McDaniel-77 schrieb:
Ich finde es nur schade, dass HDMI so ein schwachsinniger Standard ist. DVI kann mehr.
Ja genau, Soundübertragung zum Beispiel. Oh wait...
ComputerBase schrieb:
Damit prangert er die Einstellung der Verantwortlichen der Branche an, stets höhere Auslösungen und Bildwiederholungsraten als etwas neues verkaufen zu wollen.
Naja, wenn man so einige PC-Foren verfolgt, dann bekommt man schon den Eindruck, dass ein großer Teil aber genau das will: Immer wieder das gleiche beknackte Spiel mit immer besserer Grafik. Mich wundert es nicht, dass diese sogenannten "Grafikhuren" dann auch bedient werden. Für die Entwickler gibt es nichts einfacheres als ein paar Regler zu veschieben. Neues, grandioses Gameplay? Nö, wir schrauben den Poly-Count hoch und der Einfaltspinsel PC-Gamer_XYZ wird sofort vom besten Spiel aller Zeiten reden. Es ist doch wohl bezeichnend, dass man immer wieder so einen Mist liest wie "ich wünsche mir FF7 mit geiler Grafik".
In meinen Augen war die aktuelle Generation die schlechteste aller Zeiten und damit beziehe ich alles mit ein: XBox 360, PS3, Wii, PC und die ganzen Spiele für diese Systeme. Die letzten wirklich tollen Blockbuster für Coregamer kamen für die PS2: God of War, Shadow of the Colossus und Okami. Alles was danach kam war weitesgehend ein Abklatsch des Altbekannten, nur eben auf Hochglanz poliert mit cineastischen Cutscenes und schlauchigen Kulissen. Ich habe den Eindruck, als hätte Videogaming 1998 mit Zelda - Ocarina of Time seinen Höhepunkt gehabt, denn seit diesem Meilenstein geht es nur noch bergab.
Es gab wirklich nur sehr wenige Lichtblicke. Positiv waren für mich das einfach nur epische World of Wacraft (vor der Fusion mit Activision) und die beiden Souls Spiele Demon's und Dark Souls, welche eine unfassbar gelungene Hommage an die Action-Adventures der 16-Bit Generation sind (Ghouls 'n Ghosts lässt grüßen!) und einen unvergleichlichen Onlinespass mit sich bringen. Doch auch diese Spiele bieten relativ wenig Neues, haben eindeutig erkennbare Wurzeln. Ohne wunderschöne Indietitel wie Flower oder Journey müsste man wohl die totale Innovationsarmut feststellen.
Man fragt sich nur warum? Haben die Entwickler keine Ambitionen mehr, gehen mitlerweile zuviele Ressourcen für die Grafik drauf, oder will man gar nichts ändern, weil die blöden Kids von heute sich auch mit dem drölfzigsten Neuaufguss von CoD oder BF zufrieden geben? Ich denke es ist letzteres. Solange das Geld fließt, wird sich gar nix ändern. Mitlerweile stecken die Studios mehr Geld ins Marketing als in das Spiel selber, was ja wohl für sich spricht. Ganz nach dem Vorbild von Apple werden die primitivsten Triebe im Menschen angesprochen und so rennen sie wie ferngesteuert in den nächsten Laden und kaufen sich das nächste Schrottspiel. "SKYRIM!!! Bestes Spiel aller Zeiten!!!!111". Sowas kann nur behaupten, wer noch nie ein wirklich gutes RPG gespielt hat. Das Kampsystem ist einfach nur der hinterletzte Müll im Vergleich mit Spielen wie Monster Hunter, Dark Souls oder Dragon's Dogma, die Geschichte ist unbeeindruckend und die Charakterentwicklung ist ebenfalls sehr eingeschränkt. Aber da Bethesda so viel Knete ins Marketing steckt, plappern die ganzen Kids blind nach, was sie über die viralen Kanäle eingetrichtert bekommen...
Ich kann auch diesen ganzen Shooterschrott nicht mehr sehen, seit fast zwanzig Jahren hat sich in diesem Genre doch überhaupt nichts mehr getan. Jedes Jahr kommt das gleiche Spiel auf den Markt mit einem kleinen Grafikupdate - bei Call of Duty nicht mal das! Und ob diese VR-Technik etwas an dieser Misere ändern wird, sie im schlimmsten Fall sogar noch negativ beeinflussen wird, weiß man auch noch nicht. Man sieht es doch in der Filmbranche: neue Technik verbessert in vielen Fällen nicht den Inhalt, sondern nur die Qualität der Rezeption. Pulp Fiction ist auf einem Röhrenfernseher schon ein toller Film gewesen, da braucht es keinen HD-Flatscreen oder eine 3D-Brille um das zu merken. Transformers hingegen würde sich ohne einen tollen Breitbildfernseher mit Full-HD doch keiner mehr angucken, bis auf einen Special-Effects-Overkill hat der Film doch gar nichts zu bieten. Im Idealfall läuft es so wie bei der Einführung der 3D-Spielwelten mit Sega Saturn und Sony Playstation: Das war ein kreativer Urknall und Ausgangspunkt für so viele neue Ideen. Sowas wäre anstrebenswert.
Ich denke die Studios würden gut daran tun, wenn sie sich viel mehr auf die Verfeinerung und Weiterentwicklung von Gameplay konzentrieren würden, also das, worum es in einem Spiel tatsächlich geht, anstatt immer bombastischere Cutscenes aufzufahren. In meinen Augen sind die japanischen Entwickler die einzig verbliebenen, die sich richtig Mühe geben mit Gameplay. Das Problem ist aber, dass diese nicht so viel Knete machen wie die westlichen Entwickler, weil sie nicht so viel Geld in ein aggressives Marketing stecken. Wenn die japanischen Studios jetzt auch mit diesem Mist anfangen, dann wird es so laufen wie mit Final Fantasy, denn die haben sich dem westlichen Modell voll und ganz verschrieben: Hypen -> abkassieren -> entschuldigen -> hypen -> abkassieren -> entschuldigen...