Ich kapituliere in dieser Gesellschaft!

Ostfriese

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In einer Gesellschaft, in der man den Individualisten spielt, und dieses in höchstem Maße auf sozio-politische Aspekte bezieht, wird man nicht existieren können und sich den Umständen anpassen müssen... meine ich.

Das heißt für mich:

Ich habe bereits jetzt schon fast kapituliert.
Ich merke, wie meine Einstellung bereits Tag für Tag pietätloser wird.

Danke Ellenbogen-Gesellschaft, Danke!

Es mögen ein paar einfache Sätze sein, dennoch sind sie reiflich überlegt, und ich weiß, was ich in meinem Fall sage.
Auf konkrete Beispiele einzugehen, das ginge hier zu weit in meine Privatspähre hinein.

Man könnte es auch noch versuchen wissenschaftlich zu ergründen, aber genau so, wie die Wissenschaft den "Geist und Gedanken" von Menschen nicht zu erfassen vermag, so vermag sie auch dieses nicht zu erfassen.

Nun ist Weiterdenken angesagt:

Ist die Gesellschaft wirklich das höchste Gut?
Also muss quasi meine (ehemalige) auto-sozial-liberale Einstellung durch die von der Gesellschaft geforderten egozentrierten Einstellung ersetzt werden?

Ich komme mit meiner Ureistellung nicht mehr weiter und in letzter Zeit wurde sie wohl entgültig von mir verbannt, zwecks Selbstschutzes... aber muss das wirklich sein?

Ich sehe keinen Ausweg, es ist zum Mäusemelken.

Wer kann mir hier mal ein paar Sätze hinschreiben, mit denen ich vielleicht ein wenig weiter kommen kann?

Danke für's Lesen
 
hi Ostfriese

In einer Gesellschaft, in der man den Individualisten spielt, und dieses in höchstem Maße auf sozio-politische Aspekte bezieht, wird man nicht existieren können und sich den Umständen anpassen müssen... meine ich.
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Teilweise
Es sei denn man will als Eremit leben.
Will man ein Teil der Gesellschaft sein muß man sich teilweise deren
Regeln unterwerfen.
Was aber nicht zwangsläufig bedeuten muß seine Individualität
Auf zu geben, denn die ist meiner Meinung nach das kostbarste Gut des Menschen.

>Das heißt für mich:

>Ich habe bereits jetzt schon fast kapituliert.
>Ich merke, wie meine Einstellung bereits Tag für Tag pietätloser wird.

Aber damit bestätigst DU doch das Du noch nicht aufgegeben hast,
denn die Mechanismen der Selbstkritik sind noch aktiv.

>Danke Ellenbogen-Gesellschaft, Danke!

Warum darf man sich nicht der Ellenbogen-Gesellschaft anpassen, indem ich meine
Ellenbogen benutze um meine Individualität zu verteidigen ?

>Ist die Gesellschaft wirklich das höchste Gut?

Nein

>Also muss quasi meine (ehemalige) auto-sozial-liberale Einstellung durch die von der Gesellschaft geforderten egozentrierten Einstellung ersetzt werden?

Nein

>Ich komme mit meiner Ureistellung nicht mehr weiter und in letzter Zeit wurde sie wohl entgültig von >mir verbannt, zwecks Selbstschutzes... aber muss das wirklich sein?

Eine Individuelle Aussage auf eine allgemeine Frage ohne Kenntnis der hintergründe kann nur falsch werden :(

>Wer kann mir hier mal ein paar Sätze hinschreiben, mit denen ich vielleicht ein wenig weiter kommen kann?

Ich kann es ja mal versuchen.

Ich persönlich halte die Individualität des Menschen für eines seiner höchsten Güter, wenn nicht das höchste. Denn ich bin nur ich weil ich so bin wie ich nun einmal bin.
Niemand hat das Recht verändernd in mein wesen ein zu greifen, außer ich selbst.
Was nicht bedeutet das ich mich nicht von anderen auf meine unvollkomenheit hinweisen lasse und meine Einstellungen überdenke.
Denn das Leben ist Veränderung, denn nur durch die Veränderung kann ich mich auch weiterentwickeln.
Ich passe mich zwangsläufig meinem Umfeld ein wenig an, denn zwischenmenschliche Beziehungen sind keine Einbahnstraße, aber wenn ich mich in einem Umfeld befinde in dem ich nicht bereit bin mich an zu passen dann versuche ich dieses zu verlassen.
Denn ich habe jetzt nur dieses eine Leben und dieses soll mir gefallen und nicht irgendwelchen anderen.
Ich bin bereit viele Eigenarten meiner Mitmenschen zu Akzeptieren, auch wenn sie mir nicht gefallen. Nur erwarte ich im Gegenzug ebenso akzeptiert zu werden.
Ist mein gegenüber nicht dazu bereit und er ist mir wichtig, so versuche ich einen Kompromiss zu finden mit dem ich mir nicht untreu werde.
Ist es nicht möglich muß ich meine Konsequenzen ziehen.

