Integration in Deutschland (war: Vereinigte Migrantenpartei gegründet)

AW: Vereinigte Migrantenpartei gegründet

Ich glaube persönlich nicht, dass es einen Zusammenhang mit der Arbeitslosigkeit oder dem Status in einer Gesellschaft gibt, sondern ein normaler Akt der "Angst vor dem Fremden" ist. Einerseits sieht man dies sehr gut, wenn man mal in die 60er 70er und 80er Jahre zurückgeht und schaut, wie es damals war, als wir noch Vollbeschäftigung bzw. eine sehr niedrige Arbeitslosigkeit hatten. Ich fand es damals deutlich schlimmer. Da wurden Ausländer ebenfalls schikaniert, obwohl sie einen Job hatten. Wer kennt nicht die Sprüche über den Ford Transit etc.... Die Türkenwitze gibt es nicht erst seit 10 oder 20 Jahren.

Ein weiteres Beispiel stellt sich mir selbst, hier in der Schweiz. Ich bin aufgrund der Abwerbung Schweizer Firmen vor zwei Jahren als deutscher in den Kanton Aargau gezogen. Trotzdem man nötig gebraucht und gesucht wurde, wurde man dennoch nicht mit offenen Armen empfangen und niemand hilft einem bei der Integration. Obwohl die kulturelle und Sprachliche Ebene die gleiche ist, wenn man mal vom Dialekt und andere feinheiten absieht, ist man hier auch nur der "Ausländer". Man sieht dies klar an den Löhnen und auch an der Behandlung im Betrieb, sowohl auch an der Kasse im Supermarkt oder ähnlichem.

Ich sehe es als natürlichen Effekt an und bin daher auch nicht sauer auf die Schweizer, zumal natürlich nicht alle so abweisend sind. Ich habe hier auch schon Freunde gefunden. Allerdings tut es schon sehr weh, wenn man eine gute Leistung im Betrieb bringt, Produktionstechniken einführt, die mehr als 25% der Produktionzeit einspart und dennoch keinerlei Anerkennung findet, weder in Worten noch in der Entlohnung. Mit Kritik wird dagegen nicht gespart, selbst wenn man im Recht ist. Entschuldigungen nach falschen Anschuldigungen, die nicht selten sind (durch Neid und Missgunst), bleiben aus.

Hier in der Schweiz gibt es ca. 4% Arbeitslosigkeit trotz Wirtschaftskrise. Allerdings sollte man auch berücksichtigen, dass es einen Ausländeranteil von fast 25% in der Bevölkerung gibt, was eben zu dieser Haltung gegenüber Ausländern sicherlich sehr stark beiträgt. Da hier bevorzugt Schweizer eingestellt werden (gesetzlich verankert), auch wenn er die deutlich schlechtere Qualifikation hat, lässt die negative Stimmung gegen Ausländer in der Schweiz nicht abmildern.

Sprüche holt man sich hier täglich ab. selbst meinem Vorgesetzen, einem Türken, ergeht es ebenso, obwohl er in seinem Fach eigentlich schon ein Genie ist und bereits 5 Jahre dort tätig ist. Wenn wir beide kündigen würden, würde der Betrieb sicherlich in die "Steinzeit" zurück fallen, da das gesamte "Know How" der Produktion (Lasertechnik mit Toleranzen von max. 4/100 mm) auf uns beiden verteilt liegt. Dennoch gibt es gerade eine Akzeptanz der Anwesenheit zu ernten. Muss man halt mit leben, man ist halt nur "geduldeter Ausländer". Da es mir finanziell aber sehr gut geht, die Landschaft hier deutlich schöner ist als in NRW kann ich dennoch sehr gut damit umgehen und es trifft mich nicht sehr hart. Ich weiss was ich kann und wer ich bin!

Ich denke es ist wohl überall so in der Welt, selbst wenn der Status stimmt, kaum Arbeitslosigkeit herrscht und man Charakerlich o.k. ist, wird man niemals wie ein Einheimischer behandelt werden, da die im Unterbewusstsein verankerte "Angst vor dem Fremden" einem einen Streich spielt. Ich sehe es als Menschlich an und nutze es persönlich für mich, noch besser zu werden auf allen Ebenen. Ob nun beruflich oder persönlich. Ich kann mich darauf aufbauen und immer weniger Angriffsfläche bieten. Ich denke, dass ich nach 10 Jahren hier schon akzeptiert werde und die gleiche Akzeptanz finde, wie ein Einheimischer, es dauert wohl halt nur seine Zeit.

