Kann eine Regierung Armut bekämpfen?

Es gibt defakto aber eine gesetzliche Bestimmung, dass man krankenversichert sein muss! Und wie ist das Einkommen derjenigen die nicht krankenversichert sind. Bitte hier nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, denn das werden sicherlich nicht absolut kongruente Gruppen sein.

Desweiteren finde ich (ungeachtet wie sinnvoll der Bezug auf das BIP/Kopf/Monat ist) 5 Prozentpunkte Unterschied schon sehr gravierend. Denn die Wenig- und Normalverdiener bilden größten Gruppen und daher befinden sich in diesem Bereich sicherlich mehr als 5% der Arbeitnehmer.

Unser Sozialstaat sorgt dafür dass niemand wirklich auf der Straße leben muss (es seid denn er/sie nimmt die Leistungen die ihm/ihr per Gesetz zustehen nicht in Anspruch) und auch niemand verhungert. Mehr kann man nicht verlangen. Wer mehr will, muss dafür etwas tun und Sozialhilfe- und H4-Empfänger tun dies nicht. Dass diese dann ggf. unter die Armutsgrenze fallen (sind die eigentlich in der Armutsstatistik auch erfasst?) da Deutschland eben sonst ein Standort für durchaus sehr hoch qualifizierte Arbeitsplätze (german engineering) ist und diese hoch entlohnt werden, ist eben ein Umstand mit dem wir leben müssen.
 
lol. Ich stell mal ne ganz simple Frage. Wir nehmen an, sämtliche einkommen und vermögen aller personen in DE die unter diese Erhebung fallen (sind zum beispiel keine selbstständigen darunter, was schon leicht verzerrend wirkt) verdoppeln sich über Nacht. So, wieviele Menschen sind dann nach Definition der erhebung weiterhin arm?
 
Das Wort Armut bzw. arm auf Deutschland angewendet ist sowieso Mumpitz. keshkau hat Recht, wenn er sagt, dass vor 150 Jahren eine Missernte die Menschen bedroht hat. DAS war Armut, heutzutage würde ich eher von einer 'unterdurchschnittlichen Konsumleistung' oder so reden.
 
Das BIP erfasst keine Vermögen und auch keine Einkommen sondern Güter. Dass diese Güter einen gewissen Gegenwert haben müssen (das sind dann nämlich die Lohnzahlungen) ist ja klar.

Die Definition des BIP ist folgende:

Das Bruttoinlandsprodukt gibt den Gesamtwert aller Güter (Waren und Dienstleistungen), die innerhalb eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft hergestellt wurden und dem Endverbrauch dienen, an.

Wenn eine Volkswirtschaft also mehr Güter (und damit auch einene höheren Gegenwert) erzeugt, wirkt sich das fast unmittelbar auch auf den Wohlstand der Bevölkerung aus. Natürlich unter der Annahmen dass nicht nur das BIP steigt sondern auch die Bevölkerung gleich bleibt. Sprich hier ist wirklich das BIP/Kopf entscheidend. Anders kann man die Werte ohnehin nicht mit anderen Ländern vergleichen.

Allerdings ziehe ich auch den Vergleich über das Durchschnittseinkommen vor. Das weiß man was man hat! :-D
 
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unterdurchschnittlichen Konsumleistung

So sprechen Menschen die sehr viel Zeit haben? Nein mal ehrlich. Es gibt per Definition eine relative Armut in Deutschland. Diese ist auch nicht weg zu diskutieren. Dass hier der Vergleich mit der drittewelt Ländern, in denen übrigens eine absolute Armut herrscht, hinkt ist klar!
 
ja aber man muss sich der Problematik der relativen Armut bewusst sein. In den Medien wird dies gar nicht oder nur sehr begrenzt vermittelt. Deswegen ja meine Frage: Was passiert mit den Armen, wenn sich über nacht das einkommen und das vermögen aller verdoppelt?
 