( Ein individuelles Problem in einer allgemeinen Frage versteckt und mit einer allgemeinen Antwort sicherlich nicht gelöst )

cio.....
Georg
 
tja also
ich glaube, du warst zulange zivi?
wärst du mal zum kommiß gegangen!
schön so als stoppelhopser!
naja zu spät zu spät
jetzt mußt du mit deinem unterfordertem geist bis ans ende aller zeit leben
aber:
MÄUSEMELKEN könnte helfen
übe fleissig
ersma tin
hoffe ich konnte dir ein wenig helfen....
 
Moinsen,

Lass dich nicht kaputt machen!!!


Es gibt so viele Nuancen in dieser Gesellschaft, wenn du dir passende Kumpels sucht, passt's :)

Und hey, den Rest der Gesellschaft kannste doch grad' mal vergessen - Politik, Wirtschaft und andere verlogene Scheiße macht dich eh nur kaputt, ignorier's besser.

Es gibt auch noch die Möglichkeit, aus dieser kapitalistischen Ellebogen-Welt auszuwandern - nein, nicht in die USA - wenn du Ausbildung hast, gibt's im Ausland gute chancen!!
 
@willy:

Du bist weil Du so bist wie Du bist? Glaube ich nicht.
Die Individualität ist zu einem überwiegendem Teil anerzogen bzw. von seinem sozialen- Status und Umfeld abhängig. Der gleiche Willy in Palästina geboren würde evtl. nun Bomben gegen Israelis werfen oder als Israeli auf Palästinenser schießen. Glaubst Du wirklich das Du der Gleiche Willy wärst? Du bist genau so von außen geformt wie jeder andere Mensch auf diesem Planeten auch. Da ist nix mit Individualität! Kein Mensch erzieht sich selbst. Sicher macht man sich in jedem Alter seine Gedanken über die Positionen die man vertritt. Auch ich musste im laufe meiner Lebensjahre schon sehr oft meine Meinung und Position ändern. Trotzdem schlägt das Anerzogene irgenwie immer wieder durch.
 
@GRAKA0815


>Du bist weil Du so bist wie Du bist? Glaube ich nicht.
>Die Individualität ist zu einem überwiegendem Teil anerzogen bzw. von seinem sozialen- Status und >Umfeld abhängig.

Selbstverständlich, ich wollte auch nichts gegenteiliges ausdrücken, sorry wenn falsch rübergekommen.
Klar, ich bin so wie ich bin, aufgrund meines sozialen Umfeldes, aufgrund meiner Erlebnisse, und da ich täglich andere Dinge erlebe, bin ich auch ( hoffentlich ) einer kontinuierlichen Weiterentwicklung unterworfen.
Was aber nicht bedeutet das ich meiner Umgebung ausgeliefert bin, und diese ausschließlich mein Wesen MANIPULIERT.
Ich bin die wie ich bin, aufgrund der oben genannten Dinge und was ich aus selbigen mache.
Ich kann mich meinem Umfeld bedingungslos unterwerfen und mich voll anpassen.
( Dann bin ich spätestens in 3 Jahren alt und verbittert )
Oder aber ich kann dafür kämpfen das ich ein Individuum bleibe, das seine Selbstverantwortung nicht abgibt.
Klar, auch ich habe meine Erfahrungen gemacht auf die ich auch hätte gut verzichten können.
Aber ich kann an ihnen zerbrechen, oder ich werde stärker.
Es ist ausschließlich meine Entscheidung.

> Der gleiche Willy in Palästina geboren würde evtl. nun Bomben gegen Israelis werfen oder als Israeli > auf Palästinenser schießen.

