HDScratcher
Lieutenant
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Review IDE<->SATA-Konverter aka 2in1 IDE/SATA-Adapter
Vorwort
Hallo zusammen!
Bisher habe ich hier im Forum mal hier mal da versucht zu helfen und manchmal auch erfolgreich.
Hier werde ich mich im Folgenden mal etwas genauer mit einem SATA<->IDE-Adapter auseinandersetzen. Da es von solchen Adaptern diverse Ausführungen gibt, gelten meine Erkenntnisse selbstverständlich nur für meine getestete Variante, einiges lässt sich aber bei der Fehlersuche auch auf andere Modelle übertragen.
Warum mache ich das?
Nun ich habe mich immer wieder gefragt, was diese Dinger leisten und wie gut sie funktionieren.
Bisher habe ich dazu immer wieder gelesen, dass solche Adapter nicht funktionieren oder die Performance extrem schlecht ist.
Brauche ich so einen Adapter?
Nein, ich finde sogar dass es in vielen Fällen bessere Alternativen gibt, Kontroller-Karten oder USB-Lösungen.
Warum habe ich nun solch einen Adapter?
Nun Ausschlag gebend ist dieser Thread Festplatte am IDE-SATA Adapter springt nicht an, bei dem leider nicht mehr klar wurde, warum es nun klappt, nachdem zuerst die Festplatte nicht erkannt wurde.
Die Vermutung dort ist, dass der Adapter mit dem AHCI-Modus nicht klarkommt.
Mich hat es etwas geärgert, dass die Frage nicht beantwortet werden konnte. Das und mein Interesse so ein "Teil" mal selbst in die Finger zu bekommen, haben dann dazu geführt, dass ich mir so einen SATA<->IDE-Adapter bestellt habe und mich etwas ausführlicher damit beschäftigt habe.
Allen die bis hier durchgehalten haben und immer noch Interesse daran haben zu erfahren, was ich mit dem Adapter angestellt habe, wünsche ich weiter viel Spaß beim Lesen.
Der Adapter und sein Zubehör
Kommen wir nun zum Gegenstand dieses Reviews, dem Adapter und seinem Zubehör.
Dieser Adapter wird unter verschiedenen Bezeichnungen von diversen Anbietern verkauft, ich habe folgendes erhalten.
Hier nochmal der Adapter im Detail:
Auf der Vorderseite befindet sich eine LED die bei Aktivität leuchtet.
Auch auf dieser Seite ist die Beschriftung „SATA=>IDE HDD“ zu finden, sie bezieht sich auf den SATA-Anschluss neben dem weißen Anschluss für die Energieversorgung, wie man ihn von Floppy-Laufwerken kennt. Hier wird ein SATA-Kabel angeschlossen, wenn ein IDE-Laufwerk an einem SATA-Kontroller betrieben werden soll.
Auf der Rückseite findet sich eine entsprechende Beschriftung „IDE => SATA HDD“. Für den Betrieb von SATA-Laufwerken an einem IDE-Kontroller muss der außen liegende SATA-Anschluss benutzt werden.
Auf beiden Seiten ist die schlechte Verarbeitung gut zu erkennen, es grenzt fast an ein Wunder, dass der Adapter dennoch funktioniert.
Wo wir gerade bei der Verarbeitungsqualität sind, die Anschlüsse machen mMn. keinen sehr stabilen Eindruck. Passt man beim Abziehen der Stecker nicht auf, kann man schnell die Anschlüsse von der Platine reißen.
Dem Adapter liegt auch noch Zubehör in Form von zwei Kabeln bei.
Ein Adapter für die Energieversorgung und ein 30 cm langes SATA-Kabel.
Perfekt wäre das Zubehör gewesen, wenn eine Anleitung oder zumindest ein kurzes Faltblatt mit einigen Hinweisen dabei gewesen wäre, sowie ein zusätzlicher Strom-Adapter von IDE auf SATA, z.B. so einer:
Damit wäre auch der Betrieb eines SATA-Laufwerks in einem alten Rechner möglich, der weder auf dem Mainboard noch am Netzteil Spuren von SATA aufweist.
Einsatzmöglichkeiten
IDE-Kontroller -> SATA-Laufwerk
Bei dieser Einsatzvariante wird der Adapter direkt in den IDE-Anschluss auf dem Mainboard/IDE-Kontroller gesteckt und das SATA-Kabel auf den äußeren SATA-Anschluss des Adapters.
Da der Adapter direkt in den IDE-Anschluss gesteckt wird und an diesem Adapter nur ein SATA-Laufwerk betrieben werden kann, kann mit dieser Lösung nur noch ein Laufwerk am genutzten IDE-Kanal betrieben werden, statt sonst bis zu 2 (Master und Slave).
Diese Variante habe ich in zwei unterschiedlichen Systemen getestet.
System 1 (Intel IDE-Kontroller des ASUS CUSL2)
Der Kontroller beherrscht die Übertragungs-Modi bis UDMA 5 (UDMA/100), für den Test habe ich die SSD Kingston SSDnow V+ 100 mit 96 GB (Kingston SVP100S296G) verwendet, sie schafft Lesen/Schreiben mit ca. 210/190 MB/s.
Sie wurde über den Adapter problemlos erkannt und als Übertragungsmodus wurde UDMA 5 ausgehandelt.
