Internet für 4-Etagen-Haus und 9 Personen

technique schrieb:
Ich habe folgendes Setting. Router im Keller, Access Points im Erdgeschoss und Obergeschoss. Sowohl Router, als auch Access Points sind die Fritz!Box 4040....Funktioniert so prima und der Übergang zwischen den Stockwerken funktioniert auch tadellos.
Du hast aber schon das Eingangspostion gelesen und verstanden?
Und in deinem Fall solltest du alle geräte auf Firmware 7.0x updaten und ein Mesh einrichten. Nur dann wird dein Handy zwischen den Stockwerken ohne Stress weitergegeben.

Um noch was sinnvolles zu posten:
Sind Leerrohre vom Keller zu den einzelnen Etagen vorhanden, dann in jedem Fall Cat. 7 Verlegekabel ziehen. Für Glasfaser ist es m.E. noch zu früh.
Der Tipp mit Mikrotik ist super, allerdings muss man sich damit auskennen. Für Laien ist dann das Szenario: Modem im Keller, 4x LAN-Kabel in die einzelnen Stockwerke und daran 4x Fritzbox 4040 besser geeignet.
Ergänzung ()

Leomuck schrieb:
Das Haus soll auf lange Frist zu einem Wohnprojekt werden, unabhängig davon, ob jetzt genau wir 9 da weiter drin wohnen oder andere. Dafür gibt es eine GmbH, die alles verwaltet und noch einige andere Dinge.

Alles zurück auf Anfang.
4 Etagen = 4 Wohnungen = 4 getrennte Internetanschlüsse. Punkt.
 
Für mich hört sich das Ganze an wie eine Art Wohnheim und wie in diesen (Anmeldeportal) würde ich den Internetanschluss machen.

Auf jeden Fall jemanden machen lassen der Ahnung hat. Ich mache doch einiges mit Netzwerken, aber von dem würde ich persönlich die Finger lassen.
 
UweW. schrieb:
Der Tipp mit Mikrotik ist super, allerdings muss man sich damit auskennen. Für Laien ist dann das Szenario: Modem im Keller, 4x LAN-Kabel in die einzelnen Stockwerke und daran 4x Fritzbox 4040 besser geeignet.
Wenn Fritzboxxen dem Szenario gerecht werden, dann ja. Bei so einer Lösung schießt man sich aber schneller ins eigene Bein als einem lieb ist, weil 08/15 Heimrouter nur für 08/15 Heimnetzwerke gedacht sind - auch Fritzboxxen. Bei allem was jenseits des Standard-Szenarios liegt, stößt man sehr schnell an die Grenzen des Machbaren. Auch sind Fritzboxxen bei weitem nicht über jeden Zweifel erhaben, wie hier im Forum oft der Anschein erweckt wird. Es ist nicht immer die sinnvollste Lösung, einfach blind mit AVM auf alles zu schießen was einem in den Weg kommt.

Leomuck schrieb:
guter Hinweis mit der Trennbarkeit der Apartments! Da hattet ihr zu wenige Infos. Das Haus soll auf lange Frist zu einem Wohnprojekt werden, unabhängig davon, ob jetzt genau wir 9 da weiter drin wohnen oder andere. Dafür gibt es eine GmbH, die alles verwaltet und noch einige andere Dinge. Aber kurzum: die Trennbarkeit der Apartment sorgt uns nicht, nicht aus Naivität, sondern aus sehr gründlicher Planung heraus. Wir setzen nicht darauf, dass wir uns alle lieb haben, sondern haben das Wohnmodell so gestrickt, dass sich das alles lösen lässt wenn sich Leute nicht mehr mögen :)
Aha, das klingt alles andere als nach "sehr gründlicher Planung". Das Wohnmodell hat sogesehen nichts mit dem Netzwerk bzw. dessen Trennbarkeit zu tun. Da reden wir nämlich zB davon, dass eine Wohnung mit Philips Hue-Lampen ausgestattet ist und plötzlich können alle im Haus das Licht in dieser Wohnung steuern. Es ist ein wenig naiv, dies mit dem "Wohnmodell" wegzuerklären - gerade, wenn eine gewisse Fluktuation der Bewohner zu erwarten ist. Innerhalb einer Familie kann man das so machen, aber sobald es im weitesten Sinne eine WG ist, sollte man was die Netzwerksicherheit angeht deutlich vorsichtiger sein. Wenn keine technischen Maßnahmen ergriffen werden, um die Wohnungen datentechnisch zu trennen, setzt ihr de facto darauf, dass ihr euch alle lieb habt und niemand einem anderen Bewohner etwas Böses will - auch wenn dieser ihm regelmäßig den beschrifteten Joghurt aus dem Kühlschrank klaut...