Falsch, denn dann währe ich nicht der der ich jetzt bin. Dann hätte ich ein anderes Leben gelebt und währe jemand ganz anderes.

Du bist genau so von außen geformt wie jeder andere Mensch auf diesem Planeten auch.

Nein, bin ich nicht !
Denn ein anderer Mensch hätte aus den gleichen Erfahrungen andere Schlüsse und andere Konsequenzen gezogen, und hätte sich somit ganz schnell in eine andere Richtung entwickelt.

Klar wird eich von meiner Außenwelt geformt, hatte ich ja auch nie bestritten, nur bestimme ICH in wie weit ich mich formen lasse.

>Da ist nix mit Individualität Kein Mensch erzieht sich selbst.

Jain :)

Wenn ich Eigenschaften habe, die völlig daneben sind, dann brauche ich sicherlich die Außenwelt um es zu erkennen, aber es liegt an mir ob ich es erkenne oder nicht.
Und wenn ich es erkannt habe, dann kann nur ich sie mir Aberziehen.
( Klar, mit Gewalt von Außen ginge es auch )
( Sag nicht das es nicht möglich ist Charaktereigenschaften abzulegen, dann hetze ich Dir meine Frau auf den Hals :), denn als wir uns kennen gelernt hatten hat sie mir mehrmals am tag gesagt was für ein ars.. ich bin, mit absolutem recht. Jahre später haben wir uns mal wieder getroffen und sie hat festgestellt das sie einen ganz anderen Menschen vor sich hatte.
Den fand sie dann so klasse das sie ihn geheiratet hat :) )

>Sicher macht man sich in jedem Alter seine Gedanken über die Positionen die man vertritt. Auch ich
>musste im laufe meiner Lebensjahre schon sehr oft meine Meinung und Position ändern. Trotzdem >schlägt das Anerzogene irgenwie immer wieder durch.

Klar, aber ich verstehe immer noch nicht ganz wo mich das in meiner Individualität einschränken muß.
Trotz allem bin ich so wie ich bin, wie jeder andere Mensch auch, absolut einmalig auf der welt und ein Individuum.
Cio.....
Georg
 
Individualität

Hallo zusammen!
Obwohl Ostfriese ja so etwas wie einen Notruf losgelassen hat, ist es doch ein wunderbares Thema.
Alle fühlenden und denkenden Menschen kommen irgendwann zu dem Punkt, sich zu Fragen wo die Grenze von Anpassung ist, wo die Resignation beginnt und wo die "Verbiegung" zwecks Anpassung.
Seit einiger Zeit interessiere ich mich für die Humanistische Psychologie, bin aber Laie.
Was ich da gelernt habe, ist faszinierend:
heute gehen die Forscher davon aus, dass ein Mensch nur ein Individuum sein kann, wenn er einer Umgebung hat, die ihn
AKZEPTIERT. Sympathie, Toleranz, förderndes Wohlwollen sind unverzichtbar, wenn jemand geistig frisch, klar, gut strukturiert und liebevoll sein Potential entwickeln soll. Wo diese Grundbedingungenfehlen, siehe Beispiel Palästina-Konflikt, leiden die Menschen enorm und können sich nicht entfalten. Das ist jetzt nicht als Binsenweisheit gemeint, obwohl das eigentlich jeder weiss.
Total klasse ist, dass in JEDEM Lebensalter alte Muster und schräge bis beschissene Entwicklungen sich wieder auflösen lassen und Neues, sozusagen evolutionäres Verhalten, Denken, Fühlen vom Individuum erworben werden kann.
Heute können Menschen aus viel mehr Möglichkeiten wählen, was sie für sich als gut und förderlich empfinden - wems nicht mehr gut geht, wechselt man das Umfeld. Aber dazu gehören Wissen, Informationen, die Bereitschaft, zu suchen - und oft auch ein Leidensdruck, sonst verändert man nix.
Zur Frage nach dieser Gesellschaft, in der wir hier rummachen, und die wirklich nicht gut funktioniert habe ich mir einen ganz egoistischen Standpunkt ausgesucht:
Ich kehre vor meiner Tür. Ich entwickele mich und trage Sorge dafür, dass ich zufrieden bin - und das merken die Anderen, und fragt nicht, wie!
Ich bin nämlich der felsenfesten Überzeugung, dass es Veränderungen nur über den Weg des Wissens, Vormachens, des Teilens der eigenen Lebensfreude gibt.
Alles andere ist bullshit, auch Tinneffs tolle Idee mit dem Bund ist eher eine Satire, auch wenn er mir jetzt auf den Kopf kloppt, rein virtuelll....
So, vielleicht hat ja jemand kräftig was zu meckern über meine rosa aBrille - aber mit der fahre ich gut. Mein heimlicher Leitspruch für die Unverbesserlichen lautet:
i go my way and let them fooling around.....
 
