Kabinett beschließt Rente mit 67, evtl. später mit 70

keshkau schrieb:
überflüssiges Zitat entfernt

Das kann ich nur bestätigen. Brauch mich nur hier in meiner Gegend umzusehen.Von unseren vielen Arbeitslosen oder sogar Sozialhilfemepfänger haben die meisten 5 Kinder und mehr. Tja der Staat finanziert es eben und was später mal aus den Kindern wird kann man ja ihren Eltern sehen (Vorbilder). Das muss aber nicht überall sein.

Die welche die Kinder eigentlich machen sollten verbringen viel zuviel zeit sich gedanken über die Zukunft ihrer kinder zu machen und lasses es dann lieber weil man nicht was kommt.
 
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keshkau schrieb:
Wir müssen deshalb so oder so ran: Entweder mehr (= länger) arbeiten oder mehr pimpern.

Also ich trainiere Kinder von 8-12. Mit jedem Trainingstag werde ich gefühlt ein Jahr älter ... :D

Also da plädiere ich lieber für weniger Stress = keine Kinder und trotzdem mehr pimpern ... :evillol:

Ok wir sollten wieder ernster werden ...

Also wie kann man Beschäftigung für Menschen über 50 finden. Ich denke wir sind uns alle einig, dass es wohl nicht genügend Jobs auf dem heutigen Arbeitsmarkt geben wird für diese Altersgruppe.
 
Zunächst einmal müssen zahlreiche bestehende Hemmnisse abgebaut werden, die sich im Laufe der Zeit – und unter anderen Voraussetzungen – eingeschlichen haben. Wer z. B. mit 53 Jahren in der baden-württembergischen Mietall- und Elektroindustire drei Beschäftigungsjahre vorweisen kann, ist praktisch nicht mehr kündbar. Dafür hat der Manteltarifvertrag gesorgt. In manchen Tarifverträgen steht, dass der Betriebsrat in diesen Fällen einer Kündigung zustimmen muss, während das Gesetz lediglich eine Anhörung vorsieht. Auch das kann ein Hemmnis für die Einstellung älterer Arbeitnehmer sein. Wir kennen auch Tarifverträge, nicht zuletzt bei den Behörden, wo den Beschäftigten die Gehaltserhöhungen per Knopfdruck gewährt wurden, nämlich allein schon auf Basis ihres Alters. Dieses sog. Seniorenprivileg ist noch häufig anzutreffen, nicht zuletzt in den Köpfen der Arbeitnehmer, was wiederum dazu führt, dass ältere Bewerber mit vergleichsweise höheren Gehaltsvorstellungen in die Verhandlungen gehen. Die Tariflandschaft kennt ebenso Regelungen, in denen die Bezahlung mit der Dauer der Beschäftigung steigt. Das ist kein leistungsgerechtes Kriterium. Wir haben auch das Problem der Entgelt-Sicherungsklauseln. Wenn ein Arbeitnehmer in ene geringer bezahlte Beschäftigung wechselt (das kann auch betriebsintern sein), dann existieren teilweise Gehaltsgarantien, die eigentlich durch nichts zu rechtfertigen sind.

Im Arbeitsförderungsrecht gibt es viele Baustellen. Ist es tatsächlich sinnvoll, die Bezugsdauer für das Arbeitslosengeld anzuheben? Diese Frage stellt sich, weil damit zwei Probleme verbunden sind: Erstens sinken hier und da die individuellen Eigenanstrengungen bei der Jobsuche, zweitens wird ein falsches Signal gesetzt. Schließlich muss es um eine schnelle Wiedereingliederung in das Berufsleben gehen, zumal die Gefahr besteht, dass mit einer länger andauernden Arbeitslosigkeit der Wert der Qualifikationen abnimmt. Hier sollte einfach ein anderer Schwerpunkt in der Arbeitsförderung gesetzt werden.

Arbeitnehmer ab 50 Jahre werden in bestimmten Fällen bis zu 36 Monate lang mit Lohnzuschüssen gefördert. Aber ist das sinnvoll oder besteht hier nicht doch die Gefahr von Mitnahmeeffekten? Könnte dieses Geld nicht woanders besser eingesetzt werden?

Ferner muss überlegt werden, wie die Bedeutung von beruflicher Weiterbildung grundsätzlich gesteigert werden kann. Wenn sich die Arbeitnehmer regelmäßig fortbilden, werden sie im Alter auch nicht so schnell unattraktiv für die Arbeitgeber.

