bluna schrieb:
Und Doom und Story kann niemand ernsthaft in einem Satz verwenden.
Prinzipiell hast du Recht, dass es bei Doom nicht primär um Story geht, das hat auch niemand behauptet.
Trotzdem muss man das für Doom Eternal sogar etwas relativieren, denn das war für ein Doom-Spiel durchaus mit akzeptabler Story versehen und vor allem gut inszeniert.
Fällt mir in letzter Zeit übrigens öfter bei an sich eher "dummen" Spielen
positiv auf: Auch die "Mortal Kombat"-Reihe bietet mittlerweile schon seit einigen Teilen kinoreif inszenierte Stories (klar, eher wie ein B-Actionmovie, aber mit guten Witzen, perfekten Kampf-Choreos, kreativen Wendungen etc.; man merkt, dass da viel Arbeit in die Details fließt).
Deshalb ärgere ich mich umso mehr über (Action-)Spiele, die ganz groß und laut ihre Story und RPG-Elemente betonen (mit Mega-PR-Kampagnen), aber am Ende nur schnöde Hausmannskost in einer nur sehr oberflächlich belebten Welt und sehr hölzernen Interaktionen bieten. Man baut die Spielewelt da viel zu oft in die "Breite" statt spielerische und gestalterische Tiefe anzustreben. Es muss halt immer die Rieeeeesensandbox mit allen Genres im Mix werden, statt einfach mal ne eeeetwas kleinere Welt zu bauen und der den nötigen Feinschliff zu geben, der der Welt Leben einhauchen würde.
bluna schrieb:
Die Story in HL mag ja noch gut gewesen sein, heute würde sie niemanden vom Hocker reißen, das Gameplay schon gar nicht mehr.
[...]
Hier wird nostalgisch die Vergangenheit verklärt und zur unumstößlichen Hochzeit der Videospiele erklärt.
Erklär doch mal, was konkret am Gameplay von HL/HL2 nicht mehr "vom Hocker" reißen soll.
Faktisch widersprechen dir hier mehrere Leute mit guten Gründen und auch die Mehrzahl der Online-Bewertungen (von HL/Black Mesa und HL2) sind konträr zu deinen Behauptungen. Jeder, der das Spiel gespielt hat, weiß auch, dass das Gameplay zeitlos gut ist: Das Sounddesign ist on point. Waffen sind extrem abwechslungsreich. Das Pacing der Auseinandersetzungen, Story-Elemente und Puzzle/J'n'R-Parts ist gelungen, die Gegner-KI ist erstaunlich gut. Und bei HL2 kam dann die extrem verspielte Physik-Engine dazu, das detailliert umgesetzte dystopische Setting und die gescripteten Szenen hatten quasi genre-definierenden Charakter für SP-Shooter.
Auch HL hatte ein paar Schwächen, aber das bloße
Alter ist dafür weitgehend irrelevant. Du nimmst implizit irgendeine "große" Weiterentwicklung im Shooter-Genre an, die es, abseits der Grafik, faktisch einfach nicht gegeben hat (Doom Eternal mal ausgenommen), da stets das Dumbing Down in Richtung Konsolen unerfreulich gegengesteuert hat. Du musst ja auch nicht HL-Reihe nehmen, Bioshock würde im Prinzip genauso als Beispiel für einen stark storylastigen Reihe taugen. Oder wenn du ein Regal tiefer schaust, hattest du auch sowas wie FEAR, was damals eher der gehobene Durchschnitt bei FPS war. Allein das zeigt ja welch hohe Qualität die Spiele damals hatten.