DunkelAngst schrieb:
Bei einem islamischen Religionsunterricht geht es aber nicht um die Glaubensvermittlung oder Bekehrung; es geht einfach um das komplexere Thema Islam - da kann Katholisch und Evangelisch nicht mithalten.
Ich hab da jetzt nicht ganz den Plan von, aber wird der Unterricht dann für alle Schüler Pflicht oder ist der freiwillig bzw. darf der Schüler (besser: dessen Eltern) sich aussuchen, welchen Religionsunterricht er besucht?
Im letzten Fall geht es dann so aus: im islamischen Reli sitzen islamische, im evangelischen evangelische und im katholischen sitzen katholische Kinder. Also so wie jetzt auch.
Ich bin eh gegen jede Art von Religionsunterricht, der sich nur mit "einer" Religion beschäftigt und dessen Grundsätze und Werte vermitteln soll. Leider war es bei mir so bis zur 11. Klasse, und ich glaube nicht dass sich viel geändert hat. Gerade auf dem Gymnasium wo ich war sind die gleichen Patienten immer noch aktiv.
Einen Glauben zu vermitteln oder zu bestärken ist IMHO nicht Aufgabe des Religionsunterrichtes an Schulen, sondern des Konfirmandenunterricht und solches Zeugs.
Ich bin für einen Religionsunterricht, der sich mehr als Religionskunde versteht. Dort sollen alle Religionen gleich behandelt werden (naja, die hier ansässigen Religionen natürlich bevorzugt und dazu gehört vor allem auch der Islam). Es sollen deren Werte und Grundsätze nicht vermittelt, aber erklärt werden. Es muss über deren Geschichte erzählt werden. Dann würde sich vielleicht mehr Verständnis für andere Religionen einstellen.
Natürlich ist das ein erheblicher Mehraufwand für den Lehrer, das ließe sich aber dadurch ausgleichen, dass man für die jeweiligen Themengebiete die passenden Theologen engagiert, natürlich unter Aufsicht.
Gruß
Morgoth