Da allerdings nicht alle diese Stärke und Ausdauer haben, nicht eine gute Ausbildung besitzen, fallen immer wieder Menschen, die den Status des "Ausländers" abwerfen müssen durch diese starke Vernetzung. Sie werden kriminell, stauen Hass auf, werden gewalttätig, verlieren ihren eigentlich guten Charakter etc.

Es ist wie in der kapitalistischen Wirtschaft, die Starken werden stärker, die Schwachen fallen durchs Netz. Hier überträgt sich die Ellenbogengesellschaft auf das private Leben!

Die Schuldfrage erübrigt sich, beide Seiten haben ihre Defiziete! Ich glaube beide Seiten sollten mit den Vorwürfen wie "Rassist, Nazi" oder "Parasit, Wirtschaftsflüchtling" vorsichtiger werden. Dass es auch immer Kriminelle unter den "Ausländern" gibt ist normal, der Wunsch sie abzuschieben ist sicherlich legitim. Aber man sollte schon vorsichtig sein mit der "Betitelung" jeden Straffällig gewordenen Migranten. Mehr Coolness und Hilfbereitschaft auf beiden seiten wäre hilfreich.

Aber ich denke, ich erwarte wohl zu viel!
 
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@cerasus
Oranienburg wäre denke ich ein gutes Beispiel für ein angehendes Asia-Ghetto. Asiatische Banden in Deutschland gibt es recht wenige, liegt aber einfach an der Nähe zum Ostblock. Drogengeschäfte und mehr, dass lässt sich da niemand so einfach aus der Hand nehmen. Man hört zwar immer wieder von Schutzgeldern in den China- und Thailäden aber ich selber hab keinen großen Kontakt zu dem Teil der Szene, deshalb kann ich dazu nichts beitragen.

In Deutschland hast du nun mal im Verhältnis recht wenig Asiaten, nimmst du dann aber mal andere Migrantengruppen wie Südländer in Nah-Europäischen Ländern kannst du wohl in jeder größeren Stadt Viertel benennen.
 
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Das Vorhandensein von türkischen, russischen oder asiatischen Lebensmittelläden, Videotheken, etc. ist kein Indikator für den Grad der Integration. Weshalb müssen Migranten dieselben Filme schauen oder "Bratwurst" essen?
Da gebe ich dir absolut Recht. Aber derjenige, der die vorangegangene Aussage dazu getätigt versteht offensichtlich nicht, was Integration ist, und unterstreicht damit das was ich bis dato gesagt habe, findest du nicht?

Wieviele Deutsche gehen denn in einen russischen Laden einkaufen? ;)
Das ist wohl die wesentlichere Frage, die man sich stellen sollte. Denn dann sind wir wieder bei meinem Beispiel miot der russischen Musik im Mediamarkt.


Was die 3 Grundausprägungen des Antisemitismsu anbetrifft (ich weiß es gehört nicht mehr hierher, aber rein aus Interesse für mich): Meinst du zufällig die 3 Haupterklärungsversuche(Theorien). Sprich Massen, Klassen und Konfessions Ansatz?

Was die Integration der Ostdeutshen anbetrifft, so fand ich diese Aussage garnicht so komisch. Viele Ostdeutsche fühlen sich bei weitem nicht so "integriert" in Deutschland wie man denkt. Viele fühlen sich durchaus "verarscht" oder bevormudent oder sogar als Bürger 2ter Klasse.
Man muss natürlich trotzdem zugeben, dass wir hier trotzdem von einem ganz anderen Level von "Integration" sprechen.

Das die Türken bei weitem nicht so gut integriert sind wie andere Minderheiten liegt (wie aber schon angedeutet) auch an dem komplett anderen Kulturkreis (also im Gegensatz zu dem unserigen).
Der Punkt ist doch: Viele Russen sind nach Deutschland gekommen, weil sie dachten Deutsch zu sein. Die späteren Einwanderungswellen waren tatsächlich eher wirtschaftlich geprägt.
Wenn es aber sogar die erste Gruppe bis dato nicht völlig geschafft hat sich zu integrieren, was erwartet man dann erst von der zweiten Gruppe oder erst recht von Türken?

