Intel lehnt Austausch von CPU trotz Rechnung ab und verweigert die Garantie Abwicklung.

Annikaue

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Hallo zusammen,

ich hoffe, ihr könnt mir in dieser Situation weiterhelfen. Ich habe vor einem Jahr einen Intel Core i9-13900K als Boxed Version gekauft, der leider schon jetzt den Geist aufgegeben hat. Natürlich wollte ich die 3-jährige Herstellergarantie in Anspruch nehmen, die Intel ja eigentlich anbietet. Aber was sich dann entwickelt hat, ist echt unfassbar.

Kurze Zusammenfassung:​

  1. Erstkäufer-Problem: Intel behauptet, ich sei nicht die Erstkäuferin des Prozessors, obwohl ich den Prozessor in originalversiegelter Verpackung direkt von einem Händler als Neuware gekauft habe. Laut deutschem Recht bin ich damit aber ganz klar die Erstkäuferin. Ich habe Intel das auch durch Schriftverkehr mit dem Händler nachgewiesen, aber das interessiert sie offenbar nicht.
  2. Verweis auf den Händler: Intel verlangt von mir, dass ich den Garantiefall über den Händler abwickeln soll. Der Händler konnte mir aber nicht weiterhelfen und hat mich an Intel verwiesen. Den gesamten Schriftverkehr mit dem Händler habe ich Intel ebenfalls geschickt, aber auch das wird einfach ignoriert.
  3. Unmögliche Forderungen: Dann verlangt Intel von mir, dass ich vom Händler dessen Bezugsrechnung vom Großhandel einhole. Das ist doch total absurd! Kein Händler wird solche sensiblen Daten an Kunden rausgeben, und das wäre auch ein klarer Verstoß gegen Datenschutzgesetze.
  4. Datenschutzbedenken: Dass Intel mich dazu auffordert, solche Informationen zu verlangen, sehe ich auch als Datenschutzverstoß. Sollte ich den Fall an die Datenschutzbehörde melden?
  5. Vermutung von Systematik: Langsam habe ich das Gefühl, dass Intel hier systematisch Garantieansprüche ablehnt. Sie machen es den Kunden so schwer wie möglich, damit niemand die Garantie tatsächlich in Anspruch nehmen kann. Das klingt für mich nach Betrug.
  6. Strafanzeige und Medien: Ich habe bereits einen Termin bei der Kriminalpolizei wegen Betrugsverdacht und überlege, die Sache auch an Computerzeitschriften wie Computerbild weiterzugeben, um auf das Problem aufmerksam zu machen.

Was denkt ihr?​

Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit Intel oder anderen Herstellern gemacht? Wie würdet ihr in meiner Situation weiter vorgehen? Meint ihr, ich sollte die Sache wirklich an die Datenschutzbehörde melden oder den Weg über die Medien gehen?

Ich freue mich auf euren Rat und danke euch schon mal im Voraus!

edit

Scheint wohl kein Einzelfall zu sein:

https://www.pcgameshardware.de/Core...ws/Core-i9-14900K-Faelschungen-Intel-1452930/
 
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Dein Händler ist der, der die Garantie dir gegeben hat, als du das Produkt bei ihm gekauft hast. Nur mit ihm hast du einen Kaufvertrag, nicht mit Intel.

zu 6.: Lass es sein! Weder ist die Kripo dafür zuständig, noch haben die Kollegen da Zeit für so eine "Kleinigkeit". Und wo siehst du da einen Betrugsverdacht? Ich nirgends...
zu 6a.: Was meinst du was die Bild dir da antworten wird... nix.
 
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Hm, so kenne ich das Verhalten von Intel bisher nicht, aber davon ab, Du hast Deinen Vertrag zunächst einmal mit dem Händler geschlossen, somit gilt die 2 jährige Gewährleistung. soll der sich darum kümmern! Herausreden kann er sich jedenfalls nicht.
 
Ja Datenschutz blabla. Der Händler soll mal ausm Quark kommen. Viel Spaß bei der Kripo. Die haben echt Sinnvolleres zu tun.
 
Naja die Garantie ist eine freiwillige Leistung des Herstellers. Die Garantiebestimmungen konntest du im Vorfeld einsehen. Eine Vielzahl an Firmen sind auch ziemlich kulant, evtl. war Intel das auch mal bevor sie 30% Börsenwert verloren hatten …

Du kannst aber Glück haben und evtl. ist dein Problem von der deutschen Gewährleistung abgedeckt. Hier handelt es sich nicht um eine freiwillige Leistung, sondern ist der Händler hierzu gesetzlich verpflichtet. Daher mach einen Gewährleistungsfall bei deinem Händler auf und lass es durch ihn klären. Es kann hier sein, dass dein Händler einen Nachweis von dir verlangt, dass das Problem schon beim Kauf bestand.
 
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Ich bin bereits in der sogenannten Beweislastumkehr bei der Gewährleistung, daher kann der Händler mir nicht mehr weiterhelfen. Der Händler selbst war die ganze Zeit über hilfsbereit, konnte den Prozessor aber nicht austauschen, weil er ihn nicht mehr auf Lager hat und hatte mich daher an den Hersteller verwiesen.

Jetzt bleibt mir nur noch die Herstellergarantie von Intel, die ja angeblich 3 Jahre gilt. Aber was dann passiert ist, fühlt sich für mich wie gesagt nach Betrug an. Intel lehnt meinen Garantieanspruch mit fadenscheinigen Begründungen ab und versucht anscheinend, sich einfach aus der Verantwortung zu stehlen. Das ist für mich besonders enttäuschend, weil man ja schließlich mit dieser 3-jährigen Garantie gelockt wird. Aber sobald man sie in Anspruch nehmen will, versucht man offenbar alles, um die Garantie zu verweigern.
 