Es spricht nichts technisches gegen ein großes Gemeinschaftsnetzwerk, aber dann müsst ihr euch dessen wirklich bewusst sein, dass ein hohes Konfliktpotenzial besteht.


Zu deinen übrigen Fragen:

Ein EdgeRouter ist ein Netzwerkrouter. Das heißt er hat kein Modem und kein WLAN, sondern lediglich 5 separate LAN-Schnittstellen, mit denen er mehrere separate Netzwerke mit eigenem Subnetz, DHCP, Firewall, etc. verwalten kann. Zum Vergleich: Eine Fritzbox kann ausschließlich eine Internetverbindung sowie zwei fest definierte lokale Netzwerke (Heimnetzwerk + Gastnetzwerk) verwalten. Ein ER-X kann 5 physische Netzwerke beliebiger Art verwalten oder mittels VLANs sogar mehr oder weniger beliebig viele. Allerdings setzt so ein Router auch ein gewisses Mindestmaß an Netzwerkkenntissen voraus, weil das keine Fritzbox mit buntem Interface voller Wizards ist, sondern deutlich mehr ins Detail geht. Alles kein Hexenwerk, aber eben auch nicht Plug'n'Play.

Patchpanel bzw. Patchfelder sind prinzipiell große Dosen mit 16, 24 oder gar 48 Ports. Sie werden als zentraler Knotenpunkt für die Hausverkabelung eingesetzt. Im Keller sitzt dann ein Patchpanel und von dort aus gehen dann die Kabel in die jeweiligen Wohnungen bzw. Zimmer. Bei 4 Wohnungen mit jeweils einer Doppeldose + evtl. noch zusätzliche Dosen an der Decke für Access Points oder Dosen im Gemeinschaftsraum, etc. wäre zB ein 16er Patchpanel passend (8 Ports für die 2x4 Kabel in die Wohnungen + 8 freie Ports für Kabel in den Rest des Hauses). Das wäre technisch gesehen dasselbe wie wenn man jeweils eine Dose in die Wohnung baut und am anderen Ende des Kabels im Keller jeweils ebenfalls eine Dose setzt - 4 Dosen nebeneinander. Vom Patchfeld geht man dann mit Patchkabeln auf einen ausreichend großen Switch, bei einem 16er Panel also einem 16er oder gar 24er Switch. Dieser sollte managebar sein, um sich die Möglichkeit von VLANs offen zu halten. An den Switch kommt dann entweder direkt der Internetrouter oder eben ein EdgeRouter/MikroTik, der vor der Fritzbox dann die jeweiligen Wohnungsnetzwerke voneinander trennt.

Alles in allem rate ich dir dazu, dir Unterstützung von einem Fachmann zu suchen oder zumindest von einem Bekannten, der sich mit Netzwerken auskennt. Ohne dir auf den Schlips treten zu wollen, beschleicht mich das Gefühl, dass dir die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten für so ein Netzwerk fehlen und/oder du dir das viel zu einfach vorstellst und zu naiv an die Sache herangehst..
 