Und auch da wieder die Frage, liegt es wirklich nur an den nicht bereiten Ausländern? Meiner Meinung nach eben nicht!

Dein Beispiel aus dem Studium ist auch leider etwas verzerrend. In den höheren Berufen ist bei weitem nicht der soziale/wirtschaftliche Druck wie in den unteren Berufsgruppen.

Ich glaube persönlich nicht, dass es einen Zusammenhang mit der Arbeitslosigkeit oder dem Status in einer Gesellschaft gibt, sondern ein normaler Akt der "Angst vor dem Fremden" ist.
Den gibt es leider doch. Dazu gibt es auch diverse Studien. Aber das was du als Angst vor dem Fremden bezeichnest ist mir Sicherheit auch nicht verkehrt.
 
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Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Warum sollten "die Deutschen" denn in einem russischen Laden in Deutschland einkaufen gehen? Oder warum sollte im Mediamarkt Musik verkauft werden, für die es keinen Markt gibt? Es geht dem Mediamarkt'lern dabei sicherlich nicht um Diskriminierung sondern um Angebot und Nachfrage. Du findest dort ja auch kaum Polka- oder Volksmusik, dafür 286 verschiedene Gangster-Rapper.

Und die Türken sind meiner Erfahrung nach so stark integriert, weil sie genug Möglichkeiten finden unter sich zu bleiben. Integration ist ja keine einseitige Autobahn, wo nur die größere Masse die Kleinere einverleibt sondern es werden immer neue Aspekte und Facetten mit in den Topf geworfen und dann neu umgerührt. Solange sich aber niemand gezwungen fühlt sich zu integrieren, weil man teilweise weder Sprache, Kultur noch Essgewohnheiten an die Örtlichen gegebenheiten anpassen muss - kann auch keine Integrierung in einer relevanten Form stattfinden.
 
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Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Warum sollten "die Deutschen" denn in einem russischen Laden in Deutschland einkaufen gehen? Oder warum sollte im Mediamarkt Musik verkauft werden, für die es keinen Markt gibt

Es geht nicht darum dass russische Musik in dem Laden verkauft wurde oder nicht. Es geht darum, dass 3 russische Mitarbeiter eben diese Musik angemacht hatten.
Was wiederum zu der von mir beschriebenen Reaktion geführt hat.

Warum gehen wir denn auch beim Chiesen essen, und warum gehen wiederum Türken in diesem Laden einkaufen? Deutsche sind da aber nie zu sehen?

In der Regel handelt es sich bei diesen Läden auch eher um Spezialitätengeschäfte. D.h. es besteht nicht die Konkurrenz zwischen Aldi und derartigen Läden.
Alleine aus Interesse könnte man (tue ich zumindest) in solche Läden gehen. Für die meisten Deutschen kommt aber ein Besuch in derartigen Läden nicht einmal ansatzweise in Frage.

Integration ist ja keine einseitige Autobahn
Richtig. In dem Zusammenhang verstehe ich dann aber den ersten Teil von dir nicht.
 
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Helios, ich habe mal einen türkischen Supermarkt und drei unterschiedliche asiatische Lebensmittelläden besucht (ich brauchte was scharfes zum würzen).
Bis auf eine Ausnahme, waren alle Produkte in den Asia-Läden beim Preis zweisprachig ettiketiert, das galt auch für die Werbung und irgendwelche anderen Schilder. Die meisten Kunden waren zwar auch Asiaten, woher auch immer, aber einige Europäer konnte ich auch sehen. Offensichtlich konnte man also beide Kulturen für die Produkte interessieren.
Der türkische Supermarkt - und nur der eine, den mehr habe ich nie besucht - besaß ausschließlich türkische Bezeichnungen, die Preise in Euro.
 