Sorry für die Druckfehler, war zu flott.
und es heißt: let them foolish around, glaube ich,
soll heißen: lasse sie weiter ihren Blödsinn betreiben und kümmere mich nicht drum....
 
Oh man Glaubensfragen...
Wer weiss schon, was das Leben an sich wirklich ist, wer kann die Existenz einer Seele beweisen ? Was passiert nach dem Tod ? Passe ich in diese Gesellschaft ?

Alles Fragen, auf die jeder für sich selbst antworten finden muss.
Man kann drüber diskutieren, aber im Endeffekt bringt es nicht, weil sich an all dem nichts ändern wird.

Gute Nacht, ich gucke mir jetzt nochmal Lain oder Evangelion an ;)
 
Der einfältige Mensch ist deshalb der Glücklichere, weil es ihm nicht in den Sinn kommt über den Sinn seines Lebens nachzudenken.
Entdecke in dir die Einfältigkeit und du wirst jeden neuen Tag Sonnenschein erleben.
 
Einfältigkeit ist aber auch die Intellektuellen-Version der Hölle. ;)

Ich bin ein sturer Mensch. Ehe ich mich verbiegen lasse, zerbreche ich lieber. Darin liegt ein ganz eigener Egoismus, aber den leiste ich mir, weil ich mir sonst keinerlei Egoismus gestatte. Die Ellbogen-Gesellschaft dankt es mir, da ich schlicht an keinem Wettstreit gegen andere teilnehme. Ich will einfach nicht. Ich weiß es besser.
Und ähnlich wie der Ostfriese habe ich damit auch Phasen, in denen ich einfach nur wütend auf die Dummheit der Massen bin. Das schließt Verwandte und Freunde mit ein.
 
Einfalt?

Lese ich da eine leise Anwandlung, der von mir geschilderten Möglichkeit eine gewisse Doofheit zuzusprechen?
Findet Ihr das dämlich, was ich geschrieben habe?
Ich halte Fragen, wie jemand mit der Ellbogengesellschaft umgeht, für ungeheuer spannend ,
aber bin ich doof, weil ich beschliesse, dass das Meiste für mich nicht gilt?
Außenseiter zu sein ist eunbequem, zehrt manchaml schwer an den Nerven,
aber genau gesehen gibts viel mehr Außenseiter, als man erst mal denkt: und wenn die Freunde ähnlich leben und denken, ist es einfach klasse, mit dem ganzen hochgezüchteten Wettbewerb nichts zu tun zu haben.
Zimtziege
 
Unsere Gesellschaft is sowieso total kaputt.
Beispiel gibts genug, zum Beispiel den Amoklauf von Erfurt.
Vor nem Monat hat noch jeder Politiker gesagt, das man nicht aufhören soll darüber zu reden. Doch wer interessiert sich jetzt noch dafür???
 
Re: Einfalt?

@Zimtziege

>Findet Ihr das dämlich, was ich geschrieben habe?

Nö, hörte sich eigentlich ganz intelligent an.

>Ich halte Fragen, wie jemand mit der Ellbogengesellschaft umgeht, für ungeheuer spannend ,

Nicht nur für spannend, denn viele Menschen haben damit so ihre Probleme, und da kann es dann doch schon mal ganz nützlich sein wenn man hört das andere die gleichen Probleme haben, und hört wie die damit umgehen.

>aber bin ich doof, weil ich beschliesse, dass das Meiste für mich nicht gilt?