Ein weiterer Aspekt ist die Gesundheitsprävention. Es gibt zum einen betriebliche Initiativen (Betirebssport usw.), aber die Beschäftigten sind in erster Linie immer noch selbst für ihre Gesundheit verantworrtlich. Gerade ältere Mitarbeiter zeichnen sich dadurch aus, dass sie über längere Zeiträume arbeitsunfähig bleiben als ihre jüngeren Kollegen.

Und darüber hinaus wäre das zu sagen, was hier im Forum bereits an anderer Stelle erwähnt wurde. Wir müssen dahin kommen, die derzeit brachliegenden Beschäftigungsfelder zu aktivieren und uns Gedanken darüber machen, wie man es schafft, den dort arbeitenden Menschen ein ausreichendes Einkommen zu verschaffen. Das wird noch spannend werden.

Und immer schauen, was die (europäischen) Nachbarn machen, die sich mit dem gleichen Problem herumschlagen: http://www.oenb.at/de/img/stiglbauer__tcm14-38892.pdf
 
Zuletzt bearbeitet:
Ferner muss überlegt werden, wie die Bedeutung von beruflicher Weiterbildung grundsätzlich gesteigert werden kann. Wenn sich die Arbeitnehmer regelmäßig fortbilden, werden sie im Alter auch nicht so schnell unattraktiv für die Arbeitgeber.

Nun musst Du nur noch den Kopf der älteren Arbeitnehmer für derartige Maßnahmen freikriegen.
Ich kenne das bei uns in der Feuerwehr, dort ist es mitunter schon schwierig die betagteren Kollegen zum Dienstsport zu bewegen, also bezahlte Gesundheitserhaltung wenn man so will.
Zumal bekannt ist, dass Feuerwehrleute über 50 nichts mehr im Einsatzdienst zu suchen haben(Laut Betriebsarzt lol)
Tritt dann der Fall X ein ist die Heulerei groß, weil keiner weiß wo er den für andere Dingr unterqualifizierten einsetzen soll. Soll heißen, nicht nur das
Qualifizierungsangebot muss da sein sondern auch die Bereitschaft der Beschäftigten es zu nutzen.

PS: Ich kann mir nicht vorstellen mit 70 noch auszurücken und unter Pressluftatmer Feuer zu löschen, aber das nur nebenbei.
 
Ohne Zweifel muss sich in den Köpfen der Beteiligten (AN und AG) einiges ändern. Das Feuerwehr-Beispiel passt da gut. Wenn beide Seiten wissen, dass man ab einem bestimmten Alter nicht mehr voll einsatzfähig sein wird, dann sollte man sich darauf rechtzeitig einstellen. Für die Feuerwehr könnte das bedeuten, dass vergleichsweise ältere Mitarbeiter zwar mit rausfahren, aber vor Ort andere Aufgaben übernehmen als mit Atemsschutz durch brennende Häuser zu laufen. Es gibt schließtlich noch andere Jobs zu tun. Es wäre auch denkbar, die Leute auf beratende Tätigkeiten vorzubereiten, also Ansprechpartner zu sein in Sachen Brandschutz usw.

Es wäre auch nicht damit getan, im Alter von 45 Jahren plötzlich und unerwartet mit Weiterbildung zu beginnen. Denn die Lernfähigkeit sinkt rapide, wenn man nicht regelmäßig lernt. Dennoch sitzen in unseren Unternehmen auch Leute, die zehn Jahre lang und mehr nicht einmal eine einzige venünftige Schulung mitgemacht haben. Das dürfte eigentlich nicht sein.
 
Für die Feuerwehr könnte das bedeuten, dass vergleichsweise ältere Mitarbeiter zwar mit rausfahren, aber vor Ort andere Aufgaben übernehmen als mit Atemsschutz durch brennende Häuser zu laufen. Es gibt schließtlich noch andere Jobs zu tun.

So einfach ist es nun auch wieder nicht, in Zeiten höchster Flexibilität wo jeder alles können soll geht das nicht, leider.

Natürlich gibt es trotzdem eine Reihe von Möglichkeiten für ältere Kollegen, aber dazu müssen si auch bereit sein Qualifizierungsmaßnahmen anzunehmen. Das tun viele noch junge Leute, die älteren allerdings kennen die Notwendigkeit meist nicht, da sich die Alternative früher nicht gestellt hat und ein Umdenken nur sehr langsam stattfindet.