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Also in den Asiashops hier bin ich oft genauso verloren wie die asiatischen Mitarbeiter. Denn ein Chinese kann auch nicht unbedingt was mit der Kochanleitung für japanische/vietnamesische/koreanische Gerichte anfangen. :D
Und auf deutsch steht da auch nur höchstens ein kurzer Satz drauf, was das ist, aber das wars dann.

Was anderes:
Laut BLÖD-Zeitung will der Vorsitzende der türkischen Gemeinde in Deutschland, dass hier auch muslimische Feiertage eingeführt werden. Begründung natürlich, dass sich Deutschland den Zuwanderern anpassen soll.

Tja, andere Länder, andere Sitten. Nur in Deutschland nicht. :rolleyes:
 
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jedenfalls halte ich die deutschen nicht für besonders ausländerfeindlich. ganz im gegenteil, sie sind reiseweltmeister. sie haben halt nur recht hohe ansprüche an die qualität. und leider sind türkisches essen und musik nicht so wirklich berauschend :D

auf der andern seite gibts ne ganze reihe türkischstämmige schriftsteller, regisseure, schauspieler die großen erfolg haben. also da, wo die qualität stimmt, sind die deutschen sofort begeistert.

die abgrenzung erfolgt doch eher von seite der ausländer. für jeden sichtbar das kopftuch, über dessen grundaussage man sich nicht täuschen sollte: die kopftuchträgerin signalisiert der nicht-kopftuchträgerin, dass sie eine hure und schlampe ist. sehr nett eigentlich, oder nicht?

als zweites das seltsame heiratsverhalten: das die fast nie deutsche heiraten, weil sie die anscheind für zu unwürdig, ungläubig, un-was-weiß-ich halten. ich mein, das ist schon ne krasse form der abgrenzung (verachtung), das würde ich mal nicht verharmlosen. und noch was: kann sich jemand vorstellen, die eigene cousine zu heiraten und...? ich mein, sorry, aber das ist einfach nur ekelhaft!
 
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Sehr interessante Ansichten, ich sage als jemand mit Migrationshintergrund das Herr Sarrazin vollkommen Recht hat. Allerdings hat hier die Politik völlig versagt, hätte man damals das gleiche Integrationprogramm für Aussiedler auf türkischstämmige oder arabischstämmige Migranten ausgeweitet, so hätten wir hier nicht so viele Integrationsprobleme. Meinem Vater hat der 1 Jahres Zwangskurs Deutsch vor 22 Jahren nicht geschadet, erst dann durfte er sich Arbeit suchen da auch erst dann seine ganzen Meistertitel etc. ins Deutsche übersetzt wurden und er ist seit 22 Jahren bei ein und dem selben Unternehmen beschäfigt, lediglich der Besitzer hat öfters gewechselt.

Ich habe 4 Jahre lang Ehrenamtlich in einen türkischen Verein gearbeitet und habe Kids von der 5 bis zur 8 Klasse einer Gesamtschule an Computern betreut, 99% Migranten und Problemfälle die zu uns abgeschoben wurden, weil sie niemand in anderen AG's, die in der Schule stattfinden, haben wollte(Türken, Russen,Polen, Araber usw.). Sicherlich der Grossteil von ihnen war auch nicht mehr zu retten, es gab aber auch ein paar wirklich Kluge aber missverstande Schüler darunter. Nur war es jedesmal so, das sie auf gut deutsch gesagt, auf die Fresse bekommen haben, sobald sie auch nur den Hauch von Leitungs und Integrationbereitschaft gezeigt haben, wenn nicht von den Mitschülern, dann von den grossen Brüdern zu Hause. Und das ist kein Witz oder sonstiges ich hab das Live miterlebt.

Der grossteil dieser Menschen will sich nicht integrieren, sie kommen lediglich hier hin weil sie hier fürs nichts tun mehr Geld bekommen als wenn sie daheim arbeiten und sie können hier anders als in ihrer Heimt ihre Religiösen Vorstellungen ausleben. Wenn man dann so Aussagen von fünft Klässern hört, "Türkei war viel besser, da musste ich nur zur Moschee, scheiss Deutschland hier muss ich zur Schule" dann packt man sich an den Kopf und fragt sich wer hat die den hier reingelassen und was geht da zu Hause ab?