Nun wollte ich natürlich auch wissen, ob sich der Übertragungsmodus auch in den Übertragungsraten widerspiegelt, also habe einen Benchmark laufen lassen.
Für UDMA 5 mit theoretischen 100 MB/s sind die erreichten Datenraten von fast 80 MB/s völlig OK.
Die ca. 80 MB/s plus Protokoll-Overhead scheinen die 100 MB/s auch auszulasten.
Anschließend wollte ich wissen, ob der Betrieb auch mit optischen Laufwerken funktioniert und habe die SSD gegen einen DVD-Brenner getauscht.
Der DVD-Brenner LG GH22LS30 wurde erkannt und konnte auch fehlerfrei zum Lesen und Schreiben verwendet werden, auch davon Booten war kein Problem.
System 2 (IDE-Port vom Marvell 6121 des ASUS P5QL-EM)
Dieser Kontroller beherrscht die Übertragungs-Modi bis UDMA 6 (UDMA/133), für den Test habe ich wieder die SSD Kingston SSDnow V+ 100 verwendet.
Sie wurde wieder problemlos erkannt, als Übertragungsmodus wurde interessanterweise nur UDMA 5 ausgehandelt.
Im Benchmark gab es daher auch nichts wirklich Neues zu sehen.
Da die SSD nur mit UDMA 5 erkannt wurde, habe ich eine SATA-HDD (Samsung HD103UJ) angeschlossen, diese wurde mit UDMA 6 erkannt.
Im Benchmark blieben die maximalen sequentiellen Datenraten allerdings bei ca. 80 MB/s, ich nehme daher einfach mal an, dass mit dem Adapter beim Betrieb von SATA-Laufwerken nicht mehr als 80-85 MB/s möglich sind.
SATA-Kontroller -> IDE-Laufwerk
Da der Adapter in beide Richtungen funktioniert habe ich natürlich auch getestet, wie es mit dem Betrieb von IDE-Laufwerken an einem SATA-Kontroller aussieht.
Der Adapter wird für diese Betriebsart auf das IDE-Laufwerk gesteckt, das SATA-Kabel wird auf den SATA-Anschluss neben dem Stromstecker gesteckt. Das IDE-Laufwerk muss auf Master oder Cable Select gejumpert werden. Einige Laufwerke kennen auch einen Single-Master bzw. Master only Modus, wenn dann diesen verwenden.
Für die folgenden Tests kam wieder das ASUS P5QL-EM zum Einsatz, der SATA-Kontroller ist ein ICH10 von Intel.
Als Festplatte habe ich eine Western Digital mit 250 GB (WDC WD2500JB-00GVA0) verwendet, die aus einem USB-Gehäuse stammt.
ICH10 (AHCI-Mode)
Im AHCI-Modus ergaben verschiedene Benchmarks wiederholt extrem niedrige Transferraten von ca. 4 MB/s.
Auch der Gegentest mit einer Maxtor D540X-4K mit 80 GB (4K080H4) zeigte das gleiche Ergebnis.
Da die gleichen Ergebnisse mit den Intel-Treibern (iaStorA) und dem Mircosoft-Treiber (msahci) reproduzierbar waren, scheint der Adapter ein Problem mit AHCI zu haben. Leider habe ich z.Z. kein anderes System auf dem ich mir das Verhalten des Adapters im AHCI-Modus ansehen konnte.
Dass es Probleme mit AHCI gibt hatte ich allerdings schon erwartet, allerdings eher in der Form, dass es gar nicht funktioniert.
ICH10 (IDE-Mode)
Nach den schlechten Ergebnissen im AHCI-Modus war ich dann gespannt, ob sich der Durchsatz im IDE-Modus verbessert oder ob er auf dem gleichen Level bleibt. Also im BIOS umgestellt und den Benchmark nochmal gemacht.
Das Ergebnis ist deutlich besser.
Direkt an einem IDE-Kontroller schafft diese Festplatte ca. 60 MB/s, diese Datenrate erreicht sie auch mit dem Adapter an einer SATA-Schnittstelle im IDE-Modus.
Eine schnellere IDE-Festplatte habe ich leider nicht.
Um meine Vermutung doch zu bestätigen (oder zumindest zu stärken), dass die maximale Transferrate auch hier wieder bei ca. 80 MB/s liegt, habe ich kurzer Hand einen anderen Test gestartet.
Ich habe mit h2benchw den „Coretest“ gemacht, um damit auch die Burst Rate (Lesen aus dem Festplatten-Cache) zu messen.
Und tatsächlich liegt dieser Wert bei 81 MB/s.
Da die Festplatte selbst nur max. UDMA 5 (UDMA/100) kann, sind vielleicht noch ein paar mehr MB/s möglich, wenn die angeschlossene Festplatte auch UDMA 6 (UDMA/133) unterstützt.
Jeweils im IDE- also auch AHCI-Modus habe ich ein optisches IDE-DVD-ROM angeschlossen (der DVD-Brenner aus dem Schrank tut’s nicht mehr habe ich dabei festgestellt ).
In beiden Fällen konnten die eingelegten Medien auch gelesen werden, auf weitere Tests habe ich dann allerdings verzichtet.
mögliche Problemlösungen
Wenn es Probleme mit dem Adapter gibt sollten folgende Dinge geprüft werden
1) Steckt der Adapter korrekt im IDE-Port von Mainboard bzw. Laufwerk?
