Fighter1993 schrieb:
Das Peile ich auch nicht. Sind doch alles hochqualifizierte, hochbezahlte Leute.
Wer damit nicht gerechnet hat gehöhrt nicht auf den Stuhl wo er gerade sitz.....
Einfach nur unfassbar.
[...]
Ich verstehe zwar die Verwunderung, aber letztlich geht es nicht um fehlendes Verständnis für Sondersituationen seitens des Personals, sondern um den Existenzzweck der Unternehmen, die dann unter solchen "Normalisierungen" "leiden".
Letztlich müssen Aktiengesellschaften eben um jeden Preis den Profit steigern, um das Vermögen ihrer Anteilseigner zu mehren. Zu diesem grundlegenden Zweck existieren sie letztlich und ein Zurückfallen auf das Niveau, das man bereits vor zwei Jahren hatte, ist daher ein Problem, denn es läuft diesem Ziel zuwider.
Was die Konsequenz ist, kann man derzeit anhand verschiedener Beispiele sehen, denn nicht nur die Halbleiterfertigung ist von besagter "Normalisierung" nach der Coronakrise betroffen.
Sony hat beispielsweise den Preis der PS5 angehoben, obwohl das nach zwei Jahren am Markt höchst unüblich ist. Aber einerseits kann man die dadurch ggf. niedrigere Nachfrage nach der Konsole dennoch nicht decken und verliert daher nichts, andererseits gleicht man einen Teil des durch das Ende von Lockdowns und Kontaktbeschränkungen weltweit bedingten Rückgangs der Nachfrage nach Unterhaltungsprodukten wie Videospielen aus. Man mache sich nichts vor, die Inflation und damit verbundene vermeintlich höhere Herstellungskosten sind hier nur vorgeschobene Gründe. Bereits längere Zeit vorher hat man die Preise für Spiele aus ähnlichen Gründen auf 70 $ angehoben. Notwendig im Sinne der Rentabilität war das sicherlich nicht, aber die Marge steigt so eben weiter. Der für PSVR2 angesetzte Preis ist ein weiterer Indikator dieses Trends. Man ist offenbar nicht bereit, seine Unterhaltungselektronik noch zu subventionieren, wie es früher üblich gewesen wäre. Diesmal soll der Kunde die Kosten vom Start weg tragen.
Nvidia hat bereits nach Ende des ersten Kryptobooms vor ein paar Jahren angefangen, die Preise für seine Consumer-Grafikkarten anzuheben, mit Ada hat man hier nach Ende des zweiten Hypes und der Coronakrise ein neues Extrem dieser Maßnahme angesteuert. Auf diese Weise will man den Profit dieser Sparte weiter steigern, obwohl die Nachfrage erneut scharf abgefallen ist und die Preise sich eher normalisieren müssten.
Das sind jetzt nur zwei Beispiele, im Ganzen gesehen ist dieses Phänomen in bestimmten Bereichen aber auch ein weiterer Inflationstreiber (als ob wir davon noch mehr bräuchten
) und damit für den Verbraucher problematisch. Den Unternehmen ist das aber egal, diese müssen um jeden Preis ihr Wachstum sichern. Mit den Leuten, die dort arbeiten, hat das nur indirekt zu tun, die Entscheidungsträger müssen der Unternehmenslogik folgen, der sie verpflichtet sind. Im Einzelnen müssen sie diese Entscheidungen nicht mal gut finden, getroffen werden müssen sie aber dennoch. Hier fallen die Interessen der juristischen Person "Unternehmung" und natürlicher Personen ggf. stark auseinander.