wern001 schrieb:
In Australien wird aktuell ebenfalls ein Gesetz gegen "Fakenews", mit drastischen Strafen gegen Plattformen die diese verbreiten, vorbereitet. Ich hoffe mehr Länder folgen diesem Beispiel
Auf der anderen Seite "Die Wahrheit muss man verbieten, Lügen kann man beweißen"
Das Problem ist, dass es oft keine Wahrheit gibt. In der Folge bräuchten wir ein Wahrheitsministerium, das die Wahrheit festlegt. Weil wenn hier jedes Amtsgericht unterschiedlich entscheidet und man jahrelang durch die Instanzen klagt für oder gegen Wahrheit, funktioniert gar nichts mehr. Und schon 3x darf kein Privatunternehmen darüber entscheiden, was Wahrheit ist. Fakenews ist alles und nichts. Satire oder Fakenews? Populismus oder Fakenews? Das alles scheitert schon daran, dass jedes Land andere Gesetze hat. Die Meinungsfreiheit in den USA ist eine andere als hier und als in Australien. In den USA ist Holocaustleugnung nicht strafbar, im Einzelfall wird man ggf. aber schadensersatzpflichtig. Das darf man dort leugnen als Meinungsfreiheit obwohl es nicht stimmt, hier ist es verboten und man wird bestraft. In Australien hingegen hat man erst vor 4 Jahren angefangen z.B. gegen eine Webseite zu dem Thema vorzugehen, weil es von der Meinungsfreiheit nicht gedeckt sein soll. Selbst in Europa ist das nicht einheitlich geregelt.
Oder einfacher ausgedrückt, mit Merkels Worten aus 2016: Postfaktisches Zeitalter.
Die Wahrheit ist auch nur eine Meinung von vielen bedeutet das übersetzt.
Lösung? Habe ich keine. Aber die Informationsflut bräuchte Gatekeeper wie früher die Zeitungen oder Tagesschau, die vorfiltern was wichtig ist. Sieht man ja heute, da passiert ein mehrfacher Messermord und alle Medien sind in der Bubble und berichten über jeden mit Taschenmesser in der Hand,… Natürlich ist es die Wahrheit, dass Körperverletzungen und mehr mit Messern täglich vorkommen. Aber sind es nicht auch Fakenews, dass wir genau erst jetzt damit ein Problem haben, weil das bisher auch schon immer passiert ist und nur kaum berichtet wurde außer in Lokalblatt XY und es jetzt mit der Migrationsdebatte vermischt wird?
Beispiel: Es ist wahr, dass in Berlins Gefängnissen überdurchschnittlich viele junge türkischstämmige Mitbürger sitzen. Ist es auch wahr, dass junge Türken krimineller sind? Absolut gesehen, ja, sieht man an den Zahlen in den Gefängnissen, viel mehr Türken inhaftiert verglichen mit dem Anteil in der Gesellschaft. Liegt es an der Herkunft? Nein, nicht direkt. Es liegt am sozialen Stand, denn leider hat eine gute Integration der Türken nicht stattgefunden und in sozial schwachen Schichten steigt die Kriminalität bei jungen Männern generell. Vergleicht man deutsche junge Männer in dieser sozialen Schicht, sind die sogar gewalttätiger und krimineller, nur gibt es davon kaum welche in dieser sozialen Schicht. Vielleicht merkt man daran, dass viele Aussagen keine Fakenews sind weil sie stimmen, aber trotzdem falsch sind. Türken sind nicht krimineller, im Gegenteil. Aber Türken wurden schlecht integriert und schlecht integrierte Menschen neigen zur Kriminalität.
Ist man Rechtspopulist würde man einfach sagen, die Türken wollen sich nicht integrieren und Islamisierung des Abendlandes und Kinder bekommen sie auch noch viel mehr als die Biodeutschen, etc… Das stimmt alles. Und es ist auch alles falsch.