Dr. MaRV schrieb:
[...]wenn ich mir diesen grau-blauen Kunststoffklumpen ansehe, das Trackpad kaum größer als eine Briefmarke.
Es hat einen guten Grund ein Trackpad so klein und nach unten abgesenkt zu konstruieren, den man sofort bemerkt wenn man einmal als 10-Finger-Blind-Tastaturschreiber auf einem Gerät mit den in Mode gekommenen Riesen-Touchpads schreibt: Mann kommt beim Tippen nämlich selbst bei größter Vorsicht immer mal wieder auf derart große Touchpads und produziert so lästige Fehleingaben -- von ungewollten Fokuswechseln in andere Fenster in denen man gerade gar nichts eintippen wollte über das Auslösen irgendwelcher anderer Funktionen in der Oberfläche bis hin zum Ausführen irgendwelcher Gesten, die wer weiß was im System umstellen.
So etwas kann ich nicht brauchen, daher stelle ich große Trackpads immer erst ab bevor ich mit einem solchen Gerät arbeite. An den meisten meiner Geräte habe ich daher überhaupt kein Trackpad, sondern nur einen Trackpoint als Mausersatz.
Dr. MaRV schrieb:
Ich wäre gespannt, ob die jemals so einen 4 cm dicken und über 3 Kg schweren Klopper besessen haben, oder bereit wären sowas heute noch zu akzeptieren?
Als transportables Gaming-Gerät akzeptieren das heute durchaus viele Leute.
Ich habe auch normale Notebooks, die um die 4cm an der dicksten Stelle haben und um die 3 kg wiegen und benutze die jeden Tag. Unter anderem um meine E-Mails, wo immer ich gerade im Haus bin, zu entschlüsseln, zu lesen, zu beantworten und wieder zu verschlüsseln, um sie dann verschlüsselt per MicroDrive auf einen Rechner mit Internetzugang zu kopieren und von dort zu verschicken. Wenn ich meine E-Mails unterwegs brauche, packe ich das Gerät zusätzlch zu meinem ,,Immer dabei``-Tablet-Convertible in meine Notebooktasche und nehme es so auch außer Haus mit. So schwach, dass ich keinen 4,5kg schwerer Rucksack mit zwei Notebooks tragen könnte bin ich nun wirklich nicht. Ich trage bei einer Bergtour mit Zelt teilweise Rucksäcke mit mehr als 25kg auf dem Rücken und das mehrere Tage teilweise 8 Stunden pro Tag auf unebenen Wegen oder gar Klettersteigen. 4-5 kg auf dem Rücken bemerke ich gar nicht. Da habe ich selbst beim alpinen Sportklettern an senkrechten bis überhängenden Felswänden oft schwereres Material am Mann. Ich spare die 5kg lieber am eigenen Bauch als an der Ausrüstung. ;-)
Dr. MaRV schrieb:
Ist dann der Akku kleiner und die Laufzeit unter 7 Stunden wird ebenfalls genörgelt.
Das laut Werbung ,,bis zu 10 Stunden`` laufende Surface eines Kollegen hat erst kürzlich -- mit zuvor am Flughafen komplett aufgeladenem Akku -- bei einem 12-Stunden-Flug beim Videoschneiden und Videorendern im Hintergrund nach nur wenig mehr als 2 Stunden Laufzeit im Flieger schlappgemacht. Nichts ging mehr dank fest eingebautem Akku, während ich mit meinem über 10 Jahre alten Tablet-Convertible und einem zusätzlichen -- dank Zweitakku im Ständer des Geräts ohne das Unterbrechen des Renderns beim Hauptakkuwechsel einfach weiterlaufenden Gerät -- mit einem Wechsel-Hautpakku die kompletten 12 Stunden des Fluges lang Videos geschnitten und die fertigen im Hintergrund mit Volllast auf allen Kernen gerendert habe. Die letzten Stunden war sogar das Smartphone des Kollegen leer und er musste daher Zeitunglesen und hat mir beim Viedoschnitt zugesehen. Sorry, aber mobile Arbeitsgeräte und fest eingebaute Akkus schließen sich aus. Geräte mit fest eingebautem Akku sind nicht wirklich mobil, sondern bestenfalls wenige Stunden ,,portabel``, bevor man mit ihnen wieder über eine Stunde zum Aufladen an einer Steckdose höchst immobil festsitzt.
