Heimkino zieht um

Völlig richtig, was @druckluft sagt, aber auf das ETC wollte ich erstmal nicht eingehen, da mir im Bassbereich eine grundlegende Behandlung zunächst wichtiger erscheint. Dass die Absorber nicht korrekt hängen, sieht ein Profi aber auch schon mit bloßem Auge. :D

Die Aixfoam-Dinger kann man schon nehmen, aber im Bassbereich wirken die nur noch eingeschränkt. Ich nutze selbst 5 davon in meinem Büro. Die größte Wirkung entfalten sie ab 100 Hz aufwärts. Die 29Hz Angabe des Herstellers halte ich für blanken Hohn.

Grundsätzlich sind fast alle "Bass-Absorber", die es fertig zu kaufen gibt, völliger Mist, die den Namen nicht verdienen. Oft sind es irgendwelche Schaumstoffe, die einen viel zu hohen längenbezogenen Strömungswiderstand und zuwenig Volumen haben, um im Bassbereich was zu reißen. Den Vogel schießt HOFA ab, mit ihren kleinen Mülltonnen. Die einzigen, die mir tauglich erscheinen, sind die von Browne-Akustik. Ich würde aber selbst bauen, da bist du bei einem Drittel des Preises und kannst die Absorber perfekt an die Raumgegebenheiten anpassen, und damit maximalen Nutzeffekt erzielen. Und du kannst die Optik selbst gestalten!

In meinem Heimkino sind an der Rückwand 4 selbstgebaute Absorber mit 50x50x120cm im Einsatz, gefüllt mit Thermohanf und versehen mit einer Lochblende. Der Effekt ist gut und wirkt bis in den Tiefbass hinein. Meine NHZ liegt relativ linear bei 0,3 bis 0,5 s von 80 Hz aufwärts, da kann man nicht meckern. Den Bereich unter 50 Hz still zu legen ist in Wohnräumen ein Ding der Unmöglichkeit. So extrem muss man es aber auch nicht treiben, denn wie @druckluft schon schreibt, bringen selbst ein paar ordentliche Bassfallen schon sehr viel. Je mehr du dich dem Optimum näherst, desto aufwändiger wird es.

LG
Peter
 
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Im Prinzip kann man die nehmen, allerdings finde ich den Preis zu hoch. Mit Sicherheit wird sich selbst ein einzelnes Element in der Messung zeigen, für eine ordentliche deutliche Verbesserung würde ich mindestens 4-5 Stück empfehlen, damit man zB in zwei Ecken vom Boden bis zur Decke einen Eckabsorber als Bassfalle aufstellen kann. Aixfoam schreibt leider nichts zum Strömungswiederstand. Ist der zu hoch, kann der Absorber bei hoher Dicke bereits wieder als Reflektor wirken. Bei 46cm Kantenlänge halte ich das noch nicht für so kritisch.

Billiger funktioniert das ganze mit Stein/Glaswolle mit 4-6kPa*s/m² längsbezogenem Strömungswiderstand, das ganze gerne auch verkleidet. Ich empfehle fürs Grundwissen mal diesen Thread. Und für die allgemeinen akustischen Basics noch diesen.

Und wie gesagt mit Schimmel aufpassen. Im Winter wenns kalt ist mal hinter den Absorbern die Temperatur messen und anhand von Raumtemperatur und Luftfeuchte anhand der Taupunktkurve schauen obs kritisch wird. Die Absorber muss man ja nicht unbedingt fest anbringen, so dass man dahinter auch mal belüften kann. Im recording.de Akustikforum sind auch jede Menge Leute die sich Bassabsorber günstig aus ein paar Paketen Sonorock und paar Latten selber konstruieren. Das sollte mit etwas Geschick kein Problem sein.
 
druckluft schrieb:
Aixfoam schreibt leider nichts zum Strömungswiederstand. Ist der zu hoch, kann der Absorber bei hoher Dicke bereits wieder als Reflektor wirken. Bei 46cm Kantenlänge halte ich das noch nicht für so kritisch.

So ist es. Ich hab da übrigens mal angerufen, weil ich mich nach dem Strömungswiderstand erkundigen wollte. Besonders auskunftsfreudig war man dort nicht... auch ISO-Messungen hatte man angeblich nicht parat. Das sagt genug, finde ich.
 