Das nennt man dann Deflation... von den Preisen hast du schließlich nichts gesagt! Abgesehen davon wird die relative Armut in Deutschland durch die Relation von Durchschnittseinkommen zum Einkommen eines Einzelnen ausgedrückt. Also ist es irrelevant ob sich das Vermögen und Einkommen halbiert, verdoppelt, verdreifacht oder verhundertfacht, die Relation bleibt gleich!
 
keshkau schrieb:
...Die fetten Zeiten sind vorbei, könnte man sagen. Wir bluten heute u. a. für die Umweltverschmutzung der Vergangenheit und der Gegenwart...

gebe ich dir vollkommen Recht aber warum sprechen dann alle von dieser tollen Inflation die momentan doch gerade in Deutschland herrscht..
 
Armut ist immer relativ zum aktuellen Staat zu betrachten. Wenn wir anfangen uns mit 3. Welt-Länder oder uns vor 150 Jahren zu vergleichen, dann gute Nacht.
Wenns danach ginge, könnten auch höher qualifizierte schon gern für 3 EUR/ h gehen.
Anderen irgendwo wirds immer schlechter gehen.
Vergleicht wenn überhaupt bitte nicht nur die Armut ansich, sondern auch die jeweiligen Lebenshaltungskosten, Standards, Abgaben, Errungenschaften und Preisniveaus und beachtet dies zudem auch bei eurer nächsten Lohnforderung oder Streik, wenn ihr schon so argumentiert. ^^

Auch müsstest ihr euch dann eigentlich über die scheinbar noch viel zu niedrigen Spritkosten und Lebenshaltungskosten freuen, in 3.Welt Ländern kann man sich das trotz schwerer Arbeit nicht leisten und so einen Stand erreichen.
Also lasst doch einfach bitte diese zynischen und einseitigen Vergleiche. Wer A sagt muß auch B sagen können.

Es gibt durchaus Arme in Deutschland, die gut besuchten Suppenküchen sind euch sicherlich ein Begriff.
Klar muß hierzulande keiner zwangsläufig unter der Brücke schlafen, aber in diesem System würdig und zumutbar leben kann derjenige auch nicht.

Zu den Vorschlägen hier mit der Gegenleistung für Sozialtransfers:
1-EUR-Jobs & co. haben wir bereits und die Zumutbarkeitsgrenzen wurden deutlichst gesenkt. Doch Neid, Egosimus und Mißgunst?

Am Ende kann aber auch eine weitere Absenkung der Sozialleistungen nur Anreize zum überleben, nie zum leben schaffen. Von Lohndumping durch solche Maßnahmen und ohne entsprechende Rahmenbedingungen ganz abgesehen.

Durch Sparen und Nehmen an der falschen oder immer wieder gleichen Stelle erreicht man garnichts. Schwarzarbeit nimmt zu, Kaufkraft sinkt. Was man nicht hat kann man nunmal nicht ausgeben.

Die Folgen für den Einzelhandel und Binnenmarkt kann sich jeder selber ausrechnen, ein Teufelskreis. Arbeitslose stecken ihre Einnahmen zu über 90% wieder ins Wirtschaftssystem. Dieses Geld versackt folglich an ganz anderer Stelle und fehlt somit dem Wirtschaftskreislauf und der Gemeinschaft.

Und ja, eine Regierung kann Armut bekämpfen in der Theorie, in der Praxis wird dieses Unterfangen durch Lobbyeinfluß, System, Faktor Mensch und Globalisierung schwierig.
 
Klar muß hierzulande keiner zwangsläufig unter der Brücke schlafen, aber in diesem System würdig und zumutbar leben kann derjenige auch nicht.

Definiere bitte "würdig und zumutbar". Ich bin mit den präzisen Situationen dieser hier angesprochenen Einkommensschichten sicherlich nur sehr oberflächlich betraut, aber doch sehe ich nicht, dass Hartz IV Empfänger "unwürdig" oder "unzumutbar" leben. Klar gibt es immer wieder Einzelfälle die man sicherlich herauskehren kann, aber diese Einzefälle gibt es auch auf der anderen Seite (Sozialschamrotzer die das System nach Strich und Faden ausnutzen und damit kein schlechtes Leben führen). Im Großen und Ganzen geht es denen die staatliche Hilfe bekommen bestimmt nicht so schlecht, wie es häufig dargestellt wird. Nur sehen diese Personen wie andere leben. Und dann kommen sie sich zwangsweise schlecht vor, weil sie diesen Standard nicht haben bzw. nie erreichen können.

