Notiz Intels eigene Fabriken: Investor verlangt ein Überdenken der Strategie

mkossmann schrieb:
Das heißt aber nicht , das Nikon derzeit EUV Maschinen für die Produktion liefern könnnte. Sie haben sicherlich geforscht und wohl geforscht und auch Patente bekommen. Aber nur ASML ist derzeit in der Lage
EUV Maschinen für die Großproduktion zu liefern .

Joa das war auch so eine Maßnahme, weil die sich gerade alle gegenseitig verklagt hatten. Am Ende wollen sie alle Geld verdienen, und wenn es nur die Patente und paar Millionenzahlungen sind.
https://www.computerbase.de/2019-01/patentstreit-asml-zeiss-nikon/
 
Redragonzensor schrieb:
Das Ziel einer AG ist es für den Aktionär einen Gewinn zu erwirtschaften
Das Ziel einer AG:
Erste Vorläufer des Prinzips der Anteilsteilung sind bereits zu Zeiten des Römischen Reiches zu finden, wo sich verschiedene Händler zusammenschlossen, um teure Handelsreisen vorzufinanzieren (Kapitalvereinigungen).
Klar steht dahinter auch ein Gewinn, aber gleichzeitig auch eine Risikoverteilung. Was man heute aber teilweise erlebt, ist nicht mehr feierlich.
Da steht der Investor über dem Kunden, ohne den der Laden aber nicht läuft.

Quelle: Wiki
 
Zyzics schrieb:
Intel hat einfach seine Stammbase um die sie sich keine Sorgen machen müssen. Wer im Tech arbeitet und vor seinen Kunden Rechenschaft für die Systeme ablegen muss die er an die Kunden liefert, wird immer
IBM
Zyzics schrieb:
ausliefern. Ist einfach reliable.

Habs mal für Dich korrigiert. Gern geschehen.
Wie? Was? IBM ist schon lange weg vom Fenster? Oh, dabei waren doch Generationen von Foren-Experten davon ausgegangen dass die Aussage in Stein gemeißelt länger bestand hat als die Sonne. So kann man sich irren, möglicherweise sind auch die Techarbeiter mit Kunden-Rechenschaft nicht gefeit vor Kosten-Nutzen-Rechnungen.
 
Chismon schrieb:
Der Hedge Fund (Third Point) vertritt doch ganz klar eigene Interessen/Profite, auch wenn in deren Einwurf so getan wird, als ob es um die amerikanische Industrie gehen wuerde.

Wenn Intel in einer Ueberschuss-Situation bzgl. der Fertigung sich zukuenftig befinden sollte, sehe ich eine Ausgliederung unter Mehrheitsbeteiligung Intels aber evt. durchaus als sinnvoll an, aber es macht mehr Sinn die Fertigung erst einmal noch weiter auszubauen und dann kann man entscheiden, ob man die Fertigung oder einen Teil dieser ausgliedern will irgendwann (wenn die Nachfrage nachlaesst).

Klar, nur erkennt der hedge fund richtig, dass wenn relatic schnell FAB von 14nm auf 5nm umgestellt werden können durchaus exorbitant Geld generiert werden könnte mit den fab, welche intel mit eigenen Produkten nicht füllen könnte. Un dja wenn man die Prozessoren für das DoD oder MIC produziert kann die rendite höher sein als für dumme consumer electroncs.

Da selbst einfache Chip mindestens 3 Jahre vorher auf ihr Prozess geplant werden, muss ein Entscheid heute gefällt werden, um mitte Jahrzehnt Kundendesign fertigen zu können.

erricson und gf kann da keine Referenz sein, da das schon im vornherein Todgeburten waren.
Eine Ausgliederung könnte eben für den schnellen Transit notwendig sein um die finanzierung der EUV Lithografen und Zubehör sicherzustellen.

Du denkst wie ein tante emma laden wärend nebendran das baugesuch für ein supermarkt eingegebn wurde.
 
Investieren schön und gut. Aber wenn man meint, alles besser zu wissen, soll man halt seine eigene Firma gründen...
 
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OldZocKerGuy schrieb:
Ab und zu frisst auch bei diesen Herren die Gier das Hirn. 🤷‍♂️

Ab und zu ja, aber in diesem Fall finde ich das nun überhaupt nicht, sondern bin im Gegenteil positiv überrascht, dass selbst einige Investoren, die naturgemäß sonst eher am fiskalischen als am technischen Gerödel interessiert sind, inzwischen gemerkt haben, in welch akuter Lebensgefahr Intel sich befindet.