2) Ist der IDE- oder SATA-Anschluss/Kontroller des Mainboards im BIOS und auch Betriebssystem aktiviert? (ggf. ist der SATA-Port mit eSATA kombiniert?)
3) Wird am Adapter für gewünschte Betriebsrichtung der richtige SATA-Anschluss benutzt?
4) Ist das Laufwerk und der Adapter mit Strom versorgt? Funktionieren die Anschlüsse des Netzteils?
5) Ist das SATA-Kabel OK?
6) Bei IDE-Laufwerken, ist das Laufwerk korrekt gejumpert?
7) In welchem Betriebsmodus läuft der SATA-Kontroller?
8 und mehr) was ich vergessen oder nicht bedacht habe
Fazit
Der IDE<->SATA-Adapter funktioniert besser als ich erwartet habe.
Im AHCI-Modus macht er bei mir keine gute Figur, ermöglicht aber zumindest den Betrieb eines SATA-Laufwerks, allerdings sind 4 MB/s auch als Notlösung nicht wirklich zu gebrauchen.
In der Vergangenheit habe ich auch mehrfach gelesen, dass solche Adapter auf anderen Systemen im AHCI-Modus nicht funktionieren. Da der AHCI-Modus besonders durch SSDs immer häufiger zum Einsatz kommt, sollte ein solcher Adapter aus Kompatibilitätsgründen vielleicht nicht die erste Wahl sein, um ein altes IDE-Laufwerk im neuen Rechner zu betreiben.
Schaut man auf die Performance, schafft man mit dem Adapter Geschwindigkeiten von UDMA 5, was mit theoretischen 100 MB/s in der Praxis nach Abzug von Overhead in etwa bei 80 MB/s liegt.
Für die meisten IDE-Laufwerke stellt das keinen oder nur einen geringen Flaschenhals dar.
Bei aktuellen SATA-Festplatten sieht das schon anders aus, selbst Green/Eco-Festplatten schaffen schon Transferraten bis zu 140 MB/s und halten über den Großteil ihrer Kapazität eine Geschwindigkeit von über 80 MB/s. Von SSDs brauchen wir gar nicht erst reden.
Es gibt einige Punkte die für so einen Adapter sprechen, aber auch einige dagegen:
Pro
Kontra
Als Alternativen kommen PCI- oder PCIe-Kontroller für IDE und/oder SATA in Frage. Damit erhält man zusätzliche Anschlüsse und hat insbesondere mit PCIe-Karten eine deutlich höhere Bandbreite zur Verfügung, besonders wenn es um SATA-Festplatten geht.
Die andere Alternative, wenn ein dauerhafter und interner Betrieb nicht nötig oder gewollt ist, sind USB-Gehäuse oder USB-Adapter.
Bei nur gelegentlichem Zugriff fällt die geringe Bandbreite von USB 2.0 nicht ganz so schwer ins Gewicht und man ist froh, wenn man ein altes lautes Laufwerk nur so lange wie nötig an hat.
Ich selbst habe einen USB-Adapter für SATA und IDE, der auch für 2,5“-IDE-Festplatten geeignet ist.
Damit ist man recht flexibel, wenn man PCs oder Notebooks in „Pflege“ bekommt und unkompliziert auf die Daten zugreifen möchte und der Besitzer das Betriebssystem völlig zerlegt hat.
Oder man baut sich damit ein USB-DVD-Laufwerk, um z.B. ein Netbook mit Betriebssystem und Software zu versorgen.
Allen, die es bis hier geschafft haben, vielen Dank fürs Lesen, ich hoffe das dieses Review für Euch interessant war und Ihr vielleicht sogar Spaß beim Lesen hattet.
Für diejenigen, die dies gelesen haben, weil sie vielleicht gerade mit diesem oder einem ähnlichen Adapter kämpfen und über irgendeine Suche her gefunden haben, hoffe ich dass der ein oder andere Tipp letztendlich zum Erfolg oder zumindest Gewissheit führt.
Grüße an die Community
HDScratcher
PS: Hiermit versichere ich, dass während der durchgeführten Tests keine Festplatte oder sonstige Hardware beschädigt oder gar zerstört wurde!
Update:
Ich habe nun meine erste Festplatte, die eine Kapazität von 2 TiB übersteigt und so eine Adressierung des Speicherplatzes mit 48 Bit benötigt. Wichtig ist, dass die Adressierung mit 48 Bit in Hardware und Software erfolgen muss.
Wer nicht (mehr) weiß, warum dass so ist, kann im Spoiler nachlesen, wie die Grenzen der Adressierung bei 28, 32 und 48 Bit zustande kommen.
Die neue Festplatte ist eine ST3000DM001, also eine Seagate mit 3 TiB.
Bevor ich sie zur Speicherung benutzte, wollte ich erst mal wissen, ob meine Hard- und Software problemlos die gesamte Kapazität ansprechen kann, um später nicht durch einen Datenverlust aufgrund falscher Adressierung überrascht zu werden.
Ich habe dann alle Anschluss-Varianten getestet, in denen ich eine Festplatte nutzen könnte, um in Zukunft zu wissen, ob ich zwischen SATA-Kontroller und diversen USB-Adaptern gefahrlos wechseln kann.
Dabei kam mir dann auch die (verrückte) Idee, die 3 TiB auch mal über IDE/PATA anzuschließen.
Verwendet wurde wieder der IDE-Port vom Marvell 6121 des ASUS P5QL-EM.
