Da muss ich Keshkau völlig recht geben. Entweder verkennt ihr die Realität, habt wenig Einblick in die wirklich armen Fälle oder seid noch nie wirklich selber auf die Schnauze geflogen, schuldig oder unschuldig, oder alles. ^^. Nicht bös gemeint, ehrlich. Aber ich kann da nur mit dem Kopf schütteln.
Bei solchen Aussagen brauchen wir uns auch nicht wundern, dann hat ja die Informationspolitik gefruchtet, das Konzept geht auf. Ausspielen von Arbeitenden gegen Arbeitslose und so die Leute von den wirklichen Problemen, Missständen, Schmarotzern und Übeltätern ablenken.
Jemand der sein Leben lang ne Existenz aufgebaut hat, Häuschen/ hübsche Wohnung, Auto, Versicherungen, Sparanlagen, und natürlich auch viele Steuern bezahlt hat, kann nicht von heute auf morgen alles wegschmeißen und (wieder) als Student hausen. Das geht erstens nicht so schnell und zweitens meist nicht so einfach.
In einigen Fällen muss man auch Versicherungen kündigen oder sein Eigentum verkaufen, um überhaupt (vollen) Anspruch auf den Hartz-IV Regelsatz zu haben. Sonst wird angerechnet.
Gerade Menschen der mittleren bis älteren Jahrgänge sind davon oft betroffen. Dann hast du nichts mehr und kannst genauso gut auch den nächsten Zug nehmen. Gerade bei Bedarfsgemeinschaften bekommen gar nicht alle Empfänger eure hier offerierten Summen und Rechnungen.
Wer nichts hat oder nie hatte, hat natürlich auch weniger zu verlieren. Das sind aber die Assis vorm Supermarkt oder Kriminelle. Die machen sich tatsächlich keine Platte, vor nichts und niemanden. Die versaufen ihr Leben und sind meist kaum noch vermittelbar, so tief gesunken sind sie über die Jahrzehnte schon. Ich habs erlebt, die zogen ne abgefressene Taube aus ihren versifften Hosentaschen. Hauptsache der Alk läuft, was anderes gibts für die garnicht mehr.
Ja solche Extreme gibts auch. Das ist doch aber nicht die Mehrheit. Die Mehrheit will gerne zu fairen und seriösen Bedingungen arbeiten und ihr Leben lebenswert bestreiten, sie haben sich noch nicht aufgegeben und sie wollen auch nicht aufgegeben werden.
Des weiteren sind gerade Singles viel besch.. er dran. Eben weil sie alle Auslagen alleine tragen müssen. Bedarfsgemeinschaften (vorallem kinderlose oder mit 1 Kind) haben da nun mal Vorteile, weil vieles sich nicht nur teilt, sondern auch nur einmal anfällt.
Man kann diese Familienverhältnisse aber nicht pauschal für alle Arbeitslosen über einen Kamm scheren. Man muß nicht verschuldet sein, um in diesem Land arm zu sein und es zu bleiben. Wenn man einmal derart tief gesunken ist, dann kommt man nur schwerlich wieder heraus.
Wie schon jemand sagte. Geld kommt zu Geld. Haste nix, biste in diesem System nix.
Rasemann schrieb:
Ohne Arbeit kein Auto nötig z.B., die Wohnung wird teilweise bezahlt usw.
Ohne Arbeit kann man eigentlich auch sterben gehen, man braucht eigentlich gar nichts mehr und fällt der Gemeinschaft nur zur Last.
Ernst beiseite:
Zur Jobsuche wird oft ein Auto benötigt bzw. vorausgesetzt. Nicht jede Arbeitsstelle ist um die Ecke und die Bahn ist nicht in jedem Falle günstiger. Es sei denn, man richtet sich eben ein.
Wer dann noch ne Zweitwohnung nehmen muss, für seinen Arbeitsplatz (umziehen wird man in der Regel aus diversen Gründen sowieso nicht sofort) für den bleibt auch nicht mehr viel vom Lohn hängen. Nicht jedes Stellenangebot ist attraktiv und schon gar nicht seriös. Man sollte auch immer die Hintergründe bei solcherlei Storys hinterfragen. Und nicht pauschal urteilen.