Mustis schrieb:
Na da haben viele wieder mal nur eine Sicht der Dinge. Die andere Seite ist, dass sich die EU-Kartellämter usw. vermehrt im Zwang sehen, sich zu profelieren. Dies wurde schon mehrmals diskutiert, dass dort bei weitem nicht nur die Marktsituation als solche der ausschlagebende Punkt ist, sondern die entsprechenden EU-Kommissare/innen auch gewaltig unter Rechtfertigungsdrücken stehen und zudem sich auch noch gegenüber den Firmen profelieren müssen. Das heisst, es wird besonders hart und im Zweifel eher gegen den Angeklagten argumentiert. Der Leidtragende ist vorallem der Kunde (den diese Behörden eigentlich schützen sollten, leider mutieren Sie eher dazu, die schwächere Konkurrenz zu schützen), den was glaubt ihr wem Intel die Strafe und usw. schlußendlich aufdrückt? Dem Kunden wird sie weitergereicht über den Preis. AMD kann da natürlich auch gleichmal Preiserhöhungen machen, was sie entlastet.
Ich bin nicht gegen eine eventuelle Regulierung. Nur was die EU-Behörden auch gegen MS usw. oft durchziehen, ist oftmals Kontraproduktiv. Vorallem gelten solche Entscheidungen nur im EU-Raum, wodurch dieser natürlich weniger lukrativ ist und entsprechend eher zweitrangig wird. Es entstehen also auch längerfristige Standortnachteile für die gesamte EU.
@ Turbostaat: Es ist erstaunlich für wie gegeben du diese vermeintlichen Rechtsbrüche siehst. Wettbewerbsrecht ist ein unglaublich komplexes Thema. KEnnst du die exakten Vorwürfe in der Klageschrift? Kennst du die vorgelegten Beweise? Ich zweifele stark dran, dass es stichhaltige Beweise gib. Hier wird wohl eher ein Indizienprozess geführt. Denn wirklich nachweisbar sind solche Aktionen eigentlich nicht. Schon gar nicht, wenn sie einige Jahre zurückliegen. Hier steht Aussage gegen Aussage und die EU wird sich wohl eher an Zeugenaussagen und Indizien orientieren müssen und wird keine wirklcih stichfesten Beweise haben. Da spielt auch Sympathie und die weiter oben angesprochenen Punkte eine gewichtige Rolle.
Sorry, aber vieles was Du da von Dir gegeben hast kann man so nicht stehen lassen !
Die EU muss sich gar nicht profilieren, die werden nämlich nicht direkt gewählt. Und die MArktsituation ist natürlich nicht der springende Punkt, sondern geltendes Recht, welches Intel gebrochen hat. Soviel zu deiner abenteuerlichen Theorie bezüglich der angeblichen Profilierungssucht.
Die leidtragenden sind die Kunden ??? Du willst nicht ernsthaft behaupten, daß die Kunden bei Einhaltung fairer Wettbewerbsregeln die Verlierer sind oder ? Faire Regeln beschützen auch keinen vermeintlich schwächeren Konkurrenten, sondern sorgen dafür daß es FAIR bleibt, wodurch kein Konkurrent durch Herausdrücken der Konkurrenz die Preise künstlich hoch halten kann, mein Freund.
Die EU-Regeln gelten nun Mal nur in der EU, soll man deswegen Verstöße gegen geltendes Recht nicht ahnden, weil der Grund Kontraproduktivität sein könnte ? Außerdem zu deiner Information: Intel wurde nicht nur in der EU, sondern auch in Japan und in den USA verklagt ! Dort sieht die Lage ähnlich aus, Intel wird verlieren.
Indizienverfahren ? Daß ich nicht lache ! Sowohl in den USA, als auch in Japan gab es Razzias gegen Intel-Zentralen, dabei wurden Dokumente sichergestellt, die den Wettbewerbsverstoß Intels schwarz auf weiss dokumentieren ! Außerdem wird niemand in der EU so dumm sein, ein Indizienverfahren in einem Fall von Verstößen gg, Wettbewerbsrecht zu führen. Dazu noch gegen Intel ? Das wäre politischer Selbstmord.
Es sollten sich verdammt noch Mal alle freuen, daß die EU durchgreift und den fairen Wettbewerb zu bewahren versucht ! Aber wennns gegen den Lieblings-CPU-Hersteller geht dann haben anscheinend einige hier die Fanboy-Brille auf. In was ein Nicht-Durchgreifen mündet zeigt der aktuelle Spritpreis: Megakonzerne, die die Preise künstlich nach oben treiben, Kartelle bilden und neuartige Technologien behindern (Elektroauto). Falls ihr das im CPU-Sektor auch haben wollt, dann bitte.