@ Mustis:
1.) Sei mir nicht bös, aber ob deine Bekannten — von denen du diese Informationen zu haben scheinst — sogenannte "Profifotografen" sind (also ihr Geld damit verdienen) ist irrelevant. Ich kenn nicht wenige dieser "Profifotografen", die nicht imstande sind, ihren Fotos einen akzeptablen Weißabgleich zu verpassen, bzw. wo zB bei Hochzeitsfotos die Hauttöne der Menschen an die von Schweinchen Babe erinnern. Ob sie ihr Geld damit verdienen hat oft wenig damit zu tun, wie gut sie wirklich sind. Der Qualitätsanspruch vom Großteil der Kunden hält sich nämlich in Grenzen.
2.) Ich hab nicht gesagt, dass eine Zeiss-Optik nix bringt. Ich hab deren Vorteil gegenüber "normalen" Optiken lediglich in Relation gesetzt — wohlgemerkt auf's Thema Handykamera bezogen.
Du scheinst der Meinung zu sein, dass, nur weil Zeiss draufsteht, auch automatisch immer die selbe, hohe Qualität drinsteckt. Du solltest bedenken, dass bei der Objektivherstellung der wirklich einzig heikle und vor allem aufwendige Teil das Schleifen der Gläser is. Warum glaubst du, sind die wirklich professionellen Objektive so schweineteuer? Weil sie extrem genau geschliffen sind, und das wiederum is ein sehr zeitaufwendiger und daher teurer Vorgang. Dazu kommt noch folgendes: je größer der Linsendurchmesser, desto weniger genau muss der Schliff erfolgen. Wenn du also bei einem kleineren Linsendurchmesser eine optisch gleichbleibende Qualität haben willst, erhöht sich der Aufwand für den Schliff. Und du glaubst doch wirklich nicht, dass die Zeiss-Optiken für irgendwelche Kamera-Handys qualitativ mit den Zeiss-Optiken für semi-professionelle oder professionelle Objektive auch nur annähernd vergleichbar sind. Zeiss produziert hier möglichst kostengünstig und resourcenschonend Kleinst-Objektive für den Massenmarkt, das Marketing erledigt sich durch den Namen Zeiss dann sowieso von selbst.
3.) Weiters bringst du verschiedene Dinge durcheinander. Ich habe lediglich die Qualität der Kleinst-Objektive in Verbindung mit Kleinst-Sensoren in Handys angesprochen. Dass eine Filmkamera mehr Details unterbringt, habe ich nie bestritten. Über den Daumen kann man sagen, dass unter optimalen Bedingungen — also hochqualitatives Objektiv, hochauflösendes Filmmaterial und perfekte Entwicklung — ein 35 mm Kleinbildfilm auf etwa 20 Megapixel kommt. Mit analogen Kompaktkameras und Film aus dem Supermarkt wird man aber auch das nie erreichen können.
4.) Ich weiß nicht, welche "Profis" deine Bekannten sind, aber dass "nicht unerheblich viele Profis" nach wie vor auf Film setzen, stimmt ganz einfach nicht. Digital bietet mittlerweile sehr hohe Qualität bei wesentlich leichterem und vor allem schnelleren Handling — ich erwähn nur mal das Wort Workflow. Zeit ist Geld, und im Hinblick auf Deadlines bietet digital einfach viele Vorteile.
5.) "[...] aber eine 3-7 Megapixel kamera löst mit sicherheit nicht besser auf als ein analoges modell". Wie gesagt, du vermischt hier verschiedene Dinge. Ich habe von Kompaktkameras und Handykameras gesprochen.
6.) Zum Thema Rauschverhalten:
Je dichter die Pixel liegen, desto stärker das Rauschen. Das ist Fakt. Wenn du einen 5-Megapixel-Sensor in drei Ausführungen herstellst — einmal 35 mm Full Frame, einmal APS-C (1,6er Crop-Faktor, wie zB Canon EOS 400D & 40D) und einmal einen noch kleineren für ein Handy, dann wird der größte Sensor das geringste und der kleinste das stärkste Rauschen haben.
Dass man das hinterher per Software teilweise kompensieren kann stimmt zwar, aber Rauschreduktion per Software führt immer zum Verlust von Details. Auch das ist ein Fakt.
Wie du's drehst und wendest, Zeiss-Optiken in Handykameras auf einem winzigen Sensor mit lachhaft hoher Megapixel-Anzahl sind einfach nur Marketing und größtenteils völlig sinnlos.