Und das ist die Regel und nicht die Ausnahme in diesen Parallelgesellschaften, die erste Frage die mir gestellt wird, wenn Leute dazukommen die mich nicht kennen, ob ich ein echter Deutscher bin, wenn sie dann hören das ich nicht hier geboren wurde ist alles ok. Ansonsten wird man von denen nämlich wie Scheisse behandelt, selbst von den alten, wobei man da als Pole auch kein einfachen Stand hat.(da war doch was geschichtliches hähä)
Es gibt auch Ausnahmen.
Das sind meine persönlichen Erfahrungen mit Türken, Arabern oder Albanern, Russen und Polen und ich bin selber in Polen geboren.

Deutschland braucht Migranten keine Frage, aber wir brauchen keine Bauern, sondern Menschen mit Bildung und dem Willen sich hier ein neues bessere Leben aufzubauen, Menschen die sich in die Gesellschaft integrieren wollen, aber auch eine Gesellschaft die diese Menschen Integrieren will.

Aber schwingen wir mal lieber die Nazikeule, wenn jemand die Wahrheit ausspricht, die Gutmenschen und Kuschelpädagogen hab ja die letzen Jahre eindrucksvoll bewiesen was sie mit dieser Politik ändern können, nämlich gar nichts. Es wird immer schlimmer, unterhaltet euch mal mit ein paar Polizisten.
 
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Turrican101 schrieb:
Laut BLÖD-Zeitung will der Vorsitzende der türkischen Gemeinde in Deutschland, dass hier auch muslimische Feiertage eingeführt werden. Begründung natürlich, dass sich Deutschland den Zuwanderern anpassen soll.
Um das aufzugreifen:
Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Kenan Kolat, sagte, ein muslimischer Feiertag im deutschen Schulkalender wäre ein "Zeichen der Toleranz". "Ich fände es gut, wenn man an einem Tag, etwa dem muslimischen Opferfest zum Ende des Ramadans, allen Kindern frei gibt", sagte er der "Berliner Zeitung" vom Dienstag
Der Vollständigkeit halber muss man aber auch sagen, dass Vertreter anderer Religionen, im Artikel die Protestanten und Juden, in diese Bresche springen. Freie Tage sind super Pluspunkte, was die Religion angeht. Oft wird auch schon argumentiert, dass unsere christlichen Werte uns den arbeitsfreien Sonntag beschert haben.

Wie auch immer. Ich steh voll hinter der Trennung von Kirche und Staat. Konsequent wäre es daher, die Art unserer Feiertage (besser gesagt: Ruhetag) neu zu gestalten, wenn sich der Anteil von Atheisten, Christen und Muslimen in den nächsten Jahren weiter verschiebt.

Da Sarrazin jetzt abgekanzelt wurde, Merkel und Westerwelle ganz andere Dinge klären wollen, ist das Thema Integration auch erstmal vom Tisch. Der Mann hat sich wegen den Koalitionsverhandlungen einen denkbar schlechten Augenblick ausgesucht, um so eine öffentliche Diskussion anzufachen; das Sommerloch wäre ein besserer Moment gewesen.
 
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jedenfalls halte ich die deutschen nicht für besonders ausländerfeindlich. ganz im gegenteil, sie sind reiseweltmeister. sie haben halt nur recht hohe ansprüche an die qualität. und leider sind türkisches essen und musik nicht so wirklich berauschend

Hammeraussage. An Überheblichkeit kaum mehr zu überbieten. Und wenn das der Grundtenor vieler reisefreudigen Deutscher ist, wundert mich wirklich nicht mehr wie der Ruf der Arroganz und Ignoranz zustande kommt.
Wir erheben die Geschmacks- Gewohnheits- Prägungs- und Kulturfrage zum Qualitätsmerkmal.
Anders als gewohnt gleich Minderwertig.

Wenn das jetzt ein Thread für verallgemeinernde Pauschalisierung der eigenen Vorurteile wird, dann fährt er ganz schnell gegen die Wand.
Die Nazikeule schwingen vorauseilend die Kritiker dieser. Ohne Grund und Argumente.
 
