jbauer schrieb:
Du meinst jetzt die "Asbach-Architektur", mit der Nvidia seit geraumer Zeit die schnellsten Grafikkarten produziert? Und an die AMD jetzt versucht, mit Vega nahezukommen? Warum teuren HBM2 verbauen, wenn man dadurch keine Vorteile und nur Nachteile hat? Viel hilft nicht immer viel, zuviel Speicher ist einfach nur ein Kostenfaktor ohne Nutzen. Es ist also durchaus im Kundeninteresse, nicht zuviel Speicher zu verbauen. (Weil er den ja dann unnötigerweise mit bezahlen muss) Natürlich nicht grundlos: HBM2 ist teuer, aktuell zu teuer für den Consumer-Markt, deswegen versucht AMD mit HBC VRAM zu sparen, ohne dabei allzu dramatisch an Leistung und Effizienz zu verlieren. Ob dem so ist, weiß ich nicht, aber warum sollten sie das tun? GDDR(5|5X|6) ist billig genug, da braucht man keinen umständlichen HBC um Kosten zu sparen, im Gegenteil, HBC würde nur Kosten verursachen und die Effizienz mindern.
Naja, deswegen kommt ja RX Vega, um die Oberklasse abzudecken (vielleicht auch den Einstieg in die Enthusiasten-/Luxusklasse à la GTX 1080Ti, wenn es wirklich 3 GPUs von einem Chip werden sollten), gut' Ding will Weile haben und es ist ja nicht das erste Mal, dass einer der beiden Chipentwickler dem anderen hinterher hinkt in der Entwicklung, wenn ich da an überhitzende/für mich damals nicht kaufbare Fermi-Generation denke (weswegen ich auf damals auf Kepler-Generation - die erst im März 2012 erschien - gewartet hatte), welcher AMD mit der HD 7000er Reihe (Dezember 2011) voraus/auf dem Markt war.
Momentan liegt AMD eben hinten, auch verständlich weil die Polaris Halbgenerationen die wichtigsten Bereiche (Mittelklasse und Einstiegs-GPUs) abgedeckt haben, man nebenher noch eine neue, durchweg gelungene CPU-Architektur auf den Markt bringen musste und deutlich mehr unter ökonomischen/budgettechnischen Zwängen leidet als die marktführende/reiche Konkurrenz in den CPU und GPU Bereichen
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Da gibt es Licht und Schatten bei AMD, keine Frage, aber objektiv gesehen "kochen" nVidia und Intel auch nur mit Wasser
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Vega wird von der Architektur her überlegen sein, da durch die GCN-Architektur und technische Neuerungen eben auf Low Level APIs (DX12 und Vulkan) und technische Fortentwicklung (Primitive Shaders, HBCC, etc.) ausgelegt und nicht nur altes neu frisiert/optimiert wird - wie bei Pascal (im Bezug auf Maxwell) und vielleicht auch Volta (das bleibt abzuwarten) - weil man die Marktführerschaft mit Optimierung auf veraltete High Level APIs (DX11 und Open GL) weiterhin ausspielen kann.
Wie teuer ist HBM2 denn im Vergleich zu GDDR5/5X/6 (?) und inwiefern wird das wieder kompensiert durch Platzersparnis/Mehrleistung, bessere Energieeffizienz, höheren Durchsatz und effektivere Nutzung/Adressierung (HBCC) (?) ... das sind alles Vorteile, aber ja HBM(2) ist teurer, aber dem Kunden kommt es zugute und der technischen Weiterentwicklung im GPU-Bereich und nicht der Profitgier eines Unternehmens (analog wie bei Free-Sync (umsonst) und G-Sync (proprietäres Abkassieren)).
Letztere erklärt doch die Speicherknausrigkeit bzw. das setzen auf den möglichst billigen Speicher bei nVidia Produkten, als ob sich diese es nicht locker leisten könnten, den Kunden (wie im Falle von AMD) auch 'mal mehr für's Geld zu bieten.
Da spiegeln sich etwas andere Mentalitäten wieder, bei nVidia geht es seit langem (seit der Maxwell-Generation und all den Ausrutschern wie GTX 970 Speicherbetrug, Preistreiberei durch Titanserie, proprietäre Knechtung durch G-Sync und Gameworks, u.a.) nur noch um Profitmaximierung, bei AMD eben nicht nur, sondern teilweise, denn der Kunde soll davon auch etwas haben und das macht den Laden für viele eben auch unterstützungswerter und sympathischer, auch wenn ein gesundes Marktgleichgewicht m.E. im Vordergrund stehen sollte und nicht Emotionalität oder Markenverbundenheit.
Ach so, für GV104 Volta GPUs wären dann 8GB GDDR6 vollkommen in Ordnung, aber für AMD wären 8 GB HBM2 nicht, nur weil AMD bisher in der Oberklasse i.d.R. mehr geboten hat (?) ... das ist genauso ein Widerspruch wie Deine andere Ausführung, dass HBCC mehr Effizienz für AMD bringt, aber weniger für nVidia brächte ... das ist leider vollkommen unlogisch und der "verarmte" Marktführer hat nicht das Budget um GPUs bei der Speichernutzung/-adressierung effizienter zu machen und um den mehr und mehr ausufernden Mengen verbauten Speichers (die zur GPU-Verteuerung signifikant beitragen) mehr Einhalt zu gebieten?
Es liegt daran, dass nVidia da in Sachen echter/voranbringender Innovation hinterher hängt, stattdessen lieber mit Tuning und Optimierung Kunden melkt, und erst von AMD aufholen/abkupfern muss, ähnlich wie bei anderen Bereichen (Low Level APIs, Optimierungstechnologien aus dem Konsolenbereich) ... da wird derzeit nur reagiert und nicht agiert, das gleiche Bild wie bei Intel, nur dass man bei nVidia nicht so kalt erwischt worden ist und AMD nicht so unterschätzt hat.
Ich hoffe, dass AMD den GPU Markt - auch Dank Ihrer glücklicherweise (noch) starken Position im Konsolenmarkt - mit Ihren Innovationen zukünftig verändern und umkrempeln kann ähnlich wie es im CPU Bereich derzeit im Gange ist mit dem Ende der 4-Kerner-Stagnation für den Mainstreambereich und ja, das kommt allen Kunden zu gute, nicht nur dem nVidia Führungspersonal und den Aktionären.