think->write! schrieb:
Wie wärs wenn du mal den Brief liest,
@Volker hat den Artikel so geschrieben als hätte jeder den ursprünglichen Brief gelesen.
Der Hedge Fund (Third Point) vertritt doch ganz klar eigene Interessen/Profite, auch wenn in deren Einwurf so getan wird, als ob es um die amerikanische Industrie gehen wuerde.
Die Fabs unter Intels Fuehrung bzw. Einbindung in den starken Konzern (nicht als Joint-Venture, man hat ja gesehen wohin so etwas auch fuehren kann bei GloFlo oder um einen anderen Sektor zu bemuehen Sony-Ericsson, nicht unbedingt zu einer vorteiligen Entwicklung/Wettbewerbsfaehigkeit) halte ich auf Basis der aktuellen Lage fuer zielfuehrender/sinnvoller, auch weil die Kapazitaeten ausgelastet sind und in Zukunft ausgelastet sein werden (siehe meinen vorherigen Beitrag zur Verdoppelung der Kapazitaeten in den letzten drei Jahren und der Tatsache, dass immer noch ein Nachfrageueberschuss hinsichtlich der Fertigung dort herrscht).
Wenn Intel in einer Ueberschuss-Situation bzgl. der Fertigung sich zukuenftig befinden sollte, sehe ich eine Ausgliederung unter Mehrheitsbeteiligung Intels aber evt. durchaus als sinnvoll an, aber es macht mehr Sinn die Fertigung erst einmal noch weiter auszubauen und dann kann man entscheiden, ob man die Fertigung oder einen Teil dieser ausgliedern will irgendwann (wenn die Nachfrage nachlaesst).
Des Weiteren ist die
oneAPI Initiative von Intel mit einem Open Source Ansatz (in dem CUDA auch adaptiert/eingeschlossen ist, so dass nVidia da evt. deren proprietaere Vormachtstellung einbuessen koennte) als sehr vielversprechend und vorausschauend (im Gegensatz zu AMD/RTG, denen so etwas leider schon lange fehlt und die wohl auch nicht die Marktmacht und Finanzen haben, um so etwas wie Intel im grossen Masstab zu stemmen) einzuordnen, zumal man dort auch von Microsoft (die sich mit Windows zunehmend mehr ARM zuwenden) und mehr hin zu Linux, wo man hinsichtlich der Optimierung angeblich schon fast auf einem Level mit Windows liegen soll, einen Schwerpunkt setzen will.
Dass jetzt das Schicksal von Intel alleine an der eigenen Fertigung (bzw. der Ausrichtung dieser) haengen wird, sehe ich jedenfalls nicht so, aber natuerlich ist diese wichtig.
Dass Jim Keller's Weggang - wie im englischsprachigen Artikel angedeutet - vorwiegend mit dieser Entscheidung zusammen haengt, halte ich auch eher fuer ein Geruecht (ungenannte Quellen), denn oeffentlich hat dieser alles andere als so etwas bekundet und es gab damals auch ziemlichen Unfrieden und Machtkaempfe im Unternehmen, die ich eher damit im Zusammenhang stehend sehe.
Zudem ist Jim Keller auch nicht allwissend und er ist kein Manager sondern ein verdammt guter Chipdesigner und hat die Nachfrage/Marktsituation wegen der Pandemie auch ueberhaupt nicht vorher gesehen.
Somit hat Krzanich rueckblickend da absolut richtig gehandelt mit dem Ausbau der Chipkapazitaeten bei Intel und es ist bisher verstaendlich, wieso Swan - der Intel laut Unternehmensstrategie als breitgefaechertes Tech-Unternehmen urspruenglich angesiedelt sehen wollte - aktuell da keinen Bedarf sieht, bei den nicht vorhandenen ueberschuessigen Kapazitaeten bzw. immer noch mehr Nachfrage als vorhandenen Fertigungskapazitaeten eine Ausgleidserung vor zu nehmen nur damit ein Hedge Fund sich die Taschen (auf Kosten von Arbeitsplaetzen und unsicherer/potentiell gefaehrdeter Nachschubsituation durch Unternehmensumschichtung/-ausgliederung) voll macht.