Das Notebook mit fest eingebautem Akku, dass unter Last beim Arbeiten mit dem Gerät auch nur 7 Stunden durchhält habe ich unter den heutigen Geräte noch nicht gefunden und selbst wenn es so eines gäbe, dann wären mir 7 Stunden zu wenig, da ich oft länger -- auf Bergwanderungen sogar tagelang -- an keiner Steckdose vorbeikomme und erst recht nicht eine Stunde lang an einer Steckdose herumsitzen möchte um das Gerät aufzuladen. Wenn so ein Gerät bei einer Bergwanderung keinen Saft mehr hat, bekomme ich das aktuelle Wettersatellitenbild nicht mehr vom Satelliten geladen und sterbe demzufolge möglicherweise bei einem plötzlichen Wetterumschwung. Da kann ich kein transportables Yuppie-Spielzeug gebrauchen, sondern brauche ein Mobilgerät mit per Solarlader aufladbarem Zweitakku zum Tauschen falls der andere Akku gerade leer oder zu kalt ist um richtig zu funktionieren. Ein heutiges Lifestyle-Spielzeug mit fest eingebautem Akku könnte mich da mein Leben kosten.
Dr. MaRV schrieb:
Gut erkennen kann man in dem Rückblick auch die (Weiter-)Entwicklung der Digitalkameras, die Fotos sind verrauscht ohne Ende, das ist heute anders.
Ja, nur machten die früheren Kameras mangels leistungsfähiger Prozessoren zur Echtzeit-Entrauschung und danach nötiger -Nachschärfung noch wirkliche Photos von einer realen Szene -- also Abbilder die so authentisch wie eben möglich die abgelichtete Szene wiedergaben. Bei heutigen Kameras kann man 3000+ Euro ausgeben und erhält selbst die RAWs mit Entrauschungs- und Nachschärfungsartefakten der kamerainternen Bildbearbeitung geschwängert.
Ich habe eine über 10.000 Euro teure und leider sehr unhandliche Hasselblad H4D-40 kaufen müssen, um keine solchen Artefakte mehr im Bild zu haben. Die photographiert trotz weit größerem Sensor als die von mir getestete Nikon D800E nun aber auch nur bis ISO 1600 halbwegs rauschfrei. Eben weil sie das Rauschen nicht vorher unter kompletter Überarbeitung und somit Vernichtung der ursprünglichen Sensordaten mit Entrauschungs- und Nachschärfungsdaten ,,zurechtpfuscht`` und mir eben nicht solche Digitalfilter-Artefaktgemälde wie die D800E vorsetzt. Die H4D macht noch Photos. Die D800E erstellt hingegen Computergrafiken. Wenn ich perfekt aussehende Computergrafiken will, kann ich auf eine Kamera ganz verzichten und diese am Computer direkt ganz ohne Artefakte mit Poser, Bryce, PovRay und Co. erstellen.
Wie man sieht, sinkt die Qualität auch bei Digitalkameras und nicht nur bei Notebooks. Nicht alles was neu ist ist besser als das Alte es war. Bei vielen Geräten muss man heute ein paar Tausend Euro drauflegen um dieselbe Qualität wie vor 20 Jahren zu bekommen. Wollte ich heute ein Gerät vom Funktionsumfang meines über 10 Jahre alten Tablet-Convertibles, würden ein paar tausend Euro nicht reichen. Es gibt schlichtweg heute kein vergleichbares Gerät mehr in neu zu kaufen. Von wegen ,,alles wird besser``.