Die Lernfähigkeit mag sinken, wie alles nachlässt, was nicht ständig trainiert wird, aber man kann sie wieder lernen, auch im Alter von 45Jahren und älter. Ist eigentlich noch ziemlich jung im Vergleich zu 70 oder?
 
Die Deutschen müssen länger arbeiten. Das finde ich richtig.
Früher war es doch eines des Kernprobleme fast jeder Gesellschaft, wenn die Bevölkerungszahl zu rasch anstieg, weil die Wirtschaft nicht mit der ewig steigenden Bevölkerungszahl schritthalten konnte. Auch heute haben wir doch in Afrika und Asien mit einer Bevölkerungsexplosion zu kämpfen. Die Folgen dort: Armut und Elend.
Bei uns kehren sich die Vorzeichen hingegen um. Aber das ist nur ein Porblem, wenn Deutschland nicht richtig darauf reagiert. Schließlich verteilt sich grundsätzlich das vorhandene Vermögen bei abnehmender Bevölkerungszahl auf weniger Köpfe. Am Ende könnte theoretisch jeder Einzelne reicher dastehen, zumindest im Durchschnitt. Das es nicht ganz so einfach ist und naiv klingt, weiß ich auch.
Denn wir haben das Problem, das zwar die Zahl der Bürger konstant bleibt, aber ein immer kleinerer teil ist ökonomisch aktiv.
Je weniger Menschen arbeiten, desto weniger produktiv ist der Standort und desto geringere Renditen wirft das dort investierte vermögen ab.
Ich erzähle also niemanden etwa neues, wenn ich sage, dass die Beschäftigung ein Schlüssel zur Lösung des Problems ist. Gelingt es die lebensarbeitszeit auszudehen - früher in Beruf, später in die Rente - kann gegengesteuert werden. Wenn der Einzelne durch bessere bildung noch produktiver wird, sogar noch stärker.
Es ist doch ein großer Irrtum zu glauben, dass Einwanderung die Probleme der Zukunft lösen kann. Immigranten können die demographische Krise zwar lindern, aber nicht lösen.
Und warum sollten überhaupt junge und gut ausgebildete Kräfte nach Deutschland kommen? Sie werden doch weltweit umworben. Damit sie nach Deutschland kommen, muss endlich eine rationale Einwanderungspolitik her.
Das einzige Gegenmittel gegen die Überforderung des Sozialstaats ist Arbeit. Immer mehr Frauen müssen erwerbstätig werden. Das ist immernoch ein sehr großes Potential, da nur 59% von ihnen erwerbstätig sind. Auch die jüngeren müssen früher ans Werk. Jahrelang an Unis herumgammeln, weil Lehrpläne nicht straff genug durchgezogen oder weil einige Studenten zu bequem sind, wird sich Deutschland in Zukunft nicht mehr leisten können. und die Älteren?
Ja gerade sie werden länger arbeiten müssen. Gerade Hochschulqualifizierte, die keine physisch anstegende Arbeit leisten mussten, können doch noch bis ins hohe Alter arbeiten. Bert Rürup sagte doch selber "Wenn es ein Patentrezept zur Lösung der demographischen Probleme gibt, dann die Verlängerung der Lebensarbeitszeit".
Und wie sieht es heute aus? Wir verdrängen immernoch die Rentner soweit es geht. Sie gelten als inaktiv und unproduktiv. Taubenfüttern und mit altmodischen Hüten rumsitzen ist alles was sie können. Dieses Bild müssen wir einfach aus unseren Köpfen bekommen.
Den Ruhestand als eigenständigen langen Lebensabschnitt wird es in Zkunft meiner Auffassung nach nicht mehr geben können. Ältere müssen künftig zum aktiven Altern "erzogen" werden. Das heißt aktiv im Job, in der Familie, in der Nachbarschaft.
Da sind aber auch die Unternehmen gefordert. Sie müssen die älteren ständig weiterbilden und sie pfleglich behandeln. Flexible Arbeitszeiten, Fitness und und und... Denn anders als meine Großeltern werde ich mich in Zukunft nicht mehr darauf verlassen können, von den Sozialsystemen aus dem Arbeitsmarkt herausgekauft zu werden.
 
