Kamera für Portraitaufnahmen gesucht

Moin,
ein Gesichtspunkt sollte nicht unerwähnt bleiben: das Gewicht der Kamera (plus leichtes Teleobjektiv). Ich habe immer noch eine 5D Mk II (mit Batteriepack) m. Tele über ein Kilogramm Gewicht. Ich würde mir das überlegen. Wer von einem guten Smartphone auf ein gewichtiges Kameramodell umsteigen will, hat mindestens einen Komfortverlust, der von einem anzweifelbaren Gewinn an Bildqualität nicht immer aufgwogen wird.
 
alonsie schrieb:
Ich möchte so 500-600€ ausgeben.
...
alonsie schrieb:
Bevorzugt würde ich tatsächlich bei MediaMarkt kaufen.
In dem Bereich gibt es neu nichts, das die Software Deines iPhones übertrifft. Da wirst Du schon gebraucht kaufen müssen.

Der Kamerabody ist dabei eigentlich ziemlich egal, jede spiegellose wird Deine Anforderungen problemlos erfüllen können. Das Objektiv ist entscheidender. Wenn Du sehr gute Lichtverhältnisse hast, kommst Du selbst mit einem plastic fantastic sehr gut klar, sobald es aber etwas "anspruchsvoller" wird, wirst Du an irgend welche Grenzen stoßen.

Du wirst auch sicherlich nicht nur auf das vorhandene Licht zurückgreifen müssen, sondern wirst auch Blitz- oder Dauerlichter einsetzen wollen, ggf. softboxen oder beauty-dishes.

Und nicht zuletzt willst Du die Bilder auch noch bearbeiten, denn wofür brauchst Du sonst eine Kamera.

Aber zurück zum Objektiv. Volksmund sagt, Portraits werden mit Brennweiten zwischen 50 und 85mm gemacht. Keine Frage, das ist einfach. Bei derartigen Brennweiten braucht man oft lediglich die Kamera hochzureißen und den Auslöser zu drücken und volià, Portrait. Man kann aber auch ein wenig Mühe da reinstecken, und dann wird die Brennweite zum Stilmittel.

Entgegen landläufiger Meinung gibt es mehr als genug Beispiele über fast alle verfügbaren Brennweiten hinweg, man ist nicht auf die gerne propagierten 50-85mm angewiesen. Tatsächlich entstehen heutzutage die meisten Portraits mit Ultraweitwinkeln. Merkt man nur nicht mehr, da sich die Augen mittlerweile an Smartphone-Schnappschüsse gewöhnt haben.

Für den Anfang ist ein 50er nicht verkehrt, die ersten Schritte sind damit sicherlich einfacher. Aber Du solltest auch bedenken: Eine Kamera ist kein Smartphone. Sie macht auch keine besseren Bilder, als Dein Smartphone.

Du hast nur weitaus mehr Kontrolle über Deine Bilder, weit mehr Möglichkeiten, als mit Deinem Smartphone.

Allerdings musst Du auch deutlich mehr selber machen, und es hört auch nicht auf, sobald das Bild im Kasten ist.
 
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klampf schrieb:
Portrait ist für mich Scharfstellung auf das Auge.
Absolut!

klampf schrieb:
Meine neuste ist ne 5DIV, die ist natürlich auch nicht älter schon wieder.
Die kann das angeblich, aber nicht wirklich gut genug.
Im LiveView meinste? Das dürfte ungefähr meiner Erfahrung mit der R entsprechen: Funktioniert einigermaßen/ganz gut/viel besser als nix, Augenerkennung dauert aber immer ne Weile und funktioniert am besten wenn die Leute halbwegs gerade in die Kamera schauen, was aber selten das spannendste Bild ist...aber die R5 (sicher genauso auch die R6, und dann gibts die ja jeweils nochmal als Mk II...) ist halt ne Offenbarung. Probiers ruhig mal aus.

PeterTit schrieb:
ein Gesichtspunkt sollte nicht unerwähnt bleiben: das Gewicht der Kamera (plus leichtes Teleobjektiv). Ich habe immer noch eine 5D Mk II (mit Batteriepack) m. Tele über ein Kilogramm Gewicht.
Klar, aber mit Batteriegriff macht man auch keine besseren Bilder, kann man also auch weglassen. Kamera + EF 85 1.8 ist ziemlich klein und leicht, man muss ja nicht gleich mit einem 70-200 2.8 anfangen.