Vor allem läßt sich mit den 200€ die ein einzelnes Element kostet, schon eine ganze Menge im Selbstbau anstellen.Da sollten auf jeden Fall 2 wenn nicht gar 4 Eckabsorber machbar sein. Die unterste 24Hz Raummode wird man auch damit aber nur etwas dämpfen können (was aber auch gar nicht soo wichtig ist, da das Gehör in dem Bereich eh schon sehr unempfindlich und träge ist). Die 45Hz Mode darüber wird hingegen schon deutlicher gedämpft werden, allerdings auch nicht vollständig verschwinden. Es macht vom Klang aber einen Riesenunterschied wenn die dann innerhalb von 300ms um 20-30dB abnimmt statt wie jetzt nur um 10dB. Alles darüber wird sowieso immer unkritischer, wobei man bei der 65Hz (vermutlich die 1. vertikale Mode) natürlich etwas Absorbermaterial an mindestens einer der horizontalen Kanten haben sollte.
Mit dem verminderten Nachschwingen bessert sich dann auch der Frequenzgang deutlich, hat man das Ausklingverhalten des Raumes im Griff, kann man den Rest meist auch recht gut mit nem EQ verbessern ohne sich die Gruppenlaufzeiten zu versauen.
 
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Okay,...so wie ich das verstehe. ... mache ich erstmal nix falsch wenn ich z.b. 4 x Rockwool Sonorock hole und die testweise im Raum aufstelle?
 
Genau das ist perfekt um die Auswirkungen zu testen. Lass sie ruhig eingepackt und probier mal unterschiedliche Positionen vorzugsweise die Ecken) aus. Hör genau hin wie sich der Bass verändert, vor allem wie er an verschiedenen Positionen im Raum gleichmäßiger wird und vergleiche das ganze dann immer mit einer Messung. Du wirst sehen, wie du mit der Zeit dein Gehör schulst und auf einmal ein Gefühl für die Bassprobleme im Raum entwickelst. Und natürllich feststellen um wieviel präziser der Klang wird. Für mich war es vor einigen Jahren das Aha-Erlebnis schlechthin...
 
MrSlainkoenig schrieb:
Das mit dem Nachhall ist mir bewusst. Ist ein Stahlbetonbau hier...wenn ich nicht auf Zehenspitze laufe hört man das im ganzen Haus... [...] Ein Antimode halte ich für rausgeworfenes Geld, da ich ja schon ein Messmikro hab.

Bzgl Echo, kann es sein das deine Räume recht spärlich möbliert und dekoriert sind?
 
Hast du sonst noch etwas verändert, wie zB die Aufstellung oder ist alles gleich geblieben?
Ich frage, weil sich im Vergleich zur alten Messung die Moden etwas verschoben haben. Das sollte rein durch die Steinwolle so eigentlich nicht passieren. Ich vermute dass du in deiner alten Messung die Fenster und/oder Türen anders geöffnet hattest (bzw. geschlossen).

Die Pegel mit denen der Sub gemessen wurde sind jetzt auch deutlich leiser, dh man kann die Messungen nicht 1:1 vergleichen. Ist fürs erste Testen der Optimierung jetzt auch nicht nötig. Man sieht nämlich dass der Bassbereich schon straffer ist, das sollte bereits gut hörbar sein. Ok bei der alleruntersten Mode ist das nicht so, was aber idR erst mit sehr viel Material besser wird und meiner Meinung nach auch nicht so wichtig ist.
Schwer zu sagen ist allerdings, wieviel der Veränderungen auf Kosten der von mir vermuteten geänderten Türstellungen gehen. Wäre gut, wenn du da nochmal genau drauf achten und ggf eine vergleichende Messung bei geschlossenen Türen, einmal mit Sonorock in den Ecken, einmal ohne machen könntest.

Ansonsten fällt mir jetzt in der Messung des Subs der starke Einbruch bei 50-65Hz auf. Das solltest du (später) durch eine andere Subwooferposition verbessern können. Muss man dann auch nochmal sehen wie es mit allen Speakern klingt und wie die Eckabsorber im Endstadium ausgestaltet werden. Wie hattest du die aktuell Frequenzmäßig abgetrennt?

Wie ist dein persönlicher Eindruck der Veränderungen?
 
Moin,

so hier nochmal die verschiedenen Sub/Sonorock Positionen, unter Berücksichtigung von Tür auf/zu.
Crossover liegt bei 80Hz.
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Edit:
Habe mal testweise den Sub links an die Wand neben der Couch, Audyssey an, Abstand manuell auf 6m geändert. Übernahme bei 100 Hz.
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Ich habe mir jetzt die letzten Messungen und die Abmessungen des Raumes etwas genauer angeschaut, ausgehend von diesem Bild:

MrSlainkoenig schrieb:

Ich komme da grob geschätzt auf eine Breite im oberen Bereich von ca. 5m, im unteren Bereich auf 7,70m. Zur Höhe hast du nichts geschrieben, aber auf den Bilder sieht es nach den üblichen 2,6m aus. Die Länge ist ja wie von die Eingezeichnet 4,17m im Linken Bereich um das hier der Vollständigkeit halber zu schreiben. Im rechten Bereich dürfte die Länge ca. 3m betragen.

