wäre halt fast perfekt gewesen. Die Kinder hätten Schule und Kindergarten nicht wechseln müssen, keine Zusatzkosten für den Arbeitsweg da nur 500m vom jetzigen Wohnort entfernt.

Mal ein Vergleich zu April.
Das Haus damals war 100000€ teurer und wäre knapp 120€ Günstiger in der Abtragung gewesen.

Weitere POV. Seit April sind unsere Fixkosten um knapp 300€(Strom,Nebenkosten,Leasing) gestiegen. Meine Frau verdient zwar 400€ mehr Netto als noch im April, allerdings können wir das nicht zur Erhöhung der Rate nutzen, da aufgefressen durch die Inflation.
 
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Hört sich schon extrem an aber dennoch... wenn es euch passt und ihr damit leben könnt..

Zum Thema blauäugig: Jeder der jetzt kauft ist blauäugig. Viele Dinge sind aktuell unkalkulierbar.
Auch ich war blauäugig.
 
snickii schrieb:
Jeder der jetzt kauft ist blauäugig.
Das ist Quark. Wer entsprechendes Einkommen und/oder Vermögen hat, kann doch kaufen. Völlig planbar/vorhersehbar ist es nie.
 
Erkekjetter schrieb:
Das ist Quark. Wer entsprechendes Einkommen und/oder Vermögen hat, kann doch kaufen. Völlig planbar/vorhersehbar ist es nie.
Wer mindestens 50% des Hauswerts Bar hat ist was anderes, alles drunter ist absolut nicht vorhersehbar.
Wir sind weit entfernt von "völlig planbar/Vorhersehbar"

Aktuell kann man gar nix planen.
 
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4Helden schrieb:
Erste Berechnung war nun 4,85% (10Jahre) + 2% Tilgung bei insg. 338000€ (inkl. 25K für Renovierung/Küche), Restschuld

D.h. die Immobilienzinsen, die euch die Bank anbietet, sind 4,85%? Hätte nicht gedacht, dass wir schon SO hoch sind. Das ging ja rasend von 1,x% zu Jahresbeginn.
 
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almig schrieb:
D.h. die Immobilienzinsen, die euch die Bank anbietet, sind 4,85%? Hätte nicht gedacht, dass wir schon SO hoch sind. Das ging ja rasend von 1,x% zu Jahresbeginn.
Jup.
Bei Vollfinanzierung kannst du ca. 0,7-1,0% Extra rechnen.
Auch ein "normaler" Hauskredit liegt ja bereits bei 4,xx%
Ich meine die Interhyp gibt bei 20% EK einen Zins bei 10 Jahren von 4,05% aus.
Also auch da eigentlich aktuell Unbezahlbar.
Zinsen liegen Aktuell auf dem Niveau von 2010-2011.
Immobilienpreise sind aber ca.+60-65% zu 2010-2011.
Allein im Oktober von 3,4 rauf auf 4,05.

Man sieht auch deutlich das alle wo die Zinsbindung nun ausläuft keinen Nachteil haben.
Die werden sich höchsten Ärgern das sie die Niedrigzinsphase nicht nutzen konnten.
Also warum sollten diese Leute verkaufen wollen.
Unbenannt.JPG
 
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Da der Immobilienmarkt immer etwas träger ist, werden (was ja auch durchaus je nach Region bereits stattfindet) die Immobilienpreise darauf reagieren. Ob dann die Gesamtbelastung niedriger wird, hängt von diversen Faktoren ab (Vergleichszeitraum, Stadtviertel/Ort, Eigenkapital) ab.
Deswegen bringen auch deutschlandweite Durchschnittswerte für die eine individuelle Situation nur bedingt etwas.
 
Mit 10% mehr Nettoeinkommen hätten wir vermutlich zugeschlagen.
Dann hätten wir nach Abzug aller Fixkosten noch ca. 1700-1800€ über für das normale Leben.(Sprit, Lebensmittel, Ausflüge, Klamotten etc.)
Zusätzlich noch das Zusatzeinkommen meiner Frau.
Aber dieses Nebeneinkommen lassen wir bewusst aus unseren Kalkulationen raus.
Das ist einfach ein Zubrot. Auch wenn dieser im Schnitt bei 350-500€/Monat liegt.
 