Dauntless3523 schrieb:
Denn wir haben das Problem, das zwar die Zahl der Bürger konstant bleibt, aber ein immer kleinerer teil ist ökonomisch aktiv.
Das Problem besteht im Gegenteil gerade nicht zuletzt darin, dass die gesamte Anzahl der Bevölkerung tatsächlich schrumpt, und zwar bei gleichzeitiger Zunahme der Anzahl alter Menschen.

Auch eine etwas höhere Kinderzahl je Frau oder eine noch schneller steigende Lebenserwartung könnten den Rückgang der Bevölkerung nicht verhindern. Das Geburtendefizit wird durch die Zuwanderungsüberschüsse aus dem Ausland nicht mehr kompensiert. „Der Rückgang der Bevölkerung ist nicht mehr aufzuhalten“, so der Vizepräsident des Statistischen Bundesamtes, Walter Radermacher, heute in Berlin bei der Vorstellung der Ergebnisse der 11. Bevölkerungsvorausberechnung, die zwischen dem Statistischen Bundesamt und den Statistischen Ämtern der Länder koordiniert wurde.
http://www.destatis.de/jetspeed/por.../PD06__464__12421,templateId=renderPrint.psml

Wenn man sich die Geburtenrate (Anzahl der Geburten pro 1.000 Einwohner) verschiedener Staaten anschaut, wird einem schlagartig klar, wie weit abgeschlagen Deutschland mit einem Wert von 8,2 liegt. Wir haben jährlich weniger als 700.000 Neugeborene im Jahr.

http://www.welt-auf-einen-blick.de/bevoelkerung/geburtenrate.php

Wie ich bereits schrieb, ist die Zukunft bereits beschlossene Sache. Die vor 20 Jahren nicht gezeugten Kinder können heute und in den nächsten zehn Jahren keinen Nachwuchs in die Welt setzen. Und die Kinder, die in den letzten 5-10 Jahren nicht geboren wurden, werden ebenfalls in 15-30 Jahren keine Kinder bekommen. Bis zum Jahr 2030 ist die Bevölkerungszahl damit festgeschrieben.

Seit 2002 sinkt nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden die Zahl der Menschen, die in Deutschland leben. In den kommenden Jahrzehnten wird sich daran wohl auch wenig ändern.
http://www.focus.de/politik/deutschland/statistik_aid_122155.html
 
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Wozu brauchen wir 80 Millionen? Wegen der Rente? Die Politik hat sich an den demographischen Faktor anzupassen, nicht umgekehrt.

Für den Binnenmarkt sind in Zeiten globaler Arbeitsteilung auch keine 80 Mio. Menschen nötig.

Ich verstehe nicht, wieso die Vorteile von weniger Menschen so wenig geschätzt werden.
 
Dass die Bevölkerung zahlenmäßig schrumpft, ist für sich genommen überhaupt kein Problem. Aber in Deutschland verändert sich gleichzeitig die Altersstruktur: Die geringen Geburtenzahlen lassen den Anteil der Kinder- und Jugendlichen an der Gesamtbevölkerung sinken. Die steigende Lebenserwartung führt zu einem Anstieg innerhalb der Gruppe der Älteren an der Gesamtbevölkerung.

Die Folge ist, wie auch schon richtig diagnostiziert wurde, dass peozentual der Anteil der produktiven Erwerbsbevölkerung abnimmt. Wenn also die 1960er-Jahrgänge ab ca. 2030 in Rente gehen, fallen innerhalb weniger Jahre einige Millionen Erwerbstätige weg, während im gleichen Zeitraum Jahr für Jahr einige Hunderttausend Menschen weniger auf dem Arbeitsmarkt nachrücken. Aus diesem Grund wird sich das Verhältnis von Rentenbeitragszahlern und Rentenbeziehern ab diesem Zeitpunkt deutlich verschlechtern. Folgerichtig sollen die 65-Jährigen, die ja überwiegend noch rüstig sind, noch etwas länger arbeiten (momentan bis 67, später sicher bis 70), damit es nicht zum Kollaps in der Rentenkasse kommt. Wir sollten ja nicht verschweigen, dass der Bund schon heute Mird.-Beträge zuschießt, wo der demografische Effekt noch gar nicht richtig wirkt.
 
