News Internetbotschafterin fordert Programmieren in der Grundschule

Was soll der Unsinn? Es ist schon unnötig, dass das Programmieren Bestandteil des Informatik-Unterrichtes der Oberstufe ist, und jetzt soll das schon in der Grundschule unterrichtet werden?
 
Endlich betont das nach ~ 80 Beiträgen mal Jemand. Sagt eigentlich schon Alles, wenn jemand diese Idee für gut findet und denkt, die Grundschulschüler würden Java, Phyton, etc. lernen.:rolleyes:
 
Immer alles reinprügeln in die kleinen Köpfe. Wie bei den Asiaten, am besten schon im Mutterleib beginnen. Wir haben keine Zeit, wer mit fünf noch nicht den Grundstein seiner Karriere gelegt hat, ist eh raus. Mehr Kompetenzen braucht das Land. Und Kompetenzerlangungskompetenz. Kinder müssen Berufskompetenzen erlangen, Erwachsene wie Kleinkinder pädagogisiert werden. Schnell erwachsen werden, um ewig jung und dynamisch zu bleiben. Technokratische Analphabeten. Hat sie eigentlich einer dieser Ideengeber mal die Aufsätze angeguckt, die schon heute von Oberschülern zusammenfabuliert werden? Aber man braucht ja weder emotionale Intelligenz noch Ausdrucks- oder Urteilsvermögen, um beim Arbeitskraftverkauf erfolgreich zu sein. Andere sind uns schon weit voraus, wir verlieren den Anschluss, Nordkorea etwa, oder China. Der kleine, eifrige,konforme Hacker, das neue Bildungsideal.
 
Selten so einen Quatsch gehört. Bin selber Programmierer aber in der Grundschule hat das rein gar nix zu suchen.

Noch dazu kriegen die doch nie und nimmer eine halbwegs fähige Person dazu das in der Grundschule zu lehren. Jeder der ein wenig was draufhaut hat einen besseren Job. Damit bleibt das dann an Leuten hängen die davon praktisch keine Ahnung haben und die Kinder wohl eher abschrecken würden, lol.
 
Total absurder Gedanke. Die Kinder sollen lieber in Lesen, Schreiben und der Grundmathematik geschult werden. Ebenso finde ich Englisch sehr wichtig. Wenn ein Kind interessiert ist könnten ja Zusatzkurse auf freiwilliger Basis angeboten werden.

Das ist wie mit den Grundschullehrern die Integralrechnung etc. können müssen. Wofür ist mir allerdings schleierhaft. Ich denke es ist viel wichtiger WIE ich etwas beibringe als WAS.
 
Als ob die in der Grundschule wirklich programmieren würden, da gehts doch nur ums Verständnis und die Logik dahinter, so wie bei allen anderen Fächern auch.
 
Zunächst sollten die Kinder doch wohl mal ihre Muttersprache lernen und nicht wie sie "PC´s hacken" können. Man siehe sich nur die Rechtschreibfehler in den Ganzen Computerforen im Internet an....
 
dasnacht schrieb:
Ich erachte das für sehr, sehr wichtig, dass in absehbarer Zeit jeder Schüler, der das Deutsche Schulsystem verlässt, mindestens ein Mal Code gesehen und selbst geschrieben hat. Sonst haben wir am Ende einen Haufen unmündiger Konsumenten, für die Technik einfach eine Gegebenheit ist, die von irgendwelchen Nerd-Superbrains erschaffen wurde und an der sie nichts ändern können, da einfach das Selbstvertrauen und Neugier zum einfach mal selber machen fehlen. Ich finde das persönlich beängstigender als diese diffuse Angst vorm Kampf um Arbeitsplätze in einer globalisierten Welt, die ständig irgendwo her beschworen wird.

Ich überlege gerade was ich dazu sagen/schreiben soll....

Ich hatte in der Haupt- wie Realschule Informatik (und das vor 15 Jahren) und wir haben uns in beiden Schulen einige Sprachen angesehen und in solch simplen Sprachen wie BASIC sogar kleine Programme geschrieben. Wenn einer tiefer in die Materie einsteigen will, dann macht er das aus Interesse entweder privat oder lernt einen entsprechenden Job oder studiert dieses. Meistends lernen/studieren diese das ja, weil sie privat schon länger damit rumbasteln.

Wer sich im Informatikbereich dann einen Beruf sucht und diesen lernt hat dann auch zumindest in der Berufsschule (wieder) Kontakt mit programmieren.
 
Es geht darum dass IT Kräfte momentan begehrt sind, Firmen zu viel zahlen müssen und der Staat es lieber hätte, wenn jeder Honk solch einen Posten belegen könnte, für 8,50€ Stunde.

Schule sollte wie ein Studium sein, lauter Wahlmodule.
Damit hätte ich vielleicht sogar Spaß an der Schule gehabt. War damals irgendwie alles Zwang und öde bis zum geht nicht mehr.
 