Nö, denn damit zeigst Du doch das Du einen weg gefunden hast mit den Ellenbogen Menschen
umzugehen, damit hast Du, glaub ich, ner ganzen Menge Menschen etwas voraus, und das kann nicht dumm sein.
Wobei..... was ist eigentlich Dummheit ?
Könnte es sein das es echt dumm ist, wenn man sich mit den Gedanken seiner Mitmenschen nicht ernsthaft befasst, weil man die chance verpasst was zu lernen ? :)

>Außenseiter zu sein ist eunbequem, zehrt manchaml schwer an den Nerven,

Hat aber auch seine Forteile :)
( Ist der Ruf erst einmal ruiniert........ lebts sich völlig ungeniert :) )

cio.....
Georg
 
Da fällt mir nur wieder eine schöne Weisheit aus einen Onkelz-Lied ein: "... denn wer keine Sympathie hat, kann die sie auch nicht verliern."
 
Witzich, anscheinend denkt jeder in diesen Thread von sich, ein Außenseiter und Individualist zu sein (und so mancher dazu noch ein Intellektueller ;-))! Nun gut, warum nicht!

Was haltet ihr von dieser These:
Jeder ist ein Individualist alleine schon aufgrund der Tatsache, dass sein Geist und seine Gedanken für niemanden direkt zugänglich sind; lediglich der (geringe) Teil, der durch die Kommunikation mit anderen nach außen getragen wird, lässt evtl. auf Anpassung oder Außenseitertum schließen! In diesem Sinne sind wir jeder für sich Außenseiter, die zu ihrer jeweiligen, individuellen Gedankenwelt gehören!

Und zum Thema Gesellschaft, Politik, Normen und Werte usw. kann ich nur sagen, dass es sich doch eigentlich in dieser Welt gar nicht so schlecht leben lässt, wennn man auch das positive, dass selbige zu bieten hat wahrnimmt und zu schätzen weiß. Die "Gesellschaft" als solches ist unumgänglich, auch der Beschluß, sich von ihr zu distanzieren, bedeutet, diese zu gestalten, denn auch die Verweigerung eines Indviduums, ges. Normen einzuhalten, Werte zu übernehmen oder ähnliches zieht Konsequenzen nach sich, die sich auf die Ges. auswirken.

Ähnlich ist es auch mit Subkulturen, die "Aussteiger" zusammenführen (z.B. Grufties). Zeigt mir mal einen richtigen Gruftie, der nicht auf dass System und die Gesellschaft schimpft! Ich kenne mal keinen! Trotzdem gehen die meisten mit dem sozialen System als ganzes nicht anders um als andere Menschen auch, d.h. sie jobben, kaufen ein, gehen in Clubs und auf Konzerte, fahren Autos.... kurz, sie sind ein Teil des Systems, dass sie so verabscheuen! Diese Argumentation kann man 'türlich auch auf andrere Subkulturen transferieren, aber in der schwarzen Szene kenne ich mich halt am besten aus.
 
Meiner Meinung nach fühlt man sich als intellektueller in unserer Gesellschaft schneller als Außenseiter, wenn man den hochprozentigen anteil der mitläufer erkennt.

Diese Schuljahr bin ich in einer Freistunde vor dem umkleideraum vom jungensport gesessen und hab die leute "analysiert", die umgezogen aus der kabine gekommen sind.
Davon waren 80% (16 von 20, ich hab mitgezählt) in Skaterklamotten, die hose weit unten, ne coole kette mit schlüssel etc. dran.
Da ist ein beispiel, dass sich die jungen leute doch an irgendwas orientieren wollen, und sei es nur der klassenliebling, der auch in skaterklamotten rumläuft.
Frei dem Motto: Ich mach das um dazuzugehören, obwohl ich es eigentlich gar ned will, aber alle machen das ja. So gehöre ich wenigstens zur Clique. Ich denke dabei aber nicht, dass alle 16 wirklich in ihrem inneren den gleichen musik und kleidungsgeschmack haben, aber so gehört man zur gruppe.
Andersdenkende werden ausgegrenzt und individualismus nur danach ausgerichtet, aufzufallen und cool zu sein, etwas darzustellen. Wobei das ja die paradoxe situation hervorruft, dass 10 leute die auffallen wollen, aber gleich ausschauen, ja nicht mehr auffallen.

Ein anderes beispiel:
Auf einer Party kann ich nur mit wirklich wenigen freunden über politische (sei es die Antisemitismus Debatte) oder über philosophische Themen reden, ohne gleich als "krass" und "abgehoben" abgestempelt zu werden.
Diese erzwungene abgrenzung unserer breiten gesellschaft vor dem wirklichen leben und der zwang, sich dem system zu unterwerfen oder als außenseiter zu gelten, führt bei den "intellektuellen" (zu denen ich mich ganz klar dazuzähle) zu einer begräfitung ihrer außenseiterrolle.