Beim Booten wird die Kapazität schon mal richtig angezeigt.
Auf dem Rechner läuft seit einiger Zeit ein openSUSE, also mit Linux-Mitteln nachgeschaut, wie die Festplatte sonst angezeigt wird.
Bei dmesg findet sich folgender Abschnitt in der Ausgabe:
3.00 TB/2.72 TiB sieht gut aus. (im Gegensatz zu einen USB-SATA-IDE-Adapter der scheinbar nur mir 32 Bit arbeitet und hier daher nur 748 GiB meldete)
Und auch diverse Partitionierungsprogramme zeigten alles richtig an, z.B. parted
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich Festplatte schon über einen SATA-Anschluss getestet und komplett mit (Test-) Daten gefüllt, hauptsächlich Video-Dateien und ISOs aber auch Fotos und diverse Dokumente, um am Ende die Festplatte bis auf wenige kB voll zu packen.
Alle Dateien konnten mit dem IDE-SATA-Adapter problemlos gelesen werden.
Alle Fotos und Dokumente wurden fehlerfrei angezeigt.
Die ISOs und die darin befindlichen Dateien konnten geöffnet werden, zudem habe ich auch die Prüfsummen der ISOs verglichen.
Die Videos habe ich nicht vollständig geschaut, aber ein Springen in den Videos zeigte keine Auffälligkeiten und die meisten habe ich auch noch binär mit den Originalen verglichen.
Als Ergebnis kann ich sagen, dass der Adapter bei mir auch keine Probleme mit Festplatten größer 2TiB hat und die Adressierung mit 48 Bit beherrscht.
Update 2:
Vor ein paar Tagen wurde mir die Frage gestellt, wie es mit der Unterstützung aussieht für "spezielle Funktionen" bei optischen Laufwerken.
Zuerst habe ich mich gefragt, was damit gemeint sein könnte, bis mir dann LightScribe und Labelflash einfielen.
Da ich DVD-Brenner mit LightScribe-Unterstützung habe, habe ich heute getestet, ob es durch den Adapter Probleme mit der Funktion gibt.
Zum Einsatz kam dabei ein alter Rechner, der noch nicht über SATA verfügt, ein LG GH22LS30 und natürlich wieder der SATA-IDE-Adapter.
Das LS in der Bezeichnung des Brenners steht wohl für LightScribe und SATA.
Die Modelle mit PATA haben ein LP im Namen und die Varianten ohne LightScribe tragen in der Kennung ein NS bzw. NP (N für non LightScribe oder Normal ?).
Als Software habe ich eine Trial Version von Nero 2015 und den Nero Cover Designer verwendet.
Aber auch in zwei anderen LightScribe-fähigen Programmen wurde der Brenner zur Verwendung angeboten (davon habe ich aber keine Screenshots).
Der erste Versuch hat direkt fehlerfrei funktioniert.
Als Nachweis hier ein Screenshot und ein Bild der "beschrifteten" DVD.
Im Screenshot ist anhand der Ansichten im Gerätemanager zu sehen, dass der SATA-Brenner (durch den SATA-IDE-Adapter) auch tatsächlich am IDE-Kontroller hängt.
Edit:
2014-12-08:
- Update zu Festplatten >2TiB
- Fehlerkorrektur bzgl. Anschluss des SATA-Kabels, Danke an Kapuzino für den Hinweis
2015-02-06:
- Update mit Bericht über LightScribe
Vorwort
Hallo zusammen!
Bisher habe ich hier im Forum mal hier mal da versucht zu helfen und manchmal auch erfolgreich.
Hier werde ich mich im Folgenden mal etwas genauer mit einem SATA<->IDE-Adapter auseinandersetzen. Da es von solchen Adaptern diverse Ausführungen gibt, gelten meine Erkenntnisse selbstverständlich nur für meine getestete Variante, einiges lässt sich aber bei der Fehlersuche auch auf andere Modelle übertragen.
Warum mache ich das?
Nun ich habe mich immer wieder gefragt, was diese Dinger leisten und wie gut sie funktionieren.
Bisher habe ich dazu immer wieder gelesen, dass solche Adapter nicht funktionieren oder die Performance extrem schlecht ist.
Brauche ich so einen Adapter?
Nein, ich finde sogar dass es in vielen Fällen bessere Alternativen gibt, Kontroller-Karten oder USB-Lösungen.
Warum habe ich nun solch einen Adapter?
Nun Ausschlag gebend ist dieser Thread Festplatte am IDE-SATA Adapter springt nicht an, bei dem leider nicht mehr klar wurde, warum es nun klappt, nachdem zuerst die Festplatte nicht erkannt wurde.
Die Vermutung dort ist, dass der Adapter mit dem AHCI-Modus nicht klarkommt.
Mich hat es etwas geärgert, dass die Frage nicht beantwortet werden konnte. Das und mein Interesse so ein "Teil" mal selbst in die Finger zu bekommen, haben dann dazu geführt, dass ich mir so einen SATA<->IDE-Adapter bestellt habe und mich etwas ausführlicher damit beschäftigt habe.
Allen die bis hier durchgehalten haben und immer noch Interesse daran haben zu erfahren, was ich mit dem Adapter angestellt habe, wünsche ich weiter viel Spaß beim Lesen.