Gestern lief noch ein netter Kurzbeitrag im WDR zum Thema Rentenberechnung.
Mittlerweile bekommt man ja jährlich seine zu erwartetenden Rentenansprüche zugesendet.

Eine 35jährige kafmännische Angestellte, 3500€ brutto,
erhält gemäß Rentenbescheid mit 67 ca. 1500€ / Monat.
Klingt erstmal ganz akzeptabel.

Ein Rentenbearter rechnete dann noch einmal nach.
Die 1500€ stimmten.

Allerdings muß der KK-Beitrag und die Pflegeversicherung abgezogen werden.
Blieben noch ca. 1200€
Dann zog er noch eine Inflationsrate von 1% ab.
Blieben noch ca. 750€ zur freien Verfügung übrig.
Unter den heute noch relativ optimistischen Ausgangsdaten.

Man braucht nicht viel Fantasie um sich vorstellen zu können das sie in 30 Jahren nicht einmal das zur Verfügung hat was heute als Grundsicherung gezahlt wird.

Altersarmut trotz lebenslangem einzahlen in die Rentenkasse.
Für jüngere sieht es noch dramatischer aus.

Um auf ca. 1200€ zu kommen, müsste die Dame bis zur Rente ca. 200.000€ auf die hohe Kante gelegt haben.
Die Dame war sichtlich schockiert.
 
Nun musst Du noch berücksichtigen, dass der bundesdurchschnittliche Verdienst nicht bei 3.500 Euro liegt, sondern irgendwo zwischen 2.750 bis 2.800. Wer als Ostdeutscher weniger verdient oder als Frau oder als Teilzeitkraft usw. ist ohnehin angeschmiert. Und dass eine Inflationsrate von einem Prozentpunkt sehr niedrig angesetzt ist, dürfte klar sein. Man kann das ja für sich mal variieren und wahlwieise mit 2 %, 2,5 % und 3 % berechnen, was die Inflation alles auffrisst. Eine jährliche Rentenanpassung in Höhe der Inflationsrate ist ohnehin utopisch. http://www.docju.de/themen/mathe/rentenendwertfaktor.htm

Hinzu kommt noch die Aussicht, dass die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversichrung in Zukunft steigen dürften. Und komplett steuerpflichtig wird die Bruttorente auch noch.

Damit es nicht übersehen wird. Zeiten der Arbeitslosigket oder eine Frühverrentung fordern ebenfalls ihren Tribut. Ob Zeiten der Kindererziehung adäquat angerechnet werden, sollte ebenfalls überprüft werden. Und wehe dem, der aus anderen Gründen (längere Ausbildungszeiten, Auslandsaufenthalt usw.) auf zu wenig Versicherungsjahre kommt.
 
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Ich wollte ja nicht gleich den Teufel an die Wand malen.

Wenn man auch noch davon ausgeht das die Leistungsfähigkeit unserer Wirtschaft nicht mehr der heutigen entspricht, die Sozialsysteme ausgedünnt werden müssen weil kein Geld mehr da ist, dann wird es zappenduster.

Wo bleiben denn die Lösungsvorschläge von denen die von sozialer Gerechtigkeit lamentieren wenn es um die Sicherung der Zukunft der heutigen Jugend geht?
 
Um beim Thema des Threads zu bleiben: Wenn man die Verschiebung des Rentenentrittsalters nicht will, kann man sich Gesinnungsgenossen bei der Partei "Die Linke" suchen.

http://www.linksfraktion.de/thema_der_fraktion.php?artikel=1770169496


Zum Vergleich ein Auszug aus dem Hamburger Programm der SPD:

Die gesetzliche Rentenversicherung bleibt die tragende Säule einer armutsfesten Alterssicherung. Sie muss allerdings durch Betriebsrenten oder öffentlich geförderte private Vorsorge ergänzt werden, damit die Menschen im Alter ihren Lebensstandard halten können.

Wir wollen die gesetzliche Rentenversicherung langfristig auf alle Erwerbstätigen ausdehnen. Dabei halten wir am Erwerbseinkommen und an der Erwerbsdauer als Maßstab für die Rentenhöhe fest. Die Rente muss beitragsbezogen bleiben. Eine Einheitsrente lehnen wir ab.