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wieso?! türkisches essen ist nicht so der hit. andere küchen sind welten besser.
türkische musik ist körperverletzung. und qualitativ eher simpel. vergleich das doch mal mit anderer mukke

worauf ich hinauswollte ist, das ich eher das gefühl hab, das die deutschen etwas enttäuscht sind. es gab ne erwartungshaltung, das mit dem zuzug ein bissle karibisches feeling nach deutschland kommt, und dann stellt sich heraus, es waren nur kopftücher.
 
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@ brigitta
wenn ich die aussagen ersten seiten mit den aussagen der letzten hier gegenüberstelle, kann man glaub ich wirklich bedenkenlos schließen. .. das is zum teil echt... da fehlen einem die worte :rolleyes:
 
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Gestern hab ich einen Bericht geschaut, glaub es war Spiegel TV. Da gab es an einer Berliner Schule ein Projekt mit dem Problemschülern mit Migrationshintergrund bei der Ausbildungssuche geholfen werden sollte. Von 20 Leuten sind überhaupt erstmal nur 3 übrig geblieben. Die anderen haben oft geschwänzt oder sind garnicht erst gekommen.

Lehrer: Du hattest schon mal eine Ausbildung angefangen, in welchem Betrieb?

Schüler: Auto.

Lehrer: Wie Auto? Auto ist kein Betrieb. In einer Bäckerei, oder in einem Kaufhaus?

Schüler: Mechaniker.

Lehrer: Du meinst eine Kfz-Werkstatt?

Schüler: Aaaachso, ja...

Die Typen die da saßen waren einfach blöd wie ein Brett. WTF haben die eigentlich die letzten 20 Jahre ihres Lebens gemacht??? Dazu noch der Eindruck dass man kein Bock auf nix hätte und nur da sitzt weil man muss. Die Eltern sind auch in der Pflicht ihren Kindern mal was beizubringen, ansonsten muss man sich nicht wundern wenn sie sich ne Putzstelle suchen müssen. Aber ich denke nicht mal das würden diese drei auf die Reihe kriegen.

Ich habe das Gefühl viele kommen nach D wegen der Sozialhilfe, weil diese Typen in der Sendung machen auf mich nicht den Eindruck dass sie wegen der Bildung und der Arbeit eingewandert sind. Da muss ich dem Sarrazin einfach mal Recht geben. Ich schätze das sind aber auch nur die extremsten Fälle, da müsste man halt wissen wie viele das sind.
 
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@s.0.s

Du kannst doch nicht die gesamte Migrationsproblematik auf die Qualität der Schwächsten Glieder einer Gruppe aufbauen oder beurteilen!

Dann könnte ich ja jetzt behaupten Deutschlands Schulen können geschlossen werden, weil die deutschen dort nichts lernen, ich habe da mal ein paar dumme deutschen gesehen.....

Wie dumm kann ein Mensch sein?
dumme HaupTschüLeriin
Umfrage - Best of

Deine Aussage hat die gleiche Qualität, wie die in den youtube - Kurzfilmen!


@walter09

Was hat der Geschmack (Essen, Kleider, Musik etc.) denn mit Migration zu tun?

worauf ich hinauswollte ist, das ich eher das gefühl hab, das die deutschen etwas enttäuscht sind. es gab ne erwartungshaltung, das mit dem zuzug ein bissle karibisches feeling nach deutschland kommt, und dann stellt sich heraus, es waren nur kopftücher.

Das ist die Hammeraussage schlechthin!
Das schlägt dem Fass den Boden aus!
Da sollte man den Thread jetzt wirklich endlich schliessen!
Zumal zum Thema "Vereinigte Migrantenpartei gegründet" ohnehin niemand etwas schreibt.

Frage: Was hat die Türkei oder die Türken mit karibisches feeling oder der Karibik selbst zu tun? :freak:
 
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Frage: Was hat die Türkei oder die Türken mit karibisches feeling oder der Karibik selbst zu tun?
ja eben, leider nix! wäre es so, dann gäbe es doch die ganze problemtik nicht!! das isses doch!



