Taxxor schrieb:
Durch das Ändern des zu akzeptierenden Strings in "AuthenticAMD" haben jetzt aber mit einer AMD CPU diese Abfrage bestanden, sämtliche Checks die jetzt hier gemacht werden, müssten also fehlschlagen.
Für die MKL hat man nun einen akzeptierten (Intel-)Prozessor, der aber keiner Prozessorfamilie zugeordnet werden kann.
Trotzdem wird das Featureset der AMD CPUs im Anschluss korrekt angewendet und kein Fallback auf SSE2 gemacht.
Der generelle Fallback auf SSE2 ohne Prüfung erfolgt im Original also nur, wenn die Vendor Abfrage ergibt, dass es keine Intel CPU ist.
Sobald die Vendor ID aber eine Intel CPU anzeigt, gibt es keinen generellen Fallback, auch dann nicht, wenn die Prozesorfamilie überhaupt nicht zugeordnet werden kann, sondern das Featureset wird ausgelesen, anders könnte es für die AMD CPUs nach manipulierter Vendor Abfrage ja nicht erkannt werden.
Und genau hier sehe ich die Juristische Problematik.
Ist es ein aktives behindern des Gegners, wenn man die ohnehin, bei vorliegen einer "korrekten Vendor ID" durchgeführte (zumindest partielle) Feature Set Abfrage, nicht durchführt ?
Ich meine, JA. Aber das sollen andere Entscheiden.
Ich sehe hier aber auch wie von (EDIT, sorry falsche Person:
Calluna) Schattenspender geschrieben, vor allem die Entwickler in der Pflicht, öffentlich auf dieses Fehlverhalten hinzuweisen und zweitens dahingehend auch zu prüfen, wenn man schon eine closed Library verwendet. ODER man müsste eben eigentlich auf seine Software draufschreiben "läuft nur zertifiziert auf Intel".
Das ist aber womöglich ja genau das was Intel damit bezweckt, es ist also seitens der Softwareentwickler schon ein entgegenkommen wenn man dann das ganze "trotzdem" noch auf AMD laufen lässt.
AMD ist sich dessen sicherlich bewusst und geht hier deswegen nicht aggressiv öffentlich dagegen vor.
Überlegt man was passiert wenn Intel plötzlich die Regel ausgibt und verschärft nachprüfen lässt dass alle Programme die mit Intel Compiler, Intel MKL etc. laufen/geschrieben werden nur noch mit dem "Siegel" verkauft werden dürfen "zertifiziert nur auf Intel CPUs".
Das wäre mit einem Schlag der Verlust des ganzen Softwaremarktes für AMD.
Deswegen sehe ich hier eben vor allem die Softwareentwickler in der Pflicht solches "einseitiges" De-Optimierungsverhalten öffentlich zu machen und an solchen Stellen einfach als alternative auf was anderes setzen das Intel und andere CPU's "gleich" behandelt. (z.B. openBLAS).
EDIT: So etwas kann man auch in sehr neutralem Tonfall und ohne großen Shitstorm machen. Wenn sich das dann erst in der Öffentlichkeit breitgemacht hat, dass Intel hier eben "ständig" anderen ein Bein stellt ist das soviel negatives Marketing, daß Intel das von ganz allein unterlassen wird.