Ich habe mir mit 11 Jahren das Programmieren in Basic mit ein bischen Lektüre selbst beigebracht, mir später weitere Sprachen angeeignet und generell während meiner ganzen Jugend viel Zeit am PC verbracht. Geschadet hat es mir nicht, heute arbeite ich als Ingenieur, privat ist auch alles im Lot.
Mich hat es in der Schule sehr gestört, dass es Informatik als Unterrichtsfach erst in der Oberstufe gab. Und das Niveau dort war lachhaft. Ich hatte damals sogar eine Software-Fortbildung für Lehrer durchgeführt, darunter war auch mein Informatiklehrer. Und im Gespräch mit Studenten hab ich auch festgestellt, dass sich das IT-Niveau an Schulen seit meiner Schulzeit kein Stück gebessert hat. Deutschland hinkt hier wirklich hinterher.
Ob die Grundschule schon der richtige Ort für die Vermittlung von IT-Kenntnissen ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
 
Ich finde die Idee gut.
Wahrscheinlich ist das Problem die Art, in der der Stoff beigebracht wird, das verdirbt einem den Spaß am Programmieren.
 
Interessante Diskussion... ich finde es unheimlich schwer, festzulegen, was Kinder heutzutage lernen sollen. Ich bin Grundschullehrer und habe immer wieder dieses Problem. Meine lieben KollegINNEN haben das nicht, die denken darüber nicht weiter nach(wie früher, als sie selbst Schülerinnen waren). Ich finde diese Frage aber extrem wichtig.

Minecraft scheint echt viele Jungs anzusprechen. Ich spielte damals LEGO, bauen und schaffen sind wichtige Tätigkeiten für dieses Alter. Die Umwelt gestalten. Das verschwindet eh schnell genug, wenn sie dann irgendwann zu anpassungsfähigen Konsumenten verschandelt wurden. Dann ist kein gestalten mehr...

Am Ende des Tages kommt es aber nur auf einen Punkt an. LERNEN, kann das Kind selbstständig lernen, sich Ziele setzen, das eigene Interesse kreativ umsetzen? Ja? Dann ist es eigentlich egal, was wir in der Schule lernen. Das Lernen endet da ja nicht. Es ist so dumm, zu glauben, dass nur Schule bildet. Erziehung der Eltern spielt ein 100x größere Rolle als die Lehrpläne. Und was nützt ein "optimierter" Lehrplan, wenn ich langweilige Lehrer habe. Das Leben ist doch viel spannender...;) Das wird noch interessant.
 
Warum kommt hier jeder zweite mit "die sollten zuerst mal richtig lesen und schreiben können"? Das wird ja nicht ausgeschlossen. "Programmieren" könnte ja in einer Projektwoche oder an 3 Tagen beigebracht werden. Wir hatten (in der Schweiz) einige solche Spezialwochen, mal ging es um die Steinzeit, mal um Recherche im Internet. Ja wir haben in der 4. Klasse Internet Handhabung gelerent, das war 1998! Da war Google noch eine von 20 Suchmaschinen. Ich bezweifle, dass solche konzentriert Lerneinheiten eine Grundausbildung mit einer Dauer von 6 Jahren merklich stören! Im Gegenteil, für adhs Kinder wie mich waren das immer die Highlights wo man endlich mal was machen durfte.

Ich bin nicht deutsch und ich kenn mich nur soweit aus wie meine deutschen Freunde mir das System erklärt haben, aber wenn mehr als 60% der Schüler das Abi machen läuft was schief. Die Elite sollte eine Minderheit bleiben und nicht zur Norm werden. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sich die Zahl der Problemkinder in den letzten Jahren gar nicht verändert hat, aber die Anforderungen an Kinder eben schon. Es gab schon immer in jeder Klasse mindestens ein Kind, was absolut nicht vorlesen konnte. Es gibt auch immer das eine Kind, welches bei Zahlen einen komplett leeren Blick gekommt und gedanklich in eine andere Welt flüchtet. Von daher wäre es interessant zu wissen, wieviel schlechter die deutschen Schüler im Mittel und über die letzten Jahrzehnte jetzt wirklich geworden sind.
 
Also wir haben in der differenzierung, also ab 9. klasse, den hamster simulator benutzt.. war da für mich schon zu einfach, für den rest okay. den könnte man aber gut vorher einsetzen, 4. klasse könnt ich mir auch schon vorstellen...

der ist simpel (4 befehle), graphisch greifbar und an dem lässt sich wunderbar viel erklären.. schleifenkonstrukte etc...
 
Letztlich kommt es darauf an wie es umgesetzt wird. Ein Kind lernt am leichtesten im Spiel weshalb der Begriff "Spielend Lernen" genauso für "leicht Lernen" steht, selbst wenn es dabei gar nicht um Spiele geht.

