Gauder schrieb:
Es macht aber auch nen Unterschied, ob sich einige nen Film ausleihen und für sich kopieren, oder ihn bei Filesharing XY anbieten, wo er sich schleunigst verbreitet und auf tausenden Festplatten landet.
Warum macht das einen so wichtigen Unterschied? Jeder der etwas aus einer Tauschbörse herunterläd läd es nur für sich selbst, was der einzelne hochläd landet auch nicht auf tausend anderen Festplatten, rechne doch bite erstmal aus wie lange es dauern würde ein Musik-Album tausendmal hochzuladen. Dazu kommt dann eben, dass das Musikalbum in deinem Upload-Ordner nur verfügbar ist, wenn dein Upload nicht gerade mit anderen Dateien ausgelastet ist. Viel richtiger ist: Die eine Datei die du von tausenden heruntergeladen hast landet nur dann auf tausend weiteren Clients, wenn noch tausend andere die gleiche Datei hochladen.
Wer in die Videothek geht, einen Film ausleiht und diesen zehn mal für die bekanntschaft kopiert trägt ganz sicher nicht weniger zur Weiterverbreitung bei, aber weil in einem Filesharingnetzwerk erstmal tausende aktiv sein müssen damit überhaupt etwas läuft kann man das natürlich für die Werbung gegen Filesharing gut misbrauchen...
In meiner frühen Jugend habe ich ausschließlich Musik raubkopiert, ohne Internet, wenn ich mal an die 200-300 C64-Spiele denke die ich als Kind in meinem Diskettenordner hatte und die auch jeder meiner Kumpels hatte, von denen aber auch niemand nachvollziehen konnte woher diese Crack-Versionen eigentlich kamen, man hatte sie ja immer nur von irgendnem Kumpel kopiert und Internet hatte eigentlich keiner Frage ich mich echt wo der Schaden im vergleich zu damals schlimmer geworden sein soll. Ich nutze keine Crackware mehr seit ich 1998 zum ersten mal ins Internet konnte, da wäre es mal interessant zu wissen wie viele es von meiner Sorte gibt, wenns viele sind verstehe ich nicht wo das Problem sein soll.
Seit es eine Audio-Kassette gibt gibt es diesen "Umsatzausfall" und bisher konnte mir niemand vernünftig begründen, warum das Internet und Filesharing das nun so sehr verschlimmert haben sollen. Das Netz ist durchsichtiger geworden - das ist aber auch eher zum Vorteil der Industri, da man so besser eingreiffen kann, bei der Kumpel-u-Kumpel-Kopiererei aus früheren Jahren war die Aufklährung solcher Vergehen nahezu aussichtslos, ein "Client" kannte ja maximal 20 weitere "Clients" und ob man diese auch in Erfahrung bringen konnte, wenn man durch Zufall einen Client aufgedeckt hatte war ja auch mehr als unwarscheinlich, im Filesharing-Netzwerk kann man sich hingegen einfach als Client anbieten und bekommt mit etwas Geduld weit mehr Clients zu Gesicht.
Der Unterschied zu früher ist also nicht es wäre für die Industrie shclimmer geworden, sondern es ist heute in Ansätzen möglich dagegen vorzugehen, es ist, dank Filesharing, nicht mehr so aussichtslos wie früher und viele Leute glauben tatschlich, die extreme verbreuitung von Raubkopien wäre erst mit Filesharing möglich geworden, das lässt die Industrie hoffen, das alte Kumpel-Zu-Kumpel-Netzwerk würde sich nicht wieder aufbauen; ich wage zu bezweifeln, dass sie damit richtig liegen würden, aber mein Gott, versuchen können sies ja.
Tiguar schrieb:
@ IRID1UM: Es ist aber auch - neben den Argumenten von Gauder - ein weiterer Unterschied, ob Du Analogkopien per VHS oder CompactCasette ziehst, oder ob dank digitaler Verbreitung die 1000. Kopie genauso gut ist wie das Original.
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Mache hundert Kopien vom Original und du hörst kaum einen Unterschied. Da früher die Chance, dass dich die Richtsbarkeit ereitl gleich null war hatte es jeder gemacht. Heut hat die Richtsbarkeit Chancen gegen Einzeltäter vorzugehen, in den USA ist das schon geschehen und auch wenn das ganze nur dem Abschrecken dient: Es schreckt viele Leute ab! Deswegen bezweifle ich sehr, dass die Gesamtanzahl von Raubkopien größer geworden sein soll.