Heimnetzwerk absichern

sunshine2012 schrieb:
Was kann ich auf Software Ebene tun bevor ich zu einer Hardware FW greife? Oder ist nur eine solche safe?
Weder noch. Du brauchst ein schlüssiges, stimmiges (Handlungs)Konzept, individuell zugeschnitten auf Deine Einsatzgebiete. Eine gute Absicherung lässt sich nicht einfach alleine durch "ein Stück Hardware" oder "eine Hand voll Software" realisieren, sondern muss mindestens immer von Weiterem flankiert werden.

Das begrenzt sich übrigens auch nicht auf die PCs im heimischen Netzwerk, sondern greift auch auf Mobile Devices über (z.B. Smartphones). Zur Kommunikation kann man dort auf spezielle Software setzen, z.B. GrapheneOS und Messenger wie Briar. Aber auch das muss sinnvoll ins Gesamtkonzept eingebettet sein, sonst ist das nicht zielführend.
 
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Es geht immer um eine Abwägung.
100% Sicherheit gibt es nicht und mit 90% kannst du vermutlich nicht mehr ordentlich arbeiten.

Was ist für dich vertretbar? Komplett offline arbeiten und nur bei Bedarf Daten mit einem freigegebenen Datenspeicher exportieren? Informationen nur auf einem gesonderten Gerät sichten und danach komplett zurücksetzen?
Wie bereits erwähnt ist eine Vollverschlüsselung auf jeden Fall sinnvoll. Wenn es dir nicht um Regierungen geht reicht die meiste Software aus. Arbeit und privates 100% trennen ist ebenso sinnvoll.

Eine gute Security sollte aber durchgeplant sein. Einfach eine Firewall oder einen Virenscanner installieren ist kein Konzept.
Es gibt eine extrem große Zahl an Einstellungen, um zuerst einmal das Betriebssystem (egal ob Windows, Linux oder was auch immer) weniger anfällig zu machen. Das alleine ist schon eine große Baustelle.

Bei der Firewall stellt sich aber eigentlich nicht die Frage, ob Hardware oder Software. Klar wäre es schön, Angriffe schon vor dem Arbeitsgerät abzufangen, aber was machst du, wenn du in einem anderen Netz bist, oder ein Gerät in deinem Netzwerk infiziert ist? Das eine ersetzt nicht das andere.

Virenscanner sind eine Sache wo man verschiedener Meinung sein kann. Bekannte Viren kann man damit halbwegs erkennen, aber das hilft einem nicht, wenn etwas unbekanntes genutzt wird, der Scanner es zu spät merkt, oder der Virenscanner sogar eine Schwachstelle ist, die einem Angreifer erst das Eindringen ermöglicht.

Ich hoffe der kurze Anriss verdeutlicht, dass du, falls es dir ernst ist, eine ordentliche Beratung brauchst.
 
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Und wenn Du keinen Plan davon hast das zu benutzten bist Du genauso offen. @CoMo
Nur weil da einer der Meinung war das zu benutzen muss man nicht in Russland sein z.Z.

Und exakt das was @Dr. McCoy tippt.
Plus das es nicht nur einer/eine ist die da versucht sich zu sichern. Es muss in dem Umfeld auch Vertraute geben die warnen wenn sie merken das da was passiert und Du @sunshine2012 nicht wirklich mitbekommst das Du "angegriffen" wirst.
 
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sunshine2012 schrieb:
Als Journalist in einem kritischen Bereich bin ich leider eine "person of interest"[.]
Wie schon mehrfach beschrieben, Kollegen bzw. Fachverband fragen. Einen Thread zu dem Thema gab es bereits hier … Und vermutlich bist Du bereits gehackt. Das beutetet, komplett neu anfangen. Wenn Du gar niemanden findest, einfach mal jene Webseite anschreiben.
sunshine2012 schrieb:
dass die Profis hier mindestens so viel wie so ein Berater, wenn nicht noch mehr wissen. Daher bin ich hier.
Wie auch schon geschrieben, Problem ist, dass Du nicht filtern kannst, was ein guter Tipp und was von einem Troll stammt. Und wie Dr. McCoy schon schrieb, was für Dich umsetzbar ist. Vieles ist eigentlich ganz einfach. Man muss es nur wissen. Und ein paar Sachen erfordern Verhaltensänderungen.
 
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Danke für den Link zum Thread und zum Safety Kit, klingt sehr gut und werde ich mir genauer ansehen.
 
Neben den ersten Tipps und Links ist vor allem eins essentiell: Konsequent bleiben. Die besten Vorsätze bringen nix wenn du antrainierte neue Verhaltensweisen irgendwann wieder schleifen lässt und ablegst weil damit steht und fällt jede Maßnahme.
 
sunshine2012 schrieb:
Als Journalist in einem kritischen Bereich bin ich leider eine "person of interest" und bin daher auf eine möglichst gute Absicherung meiner Daten angewiesen.
Dann ist alles was du ganz alleine machst schon einmal nicht der way to go. Suche dir vertrauensvolle Kollegen und schaue, was die so machen. Wenn es so ist, wie du es beschreibst solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, die aber auch was kostet. Du wirst da nicht der einzige sein. Da gibt es sicherlich Spezialisten. Das wäre vermutlich nichts für das Systemhaus um die Ecke, aber deutschland- zumindest europaweit wirst du da sicherlich jemanden finden. Das bedarf ein wenig Recherche.
Die restliche Zeit einfach immer Stecker raus, wenn du noch Online sein musst. Ggf. in eine andere Distribution von Linux bspw. einlesen und das parallel schon einmal lernen.
Dann noch so wenig Infos an so wenig Menschen wie möglich. Allein so ein Forenpost generiert eine ordentliche Reichweite. Du hast sicherlich ein Dutzend User getriggert, die sich jetzt ausmalen wer du bist und welche "krassen" Themen du da bearbeitest. Also steigt das Interesse an Dir, deinem Account und dem was du tust. Dein Account ist von Dez. 2020. Vllt. warst du damals gar nicht in diesen Kreisen und hast vllt. im Nickname ein paar Hinweise drin, die eine Rückverfolgung erleichtern. Auch sowas solltest du immer bedenken.
Auf jeden Fall auch Passwort Management. Mehr als genügend "Wegwerfmails" nutzen etc. pp.
Da gibt es so viele Dinge die du machen kannst. Denke aber immer daran, dass alles unsere wichtigste Ressource im Leben kostet: ZEIT.
Du könntest bspw. für jedes Forum, jeden Shop etc. eine eigene Mailadresse erstellen usw.
Dabei musst du dir aber erst einmal anschauen wie hoch dein zeitlicher Invest sein kann und wie sich das alles auch im Kosten- Nutzen-Verhältnis niederschlägt.
Ich überspitze das mal aber ein Kronzeuge, der gegen die organisierte Kriminalität recherchiert und tief drin ist wird andere Sicherheitsmaßstäbe setzen und demnach einfach mehr investieren müssen als der, der dem Dorfpolitiker eine Urlaubsreise nachweisen kann. Damit möchte ich nur ausdrücken, dass nur du den Umfang des ganzen kennst und auch nur du abschätzen kannst und musst wie viel du selbst investieren solltest.
 
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