In meinen Augen ist das Sozialsystem dazu da, dass hier jeder (wobei "jeder" auch schon wieder sehr großzügig ist) leben kann und ein Dach über dem Kopf hat, auch wenn der Arbeitsmarkt im Moment keine Arbeit für diese Person hergibt. Aber es sollte nie zur Dauerlösung werden und so war es auch nicht gedacht.

Und das Thema Globalisierung hast du hier auch kurz erwähnt. Tja das haben wir von der Globalisierung würde ich sagen. Niemand kann auch nur ernsthaft geglaubt haben, dass sich durch die Globalisierung unser westlicher Standard auf alle anderen ausbreitet. Die Globalisierung wird in meinen Augen mehr oder weniger Zwangsweise wie ein Druckausgleich von statten gehen. Beide Niveaus gleichen sich einander an. Unseres wird dadurch fallen und das der Schwellenländer steigen.
 
@ Knight Eben, ist völlig irrelevant. und genau das is das Problem. Ich kann eine Armut nicht daran festmachen, dass ich sie ins Verhältnis zu einem statistischen Mittelwert setze. Denn nach der Definition bin ich auch arm, wenn ich 5000 im Monat habe, sofern der Rest soviel verdient, dass der statistische Mittelwert entpsrechend hoch ist. Und das halte ich für falsch, weil es völlig außen vorlässt, wie man davon leben kann. Denn ich kann auch tatsächlich wirklich arm sein mit den 5000,- wenn die Kosten für das Leben entsprechend hoch sind. Es wird im großen Stil von Armut gesprochen und dabei jede Relation außen vorgelassen. Auch wird nicht erwähnt wieso da viele sind. Wer es nämlich leugnet, dass auch ein nicht signifikant kleiner Anteil davon dabei ist, die gar nicht mehr wollen, als das was sie für das nichts tun bekommen, der lebt an der Realität vorbei. Dieses Übel konnte man auch in vielen sozialistischen Staaten beobachten. Nicht nur die Führung oder die Planwirtschaft hat dort zum untergang beigetragen sondern auch die fehlende Leistungsbereitschaft vieler menschen, die aufgrund der guten Grundversorgung zustande kam. Die würden natürlich alle gern mehr haben, aber nichts dafür tun wollen und so reicht vielen, dass zu haben was sie ohne was zu tun bekommen. Das muss man aber wissen um diese Statistiken richtig lesen zu können. Denn noch mehr Umverteilung wie oft gefordert bekämpft nicht das grundsätzliche Übel, sondern nur dessen Symptome. Und das auch noch mit der Wirkung, das die LEistungsbereitschaft in diesen Schichten immer weiter schrumpft und die Besserverdienenden abwandern.

Man muss sich mal vor Augen halten, dass laut dieser Erhebung eine Familie mit 2 Kindern die ein Brutto!einkommen von jährliche 50.000 Euro haben bereits als reich gelten! Wie man mit dem Einkommen allerdings mit 2 Kindern luxeriös leben soll ist mir schleiherhaft. Sicherlich kann man ohne Probleme gut leben, aber reich hat für mich einen ganz anderen Geruch. Desweiteren wird bereits die Hälfte der Einkommenssteueraufkommens genau von dieser Mittelschicht getragen, um diesen Bereich losgeht. Wo will man da noch Umverteilen? Außerdem ist es fraglich, ob ein Staat der bereits 700 Milliarden in seine Sozialsysteme steckt, wirklich nochmer investieren sollte, wenn damit bei immer mehr Menschen die Null-Bock-Mentalität gefördert wird. Die Linken halten den Staat ja trotz der 700 Milliarden für kalt und neoliberal... Den Fakt ist bei uns schon lang, dass es keine Rolle mehr spielt, warum ich wenig Einkommen habe. Es ist zumeist irrelevant ob ein junger Mensch keine Lust auf Schulabschluß oder BErufausbildung hat oder ob er sie wirklich nicht machen kann und das unverschuldet. Präventiv bekommen beide Gruppen erstmal gleich viel Geld. Kann man dann wirklich erwarten, dass es den Null-Bock Menschen zum zukünftigen Arbeiten animiert? Für mich ist sowas keine Solidarität mehr. Ich helfe immer gern Menschen die es nötig haben, aber irgendwann muss man auch schlicht sagen, so kann es nicht mehr weitergehen, wenn man sie anschaut wer wie kassiert und wer was dazu beiträgt.