ich bleibe bei der aussage, das die deutschen im schnitt durchaus interessiert sind an fremden kulturen! siehe die begeisterung für den buddhismus, siehe spendenbereitschaft bei katastrophen im ausland, siehe buchmesse (diesmal themenschwerpunkt china), selbst der islam wird von den kirchen-organisationen wohlwollend aufgenommen. (das es in der arbeitswelt schwieriger ist, ist logisch. aber da unterscheiden sich die bundesländer ja doch deutlich, in süddeutschladn klappt das alles ja anscheind viel besser)

die fremdenfeindlichkeit die hier von einigen den deutschen unterstellt wird, halte ich für eine unterstellung. das ding ist: was kommt zurück? und da hab ich weiter oben ein paar sachen aufgeschrieben, von denen jeder hier weiß, das sie zutreffen. (und die hier auch empört ignoriert werden)

ich kann nur empfehlen, mal ein buch von necla kelek zu lesen. da wird mal aus dem inneren der türkischen kultur berichtet. wir sehen von außen ja nur die oberfläche. jedenfalls kommt die bei kelec nicht gut weg, sie beschreibt die türkische kultur als unfassbar öde. das gesamte leben von der geburt bis zur bahre ist vorherbestimmt. es gibt keine persönliche freiheit und entwicklungsmöglichkeit, jeder spielt eine festgelegte rolle in einem patriachalen setting. und sie schreibt ausdrücklich, das es eine kultur ohne liebe ist. es gibt die zwangsheirat (nicht unbedingt wird der bräutigam/ die braut bestimmt, aber die tatsache das geheiratet wird, ist unverrückbar). und sie weißt eben darauf hin, das die gesamte westliche kultur, opern, literatur, bildende kunst, einfach alles, selbst der technische fortschritt, auf grund dieser zentralen menschlichen emotion entstanden ist. welches in der türkischen kultur nicht vorkommt. die türksiche kultur ist ein gefängnis, so beschreibt sie des. und jeder der das verteidigt, ist möglicherweise ein bissel bescheuert

also, da hier immer wieder darauf hingewiesen wird, wie sehr die zuwanderer unter der deutschen gesellschaft zu leiden haben, möchte ich das gegengewicht sein und sagen, das auch umgekehrt die deutschen an den zuwanderern leiden. ganz konkret, wenn die intensiv-kriminalität (die sich auch auf die gefühlte kriminalität auswirkt) zu - wie war die genaue zahl - 70% oder so von zuwanderern begangen wird. wenn die zuwanderung angeblich 10mrd euro im jahr kostet. das ist auch leiden. und da wurde eine große geduld gezeigt. da sich aber anscheind keine besserung der entwicklung abzeichnet, im gegenteil es immer schlimmer wird, ist jetzt endlich die politik gefordert, die sache wieder hinzubiegen. niemand wird erschossen oder so, diese sorge ist doch völlig blöde! also was solle das dämlich n wort eigentlich??

und die migrantenpartei hat bisher nur kritik an einigen deutschen kritikern geübt, von selbstkritik war da glaube nichts zu lesen. ob von da ne substantielle hilfe zur lösung der situaition kommt, bleibt erstmal abzuwarten
 
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irgendwie wird mir hier viel zu viel durcheinander geworfen und vermehrt mit zweierlei maß gemessen. da werden die kids aus sozialen brennpunkten, die zuwanderer der ersten generation (die oft aus ländlichen gegenden kamen) und die bildeten modernen in einen topf geworfen die soviel miteinander zu tun haben, wie n hartz4 empfänger mit nem bänker -> maximal geschäftlich oder durch verwandtschaft.

das isn generelles problem unserer gesellschaft und kein problem mit den türken per se.
und das die türkische kultur öde sein soll, kann für meinen geschmack eigentlich nur vonnem landei kommen. erzähl sowas mal einem aus istanbul.
seien wir doch mal ehrlich.. wieviele hier haben überhaupt etwas mit ihnen zu tun, sofern sie nicht grade irgendwas kaufen wollen wie zb des mitlerweile deutschen liebstes fastfood (döner)? wer von euch kann auch nurn fetzen türkisch? weisst wie ich mein? integration hier, integration da. und was dieser kelek da getan hat, ist auch nicht grade förderlich, da es nur noch für mehr klischees und vorurteile sorgt.
mir geht das mit der nazikeule genauso auf den zeiger, aber hier wird doch gerade auch alles über einen kamm geschehrt. und wäre ich türke und jmd würde so über meine kultur reden, wär ich nach so einer aussage beleidigt. sich als weltoffen bezeichnen und dann solche sätze ablassen, is doch peinlich man. wenn ich mich als beispiel umhöre, wie manche auf die aussage von dem sarrazin reagieren und das auch noch gutheissen, kriegt das wort "fremdschämen" ne ganz neue dimension. :/