4Helden schrieb:
Weil ja scheinbar die meisten denken wir kaufen blauäugig ein Haus ohne Nachzudenken.
Nicht ohne Nachzudenken aber bei einigen Aussagen und Planungen wäre mir persönlich das Risiko viel zu hoch.

Dazu kommen dann Fragen wie
4Helden schrieb:
Aber was haltet ihr von dieser Faustformel?
Bei Deinen genannten Daten klingt sowas brauchbar, wenn der Rest des Monatseinkommens auch Erhöhungen der Ausgaben für die Kinder oder Energie-/Transportkosten ausgleichen kann. Deine Kosten kennst aber nur Du.

3000€ fürs Leben (bei 5k€ Netto-Haushaltseinkommen) hört sich zwar viel an, ob das aber für alles genügt, was die Familie neben dem Hauskauf wünschet/benötiget, musst Du selber berechnen. Da würde ich z.B bei Dir kommende Energiekosten eher sehr großzügig ansetzen.

Ich hätte locker mehr wie 40% meines Netto-Einkommes für das Wohneigentum ausgeben können.

4Helden schrieb:
Mit welchem Restbetrag nach Abzug aller Fixkosten wie Versicherungen, Abtragung, Kredite, Riester, Taschengeld für die Kinder etc.. Also alles was jeden Monat nicht Variabel sonder fix ist, könntet ihr noch gut Schlafen?
Sowas kann ich unter Berücksichtigung meiner individuellen Risikobereitschaft und etwas Excel nur selber entscheiden. Und vor allem hängt diese Entscheidung auch von äußeren Faktoren ab, selbst wenn ich versuche, mich an Deinen hier geschriebenen Randbedingungen zu orientieren ohne die Einschätzung Deiner Frau zu kennen.

Für mich muss nach Abzug aller regelmäßigen Kosten (und nicht nur der Fixkosten) noch mind. soviel übrig bleiben, dass ich davon nicht in Schieflage gerate, wenn ich mal >6 Wochen krank werden sollte (meine AG stockt das Krankengeld nicht auf 100% der Nettolohns auf). Und je nach Sicherheit des Arbeitsplatzes auch, wenn ich mal ein paar Monate arbeitslos werde. Wenn ich dann in der aktuellen Situation schon Panik bekommen muss wegen der (für einige) gestiegenen Energiekosten, dann ist für mich in der Planung vorher etwas falsch gelaufen (wir sprechen hier ja von jemandem mit selbst genutzten Wohneigentum).

U.U. ist man aber bereit, sowas temporär aus der privaten Altersrücklage zu entnehmen, egal, wie diese gerade steht. Ich bin es nicht, weshalb ich auch während dem Kauf meiner Wohnung mind. 6 Netto-Monatsgehälter auf dem Tagesgeldkonto hatte. Und das, obwohl ich auch nur mit Krankengeld meine regelmäßigen Ausgaben inkl. Kreditrate zahlen könnte. Die Leistung meiner BU hätte dazu vermutlich nicht gereicht, zusammen mit den Rücklagen aber durchaus.
 
Was Krankheit angeht sind wir gut Versichert. Da mach ich mir weniger Sorgen im Fall der Fälle
 
4Helden schrieb:
Weil ja scheinbar die meisten denken wir kaufen blauäugig ein Haus ohne Nachzudenken.
Werden Absagen aufgrund der Abtragung von 1929€
Erste Berechnung war nun 4,85% (10Jahre) + 2% Tilgung bei insg. 338000€ (inkl. 25K für Renovierung/Küche), Restschuld 251K.
Es wären 50-70€ weniger möglich wenn man nun KFW Bausteine mit einplant. Würde den Braten aber nicht Fett machen.
Die ING bietet sogar an während der Laufzeit die Tilgung kostenfrei zu senken oder zu erhöhen, verlangen aber das man min. die Kaufnebenkosten selber trägt.
tut es heutzutage irgendeine Bank nicht?
Hier hat man bereits behauptet, eine Finanzierung ohne 20% EK sei gar nicht mehr möglich.
 
Nein. Aus eigener Erfahrung stimmt diese Aussage nicht. Man zahlt halt 0,7-1% mehr als beim Standard.
 
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