Twostone schrieb:
In dem Bereich gibt es neu nichts, das die Software Deines iPhones übertrifft. Da wirst Du schon gebraucht kaufen müssen.
Wahrscheinlich gibt es auch keine teurere Kamera, die die Software der Smartphones übertrifft. ;)

Twostone schrieb:
Du wirst auch sicherlich nicht nur auf das vorhandene Licht zurückgreifen müssen, sondern wirst auch Blitz- oder Dauerlichter einsetzen wollen, ggf. softboxen oder beauty-dishes.
Ich würde erstmal klein anfangen, vielleicht maximal mit nem Faltreflektor für draußen. Eskalieren kann man dann immer noch.

Twostone schrieb:
Keine Frage, das ist einfach.
Darum gehts doch. Hier gehts immer noch um einen Anfänger/eine Anfängerin, oder?

Twostone schrieb:
Bei derartigen Brennweiten braucht man oft lediglich die Kamera hochzureißen und den Auslöser zu drücken und volià, Portrait. Man kann aber auch ein wenig Mühe da reinstecken, und dann wird die Brennweite zum Stilmittel.
Später! Erstmal von einer mittleren gefälligen Brennweite ausgehen und dann schauen, wohin die Reise geht, wenn überhaupt.

Twostone schrieb:
Aber Du solltest auch bedenken: Eine Kamera ist kein Smartphone. Sie macht auch keine besseren Bilder, als Dein Smartphone.
Du hast nur weitaus mehr Kontrolle über Deine Bilder, weit mehr Möglichkeiten, als mit Deinem Smartphone.
Allerdings musst Du auch deutlich mehr selber machen, und es hört auch nicht auf, sobald das Bild im Kasten ist.
Das kann man in der Tat nicht genug betonen. Es kommen nicht automatisch bessere Bilder aus der Kamera, schon gar nicht im Automatikmodus und ohne sich Gedanken zu machen.
 
"Mache die Bilder momentan mit meinem iPhone 16 Pro. Ist nichts professionelles. Einfach so als Hobby für Freunde." Ich würde beim iPhone bleiben. Für nicht hoch ambitionierte Fotografen die beste Lösung. Um professionelle(re) Aufnahmen machen zu können, benötigt man nicht nur semiprofessionelle Equipment (teilweise im vierstelligen Bereich), sondern auch entsprechendes Know-how, von der Beleuchtungstechnik mal ganz abgesehen. Außerdem: wofür sind diese Bilder gedacht? Für soziale Netzwerke? Für kleinformatige (Din A4) Papierabzüge? Zum Ansehen und Zeigen auf einem Monitor? In einem dieser Fälle würdest Du technikbedingte Qualitätsunterschiede nicht sehen / reproduzieren können.
 
Ich kenne mich nur mit Canon aus und kann daher nur zu Canon was sagen. Wenn dann aber, Minimum eine 5D Mk III wegen dem Autofokus. Ohne jeden Zweifel würde es auch nur der mittlere Fokuspunkt machen. Aber man kann es auch auch einfach machen.
Bei Objektiven macht man beim 50mm STM bzw 85mm USM ,jeweils 1.8, nichts verkehrt. Für den Einstieg super und generell geile Brennweiten.
 
Wobei ich vorhin gesehen hab dass die Mk III wohl auch noch keinen Dual Pixel AF hat, sowas würde ich heutzutage auch eher nicht mehr kaufen.
 
PeterTit schrieb:
Wer von einem guten Smartphone auf ein gewichtiges Kameramodell umsteigen will, hat mindestens einen Komfortverlust, der von einem anzweifelbaren Gewinn an Bildqualität nicht immer aufgwogen wird.
Für mich wäre bereits der Sucher ein solcher Komfortgewinn, dass ich schon deshalb umsteigen würde. Bei regelmäßigen Hochformatportraits allerdings zwingend mit einem passenden Griff an der Kamera.

Mir ist aber bisher nicht klar geworden, warum alonsie überhaupt eine andere Kamera möchte und welche Prioritäten dabei gesetzt werden. Da es bevorzugt Neuware sein soll, müsste man wohl auf sowas wie eine Canon R100 gehen, plus ein 50mm Objektiv. Wie gut dewr Augen AF dort auch immer sein mag.

Arne schrieb:
Wobei ich vorhin gesehen hab dass die Mk III wohl auch noch keinen Dual Pixel AF hat, sowas würde ich heutzutage auch eher nicht mehr kaufen.
Stimmt, mit der Augen/Gesichtserkennung der Nikon Z9 ist es meist so trivial, dass es schon wieder langweilig wird. Da fragt man sich doch, wie man früher mit einer steinalten D700 hinbekommen hat, und zwar ohne Verschwenken, was mit dem 200/2 bei Offenblende an der Kamera bei nicht gestellten Kopf/Oberkörperportraits meist (und völlig vorhersehbar) zu unscharfen Augen geführt hat. Das mag aber nur an den, heute unzumutbaren 12 MPix gelegen haben, die D850 oder Z9 erfordern da schon etwas mehr Konzentration des Fotografen.