PS: das lied is bestimmt schon 15 jahre alt, aber immernoch aktuell -> "fremd im eigenen land"
 
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Ja kl0k, walters Aussage wegen Essen & Musik war natürlich ein Griff ins Klo. Aber genau wie man bei Sarrazin nicht wegen falscher Wortwahl das ganze Thema gleich fallenlassen sollte, sollte man diesen Thread wegen solcher fragwürdiger Statements nicht schließen. Dazu ist das Thema zu wichtig und viel zu lange vernachlässigt worden.

Eine Sache ist ja auch interessant: Obwohl die Türken die mit Abstand größte Ausländergruppe in Deutschland sind, wird in Schulen überwiegend englisch, französisch, Latein und manchmal auch spanisch, italienisch oder russisch gelehrt. Nein, ich kenne nicht ein einziges türkisches Wort, das stimmt. Aber muss ich?
Da kommen wir doch zurück auf den Punkt, ob sich eine bestehende Kultur den Einwanderern entgegen kommen sollte oder die Einwanderer sich völlig auf das Gastlands einstellen sollten. Bei kurzfristigen Auslandsaufenthalten wird den Schülern oder Studenten beigebracht, wie man sich anzupassen hat. Das man in Alabama am Sonntag die Gastfamilie in die Kirche begleiten solle oder in Saudi-Arabien nicht mit der linken Hand grüßt. Der Grundtenor ist: Der Einwander/Gast hat sich anzupassen!

Die einzige Ausnahme sind Touristen. Die haben das Geld, von denen erwartet keiner ernsthaft, dass sich vorher tagelang mit den Gepflogenheiten auseinandersetzen. Es wäre zwar toll, wenn es so wäre, aber so ist es leider nicht.

Vielleicht sollte man gucken, warum vietnamesische Kinder viel häufiger auf dem Gymnasium sind als türkische. Warum es praktisch keine nennenswerten Probleme mit Franzosen gibt, die sich hier einbürgern.
 
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okay, vielleicht war die direkte wunschäusserung das es geschlossen wird zu voreilig..

aber zu dem andern was du geschrieben hast:
thema sprachen in schulen - genau das fällt unter den punkt gesellschaftliches problem.
integration bedeutet für mich, das sich beide seiten einander annähern. und unter annähern verstehe ich nicht die schlechte grammatik zu kritisieren, sondern sich wirklich mit ihnen auseinanderzusetzen. ich mein, man braucht sich nicht wundern das sich jmd ausgegrenzt fühlt oder nach ner weile sich selbst ausgrenzt, wenn man nicht auf ihn zugeht und sei es durch ein einfaches hallo. ich mein, die türken die hier leben sind in der 3. oder 4. generation. da sollte man doch für möglich halten, das es normal ist, das man wenigstens ne begrüßungsfloskel irgendwo aufgeschnappt hat. aber nichtmal nach sovielen jahren ist das der fall. und an der stelle, darf sich jeder mal die frage nach dem warum stellen.
es wird immer die große rede geschwungen, von wegen sie seien hier erwünscht, aber mögen sich doch bitte anpassen..... anpassen woran? sollen sie die ganze zeit wie hunde um positive rückmeldung betteln oder was stellen sich manche hier darunter vor?
da fällt mir glatt die frage von cerasus auf den ersten seiten wieder ein, was soll das überhaupt bedeuten, oder was heisst es für euch?
das isn geben und nehmen. und wenn sie sich dazu entschieden haben hier leben zu wollen und angeblich willkommen sind, darf man sie nicht behandeln wie bürger zweiter klasse. und ich finde so eine äusserung wie von sarrazin vergleichbar mit der abfälligen bemerkung von sarkozy über die bewohner der ärmeren viertel in frankreich oder vergleichbar mit der problematik der USA mit den mexikanern oder latinos.
 
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