Ohne funktionierende Fertigung mit einer flutschenden "execution pipeline" -und diese Disfunktionalität ist inzwischen ein seit gut fünf Jahren anhaltender Dauerzustand bei Intel- stehen die Chancen gut, dass Intel in wenigen Jahren im HighEnd Bereich, also "leading edge" Fertigung und zugehörige Halbleiter, keinerlei Rolle mehr spielen wird.

Genau genommen ist der Zug jetzt schon abgefahren, denn TSMC sind im Moment gnadenlose Vollstrecker, die jeden "node step" mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks umsetzen. TSMC haben im Gegensatz zu Intel auch schon einen Plan B, falls es bei 2nm und neuen Transistortechnologien (MBCFET) zu unvorhergesehenen Problemen kommen sollte.

Bei Intel läuft vielleicht Ende 2021 endlich der erste HighEnd Chip in 10nm vom Band. Und das glaube ich erst, wenn ich es sehe, denn es wäre ungewöhnlich, wenn im selben Jahr zwei Core-Generationen eingeführt würden. Ich würde Alder Lake eher Richtung Q1/2022 verorten.
Wir wissen denke ich alle, dass das BIG.little Design von Alder Lake den AMD CPUs nicht das Wasser wird reichen können. Eine echte Konkurrenzfähigkeit wird durch das "Endlich-Funktionieren" des 10nm Prozesses im nächsten oder übernächsten Jahr keineswegs hergestellt. Es handelt sich eher um eine Frickellösung, um Fortschritt vozutäuschen.

Mit 7nm (in Stückzahlen) ist nicht wirklich ernsthaft vor Ende 2023 zu rechnen. Da ist der TSMC Zug dann schon bei GAA (MBCFET) und 2nm angekommen.
Ohne fortschrittliche Fertigung ist im Halbleiterbereich nun mal kein Blumentopf zu gewinnen. Intel können froh sein, wenn ihre Langfristverträge sie noch eine Weile (2 - 3 Jahre) durch die Dauerkrise retten, aber selbst die Investoren haben mittlerweile den immer penetranter werdenden Brandgeruch wahrgenommen.

Ich sehe persönlich momentan überhaupt keine Perspektive für Intel. Sie straucheln unkontrolliert vom 10nm Prozess in Richtung 7nm Prozess. Es ist überhaupt nicht absehbar, ob oder wann Intel jemals wieder zu einer Tick-Tock Kadenz (oder ähnlich) zurückkehren werden. Sie haben keinerlei verlässliche "execution pipeline", sondern es macht alles den Eindruck von "spit & glue" Gemurkse. So wird das nichts mehr.
 
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Marcel55 schrieb:
Immer diese Investoren, meinen nur weil die zu viel Geld haben und es irgendwo reinstecken müssen in der Hoffnung noch mehr draus zu machen, hätten die jetzt überall ein Mitspracherecht, oder was?
Investoren fordern dies, Investoren fordern das, Investoren klagen hier, Investoren klagen da...
Lächerlich.

Investieren ist Glücksspiel, fertig. Kein Mitspracherecht und schon gar keine Ansprüche. Ich kann nicht 10 Aktien kaufen und denken geil, ich bin jetzt der neue CEO.

Intel fährt eine andere Strategie, und das ist gut so. Statt auf den anderen Zug aufzuspringen sollte man lieber mal gucken warum die eigene Lok nicht so marschiert wie sie sollte. Was TSMC kann, kann Intel doch eigentlich auch.
Äh was? :D
https://www.gevestor.de/details/stimmrecht-das-wichtigste-recht-eines-aktionaers-690830.html
 
@RogueSix
Chapeau, sehr treffend formuliert!

In der Regel reden Investoren zunächst direkt mit dem Unternehmen in dem sie investiert sind. So ein öffentliches Statement stellt die nächste Eskalationsstufe dar.

Was mich noch immer wundert, warum die Fachpresse diese Thematik nicht oder noch immer nur mit Samtpfoten anfasst.
Gut, es ist mir bewusst, dass Intels Machtstellung auch die Fachpresse im Griff hat und diese ggf. am langen Arm "verhungern" lassen wird. So wie es auch mit widerspenstigen Geschäftpartnern geschieht.
Noch!

Die Luft für Intel wird dünner, selbst @Volker als eingefleischter "Intelaner" wird in seinen Berichten zu Intel zusehends kritischer.

Skeptisch aber gespannt blicke ich auf denJanuar und was Intel dann aus dem Köcher ziehen wird!
 