Der Adapter und sein Zubehör
Kommen wir nun zum Gegenstand dieses Reviews, dem Adapter und seinem Zubehör.
Dieser Adapter wird unter verschiedenen Bezeichnungen von diversen Anbietern verkauft, ich habe folgendes erhalten.
Hier nochmal der Adapter im Detail:
Auf der Vorderseite befindet sich eine LED die bei Aktivität leuchtet.
Auch auf dieser Seite ist die Beschriftung „SATA=>IDE HDD“ zu finden, sie bezieht sich auf den SATA-Anschluss neben dem weißen Anschluss für die Energieversorgung, wie man ihn von Floppy-Laufwerken kennt. Hier wird ein SATA-Kabel angeschlossen, wenn ein IDE-Laufwerk an einem SATA-Kontroller betrieben werden soll.
Auf der Rückseite findet sich eine entsprechende Beschriftung „IDE => SATA HDD“. Für den Betrieb von SATA-Laufwerken an einem IDE-Kontroller muss der außen liegende SATA-Anschluss benutzt werden.
Auf beiden Seiten ist die schlechte Verarbeitung gut zu erkennen, es grenzt fast an ein Wunder, dass der Adapter dennoch funktioniert.
Wo wir gerade bei der Verarbeitungsqualität sind, die Anschlüsse machen mMn. keinen sehr stabilen Eindruck. Passt man beim Abziehen der Stecker nicht auf, kann man schnell die Anschlüsse von der Platine reißen.
Dem Adapter liegt auch noch Zubehör in Form von zwei Kabeln bei.
Ein Adapter für die Energieversorgung und ein 30 cm langes SATA-Kabel.
Perfekt wäre das Zubehör gewesen, wenn eine Anleitung oder zumindest ein kurzes Faltblatt mit einigen Hinweisen dabei gewesen wäre, sowie ein zusätzlicher Strom-Adapter von IDE auf SATA, z.B. so einer:
Damit wäre auch der Betrieb eines SATA-Laufwerks in einem alten Rechner möglich, der weder auf dem Mainboard noch am Netzteil Spuren von SATA aufweist.
Einsatzmöglichkeiten
IDE-Kontroller -> SATA-Laufwerk
Bei dieser Einsatzvariante wird der Adapter direkt in den IDE-Anschluss auf dem Mainboard/IDE-Kontroller gesteckt und das SATA-Kabel auf den äußeren SATA-Anschluss des Adapters.
Da der Adapter direkt in den IDE-Anschluss gesteckt wird und an diesem Adapter nur ein SATA-Laufwerk betrieben werden kann, kann mit dieser Lösung nur noch ein Laufwerk am genutzten IDE-Kanal betrieben werden, statt sonst bis zu 2 (Master und Slave).
Diese Variante habe ich in zwei unterschiedlichen Systemen getestet.
System 1 (Intel IDE-Kontroller des ASUS CUSL2)
Der Kontroller beherrscht die Übertragungs-Modi bis UDMA 5 (UDMA/100), für den Test habe ich die SSD Kingston SSDnow V+ 100 mit 96 GB (Kingston SVP100S296G) verwendet, sie schafft Lesen/Schreiben mit ca. 210/190 MB/s.
Sie wurde über den Adapter problemlos erkannt und als Übertragungsmodus wurde UDMA 5 ausgehandelt.
Nun wollte ich natürlich auch wissen, ob sich der Übertragungsmodus auch in den Übertragungsraten widerspiegelt, also habe einen Benchmark laufen lassen.
Für UDMA 5 mit theoretischen 100 MB/s sind die erreichten Datenraten von fast 80 MB/s völlig OK.
Die ca. 80 MB/s plus Protokoll-Overhead scheinen die 100 MB/s auch auszulasten.
Anschließend wollte ich wissen, ob der Betrieb auch mit optischen Laufwerken funktioniert und habe die SSD gegen einen DVD-Brenner getauscht.
Der DVD-Brenner LG GH22LS30 wurde erkannt und konnte auch fehlerfrei zum Lesen und Schreiben verwendet werden, auch davon Booten war kein Problem.
System 2 (IDE-Port vom Marvell 6121 des ASUS P5QL-EM)
Dieser Kontroller beherrscht die Übertragungs-Modi bis UDMA 6 (UDMA/133), für den Test habe ich wieder die SSD Kingston SSDnow V+ 100 verwendet.
Sie wurde wieder problemlos erkannt, als Übertragungsmodus wurde interessanterweise nur UDMA 5 ausgehandelt.
Im Benchmark gab es daher auch nichts wirklich Neues zu sehen.
Da die SSD nur mit UDMA 5 erkannt wurde, habe ich eine SATA-HDD (Samsung HD103UJ) angeschlossen, diese wurde mit UDMA 6 erkannt.
Im Benchmark blieben die maximalen sequentiellen Datenraten allerdings bei ca. 80 MB/s, ich nehme daher einfach mal an, dass mit dem Adapter beim Betrieb von SATA-Laufwerken nicht mehr als 80-85 MB/s möglich sind.
SATA-Kontroller -> IDE-Laufwerk
Da der Adapter in beide Richtungen funktioniert habe ich natürlich auch getestet, wie es mit dem Betrieb von IDE-Laufwerken an einem SATA-Kontroller aussieht.