Wenn es nur das Ziel ist, genauso einfach und ohne weiteres Wissen/Einarbeitung vergleichbares zum iPhone 16 Pro zu erreichen, würde ich beim Handy und all seinen Bildverschönerungen bleiben. Ist RAW zum Ausgleich der Unaufmerksamkeit (falls es um gestellte Portraits geht) bei der Aufnahme das Ziel, müsste die neue Kamera (inkl. Objektiv) schon bedetend mehr wie 12 MPix liefern.

PeterTit schrieb:
benötigt man nicht nur semiprofessionelle Equipment (teilweise im vierstelligen Bereich)
Man muss es nicht übertreiben, außer, es muss zwingend Neuware sein. Das Zubehör ist unabhängig vom Aufnahmegerät, kann also nicht als exklusive Zusatzkosten für eine gesonderte Kamera gerechnet werden.
 
Arne schrieb:
Wobei ich vorhin gesehen hab dass die Mk III wohl auch noch keinen Dual Pixel AF hat
Ich weiß bis heute nicht, wofür das gut sein sollte. Zumindest habe ich nie da Gefühl gehabt, es zu brauchen.
 
Das bringt dir brauchbaren Autofokus im LiveView-Modus. Finde ich vor allem im Zusammenspiel mit einem Klappdisplay (haben die 5D-Modelle jetzt nicht, aber viele eben schon) ziemlich wertvoll, um auch mal über Kopf oder in Bodennähe Fotos zu machen ohne mich in den Staub zu werfen.
 
Ich dachte, der ist einfach dafür da, um im Nachgang den Fokus „minimal nachzujustieren“, falls die Kamera es doch mal versaut hat. Oder verstehe ich was falsch?
 
Das gibt es auch, ist aber nur ein Nebenprodukt davon, nämlich dual-pixel-raw. Diese Raws sind dann doppelt so groß und ermöglichen diesen minimalen Spielraum, wurde aber wohl nicht nennenswert genutzt und das Feature ist daher glaub ich in den neueren Kameras gar nicht mehr vorhanden.
Der Haupt-Benefit ist aber der Phasenvergleichs-AF auf dem Bildsensor statt Kontrast-AF. Das hat ja quasi die spiegellosen Kameras überhaupt erst ermöglicht.
 
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Die DSLRs in allen ehren, aber die sind vor allem auch groß und schwer und einen intelligenten Augen-Autofokus wie bei modernen DSLMs (Mirrorless) vermisst man hierbei auch meistens.

@alonsie Meine Empfehlung wäre eine gebrauchte Nikon Z30 oder Z50:

https://www.calumetphoto.de/product/nikon-z30/gebraucht/wie-neu

https://www.calumetphoto.de/product/nikon-z50/gebraucht/wie-neu

und dazu das Viltrox 35mm f/1.7 für den Z-Mount :) Aktuell gibts bei Rollei 20% Rabatt zusätzlich auf Viltroxobjektive, da wäre man dann mit Kamera + Objektiv bei ca 550€ und man hat eine tolle Portraitkombination, die auch noch schön klein und leicht ist.

https://www.rollei.de/collections/o...ount/products/objektiv-af-35-mm-nikon-z-11194

Den 100€ Mediamarktgutschein kann man dann noch für Zubehör wie SD-Karte, Kameratasche oder Filter wie Mist-Filter, ND-Filter oder andere kreative Filter ausgeben :)

Hier noch ein kleines Video zu Portraitbrennweiten an APS-C

 
Toms schrieb:
einen intelligenten Augen-Autofokus wie bei modernen DSLMs (Mirrorless) vermisst man hierbei auch meistens.
100%! Wenn man es gewohnt ist. Ich habe eine EOS R und eine R6 Mark II. Die R war für mich schon ein heftiger Sprung und ich dachte nicht, dass es nochmal so heftig wird mit der R6. Aber wenn man es nicht kennt, dann fehlt es einem auch nicht.
Toms schrieb:
Was soll das sein? UV Filter?
 