Hier mal die wichtigsten ungefähren axialen Raummoden die sich bei geschlossenen Türen und Fenstern ausbilden sollten:

1. Längsmode im linken Bereich: 41Hz
1. Längsmode im rechten Bereich: 56Hz
1. Breitenmode im oberen Bereich: 33Hz
1. Breitenmode im unteren Bereich: 23Hz
1. Höhenmode: 65Hz

Natürlich treten auch die Vielfachen davon auf. Rot habe ich diejenigen markiert die deutlich im Wasserfall der Messung zu sehen sind. Wobei es sich bei der/den im Bereich von 65-70Hz sichtbaren Moden sowohl um die 1. Höhenmode als auch um die 2. Breitenmode des oberen Bereichs (66Hz) handeln dürfte. Das Nachschwingen ersten Breitenmode 33Hz des oberen Bereichs wirst du am Messpunkt (Couch?) nicht messen können, da sich dieser Punkt genau in der Mitte befindet. Bei der Höhenmode weiß ich leider nicht in welcher Höhe dein Messmikrofon gestanden hat um deren Auswirkungen einschätzen zu können.
Die Längsmode im rechten Bereich wird sich am Messpunkt vermutlich auch nicht so besonders stark auswirken, vermutlich weil der kleine Raum den größeren hiermit nicht mehr genug anregt.
Das starke Nachschwingen im Wasserfall bei 23Hz kann ich mir wiederum nicht anders erklären, als mit der Raummode der Breite des Raumes im unteren Bereich. Ich würde mir darum auch nicht zuviel Gedanken machen, da unten passiert frequenzmäßig sowieso nicht mehr viel und wenn doch reagiert das Gehör in diesem Bereich sowieso extrem unempfindlich und träge. Optimieren würde ich auf die Moden darüber, besonders auf die Längsmode bei 41Hz, die Höhenmode und die Breitenmode bei 33Hz sowie deren Vielfache.

Der effektivste Punkt für einen Sonorock Bassabsorber hierfür dürfte die linke untere Ecke sein (also von der Couch gesehen rechts neben der Leinwand) und das so groß es geht (bis zur Leinwand schräg über die Ecke), wenn möglich vom Boden bis zur Decke. Gerne auch als verschiebbare Kontruktion damit man als Massnahme gegen Schimmel auch mal hinterlüften kann, falls es sich um kühle Aussenwände handelt. Ausserdem würde ich an möglichst vielen Kanten der Decke ebenfalls solche Absorber konstruieren, auch wenn diese aufgrund der begrenzten Höhe oberhalb der Türen nicht so voluminös ausfallen können. In der Masse bringt das mit Sicherheit eine ganze Menge, wobei hier hinten sowie die linke Seite über dem Fenster am wichtigsten sein dürfte.

Natürlich kann man erst nach den endgültigen akustischen Massnahmen zur Bassoptimiereung die beste Position des Subs ermitteln. Von den bisherigen Messungen gefallen mir Position 2 oder 3 noch am besten, weil hier die Einbrüche am flachsten sind. Die tiefen Einbrüche sind durch das Einmesssystem am schwierigsten zu korrigieren.
Was ich dir so nicht beantworten kann ist die Frage durch welchen Abstand zur welcher Wand/Decke die Einbrüche verursacht werden. Das musst du anhand der Position selber herausfinden. Dazu den Sub in einer Dimension um sagen wir mal 20cm verschieben (auch an die Höhe denken) und schauen ob/was sich verändert hat. Verschiebt sich ein Einbruch wie bei Position 5 frequenzmäßig, weißt du dass du die relevante Dimension gefunden hast, wo Optimierungsbedarf besteht. Du kannst das auch rechnerisch über den Abstand zu den jeweiligen Wänden überprüfen. Auf jeden Fall dabei sorgfältig dokumentieren, was du geändert hast und immer nur eine Dimension ändern. Gemessen wird dabei der Sub alleine, zumindest wenn du die anderen Speaker nach unten hin abtrennst. Natürlich ist auch der Abstand zu den anderen Speakern wichtig, das läßt sich aber über die Phase ausgleichen bzw. macht vermutlich das Einmesssystem.
 