Der Adapter wird für diese Betriebsart auf das IDE-Laufwerk gesteckt, das SATA-Kabel wird auf den SATA-Anschluss neben dem Stromstecker gesteckt. Das IDE-Laufwerk muss auf Master oder Cable Select gejumpert werden. Einige Laufwerke kennen auch einen Single-Master bzw. Master only Modus, wenn dann diesen verwenden.
Für die folgenden Tests kam wieder das ASUS P5QL-EM zum Einsatz, der SATA-Kontroller ist ein ICH10 von Intel.
Als Festplatte habe ich eine Western Digital mit 250 GB (WDC WD2500JB-00GVA0) verwendet, die aus einem USB-Gehäuse stammt.
ICH10 (AHCI-Mode)
Im AHCI-Modus ergaben verschiedene Benchmarks wiederholt extrem niedrige Transferraten von ca. 4 MB/s.
Auch der Gegentest mit einer Maxtor D540X-4K mit 80 GB (4K080H4) zeigte das gleiche Ergebnis.
Da die gleichen Ergebnisse mit den Intel-Treibern (iaStorA) und dem Mircosoft-Treiber (msahci) reproduzierbar waren, scheint der Adapter ein Problem mit AHCI zu haben. Leider habe ich z.Z. kein anderes System auf dem ich mir das Verhalten des Adapters im AHCI-Modus ansehen konnte.
Dass es Probleme mit AHCI gibt hatte ich allerdings schon erwartet, allerdings eher in der Form, dass es gar nicht funktioniert.
ICH10 (IDE-Mode)
Nach den schlechten Ergebnissen im AHCI-Modus war ich dann gespannt, ob sich der Durchsatz im IDE-Modus verbessert oder ob er auf dem gleichen Level bleibt. Also im BIOS umgestellt und den Benchmark nochmal gemacht.
Das Ergebnis ist deutlich besser.
Direkt an einem IDE-Kontroller schafft diese Festplatte ca. 60 MB/s, diese Datenrate erreicht sie auch mit dem Adapter an einer SATA-Schnittstelle im IDE-Modus.
Eine schnellere IDE-Festplatte habe ich leider nicht.
Um meine Vermutung doch zu bestätigen (oder zumindest zu stärken), dass die maximale Transferrate auch hier wieder bei ca. 80 MB/s liegt, habe ich kurzer Hand einen anderen Test gestartet.
Ich habe mit h2benchw den „Coretest“ gemacht, um damit auch die Burst Rate (Lesen aus dem Festplatten-Cache) zu messen.
Und tatsächlich liegt dieser Wert bei 81 MB/s.
Da die Festplatte selbst nur max. UDMA 5 (UDMA/100) kann, sind vielleicht noch ein paar mehr MB/s möglich, wenn die angeschlossene Festplatte auch UDMA 6 (UDMA/133) unterstützt.
Jeweils im IDE- also auch AHCI-Modus habe ich ein optisches IDE-DVD-ROM angeschlossen (der DVD-Brenner aus dem Schrank tut’s nicht mehr habe ich dabei festgestellt ).
In beiden Fällen konnten die eingelegten Medien auch gelesen werden, auf weitere Tests habe ich dann allerdings verzichtet.
mögliche Problemlösungen
Wenn es Probleme mit dem Adapter gibt sollten folgende Dinge geprüft werden
1) Steckt der Adapter korrekt im IDE-Port von Mainboard bzw. Laufwerk?
Der IDE-Stecker des Adapters ist in Länge und Breite schmaler als die typischen IDE-Stecker und auch für Pin 20 ist ein Loch im Stecker (siehe Bild), daher kann der Adapter
a) um einen Pin versetzt zur jeder Seite gesteckt werden und/oder
b) um 180° verdreht gesteckt werden.
a) um einen Pin versetzt zur jeder Seite gesteckt werden und/oder
b) um 180° verdreht gesteckt werden.
2) Ist der IDE- oder SATA-Anschluss/Kontroller des Mainboards im BIOS und auch Betriebssystem aktiviert? (ggf. ist der SATA-Port mit eSATA kombiniert?)
3) Wird am Adapter für gewünschte Betriebsrichtung der richtige SATA-Anschluss benutzt?
SATA->IDE-Laufwerk | der mittig liegende SATA-Anschluss |
IDE->SATA-Laufwerk | der außen liegende SATA-Anschluss |
5) Ist das SATA-Kabel OK?
6) Bei IDE-Laufwerken, ist das Laufwerk korrekt gejumpert?
Master (wenn möglich Master only/Single Master) oder zumindest Cable Select
7) In welchem Betriebsmodus läuft der SATA-Kontroller?
Mit dem AHCI-Modus war bei mir nur ein extrem langsamer Betrieb möglich, evtl. verhindert der AHCI-Modus an anderen Boards die Erkennung. IDE-Modus testen oder wenn das Board mehrere SATA-Kontroller hat, auf einen anderen Kontroller ausweichen und damit erneut IDE/AHCI testen.
8 und mehr) was ich vergessen oder nicht bedacht habe
Fazit
Der IDE<->SATA-Adapter funktioniert besser als ich erwartet habe.
Im AHCI-Modus macht er bei mir keine gute Figur, ermöglicht aber zumindest den Betrieb eines SATA-Laufwerks, allerdings sind 4 MB/s auch als Notlösung nicht wirklich zu gebrauchen.