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Zur Störerhaftung kann ich etwas aufhellen, weil ich mich gerade damit befasst habe.
Es gibt im wesentlichen 2 Urteile zur Problematik nach der letzten Gesetzesänderung. Bei einem ging es um upload eines Minderjährigen und beim zweiten um upload bei Volljährigen der nicht Anschlussinhaber war.
Bei den Minderjährigen ist man verpflichtet über die Gesetzeslage zu belehren. Bei Volljährigen nicht, man muss aber in jedem Fall den Zugang Schützen, also verschlüsseln, eben genau darum. Damit nicht Minderjährige ohne Belehrungen darauf zugreifen können. Denn die haften nicht, bzw. nur bedingt je nach Alter. Das ist der Punkt.
Wenn man dies nicht macht, dann greift die Störerhaftung auch heute noch.
Die Empfehlung eine Firma zu gründen ist eher Satire. Die Steuererklärung kostet beim Steuerberater ein vielfaches. Zumal das mit dem upload eines Minderjährigen ja der Klassiker ist mit den man sich rausreden kann.
Freilich das wissen die Gerichte auch.
Ich habe solche Konstellationen in 2 Fällen am laufen über 2 bzw. 3 Häuser incls. Telefon mit FB7490 und auch ip Telefonie alles über LAN mit einzel WLAN in jedem Haus. Ist aber nicht von Laien machbar. Da muss zumindest einer dabei sein, der so etwas schon einmal gemacht hat.
 
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Leomuck schrieb:
gibt es tatsächlich eine GmbH, die Vermieter ist, das Internet bezahlt und über die Nebenkosten an die Mietenden weitergibt.
Da musst du auch bedenken, dass dies in fast allen Privatkundentarifen und den günstigsten Geschäftskundentarifen per AGB untersagt ist.

https://www.vodafone.de/media/downloads/pdf/kabel-agb-internet-telefon.pdf
4.1.12 die von Vodafone erbrachten Telekommunikationsleistungen (insbesondere Internetzugangs- leistungen) Dritten nicht entgeltlich oder gegen sonstige Vorteile zur Verfügung zu stellen oder
weiterzugeben und, sofern der Kunde Privatkunde ist, diese Leistungen nicht zu gewerblichen
Zwecken zu nutzen,
 
Zuletzt bearbeitet:
@Leomuck
Wie einige sehr aufschlussreiche Beiträge hier zeigen, ist dein Vorhaben nicht so trivial, wie Du dir das vielleicht gedacht hast.
Da der "Eigentümer" sowieso eine GmbH ist, wie wäre es denn, wenn diese GmbH einen Profi mit der Umsetzung beauftragt. Die GmbH wird ja in irgendeiner Weise auch Gewinnabsichten haben. Wenn sie durch Bereitstellung von Netzwerkdiensten verbessert werden, kann man das als Investition sehen, die unter Umständen auch erhebliche steuerliche Vorteile mit sich bringt.
Zusammen mit den Argumenten hier könntest Du deinen Gesellschafter bestimmt davon überzeugen wenigstens mal drüber nachzudenken.
Zur konkreten Lösung deines Vorhabens, werden hier sicher noch viele mehr oder weniger sinnvolle Vorschläge kommen, da es viele Wege gibt deine Ideen umzusetzen. Bedenke aber: Die Vorschläge kommen von Leuten, die nachher nix damit am Hut haben.
 
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Huhu,

thanks für die weiteren Antworten!

@brainDotExe das ist ein sehr guter Hinweis, danke. Da müssen wir wohl noch mal genauer nachforschen und mit Vodafone telefonieren.

@Raijin danke für die vielen Erläuterungen, das ist sehr hilfreich. Das mit den Patchdosen hätte ich mir auch selbst denken können.. :p

@bender_ danke für den Hinweis und den Rat!

Mir wäre es ganz lieb, wenn wir die Diskussion zum Thema Apartment-Trennung und daran hängender Datensicherheit hier ein bisschen ausklammern könnten. Ich nehme eure gut gemeinten Hinweise ernst. Ich sehe aber gerade nicht, dass wir das praktisch anders lösen als über ein großes Gemeinschaftsnetzwerk. Der Risiken sind wir uns bewusst, das betrifft auch nicht nur das Netzwerk, sondern auch viele andere Facetten unses Zusammenlebensmodells. In der Hinsicht: unser Wohnmodell ist gut durchdacht und seit Monaten durchgeplant. Was das Netzwerk angeht: da haben wir tatsächlich gar keinen Plan.