Davon abgesehen, wird es immer menschen geben, die unter einem statistsichen Mittel leben. Ist ja gar nicht anders möglich. Ich glaube unfreiwillig lebt in deutschland niemand in einem Zustand den man allgemein als unzumutbar oder unwürdig bezeichnen würde. Das viele aus der entsprechenden Schicht Geldprobleme haben, liegt nicht daran das es zu wenig ist, ich denke bei vielen spielt vorallem rein, dass sie mit Geld schlicht nicht umgehen können und das muss ich nun wirklich nicht solidarisch ausgleichen. Bei vielen geht das Geld für einen Luxus drauf, der einfach jenseits jeglicher Vernunft ist. Da werden Flachbildtvs gekauft, umengen Zigaretten geraucht und Alkhol getrunken (man weiss ja nix mit seiner Zeit anzufangen). Das ist sicherlich nicht auf jeden aus der Schicht anwendbar aber meiner Meinung nach auf einen signifikanten Teil. Es ist ja nicht so, dass die Leute gar keinen Luxus haben. Selbst zerstörerischer Luxus wie rauchen und Alkhol sind in einem normalen ausmaß locker drin. Und solang sowas möglich ist, lebt meiner ansicht nach keiner in Armut. Den Armut heisst für mich primär, dass man trotz jeglichen verzichts auf luxus auch bei lebensnotwendigen Dingen probleme mit der finanzierbarkeit bekommt.
 
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Den Armut heisst für mich primär, dass man trotz jeglichen verzichts auf luxus auch bei lebensnotwendigen Dingen probleme mit der finanzierbarkeit bekommt.

Punkt!
 
jetzt wären wir aber wieder bei der Definition:

"Was ist Luxus?"
 
Würdig und zumutbar ist im aktuellen System (wo ohne Geld nunmal nix geht) leben zu können, ohne am Existenzminimum und darunter überleben zu müssen.
Würdig heißt auch keine Herabwürdigung des Berufbildes und Einkommens. Manche Reinigungskraft arbeitet mehr und härter, als so mancher Bürofuzzi, zu ungleichem Einkommen. Ob der Büroangestellte dies körperlich und qualitativ genauso zu leisten vermag bleibt offen.
Andersherum betrachtet wäre nach manch einer Argumentation hier würdig und zumutbar genauso als Arzt für meinetwegen 5 EUR/ zu gehen, weil in 3. Welt Staaten verdient er ja auch nicht mehr, gings ihm ja immer noch sehr gut und besser.
Klar jammern wir auf hohem Roß, als ein Äthiopier. Aber Armut in Deutschland gutheißen und als gegeben hinnehmen muß man dennoch nicht.

Ich bezog mich in meinem letzten Post besonders auf diese ständige und einseitige Einklammerung von Armut ("Armut") und diese Jobvergleiche, so was ärgert mich, macht es doch einen anmaßenden und arroganten Eindruck.

Dann besorgt doch den Leuten angemessene und fair bezahlte Jobs, wovon sie unabhängig auf eigenen Beinen stehen können. Dann würden die meisten Arbeitslosen arbeiten gehen, wo sind denn nun die Jobs? Die wenigsten haben überzogene Ansprüche, kennen allerdings die Realität.
Nun kommt mir bitte nicht mit Fachkäftemangel. Jeder kann keine hochdotierte Fachkraft werden, und Mangel herrscht mindestens genauso im niedriger qualifizierten Bereich, was ja wohl die Mehrheit ist. Die sitzen doch hauptsächlich auf der Straße ohne Perspektive, schwingen sich von Schulung und Weiterbildung zur nächsten und bekommen dennoch nix oder oft unverhältnismäßig wenig für ihre Arbeitskraft geboten.
 
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Alles was über das Lebensnotwendige hinaus geht. Jetzt kommt mir aber keiner an und sagt man braucht kein Dach über dem Kopf etc. Ich wisst was gemeint ist. Neben einer Wohnung und Lebensmitteln haben wir per Grundgesetz auch ein Recht auf Bildung (bis zu einem gewissen Niveau, ab diesem kann man eine gewisse Selbstständigkeit erwarten (Hochschulreife)) und auch auf Information.