In der Vergangenheit habe ich auch mehrfach gelesen, dass solche Adapter auf anderen Systemen im AHCI-Modus nicht funktionieren. Da der AHCI-Modus besonders durch SSDs immer häufiger zum Einsatz kommt, sollte ein solcher Adapter aus Kompatibilitätsgründen vielleicht nicht die erste Wahl sein, um ein altes IDE-Laufwerk im neuen Rechner zu betreiben.
Schaut man auf die Performance, schafft man mit dem Adapter Geschwindigkeiten von UDMA 5, was mit theoretischen 100 MB/s in der Praxis nach Abzug von Overhead in etwa bei 80 MB/s liegt.
Für die meisten IDE-Laufwerke stellt das keinen oder nur einen geringen Flaschenhals dar.
Bei aktuellen SATA-Festplatten sieht das schon anders aus, selbst Green/Eco-Festplatten schaffen schon Transferraten bis zu 140 MB/s und halten über den Großteil ihrer Kapazität eine Geschwindigkeit von über 80 MB/s. Von SSDs brauchen wir gar nicht erst reden.
Es gibt einige Punkte die für so einen Adapter sprechen, aber auch einige dagegen:
Pro
- günstig (bzgl. Verarbeitung trifft es billig aber auch ganz gut)
- belegt keinen PCI/PCIe-Slot (bei µATX Boards und kleiner interessant)
- benötigt keine Treiber
- funktioniert auch mit optischen Laufwerken
Kontra
- nur eine Festplatte anschließbar (ein IDE-Kanal erlaubt 2 Geräte Master + Slave)
- langsam (bremst moderne Festplatten aus)
- AHCI-Modus macht Probleme
- Platzprobleme hinter IDE-Laufwerken oder bei Mainboards mit seitlich ausgeführtem IDE-Stecker
- benötigt extra Stromversorgung
- löst das Problem nicht, das alte IDE-Kontroller mit 28-Bit-Adressierung nur bis 128 GiB/137 GB ansprechen können
Als Alternativen kommen PCI- oder PCIe-Kontroller für IDE und/oder SATA in Frage. Damit erhält man zusätzliche Anschlüsse und hat insbesondere mit PCIe-Karten eine deutlich höhere Bandbreite zur Verfügung, besonders wenn es um SATA-Festplatten geht.
Die andere Alternative, wenn ein dauerhafter und interner Betrieb nicht nötig oder gewollt ist, sind USB-Gehäuse oder USB-Adapter.
Bei nur gelegentlichem Zugriff fällt die geringe Bandbreite von USB 2.0 nicht ganz so schwer ins Gewicht und man ist froh, wenn man ein altes lautes Laufwerk nur so lange wie nötig an hat.
Ich selbst habe einen USB-Adapter für SATA und IDE, der auch für 2,5“-IDE-Festplatten geeignet ist.
Damit ist man recht flexibel, wenn man PCs oder Notebooks in „Pflege“ bekommt und unkompliziert auf die Daten zugreifen möchte und der Besitzer das Betriebssystem völlig zerlegt hat.
Oder man baut sich damit ein USB-DVD-Laufwerk, um z.B. ein Netbook mit Betriebssystem und Software zu versorgen.
Allen, die es bis hier geschafft haben, vielen Dank fürs Lesen, ich hoffe das dieses Review für Euch interessant war und Ihr vielleicht sogar Spaß beim Lesen hattet.
Für diejenigen, die dies gelesen haben, weil sie vielleicht gerade mit diesem oder einem ähnlichen Adapter kämpfen und über irgendeine Suche her gefunden haben, hoffe ich dass der ein oder andere Tipp letztendlich zum Erfolg oder zumindest Gewissheit führt.
Grüße an die Community
HDScratcher
PS: Hiermit versichere ich, dass während der durchgeführten Tests keine Festplatte oder sonstige Hardware beschädigt oder gar zerstört wurde!
Update:
Ich habe nun meine erste Festplatte, die eine Kapazität von 2 TiB übersteigt und so eine Adressierung des Speicherplatzes mit 48 Bit benötigt. Wichtig ist, dass die Adressierung mit 48 Bit in Hardware und Software erfolgen muss.
Wer nicht (mehr) weiß, warum dass so ist, kann im Spoiler nachlesen, wie die Grenzen der Adressierung bei 28, 32 und 48 Bit zustande kommen.
Der maximal adressierbare Sektor ergibt sich durch:
2 hoch "Anzahl der Adressbits"
Multipliziert man dies mit "Byte/Sektor" erhält man die maximal adressierbare Kapazität in Bytes.
Alle (bis heute mir bekannten) Festplatten melden sich nach außen mit 512 Byte/Sektor
Für typischen Grenzen rechnen wie das mal durch:
28 Bit:
228 Bit = 268.435.456 Sektoren
268.435.456 Sektoren * 512 Byte/Sektor = 137.438.953.472 Byte
Mit etwas Umrechnungsmagie ergibt sich:
137.438.953.472 Byte / 10243 = 128 GiB
32 Bit:
232 Bit = 4.294.967.296 Sektoren
4.294.967.296 Sektoren * 512 Byte/Sektor = 2.199.023.255.552 Byte
2.199.023.255.552 Byte / 10244 = 2 TiB
48 Bit:
248 Bit = 281.474.976.710.656 Sektoren
281.474.976.710.656 Sektoren * 512 Byte/Sektor = 144.115.188.075.856.000 Byte
144.115.188.075.856.000 Byte / 10245 = 128 PiB
2 hoch "Anzahl der Adressbits"
Multipliziert man dies mit "Byte/Sektor" erhält man die maximal adressierbare Kapazität in Bytes.