BobHB schrieb:
Was soll das sein? UV Filter?
Ist ein Filter, der Spitzlichter weichzeichnet :) Gibts in verschiedenen stärken und ist als kreativfilter gerade in den Abendstunden sehr beliebt:

 
Vernünftiges Objektiv, Kamera (Hersteller vollkommen egal)wo das Budget reicht und gut ist. Das muss zum Start auch keine Vollformat sein. Gutes ASP-C Kameras gibt es für unter 200 gebraucht, rest steckt man ins Objektiv.
Gebrauchte Nikon der 7xxx Serie, weil ich da noch alte günstige Top AF Objektive anstecken kann die dann auch mit Stangenautofokus funktionieren. Bei anderen Herstellern wird es sowas auch geben, eventuell etwas teurer und in der Objektivauswahl nicht ganz so Groß.
Mit 500€ bekommt man da schon brauchbares was jedes Smartphone weit weit hinter sich lässt und dann später eben auch ausbaufähig ist wenn das Hobby dann doch mehr packt.
 
Canon EOS R 100  Kameragehäuse (spiegellos / 24 Megapixel APS-C Sensor) 579 €
Canon RF 50mm F1.8 STM  Objektiv 198 €

Übersteigt zwar etwas dein vorgegebenes Budget, aber damit hast Du ein sehr gutes, neues Einsteiger-Kameraset für Portraitfotografie mit lichtstarkem Objektiv (gute Offenblende u. guter Portraitperspektive) mit neuester Sensor- und Kameratechnik inklusive Wechselobjektiv-Möglichkeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zusammenfassend:

Variante 1: Gebrauchte Vollformat-DSLR mit 85mm f/1.8​


Eine der besten Möglichkeiten für ernsthafte Portraitfotografie ist eine gebrauchte Canon EOS 5D Mark II/III oder eine Nikon D700/D750, kombiniert mit einem 85mm f/1.8. Diese Kameras haben einen großen Vollformatsensor, der für eine schöne Freistellung sorgt und Hauttöne natürlich wiedergibt.

Vorteile:
  • Hervorragende Bildqualität, auch bei wenig Licht
  • Echte optische Tiefenunschärfe für professionelle Portraits (Bokeh ;-) )
  • Günstige und hochwertige Objektive verfügbar (z. B. 85mm f/1.8)
  • Robust und langlebig, auch bei intensivem Gebrauch

Nachteile:
  • Etwas größer und schwerer als moderne spiegellose Kameras
  • Ältere Technik, kein Touchscreen oder Fotografieren über das Display
  • System bekommt keine neue Objektive

Trotz dieser Nachteile sind diese Kameras perfekt für alle, die Fotografie richtig lernen möchten. Die genannten Kombis waren sowas wie die Standard-Kombis für Profi-Portrait-Fotografen zu der Zeit.

Variante 2: Spiegellose APS-C-Kamera mit 50mm f/1.8​


Falls du lieber mit einer moderneren Kamera arbeiten möchtest, bieten spiegellose Kameras (DSLMs) eine kompakte Alternative. Modelle wie die Sony A6000/A6100 oder eine Fujifilm X-T20/X-T30 sind hier eine gute Wahl, kombiniert mit einem 50mm f/1.8 oder einem entsprechenden äquivalenten Objektiv.


Vorteile:
  • Kompakter und leichter als DSLR-Systeme
  • Moderne Features wie elektronische Sucher und Touchscreens
  • Gesichtserkennung & Augen-Autofokus, was die Bedienung erleichtert
  • Zukunftssicher, da DSLMs mittlerweile der Standard sind

Nachteile:
  • APS-C-Sensor, dadurch etwas weniger Freistellung als bei Vollformat
  • Native Objektive oft teurer als gebrauchte DSLR-Objektive

Diese Option ist perfekt für diejenigen, die eine moderne, einfach zu bedienende Kamera suchen, mit der man trotzdem professionelle Portraits aufnehmen kann.

Variante 3: Neuware - Günstigste DSLM mit nifty-fifty (50/1.8)​


Einzig Neuwaren-Variante in dem Preisbereich ist die Canon R100 mit RF50/1.8.

Vorteile:
  • Aktuelles Bajonett (RF-Mount), damit kompatibel mit Canons aktueller Objektivlinie
  • Gute Bildqualität für den Neupreis
  • Einfache Bedienung, ideal für Einsteiger

Nachteile:
  • Kein Klappdisplay
  • Reduzierte Knöpfe, was die Bedienung menülastig macht, wenn man mehr als Automatik möchte
  • Kein Vollformat, dadurch nicht ganz so starkes Bokeh wie eine DSLR mit 85mm
  • Begrenzte Auswahl an günstigen RF-Objektiven
 
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Reaktionen: zandermax, BobHB und blende11
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