Dann besorgt doch den Leuten angemessene und fair bezahlte Jobs, wovon sie unabhängig auf eigenen Beinen stehen können.

Das Problem ist, dass die Regierung dafür schon viel zu stark in den natürlichen Prozess eingegriffen hat. Verhält sich ähnlich wie mit den Subventionen. Die sind ein absolutes Geldgrab für unsere Staatsfinanzen, aber von heute auf morgen kann man die einfach nicht streichen. Es ist noch niemand wirklich durch einen schlecht bezahlten Job auf ein Niveau gefallen, bei dem Überleben nicht mehr möglich war. Und dazu ist der Sozialstaat auch da. Allerdings nutzen dass die Arbeitgeber ihrer seits auch ein wenig aus. Sie zahlen extrem wenig und lassen den Rest, der zum Überleben fehlt vom Staats zuschießen. Und höhere Zahlungen aus dem Sozialsystem würden die Situation kurzzeitig verbessern und nachhaltig verschlechtern. Nur mach das mal denen klar, die jetzt schon so wenig haben. Die freuen sich über jeden Euro den sie mehr haben. Wofür auch immer sie es ausgeben, das lasse ich mal dahin gestellt, denn nicht jeder ist ein Verschwender und Sozialschmarotzer.

Um aber vielleicht noch mal auf der eigentliche Thema zu kommen. Ja der Staat kann die Armut mindern, indem er nicht ständig in den natürlichen Prozess der Selbstregulierung eingreift. Man kann auch alles Verschlimmbessern! Wenn ich eine bessere Idee hätte, wie man die Armut mindern könnte, würde ich sie wahrscheinlich meistbietend verkaufen, denn jeder ist sich selbst am nächsten, oder nicht?
 
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nur definiert jeder Mensch Luxus anders bzw. neu....
Ist ein Fernseher ein Luxusgut? Arbeitslose Personen die Hartz 4/ALG/ALG II beantragen und dann keins bekommen weil der Mensch (wo wir wieder bei der Haarspalterei sind :D --> neutrum) vom Arbeitsamt gesehen hat das er nen Fernseher zu Hause hat (nur so ein billig Teil von nem Discounter) und dies dann als Luxusgut eingestuft hat.

Aber hat diese Person die die Unterstützund notwendig hat nicht ein Recht auf Informationen, auf Bildung wie du schon sagtest @the_1st_knight. Wer legt nun fest was Luxus ist?

Ich bringe das Beispiel weil es meinem Bekannten genauso ergangen ist.
 
@ Relict die meisten Jobs sind fair und gut bezahlt. bzw. ist das eben wieder sehr schwammig formuliert. für viele, die es betrifft, dient dies aber oft nur als ausrede. Ich komme aus guttituliertem Hause und hab trotzdem im Betrieb harte (in dem Betrieb wurden verschiedene Kühler montiert, einzelne Teile haben teilweise deutlich über 50 Kilo und die mussten aus hochwandigen Kisten entladen werden per Hand) körperliche Arbeit für 7 Euro die Stunde geschafft. Das würde eine große Mehrheit dieser Menschen ablehnen, weswegen ich überhaupt erst die Chance hatte, dort mehrmals zu Arbeiten. Es gibt jede Menge Jobs mit denen man sich über Wasser halten kann. Nur um sie zu bekommen muss man sich bewegen und darf sich eben auch nicht zu schade sein. Niemand verlangt, dass man das ewig macht. bzw. wenn man eben tatsächlich so wenig begabt ist oder weiss der teufel was, kann die gesellschaft auch nix für. Es gibt so einen schönen Spruch, dass man immer das beste machen soll für die Gesellschaft, zu dem man imstande ist. denn wichtig sind im endeffekt alle, denn auch die stupideste Arbeit muss von irgendwem gemacht werden.


nenene Crazybratwurst. eine TV ist nicht automatisch Luxus, eben wegen dem informationsrecht. aber dafür reicht eine kleine Röhre, im prinzip würden sogar radio und Tageszeitung völlig ausreichen (vermutlich qualitativ sogar besser sein ^^). Aber dem Hartz 4ler macht es natürlich keinen Spass, auf nem kleinen Röhrentv seine Mittagstalks zu sehen.... is bewusst sarkastisch geschrieben! Leider trifft es aber immer wieder zu. Und vorallem, ein TV hat absolut nichts mit Bildung zu tun! Wenn ich sowas les, krieg ich schon wieder Puls. ^^
 