Wir wollen Altersarmut vermeiden. Die Einführung der Grundsicherung im Alter war dafür ein wichtiger Schritt. Hinzu kommen muss die eigenständige Alterssicherung von Frauen.

http://www.spd.de/show/1731549/Hamburger_Programm_final.pdf, Seite 59
 
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keshkau schrieb:
Folgerichtig sollen die 65-Jährigen, die ja überwiegend noch rüstig sind, noch etwas länger arbeiten (momentan bis 67, später sicher bis 70), damit es nicht zum Kollaps in der Rentenkasse kommt.

Sei bitte realistisch. Welcher 65-jährige ist tatsächlich noch für diesen Arbeitsmarkt rüstig genug? Gut gehaltene Optik besagt noch lange nichts über den tatsächlichen körperlichen Zustand, schon gar nicht bei Kassenpatienten. ;) Sind schließlich nicht alle im Leben "Schonplatz-Angestellte" gewesen, das Gesetz macht aber keinen Unterschied. Davon abgesehen ist man in diesem Land mit 55 bereits abgeschrieben. Dann noch weitere 15 Jahre "überleben" bis zur Rente? So alt sind manche nicht mal hier. ^^

Und nochwas. Geld ist genug da, nur sehr schlecht verteilt. Alles andere sind faule Vorwände.
Dann sollen sie ehrlich zur Realität stehen. Die jetzigen Rentenbeiträge schrittweise senken, so dass dem vorsorgenden Arbeitsnehmer entprechend Geld für seine eigene private Vorsorge bleibt. Unsere Generation zahlt leider doppelt. einmal (privat) für sich (falls Geld für über) und einmal für andere.

PS:
Selbst bei Rente ab 100 wären die Kassen leer, weil die Ursachen ganz wo anders liegen.
 
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Ich vergleiche hier zwei unterschiedliche Epochen. Als die Rentenversicherung vor rund 100 Jahren eingeführt wurde, zahlte man die Altersrente ursprünglich erst mit 70 Jahren aus. Der Unterschied zu heute war damals, dass die Lebenserwartung gar nicht viel höher lag. So gesehen müssten wir unter gleichen Bedingungen wahrscheinlich bis zum 75. Lebensjahr arbeiten.

Im Jahr 1972 kam dann die flexible Altersgrenze ins Spiel, bei der man bereits mit 63 Jahren verrentet werden konnte, in bestimmten Fällen (Schwerbehinderung, Berufs- und Erwerbsunfähigigkeit) auch schon mit 60 Jahren - ohne finanzielle Nachteile.

Die mittlere Generation stand vor der Wahl: Entweder selbst Kinder in die Welt setzen und somit für spätere Beitragszahler sorgen oder die Egoismusschiene fahren und die Suppe selbst ausföffeln in Form von privater Vorsorge und längerer Lebensarbeitszeit. Das Geld für unsere Renten wird nicht vom Himmel fallen, das werden wir schon selbst erwirtschaften müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja dann sollen wir auch das Geld für UNSERE Rente selbst erwirtschaften können/dürfen. Das geht aber schwerlich bei nicht allzu üppigem Einkommen. Naja und man sieht doch, dass ein 100-jähriges Gesetz einfach inzwischen total überholt ist. Man verschlimmbessert aber weiterhin auf Teufel komm raus genau daran, ohne ein Stück abzurücken.
Die flexible Altersgrenze fand ich gar nicht so schlecht und betrachte es als sozialen Erfolg. Dumm nur, das der Staat ab dieser Zeit die Beträge verjuchtelt hat, oder besser gesagt kein Polster angespart hat. Wer zahlt die Zeche? Bestimmt nicht die heutigen Pensionäre.

Ich wäre für schrittweise Senkung, meinetwegen auch mit privater! Pflichtzusatzversicherung als Ausgleich.
So weiß jeder worauf er sich einlässt, ansonsten bekommt er eben nur den Sozialsatz, den er ja so oder so bei wenig Jahren/ Einzahlungen auch heute schon eh bekommen würde. Zudem wäre ich für eine Rentenobergrenze von max 1500 EUR, selbstverständlich bei gleichen Beitragssätzen. Das wäre sozial gerecht. zudem müssen wirklich ALLE in diese Pflichtkasse einzahlen müssen, ähnlich den Vorschlägen zur Gesundheitsreform.