Kreativität ist ein wichtiger Faktor und diese soll mehr gefördert werden statt stures auswendig lernen. Im Spiel wird einen Kind auch nicht so schnell langweilig. Letztlich sind kreative Spiele (Lernmethoden) gefragt bei denen das Kind aktiv beteiligt ist und nicht nur passiv auf vorgegebene Szenarien reagieren muss.

Genauso wichtig ist aber auch genügend Freiraum in dem das Kind einfach mal die Seele baumeln lassen kann und seinen Gedanken und Fantasien nachhängen kann ohne das irgendetwas gefordert wird.
 
Ich kann mich noch gut an meine Schulzeit in Bezug auf Computerunterricht erinnern. Wir hatten einen Computerraum mit 15 Pentium 1 90 Mhz Rechnern, auf denen liefen Lernprogramme, aber auch PacMan und auch qbasic habe ich auf diesen Rechnern in einem freiwilligen Kurs "gelernt" (nein, es war mir zugegebenermaßen zu schwer in der 6.(?) Klasse). Alle Rechner hingen gefühlt an einer ISDN-Leitung.

Auf dem naturwissenschaftlichen Gymnasium in Bayern konnte man bis 2006 noch ohne jegliche Kenntnisse am Computer Abitur machen, Kurse waren freiwillig.

Das Zehnfingersystem konnten anfangs nichtmal die Lehrer, welche Computerkurse gegeben haben (die konnten in der Regel das Zweifingersuchsystem), solche grundlegenden Dinge wurden am Gymnasium einfach nicht gelehrt.

Nach dem Studium und jetzt im Beruf (Maschinenbau) brauche ich auch fast nur Office und natürlich viele unternehmensabhängige Programme und Tools, welche frühestens im Studium angeboten wurden.

Wichtiger fände ich persönlich Unterricht zum Thema gesunde Ernährung und körperliche Fitness.

Programmieren als freiwilliger Kurs müsste nach meinem Verständnis heute doch auch weiterhin angeboten werden, da können die Kinder mit Interesse dann selbst sehen, ob es ihnen gefällt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Kinder tun mir jetzt schon Leid. Ab Kindergartenm, Mandarin, danach Hochleistungstage mit C++ und Java "unterricht", zusätzlich Englisch und Französisch. ;) Der Kapitalismus frisst die Kleinsten. Ich würde meine eigenen immer auf Waldorfschulen schicken. Alles andere grenzt heute an Vergewaltigung.
 
Schnapsidee und nichts weiter. Den Kindern heutzutage sollte lieber beigebracht werden, wie man anständig zu lesen und zu schreiben hat. Außerdem ist Programmieren jetzt nicht unbedingt ein Selbstläufer.

Aber naja, das Bildungssystem ist schon seit langer Zeit mangelhaft. Mehr Unterricht und mehr Hausaufgaben macht die Kinder nicht unbedingt schlauer...im Gegenteil. Mir kommt es eher vor, als werden die Kinder immer dümmer verglichen mit der Generation meiner Eltern oder Großeltern.
 
Pat schrieb:
Eigentlich geht's damit nicht nur hauptsächlich darum, den Kindern programmieren beizubringen, sondern logisches Denken und Problemlösungskompetenzen, genau das braucht man nämlich hauptsächlich beim Programmieren.

Ich glaube, viele von euch haben ein falsches Bild von "Grundschule": Es geht hier darum, den Kindern in einem frühen alter spielerisch etwas tolles, peppiges beizubringen, dass gleichzeitig das logische Denken und problemlösen schult.

Die Dame hat völlig recht, und alles was sie sagt weis und analysiert man schon seit mindestens 10 Jahren. Leider interessierts nur kein Schwein, inkl. des Bundes.

Du hast anscheinend keine Kinder, richtig?!
Morrich z.B. hat vollkommen recht. Kinder sollen in der Grundschule erstmal rechnen, schreiben und die Grundwerte erlernen. Leider haperts schon da dank den überforderten und zu "fürsorglichen" Eltern. Ich kann von mir selber sagen, das mit 12/13 erst der Drang kam, um etwas auf dem C64 zu programmieren. :lol:
 
Ich versteh den Sinn und Zweck dahinter nicht. Klar, die Kids werden später mal viel mit dem Computer arbeiten und sollten schon wissen, wie alles ungefähr funktioniert, aber Programmieren und das schon im Grundschulalter? Das ist für dieses Alter erstens noch viel zu früh und außerdem viel zu spezifisch. Man muss auch nicht Maschinenbau studiert haben, um zu wissen wie man ein Auto fährt. Da halte ich Kurse für den praktischen Umgang mit dem Computer für sinvoller. Denn wie viele werden konkrete Programmierkentnisse denn tatsächlich im späteren Leben anwenden können? Es wird schließlich nicht jeder ein Angestellter im IT-Bereich werden.
 
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