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The_1st_Knight schrieb:
Allerdings nutzen dass die Arbeitgeber ihrer seits auch ein wenig aus. Sie zahlen extrem wenig und lassen den Rest, der zum Überleben fehlt vom Staats zuschießen. Und höhere Zahlungen aus dem Sozialsystem würden die Situation kurzzeitig verbessern und nachhaltig verschlechtern.

Tja dies aber auch nur, weil der Druck auf den ARGEN zugenommen hat und das Geld knapp ist. Man kann hier nicht von Freiwilligkeit zum Niedriglohn sprechen. Und ja, darauf bauen viele Firmen seit Jahren schon recht gut. Wo es was zu holen oder gutzumachen gibt, wird es auch getan. Das trifft auf alle Schichten zu.

Und wer von uns würde denn schon freiwillig zum halben oder Drittel des Lohnes bei gleicher Arbeit gehen wie nebenan? Es ist die Not, letztendlich machen auch diese Leute das Lohnniveau irgendwo kaputt. Denn würde keiner für ein Hungergehalt mehr gehen, müssten die Firmen umdenken. Anderherum kaufen auch die Besserverdienenden bspw. im Discounter billig ein und machen sich kaum nachhaltige Gedanken darüber, was die Verkäuferin dort verdient.
Im gleichem Atemzuge schimpfen doch gerade sie über die pösen Sozialschmarotzer und Mietnomaden, barmen am lautesten, nicht die armen oder reichen.

Im Prinzip leiden wir an einem riesigen Umverteilungsproblem. Es gibt nunmal nur einen Kuchen zum verteilen. Was man dem einen nimmt oder vorenthält, kann der andere hinzubekommen.
Solange wie arm und reich möglich ist, kann sich also kaum was daran ändern. Man kann es lindern oder eben ausgleichen.

PS:
Luxus sind Dinge und Symbole, die über dem Durchschnitt und Durchschnittsangeboten stehen. Da in D ein Fernseher Durchschnitt ist, ist er kein Luxusgut mehr. In den 60ern sah das noch anders aus. Um heutzutage noch Luxus zu sein, müsste er schon diamantiert sein. ^^


@Mustis
Ich zumindest rede nicht über 7 EUR/h, sondern über weit weniger und selbst da noch knappe Jobs.
Diese Leute haben weder Zeit noch Chance vom AA unabhängig zu sein, außer sie werfen ihr aufgebautes Leben weg, verkaufen es.
 
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Mustis schrieb:
ein TV hat absolut nichts mit Bildung zu tun! Wenn ich sowas les, krieg ich schon wieder Puls. ^^

ja zum Glück hast du nen Puls ^^
natürlich kann man sich mit Hilfe von TV fortbilden.. Schon mal was von Telekolleg gehört? Es gibt zig Sender die wissenswertes und bildungsreiches bringen und durch so manchen Beitrag bin auch ich (und ich bin mir sicher viele andere Menschen auch) schlauer geworden.

Desweiteren war ja die Kombination Bildung/TV nicht unbedingt auf den/die Arbeitslose/n bezogen sondern allgemein gehalten.
 
Tja dies aber auch nur, weil der Druck auf den ARGEN zugenommen hat und das Geld knapp ist. Man kann hier nicht von Freiwilligkeit zum Niedriglohn sprechen. Und ja, darauf bauen viele Firmen seit Jahren schon recht gut. Wo es was zu holen oder gutzumachen gibt, wird es auch getan. Das trifft auf alle Schichten zu.

Aber die großen Arbeitgeber mit Millionen-/Milliardengewinnen machen das genauso und entziehen sich immer mehr ihrer Sozialenverantwortung.

Ich komme aus guttituliertem Hause

Was du meintest war glaube ich "aus gut situiertem Hause". Allein wegen des Namens hat noch keiner Geld bekommen. :-)

Und ich finde sehr wohl das ne kleine Röhre aus einem Discounter für das Recht auf Information ausreicht.
 
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