Bekanntlich hätten doch Besserverdienden oder Reiche kein wirkliches Problem pro Leistung höhere Steuern zu bezahlen? Hört man doch immer wieder, aus deren Reihen ? ^^

PS:
Und zu den mehr Kinder machen: Das ist doch Selbstheuchelei. Wo sollen die denn alle arbeiten oder genauer gesagt für was?
Der Arbeitsmarkt fördert doch eher Kinderlosigkeit.

Und man sieht es doch schon an der heutigen Generation gut, wer mal unsere Rente finanzieren muss.
Nicht Masse, Klasse. Dazu gehören auch entsprechende Löhne, um entsprechende Beiträge zahlen zu können.

Von 1€-Jobbern und Ehrenamtlichen wird kein Rentner satt, auch nicht von mehr davon. ;)
Sicher wird es nochmal ein Kraftakt mit den 60er und 70er Jahre Generationen um 2030.
Aber danach geht es doch abwärts bzw. gleicht sich wieder aus, durch die schwachen Geburtenjahrgänge.
Ich finde hier ist oft viel Panikmache im spiel, einfahc um jetzt schon Gestze durchboxen zu können,
um jetzt schon Kohle zu machen, die später garantiert nicht angespart sein wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wißt ihr was ich denke, wenn ich das lese?
tragende Säule einer armutsfesten Alterssicherung.
Ich bin da ganz realistisch und *keshkau* in #113 hat es ja in seinem Beitrag angedeutet, *Performator* in #112 ebenfalls.

Wenn ich mit 65 und 50 Berufsjahren in Rente gehen kann, dann kann ich gleich "Hilfe zum Lebensunterhalt" beantragen.
Und davon laß ich mich auch von keinem wohlfeilen Politikergeschwafel oder noch so schön gerechneten Rentenbescheid abbringen.
Dieses Rentensystem ist auf Grund der demografischen Entwicklung hinfällig, nur hat keiner den Mumm es zu sagen, respektive energisch gegenzusteuern.

Ich erinnere mich noch genau was Nobbie Blüm damals gesagt hat, Zitat: "Die Renten sind sicher!" Gelächter meinerseits, dafür müßte ich ihm heute noch eine rein hauen.;)
 
An Reformen hat es nie gemangelt: Die gesetzliche Rentenversicherung war ursprünglich nach dem Kapitaldeckungsverfahren aufgezogen. Aber durch die Weltwirtschaftskrise und den Zweiten Weltkrieg schmolzen die Reserven stark ab. Nun stand man da mit einem Haufen Rentnern, Vertriebenen und Erwerbsunfähigen, denen man keine vernünftige Rente mehr auszahlen konnte. Damals saßen wir schon etwas in de Tinte.

Also wurde im Wahljahr 1957 der Einstieg in das Umlageverfahren beschlossen. Die Renten stiegen dadurch um ca. 60 Prozent und ihre Entwicklung wurde an die Bruttolöhne (!) gekoppelt. Schuld daran war Adenauer, der zu diesem Zeitpunkt schon genau wusste, dass dies auf Dauer nicht finanzierbar sein würde.

Der nächste Brocken war die „vorzeitige Altersrente“ aus dem Jahr 1984. Außerdem hatte das BVerfG angemahnt, die Benachteiligung von Frauen bei der Hinterbliebenenrente abzuschaffen. Die Anrechnung von Zeiten der Kindererziehung kam auch noch hinzu.

Erst 1992 erfolgte die Anpassung der Renten an die Nettolöhne bei gleichzeitiger Anhebung der Altersgrenzen. Eine weitere Verschärfung betraf die nur noch begrenzte Anrechnung von Ausbildungszeiten, die später noch ausgedehnt wurde.

1995 wurde die Pflegeversicherung eingeführt. Danach kam das Altersvermögensgesetz, das Alterseinkünftegesetz und so weiter und so fort. Eine fast endlose Geschichte.

Ich habe jetzt die genauen Zahlen nicht im Kopf. Aber wir haben derzeit noch vergleichsweise viele Beitragszahler pro Rentner. Wenn dieses Verhältnis 2030 bzw. 2050 zu Lasten der Beschäftigten kippt, dann ist "die Kacke am dampfen".

Wir müssen uns daher so oder so anpassen, wenn wir im Alter nicht verhungern wollen. Alles klagen hilft da nicht weiter. Es wird auch auf Dauer nicht länger angehen, Mitarbeiter mit 55 Jahren vor die Tür zu setzen.
 
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