Der Investor scheint dieletzten 2 Jahre nicht bei Intels Strategieerklärungen und Prozessroadmaps hingehört zu haben. Zwei Sachen aus dem "2019 Investor Meeting"
https://fuse.wikichip.org/wp-conten...l-2019-investor-meeting-process-tech-7-nm.png
https://images.anandtech.com/doci/15217/20190916 SPIE Photomask and EUVL Plenary - Phillips v23-VRL2 distribute-page-019_575px.jpg

waren zum Einen die Backporting Strategie in der Core-Roadmap, zum Anderen die damals aktuelle Tabelle zur maximalen Laufzeit der 14nm Prozesse für "neue" Modelle. So klar hatte sich Intel vorher nur selten geäußert und die offene Kommunikation von Backporting Strategien für augenscheinlich alle kommenen Cores war auch neu.
Trotzdem ist 14nm z.B. für große Xeons in 2021 eigentlich keine Option mehr und die in 10nm gefertigten Icelake Server CPUs werden nicht in rauhen Mengen verfügbar sein, 10nm ist und wird bis zu seinem Tod nie ein Renner werden.
Auch das Programm die eigene Fertigung für Fremdfirmen zu öffnen ist für manche derer die auf 10nm gesetzt haben zur Pleite geworden und so hat 10nm auch das eigentlich vielversprechende Programm erwürgt.
Die konservativen Strömungen bei Intel haben so lange die Oberhand gehabt bis sie handeln mussten, Intel dachte sie könnten 15Jahre am 10nm Prozess rumbasteln bin AMD und Fremdfabs aufgeholt haben ... dann blanke Panik als der fretige Prozess aus der Schublade (3x) 2,5x fehlschlug.
SuperFin ist mehr ein durch Umschiffen der Fehleranfälligkeiten des 10nm Prozesses in neueren Simulationen entstanden als es Intel im Marketing gerne aussehen lässt. Intel zeigt jetzt seit Jahrzehnten wieder Innovation durch Not und nichtmehr dieses inkrementelle Nachvornerobben wie seit SandyBridge/Nehalem.
 
RogueSix schrieb:
Genau genommen ist der Zug jetzt schon abgefahren, denn TSMC sind im Moment gnadenlose Vollstrecker, die jeden "node step" mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks umsetzen.
Ich wiederhole gerne nochmal meine Frage: Angesichts dessen dass Intel bis vor wenigen Jahren genau dieser im Moment gnadenlose Vollstrecker war, die jeden "node step" mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks umsetzten - wie kommst Du denn nur auf das schmale Brett dass das bei TSMC ein Dauerzustand sein muss?
imA: Intel ist mit seiner Strategie hervorragend gefahren solange die Pläne eingehalten werden konnten. Die Kopplung zwischen CPU-Entwicklung und -Fertigung war so eng wie es mit keiner externen Foundry möglich wäre und der Zwischenhändler Foundry, der ordentlich die Hand aufhält um seine Aktionäre glücklich zu machen, wurde übergangen.
Aktuell werden die Pläne nicht eingehalten. Daraufhin die eigene Foundry abzustoßen ist ein möglicher Weg, die eigenen Pläne wieder einzuhalten der andere. Bisher hat man auf Tor B gesetzt und ist ein ums andere Mal gescheitert. Natürlich ist es logisch, dass man nun die Frage stellt ob ständig mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen der bessere Weg ist. Aber ausgemacht ist das damit meines Erachtens noch nicht. Ich bin ja bekennender AMD-Fanboy und habe ungelogen eine Pulle Shampus im Keller für den Tag an dem Intel endlich liquidiert wird, aber ich kenne mich als AMD-Fanboy auch mit dem Spruch "totgesagte leben länger" aus. Und die Totalversager unter den blauen unterbelichteten (haha) Schlümpfen schon jetzt abzuschreiben nur weil sie vier Jahre lang die Eselsmütze tragen...wäre verfrüht.
 
RogueSix schrieb:
TSMC haben im Gegensatz zu Intel auch schon einen Plan B, falls es bei 2nm und neuen Transistortechnologien (MBCFET) zu unvorhergesehenen Problemen kommen sollte.
Das ist kein Plan B. Der Node kommt, ganz egal ob der GAA-FET Probleme macht oder nicht. Es ist einfach eine vorsichtige Strategie. Mit dieser sind sie bei EUV schon gut gefahren.
RogueSix schrieb:
Mit 7nm (in Stückzahlen) ist nicht wirklich ernsthaft vor Ende 2023 zu rechnen. Da ist der TSMC Zug dann schon bei GAA (MBCFET) und 2nm angekommen.
Für Apple als early adopter vielleicht. High-end CPU und GPU sind da maximal bei N3 angekommen. Und das sind Intels Konkurrenten. Klar sieht es schlecht aus für Intel, aber man muss es nicht übertrieben darstellen.
 
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