Hi, die Raummaße hast du gut geschätzt. Wir haben 4,95m; 7,26m die lange Seite und Die Deckenhöhe 2,57m

2xSonorock sind jetzt an den rechten vorderen LS gewandert. Jedoch ist da nicht wirklich Platz weil da der LS steht :D
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Jetzt hab ich die Steinwolle mal in die Ecke gestopft damit man den Vorhang davor noch halbwegs zukriegt...
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Hast du die Position des Subs nochmal geändert? Wäre top wenn du das ebenfalls dokumentierst. Sonst ist es schwer nachzuvollziehen warum die Messungen anders aussehen. Am besten du orientierst dich dabei an deiner Zeichnung, nennst die Abstände oder zeichnest die Position in die Grafik.

Du könntest die Front-Lautsprecher ein wenig nach vorne versetzen, so dass der rechte genau vor dem Absorber steht. Im Endstadium solltest du die Absorber sowieso bespannen oder verschalen und diagonal übers Eck bauen. Wobei ich für die kürzeste Seite dieses Absorber-Dreieckes mindestens 40cm ansetzen würde. Bei gleichen Seiten würde sich so eine Diagonale von ~57cm ergeben. Gerne aber auch größer, weil hier gilt: Viel hilft viel.
Eine ähnliche Konstruktion würde ich an den oben beschriebenen Kanten unterhalb der Decke anbringen, wenn du das irgendwie aufhängen kannst/darfst. Bringt prinzipiell genauso viel, nur dass man eben nicht so dicke Absorber bauen kann wegen den Türen. Auf jeden fall nimmt das dem Raum keinen merklichen Platz weg.

Quetschen solltest du die Steinwolle übrigens nicht, weil sich sonst der Strömungswiderstand erhöht und die Effektivität leidet.
 
Hi. nein der Sub steht immer noch an der gleichen Stelle. Wie gesagt habe ich die Wolle statt diagonal über die Ecke, nun rechtwinklig reingestellt.
 
Ok, dann sag mal die Position damit ich das zuordnen kann. Du hattest in deiner vorletzten Datei mehrer Positionen von 2-7 durchnummeriert. Wo steht bei der jetzigen Messung der Sub im Raum? Und wo hattest du vorher die Sonrock Pakete positioniert?
 
Es handelt sich um Pos 2. Also links an der Wand neben der Couch/dem Hörplatz.
Die Pakete Sonorock sind von der Datei mit den mehreren Messungen vorne links neben dem Front-Left sowie rechts neben dem Surround-Right gestanden. Nun ist das vordere linke Paket also an den rechten Front-LS gewandert.
 
Du siehst auf jeden Fall sieht die aller letze Messung von dir nochmal ne Ecke besser aus. Wäre auch logisch, dass die Steinwolle in den Ecken am effektivsten wirkt.
Jedenfalls sind die Moden um 65Hz schon wirklich ordentlich gedämpft.
Somit sind auch die 55Hz die zuvor als Tal/Einbruch erschienen jetzt schön flach.
Das einzige was noch nicht ganz optimal ist, ist natürlich die Mode bei 41Hz. Aber das wird man per Einmessung dann deutlich besser in den Griff bekommen. Im Grunde würde dafür ein einfacher parametrischer EQ ausreichen.
Klar oberhalb von 80Hz ist der Frequenzgang auch noch nicht so linear, aber wenigstens schwingt nichts nach. Also wird es sich eher um reflektionsbedingte Einbrüche handeln. Ich würde mir in dem Bereich beim Sub nicht mehr zu viele Gedanken machen, das sieht sowieso ganz anders aus wenn die restlichen Speaker dazu kommen.

Wäre auf jeden Fall mal interessant, wenn du ein Foto machen könntest wie das mit der Steinwolle aktuell aussieht.

Und mal ne Einschätzung deinerseits wie du den Klang empfindest, weil dazu hattest du noch gar nichts geschrieben.
 
-meine Allergie macht mir grad zu schaffen...das schlägt sich auch stark auf die Ohren nieder...deswegen habe ich mich aktuell dazu nicht weiter geäußert
Update:
Die LED Leisten ringsum leuchten nun farblich abgestimmt auf das Geschehen im Bild.
 

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Update:
Aufgrund eines Defektes habe ich nun den Denon durch einen 4400 ersetzt .Und immerhin ist mein Lowboard gekommen.
 
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Schick hast du es dir eingerichtet :schluck:

Btw warum stellst du den Center nicht hochkant?

Das sollte in der grauen Theorie die horizontale Abstrahlung deutlich verbessern, was den Zuschauern auf den Plätzen an der Seite zugute kommen würde. Auf dem Foto sieht es so aus als wenn die Leinwand dafür hoch genug hängt.
 
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