Deshalb nehme ich auch die Ratschläge, einen Experten/eine Expertin zu beauftragen ernst. Das könnten wir sicher auch über die GmbH laufen lassen. Könnt ihr da eine grobe Einschätzung abgeben, wieviel sowas kostet?

Auf mich wirkt es gerade so, als gäbe es 2 Optionen:
- das Ganze professionell machen über Patchdosen, ordentliche Kabelverlegung und am besten eine professionelle Person

- aus dem Keller grob unelegant 4 Kabel nach oben ziehen (im Zweifelsfall durchs Treppenhaus) und da APs/Switches dranhängen

Verstehe ich das richtig? Dann würde ich mal mit den anderen besprechen, ob wir uns die Mühe und ggf. Kosten mit einer Expertenperson genehmigen wollen oder ob wir lieber ein paar Geräte kaufen und über rumhängende LAN-Kabel miteinander connecten :p Zumindest letzteres müsste doch machbar sein für Menschen mit Technik-Verständnis, aber wenig Netzwerk-Erfahrung? Habt ihr da vllt. ein paar konkrete Empfehlungen für Geräte? Also jetzt für die Variante ohne feste Buchsen in der Wand, sondern eher mit Gerät im Keller -> Kabel in die Stockwerke -> und da wieder Gerät dran.

P.S. Sorry sorry für Netzwerkunverständnis. Mein Technikinteresse hat mich bisher mehr in die Programmierbereiche gezogen als in die Unwelten der Netzwerke. Aber ich habe Lust dazu zu lernen :)

LG
 
Leomuck schrieb:
Habt ihr da vllt. ein paar konkrete Empfehlungen für Geräte?
Der von @Raijin empfohlene EdgeRouter-X ist auf jeden Fall einen blick Wert. Für seine 50 € kann der echt viel. Kann man auch als "simplen" Switch verwenden hat aber immerhin die Möglichkeit die Netze, zumindest teilweise, zu trennen ,sollte es doch nötig werden.
 
Leomuck schrieb:
Auf mich wirkt es gerade so, als gäbe es 2 Optionen:
- das Ganze professionell machen über Patchdosen, ordentliche Kabelverlegung und am besten eine professionelle Person

- aus dem Keller grob unelegant 4 Kabel nach oben ziehen (im Zweifelsfall durchs Treppenhaus) und da APs/Switches dranhängen
Ne, das solltest du anders betrachten:

- Dosen in den Wohnungen mit verlegten Kabeln (zB im Treppenhaus) und im Keller ein Patchfeld
----> alles selber machen

- Dosen in den Wohnungen mit verlegten Kabeln (zB im Treppenhaus) und im Keller ein Patchfeld
----> Profi oder zumindest einen halbwegs erfahrenen Netzwerker ins Boot holen

Die Frage ob an die Wohnungskabel direkt APs/Switches drankommen, stellt sich gar nicht, weil das extrem gefrickelt ist und keinerlei Vorteil bietet. Man spart sich einzig zB das Anschrauben einer Aufputzdose (wenn man Mauerarbeiten scheut) sowie das Anklemmen des Kabels. Nimmt man zB Keystone-Module ist letzteres Kinderleicht. Zig Meter Patchkabel quer durchs Haus zulegen und dann irgendwo aus einem Loch in der Wand baumeln zu lassen, ist die schlechteste aller Lösungen.
 
UweW. schrieb:
Du hast aber schon das Eingangspostion gelesen und verstanden?
Und in deinem Fall solltest du alle geräte auf Firmware 7.0x updaten und ein Mesh einrichten. Nur dann wird dein Handy zwischen den Stockwerken ohne Stress weitergegeben.
Sicher.
 
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