Es gibt natürlich wesentlich mehr beispiele für unsere junge Mitläufergesellschaft.

Ich sehe 14-15jährige mädchen mit ultrakurzem minirock, hohen lederstiefel und farbenfroher schminke, ich sehe skater mit markenklamotten bereits in der 5ten klasse, ich sehe die dummen und peinlichen aktionen gleichaltriger.
Dies führt bei mir zu einer abwertung der anderen und zu einer anschauung, dass ich selbst was besseres bin, aber gleichzeitig erkenne, dass bei mir zur vollkommenheit weit mehr fehlt als nur 2 kilo verstand.
Also was tun? mich selbst in meiner rolle bekräftigen, auf dass ich noch mehr ein außenseiter werde, oder aber mich der gesellschaft unterwerfen mit dem blick auf die tatsache, dass ein mensch, der sich weniger denkt, einfach und glücklicher durchs leben retten kann?
Oder ist das alles nur eine depri phase von mir selbst aus angst vor der zukunft?
Abwarten, denn ich einem jahr ist sowieso wieder alles anders.
MFG
 
Um es auf den Punkt zu bringen, ich habe mich schon ausführlich im 3dcenter Forum dazu geäußert. Wie kaputt und heruntergekommen all die Menschen sind, wie sie ihre Augen vor der Wahrheit verschließen.

Ich für meinen Teil bin nur noch ein Schatten meiner selbst, mein Körper ein Werkzeug meines Gehirns, welches schon längst emotional abgestorben von ebend jenen durch die Gegend getragen wird.

Mehr als wie die Augen verschließen und das Leben solange wie möglich zu ertragen bleibt mir nicht, seit Jahren baue ich immer mehr ab. Die Gesellschaft zehrt an meiner Substanz, meine Existenz jederzeit bedroht. Längst habe ich den Blick für das materielle, emotionale und alles andere dieser Welt verloren. Ein Kontostand, so uninteressant wie die Terroistenhatz in Afghanistan. Ein PC, so wertlos wie die Kleidung die ich an mir trage. Nichts ist mehr von Bedeutung für mich, das Uhrwerk zählt die Zeit weiter runter bis zu meinen unerbittlichen Ende. Ein Ende, welches ich mir herbeisehne. Ein Ende, welchen ich mit einem Lächeln entgegentreten werde. Ein Ende, welches mich von dieser Hölle auf Erden, von diesem ewigen Fegefeuer befreit.

Ein Ende, vor dem ich keine Angst habe. Zeit, jenes Myterium welches und erst ergreisen und dann skelettieren läßt. Mein Körper, nur Material für diese Gesellschaft...
 
Ach welche trostlosen Töne vom Kriterium..., Hey was soll denn das hier? Ein kleiner Trip in die Depression?
Das kommt davon, wenn man nur denkt "is doch alles scheiße" und "es geht sowieso alles mal zu Ende"...

Natürlich ist die Welt mies und sterben müssen wir auch mal alle, die Kunst ist es aber was der Zeit die wir haben was zu machen, nicht nur den anderen folgen und untätig dasitzen.

Wer einen Sinn im leben sucht, der soll sich Ziele setzen, wie z.B. die Welt verbessern, was aufbauen, oder seine Umgebung mitgestalten und somit zu einem wichtigem Rädchen im Weltgefüge werden, ohne das alles nicht mehr so gut funktioniert.

Das die Gesellschaft schlecht ist weis jeder, aber keiner tut was dagegen, daß die Welt zerstört wird scheint die Menschen nur am Rande zu tangieren, da sie wie die Schafe nur dazu erzogen werden das zu tun was man ihnen sagt und keinen Mut haben ihren eigenen Weg zu gehen...

Traut euch und verbessert aktiv die Welt, wie auch immer dies geschieht (z.B. sind Kinder eine Möglichkeit die Welt zu verbessern, oder eine Machtposition in der Man gutes wirkt...), das nicht jeder für euch ist und nicht jeden eure Wehwehchen und guten Absichten interessieren ist wohl klar, aber das gehört auch zu einer reifen(!!!) Persönlichkeit, sich um dies nicht zu kümmern...

-Ecotsunami
 
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