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Hab neulich auch meine 13900K reklamiert weil instabil usw... Hab auf der Intel Seite meine CPU anhand von Daten die auf dem Karton stehen abgeglichen, mir wurde gesagt ich habe Garantie und über den Support lief im Grunde ging der Umtausch recht zügig und unkompliziert ab.
Ich brauchte nicht mal eine Rechnung. Selbst Versand ging per Abholung und Lieferung per DHL Express von der Haustür aus.

Hast Du die CPU als TRAY oder BOXED?
 
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Annikaue schrieb:
4. Datenschutzbedenken: Dass Intel mich dazu auffordert, solche Informationen zu verlangen, sehe ich auch als Datenschutzverstoß. Sollte ich den Fall an die Datenschutzbehörde melden?
Ohne den Wortlaut zu kennen kann dir keiner sagen, ob es ein Verstoß ist
Annikaue schrieb:
5. Vermutung von Systematik:Langsam habe ich das Gefühl, dass Intel hier systematisch Garantieansprüche ablehnt. Sie machen es den Kunden so schwer wie möglich, damit niemand die Garantie tatsächlich in Anspruch nehmen kann. Das klingt für mich nach Betrug.
Firmen, die sich aus Garantieleistungen herauswinden wollen? Noch nie gehört...
Annikaue schrieb:
6. Strafanzeige und Medien: Ich habe bereits einen Termin bei der Kriminalpolizei wegen Betrugsverdacht und überlege, die Sache auch an Computerzeitschriften wie Computerbild weiterzugeben, um auf das Problem aufmerksam zu machen.
Strafanzeige? Oder wie wäre es, wenn Intel ne Anzeige gegen dich wegen Verdachts auf Verleumdung macht?
Wenn dann würde ich wohl die c't nehmen mit Vorsicht Kunde.

Fakt ist aber, dass der nicht namentlich genannte Händler dein Vertragspartner ist.
 
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Wenn sich ein Händler - der übrigens bei jedem offiziellem deutschen Distributor 2 Jahre Gewährleistung geltend machen kann - damit aus der Rechenschaft zieht, ist dies höchst unseriös, denn dann muss die CPU aus einer ominösen Quelle stammen. Ich bin selber Händler und kaufe nur bei Distributoren in Deutschland ein, da kann soetwas nie passieren! Die Berufung auf die Beweislastumkehr kenne ich nur von einem Unternehmen in Deutschland, welches schon mehrfach mit solcher Vorgehensweise aufgefallen ist (M...y).
 
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1. Intel hat die Garantie auf 5 Jahre angehoben, 2. gibt es einen speziellen Support für CPUs die von den Problemen betroffen sind. 3. Ist es tatsächlich wichtig ob du Boxed oder Tray gekauft hast
 
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Wenn deine CPU keine Funktion mehr zeigt, dann ist der Händler zuständig.
Wenn der dann nicht weiterhelfen möchte, ist das höchst unseriös.
Es ist seine Aufgabe das mit dem Distributor zu klären.
 
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Sir_Sascha schrieb:
Dein Händler ist der, der die Garantie dir gegeben hat, als du das Produkt bei ihm gekauft hast.
Das ist leider komplett falsch. Ein Hersteller gibt Garantie, nicht der Händler. Von letzterem erhält der Käufer in Deutschland eine 24-monatige Gewährleistung mit Beweislastumkehr nach 12 Monaten nach §477 BGB.

Mit Garantieleistungen KANN man sich an den Hersteller der Ware wenden, jedoch kann dieser darauf bestehen, den Garantiefall über den Händler abzuwickeln, deshalb:
Sir_Sascha schrieb:
Nur mit ihm hast du einen Kaufvertrag, nicht mit Intel.
ist diese Aussage wiederum korrekt und zu berücksichtigen.

Garantiefälle sollten in Deutschland eben auch dank der gesetzlich geregelten Gewährleistung sowieso erst nach Überschreiten der 24-monatigen Gewährleistungsfrist in Anspruch genommen werden. Innerhalb dieser Zeit jedoch sollte immer der Händler der alleinige Ansprechpartner sein.
 
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Beweislastumkehr geht nicht in dem Fall da es sich um einen Versteckten Mangel handelt, den man nicht sehen konnte als man das Produkt gekauft hat.

Darauf kannst du dich berufen.
Sogar Intel hat zugegeben das sie Probleme haben.
Wende dich an deinen Händler und sage ihm, dass es sich, wie von Intel ja auch bereits bekannt gegeben um einen Mangel an der CPU handelt, die erst nach einer bestimmten Zeit auftritt.
Ein Mangel den du NICHT innerhalb der ersten 6 Monate hättest sehen/erkennen können.

Es ist also ein Verstecker Mangel.
 
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Wenn du es über die Medien versuchen willst, würde ich es über die c't statt computerbild versuchen. Kategorie heißt "c't hilft", wenn ich es richtig im Kopf habe. Aber keine Ahnung, ob die sich für deinen Fall interessieren, pro Heft wird zumindest nur ein Fall veröffentlicht.
 
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Wundert mich das nicht der Händler den Fall nicht reklamieren kann. Da sind bei solchen Fällen jedenfalls die Chancen meistens besser. Vielleicht hast du dich aber auch einfach an den falschen Support von Intel gewendet.
 
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