Alle (bis heute mir bekannten) Festplatten melden sich nach außen mit 512 Byte/Sektor
Für typischen Grenzen rechnen wie das mal durch:
28 Bit:
228 Bit = 268.435.456 Sektoren
268.435.456 Sektoren * 512 Byte/Sektor = 137.438.953.472 Byte
Mit etwas Umrechnungsmagie ergibt sich:
137.438.953.472 Byte / 10243 = 128 GiB
32 Bit:
232 Bit = 4.294.967.296 Sektoren
4.294.967.296 Sektoren * 512 Byte/Sektor = 2.199.023.255.552 Byte
2.199.023.255.552 Byte / 10244 = 2 TiB
48 Bit:
248 Bit = 281.474.976.710.656 Sektoren
281.474.976.710.656 Sektoren * 512 Byte/Sektor = 144.115.188.075.856.000 Byte
144.115.188.075.856.000 Byte / 10245 = 128 PiB
Die neue Festplatte ist eine ST3000DM001, also eine Seagate mit 3 TiB.
Bevor ich sie zur Speicherung benutzte, wollte ich erst mal wissen, ob meine Hard- und Software problemlos die gesamte Kapazität ansprechen kann, um später nicht durch einen Datenverlust aufgrund falscher Adressierung überrascht zu werden.
Ich habe dann alle Anschluss-Varianten getestet, in denen ich eine Festplatte nutzen könnte, um in Zukunft zu wissen, ob ich zwischen SATA-Kontroller und diversen USB-Adaptern gefahrlos wechseln kann.
Dabei kam mir dann auch die (verrückte) Idee, die 3 TiB auch mal über IDE/PATA anzuschließen.
Verwendet wurde wieder der IDE-Port vom Marvell 6121 des ASUS P5QL-EM.
Beim Booten wird die Kapazität schon mal richtig angezeigt.
Auf dem Rechner läuft seit einiger Zeit ein openSUSE, also mit Linux-Mitteln nachgeschaut, wie die Festplatte sonst angezeigt wird.
Bei dmesg findet sich folgender Abschnitt in der Ausgabe:
3.00 TB/2.72 TiB sieht gut aus. (im Gegensatz zu einen USB-SATA-IDE-Adapter der scheinbar nur mir 32 Bit arbeitet und hier daher nur 748 GiB meldete)
Und auch diverse Partitionierungsprogramme zeigten alles richtig an, z.B. parted
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich Festplatte schon über einen SATA-Anschluss getestet und komplett mit (Test-) Daten gefüllt, hauptsächlich Video-Dateien und ISOs aber auch Fotos und diverse Dokumente, um am Ende die Festplatte bis auf wenige kB voll zu packen.
Alle Dateien konnten mit dem IDE-SATA-Adapter problemlos gelesen werden.
Alle Fotos und Dokumente wurden fehlerfrei angezeigt.
Die ISOs und die darin befindlichen Dateien konnten geöffnet werden, zudem habe ich auch die Prüfsummen der ISOs verglichen.
Die Videos habe ich nicht vollständig geschaut, aber ein Springen in den Videos zeigte keine Auffälligkeiten und die meisten habe ich auch noch binär mit den Originalen verglichen.
Als Ergebnis kann ich sagen, dass der Adapter bei mir auch keine Probleme mit Festplatten größer 2TiB hat und die Adressierung mit 48 Bit beherrscht.
Update 2:
Vor ein paar Tagen wurde mir die Frage gestellt, wie es mit der Unterstützung aussieht für "spezielle Funktionen" bei optischen Laufwerken.
Zuerst habe ich mich gefragt, was damit gemeint sein könnte, bis mir dann LightScribe und Labelflash einfielen.
Da ich DVD-Brenner mit LightScribe-Unterstützung habe, habe ich heute getestet, ob es durch den Adapter Probleme mit der Funktion gibt.
Zum Einsatz kam dabei ein alter Rechner, der noch nicht über SATA verfügt, ein LG GH22LS30 und natürlich wieder der SATA-IDE-Adapter.
Das LS in der Bezeichnung des Brenners steht wohl für LightScribe und SATA.
Die Modelle mit PATA haben ein LP im Namen und die Varianten ohne LightScribe tragen in der Kennung ein NS bzw. NP (N für non LightScribe oder Normal ?).
Als Software habe ich eine Trial Version von Nero 2015 und den Nero Cover Designer verwendet.
Aber auch in zwei anderen LightScribe-fähigen Programmen wurde der Brenner zur Verwendung angeboten (davon habe ich aber keine Screenshots).
Der erste Versuch hat direkt fehlerfrei funktioniert.
Als Nachweis hier ein Screenshot und ein Bild der "beschrifteten" DVD.
Im Screenshot ist anhand der Ansichten im Gerätemanager zu sehen, dass der SATA-Brenner (durch den SATA-IDE-Adapter) auch tatsächlich am IDE-Kontroller hängt.
Edit:
2014-12-08:
- Update zu Festplatten >2TiB
- Fehlerkorrektur bzgl. Anschluss des SATA-Kabels, Danke an Kapuzino für den Hinweis
2015-02-06:
- Update mit Bericht über LightScribe
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